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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Kleine Nachrichten
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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0086

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Chronik des Bayer. Knnstgewerbevereins.

selbstverständlich, daß dieser Punkt gar nicht beson-
ders erwähnt zn werden brauchte; warum die Zu-
rückforderung aber erst vom f. April an betätigt
werden kann, ist nicht verständlich. Der Wettbewerb
endigt am s5. Dezember, kann also vor Lude De-
zember entschieden und in der ersten Zanuarhälste
auch hinsichtlich der daran angeschlossenen Ausstellung
erledigt sein; warum bleiben dann die abgelehnten
Entwürfe noch so lange bei der ausschreibenden
Stelle P Daß man die Einsendung der Entwürfe
portofrei verlangt, ist ganz am Platze; demgegenüber
ist es aber nicht anständig, sie nicht auch portofrei
zurückzuschicken. Das ist doch das mindeste wozu
der konkurrierende Künstler berechtigt sein sollte! -X*
u dein Wettbewerb für das Bankgebäude T.
I. Werthauer jr. in Kassel (s. £jcft s, 5. HO)
kam kürzlich ein Nachtrag zur Versendung, wonach
womöglich auf eine schon bestehende Durchfahrt und
auf das dein Nachbarbau zusteheiide Fensterrecht
Rücksicht zu nehmen ist. *

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er Bericht der Roininissioit zur Erhaltung
der Ruustdenkinaler im Rönigreiche Sachsen
über deren Tätigkeit in den Jahren 1905, sßOH und
1905 führt in alphabetischer Folge der Grte alles
auf, was im Laufe der genannten drei Jahre ent-
deckt und erneuert, begutachtet und wiederhergestellt
worden ist usw. Von allgemeinerem Interesse sind
etwa die Verhandlungen, Vorschläge re. betr. Ausbau
des Freiberger Domes, Erneuerung des Aleißener
Domes, Erhaltung der prellerschen Odyssee-Fresken.
*&*H&**&*********£*&6**&6*6&*&&*&&&*.

Lgronik des ÄunstgkMköMMNs.

************************************

Weihnachtsausstellung des Vereins. Die (. Kommission
wird das Arrangement der weihnachtsansstellung übernehmen
u»d gibt an dieser Stelle und in der Tagespresse bekaniit, daß
die Anmeldung der für die Weihnachtsausstellung bcstinnnten
Gegenstände größeren Umfangs, wie Möbel re., wenn Berück-
sichtigung gewünscht wird, spätestens bis Ende November bei
der lhallenlcitung erfolgt fein muß.

Wocheiwerfaminkungen.

Die wochenversannnlungen werden init ihrem Thema stets
im Dicnstag-Vorabendblatt der „Allg. Ztg." und
der „M. N. N." unter dem nebenstehenden (im Bri-
ginal größeren) Vereinszeichen bekailnt gegeben;
da Änderungen im wochenprogramin sehr leicht
cintreteu, cmpstehlt es sich, stets jene Anzeigen anfzufuche».

27. November: Konservator und Privatdozent vr. D ofloin über :
„Kunst und Natur in Japan", mit Denionstrationeii.

4. Dezember: Vortrag über die Nürnberger Ausstellung.

(i. „ Vortrag von Jos. Kirchner: „Die symbolischen

Zeichen, Figuren und Gestalten der alten und neuen
Kulturvölker.

während der Sommerpause des vercinslebeus
haben zwei ehcnialige, langjährige Ausschußmitglieder
das Zeitliche gesegnet, die beide — jeder in seiner Art
— zu den tüchtigsten Münchener Vertretern ihres Faches
zählten:

Uhrcnfabrikant Johann Jageinann

und

Hofschlossermeister Dietrich Bußmann.

Joh. Jagemanu war am (3. Juli (834 in
Bamberg geboren, wo er die Uhrmachcrei erlernte; nach-
dem er dann seit (857 in verschiedenen Münchener Ge-
schäften tätig gewesen, gründete er hier im Jahre (864
ein eigenes Geschäft, das er besonders dadurch in Blüte
brachte, daß er als einer der ersten Uhrmacher der bis
dahiil sehr vernachlässigten äußeren Erscheinung der
Uhren seiiic Aufmerksamkeit schenkte. Darauf beruhten
auch znineist seine großen Erfolge, welche zahlreiche
Aufträge, namentlich auch aus dem Ausland, nach sich
zogen; unsere Zeitschrift hat wiederholt Arbeiten von
Jagemann veröffentlicht. Seiner starken Hochachtung
vor den Arbeiten der Alten gab er im Anlegeir einer
Sammlung alter Uhren sichtbaren Ausdruck; er galt in
Fachkreisen und bei Altertumshändlern als Autorität in
der Bestimmung von Uhren. Aus feiner reichen Samm-
lung speziell von Taschenuhren ((30 Stück) konnte er
im letzte:: Sommer 20 Stück als Nürnberger Arbeiten
in die betreffende Ausstellungsabteilung nach Nürnberg
schicken. Bei solchen Neigungen war es natürlich, daß
er dem Kunstgewerbevercin in treuer Anhänglichkeit zu-
getan war und daß er, im Jahre >877 itt den Vereins-
ausschnß gewählt, dieseni über 20 Jahre lang (bis (8)8)
angehörte. Der Ausschuß hat schwerlich jemals ein Pflicht-
treueres, die Sitzungen regelmäßiger besuchendes Mitglied
besessen. Seit Ende des letzten Jahres kränkelnd, erlag
er seinem Leiden am 26. Mai ()06.

Dietrich Bußmann war am 4. Mai (836 zn
Saffendorf (Westfalen) geboren, wo er auch das Schlosser-
Handwerk erlernte. Schon mit (5 Jahren ging er in
die Fremde, besuchte Hamburg, Bremen, Antwerpen,
Brüssel, Berlin und kam nach langer Wanderschaft im
Jahr (860 nach München; nachdem er hier lange Jahre
hindurch als Gehilfe tätig gewesen war, gründete er (868
ein eigenes Geschäft, das dank der Kunstfertigkeit seines
Leiters bald zu blühen anfing und ihm Aufträge ans
nah und fern zufiihrte, wovon die Blätter unsrer Zeit-
schrift mehrfach Zeugnis ablcgcn. Im vercinsansschuß,
dem er von (88( bis (8)7 angehörte, erwies er sich
stets als eifriges Mitglied, dessen Vorschläge und An-
sichten namentlich in praktischen Handmerksfrageii, so
z. B. in der Lehrlingsheranbildung, allezeit Beachtung
fanden. In den letzten Jahren mehr und mehr leidend,
verschied er am (7. (Oktober 1906.

Beiden einstigen Ausschußniitgliedern gab der
Vereinsvorstand unter Nicderlcgnng von Lorbeerkränzen
das letzte Geleite.

Derantw. Red.: p>rof. L. Gmelin. — Herausgegeben vom Bayer. Runstgewerbeverein. — Druck und Verlag von R. Mldenbourg, München.
 
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