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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Gmelin, L.: Die III. Deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung Dresden 1906, [4]: die Dresdner auf der III. Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0066

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Die III. Deutsche Kunstgewerbeausstellung Dresden ;yos.

Die Dresdener auf der III. Deutschen Aunfi-
geweröe-Äusftekl'unJ.

usstellungsstädte pflegen aus leicht erklär-
lichen Gründen stets das meiste Material
zur Ausstellung beizutragen; nur zu häufig
aber steht die Güte im umgekehrten Verhältnis zur
Menge. Von diesen: Nachteil hat sich Dresden auf
seiner Uunstgewerbcausstellung fern gehalten. Wohl
liegt es in der Natur der Sache, daß — bei dem Weg-
fall der Transportkosten — aus der Ausstellungsstadt
auch wohlfeileres Ausstellungsgut sich einfand; aber
es wird kaum eine Ausstellung ähnlicher Art und
ähnlichen Umfangs gegeben haben, bei der die
Qualität des Ausstellungsgutes einen so hohen Durch-
schnitt erreichte und wo selbst das Minimum schon
auf achtbarer Höhe stand.

Die straffe Organisation, die überall den künst-
lerischen Gedanken zum herrschenden machte, hat
hier Wunder gewirkt; schon dadurch, daß die Uünst-
ler als Aussteller die Verantwortung übernahmen,
war es ganz ausgeschlossen, daß Minderwertiges über |
die Schwelle des Ausstellungspalastes kann Und
deshalb kann man wohl sagen: künstlerisch beruht
der Haupterfolg der Dresdener eben in dem herr-
lichen Gelingen des ganzen Unternehmens, als einer
künstlerischen Tat.

Wenn auf anderen allgemeinen Ausstel-
lungen das Uunstgewerbe zaghaft um Aufmerksam-
keit bittet, so zeigt es sich in Dresden als die Macht, i
die das ganze großartige Unternehmen ins Leben
gerufen und die die modernen Bestrebungen zu ,
einem ebenso großen wie unbestrittenen Erfolg
geführt hat.

Uber die Entwickelung des neuen Dresdener j
Uunstgewerbes hat unsere Zeitschrift vor einigen
Zähren^) eine eingehende Darstellung gebracht;
danach hat die moderne Bewegung in Dresden um die
Mitte der stOer Zahre begonnen und sich —mangels
widerstrebender Cliquen — bald so selbständig und ]
kräftig entwickelt, daß selbst die Darmstädter Aus- |
stellung so gut wie gar keine Einwirkung auf das
moderne Dresdener Uunstgewerbe hatte. Von dem }
Flackerfeuer der Darmstädter blieben die Dresdener
ganz verschont.

Was die Ausstellungsleiter erstreben, das haben j
sie nicht allein durch Wort und Schrift und durch
die Veranstaltung der Ausstellung selbst dokumentiert,
sondern am meisten durch die von ihnen selbst ge-
schaffenen Werke. Denn soviel sie auch durch Leitung
und Verwaltung des Ganzen oder der einzelnen j

;vJ. (Dresd. A.) Das sächsische ksaus; von wilh. Kreis
(Grundriß).

Gruppen in Anspruch genommen waren, so erschöpfte
sich doch ihre Tätigkeit darin nicht; vielmehr haben
all die leitenden Uünstler — W. Lossow, Fr. Schu-
macher, Wilh. Ureis, Mar Bans Uühne, Uarl
Groß usw. — sich noch an praktischen Aufgaben
der Raumkunst u. a. betätigt, deren Lösungen zu
den Glanzpunkten dieser denkwürdigen Ausstellung
gehören.

Wegen seiner sachlichen Bedeutung, seiner zen-
tralen Lage und seiner künstlerischen Durchbildung
verdient der protestantische Uirchenraun: von
Fritz Schumacher hier an erster Stelle genannt zu
werden (Abb. (0^—(08). Zn seinen Ausmessungen H
ziemlich gleich nnt Berndls katholischem Uirchenraum

st Shg- tdvz, 5. U7 ff.

) Äußerste Länge und äußerste Breite rund 20 ru.
 
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