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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Kleine Nachrichten
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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0054

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CLbrontf des Bayer. Kunstgewerbevereins.

1907 unter obiger Adresse (Firma v. Tippelskirch de Co.).
Drei pi'cifc zu je 1500 AI.; dem Preisgericht gehören
sechs Rüustler und fünf Laien an. Es besteht die
Absicht, einem der Preisträger die Ausführung zu
übertragen.

JYVttbewerb um ein Baukgebaude. Das Bauk-
Haus S. 3. Werth auer jr. Nachfolger, in
Nassel eröffnet einen Wettbewerb unter den in
Deutschland ansäßigen Architekten. Der ziemlich
unregelmäßige Bauplatz besitzt drei Straßenfronten
und umfaßt 736 Quadratmeter. Der Bau soll außer
Erdgeschoß drei Obergeschosse erhalten, wobei nur
das Erdgeschoß für die Bankräumlichkeiten Vorbe-
halten ist; im Untergeschoß muß eine Stahl--
kammer vorgesehen sein. Das Programm verbreitet
sich mit aller wünschenswerten Ausführlichkeit über
den Raumbedarf rc.; die Baupolizeiordnung für Rassel
liegt dein Programm bei. Verlangt werden: ein
Lageplan (1 : 300), die Grundrisse, Ansichten und
Schnitte (in s : 200), ein Erläuterungsbericht und ein
Rostenüberschlag; die Rosten sollen sich auf 200 bis
275000 AI. belaufen, keinesfalls höher. Einliefe-
rungstermin: 15. Dezember 1906. — Drei Preise:
2000, 1500 und 750 AI.; — Ankauf nicht preis-
gekrönter Entwürfe — zu je 500 AI. — Vorbehalten.
Die ausschreibende Firma verpflichtet sich nicht, wird
aber bestrebt sein, einem der Preisträger die Be
arbeitung des Ausführungsentwurfs rc. zu über-
tragen.

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m

}fuf Grund der für das I?. Deutsche Bundes-
schießen in München hergestellten Festbauten
und Straßendekorationen sind folgende Münchener
Rünstler mit Auszeichnungen bedacht worden: Prof.
Eman. Seidl mit dem Ritterkreuz des Verdienst-
ordens der bayerischen Rrone, — Architekt Franz
Rank, die Alaler Otto Rrüg er, Adelbert Nie-
meyer, Alax Obermayer, Robert Engels,
sowie die Bildhauer Franz Ringer, Rarl Ebbing-
haus und Georg Pezold mit der silbernen und
die Architekten Emil Ramitzky und Otto Nau-
hardt mit der bronzenen Prinzregent-Luitpold-Ale-
daille, —• für seine hervorragende Beteiligung an
der Durchführung und Organisation des Festes der
Rgl. Wirkl. Rat 3- Ritter von Schmaedel mit der
silbernen Prinzregent-Luitpold-Aledaille.

Vreiherr Fr. v. Lipperheide fl. Ende 3uli verschied
\J zu München der zuerst durch die von ihm 1865
gegründete „Alodewelt", dann durch sein gemein
nütziges Tun auf dem Gebiete des Runstgewerbes

allgemein bekannt gewordene Freiherr v. Lipperheide.
Seine Tätigkeit für die „Modewelt" brachte es mit
sich, daß er sich der Bewegung für die deutsche
Renaissance anschloß und daß er in der Folge zu
einem unentwegten Sammler auf dem Gebiet der
Textilküuste und der Rostümkunde wurde. 3ns‘
besondere war ihm daran gelegen, eine möglichst
vollzählige Rostümbibliothek zusammenzubringen, die
er dann später dem preußischen Staate zum Anschluß
an die Bibliothek des Runstgewerbemuseums ver-
machte; für die ganze, kostbare, aus 10 000 Bänden
und 50000 Einzelblättern bestehenden, ganz einzige
Sammlung hatte er rund ^00000 AI. ausgegeben.
— Aber die „Modewelt" und die damit verbundene
„Frauenzeitung" wurden auch, da sie gleichzeitig in
fremden Sprachen erschienen, Verkündiger der Fort-
schritte, die das deutsche Runstgewerbe machte; und
pand in lhand damit veröffentlichte Freiherr v. Lipper-
heide im Verein mit seiner kunstsinnigen ersten Gattin
eine Reihe trefflicher Vorlagen, besonders altdeutscher
und italienischer Stickereimuster.

Einen großen Teil seiner Erholungszeit brachte
Lipperheide in München und in Tirol zu, wo er
sich nahe bei Brixlegg das Schloß Matzen als
Sommersitz ausbauen und im wesentlichen durch
MünchenerRunstgewerbler ausstatten ließ. (Wir haben
im 3ahrgang 1902, S. 282 und 283 einige Proben
daraus gebracht). Beweist schon die Ausstattung
dieses Schloßbaues, daß Lipperheide von jeder Ein-
seitigkeit in bezug auf kunstgewerbliche Liebhabereien
frei war, so zeigt auch seine in den neunziger 3ahren
angelegte pelmsammlung, daß er unermüdlich damit
beschäftigt war, alter Handwerkskunst zu neuen Ehren
zu verhelfen. Die reichen Mittel, die aus feinen
Verlagsunternehmungen stoffen, machte er —- da er
kinderlos war — größtenteils der Allgemeinheit nutz-
bar; das ist sein höchster Ruhm und sein Andenken
wird darum in den Rreisen des deutschen Runst-
handwerks ein gesegnetes bleiben. F.

Lgronik des Kunflgmeröeverems.

Mochenverfammkungen.

Programm der Derer usaben de.
s. November; Eröffnungsabend: Allgemeine Mitteilungen, ge-
sellige Unterhaltung,

12. November; fällt aus im Hinblick auf die Anwesenheit des
Deutschen Kaisers" anläßlich der Grundsteinlegung
zum Deutschen Museum.

20. November; Dortrag des Schriftstellers K. W. Bührer
aus Zürich über: „Mono", eine künstlerische Reform
der modernen Reklame.

verontw. Reo.: Prof. L. Gmelin. — perausgegeben vonl Bayer. Uunstgewerbeverein. - Druck und Verlag von R. Gldenbourg, München.
 
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