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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Laffer, Mortiz Otto: Neue Münchener Plakate
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Unsere Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0386

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Unsere Bilder.

Dieses große, vornehme Unternehmen bewies da-
durch auch in dieser Angelegenheit wieder Geschmack,
denn die gedachte Arbeit ist zugleich künstlerisch wert-
voll und durch ihre Eigenart Sensation . . . prägt
sich also dem Gedächtnis ein. Die Firma Zechbauer,
Zigarren, hat Naegele herangezogen. Auch sein
Plakat fällt zum mindesten angenehm unter dem
vielen Auark auf, aber es hätte der Wirkung nicht
geschadet, wenn es der Künstler — besonders nach
der zeichnerischen Seite hin — ein wenig mehr durch-
gearbeitet hätte. Das Volksfest, Pasing, wurde von
Wolf geschaffen . . . Derlei müßte doch in der Weise
der alten Meister, in Strichmanier und nur koloriert,
besonders reizvoll herauszubekommen fein. Die
Firma Fritz Schulze (Alpensport) ließ sich von Lrdt,
die Firma Isidor Bach (Kletterer) von Kunst, das
Dernburg-Teehaus von Roll, die Maxim-Bar
wieder von Er dt das Plakat schaffen. Ludwig
pohlwein, den Architekten, Tier- und Iagdmaler,
sehen wir leider in unserer heutigen Serie nur zwei-
mal vertreten. Für die Firma F. pirschberg & To.
hat er die „Kamelreiterin" gemalt, eine sehr schöne
Leistung, die noch in keinem Format verlor, für die
Firma Perm. Scherer das Plakat „Reitsport". Da- I
mit ist ihm ein ganz vorzüglicher Wurf gelungen!
Ja wir stehen nicht an, diese Arbeit zum mindesten |
als eines der besten deutschen Plakate zu deklarieren,
die wir jemals gesehen haben.

Jean pilliet sowie andere jüngere Münchener
Künstler sollen, wie schon angedeutet, ein andermal
ihre Karten zeigen.

Moritz Dtto Baron Lasser-München.

(Unsere (Kikder.

Suf die ersten beiden den Text begleitenden
Gruppen von Abbildungen folgt als dritte
Gruppe (Abb. 76%—77^) eine Reihe Arbeiten
von der pand des Ziseleurs A. v. Mayrhofer.
Wenn man die Münchener Goldschmiedearbeiten der
letzten Jahrzehnte überblickt, so begegnet man dem
Namen Mayrhofer selten, da seine persönliche Tätigkeit
ineist im Solde anderer stand und daher im Dunkeln
blieb. Als Ziselierlehrling begann er in Ehr. pörners
Bronze- und Zinkwarenfabrik (^879—82) seine Be-
rufstätigkeit, während er gleichzeitig die Ziselierschule
von Ferd. und Rud. parrach besuchte; es folgte dann
eine Periode des Gehilfentums bei Kosmas Leyrer
((882—8ij), und dann eine dreijährige selbständige
Tätigkeit, während welcher er vielfach von Ferd.
parrach u. Sohn mit figürlichen Arbeiten — Auf-
träge König Ludwigs II. — beschäftigt wurde; auch

76<t u. 762. (Drcsb. A.) Silberne Schützenbecher, mit Filigran
und Steinen; von A. von Mayrhofer, München.

einen größeren selbständigen Auftrag hatte Mayr-
hofer für den König auszuführen. Aber nach dem
peimgang des kunstfreudigen Königs blieben die
Aufträge aus und so versah Mayrhofer erst (1(887
bis 9\) die Stelle als Zifeliermeister bei L. A. Rie-
dinger in Augsburg, später ((89(—(903) eine ähn-
liche leitende Stellung bei E. Wollenweber. Aus
der Werkstätte des letzteren gingen unter den pänden
A. v. Mayrhofers u. a. hervor: Kopie der Marien-
säule (vom Regenten als Iubiläumsgeschenk für
Leo XIII. gekauft), Kopie des RIerklschen Tafelauf-
satzes von Iainnitzer, der letztes Jahr in Nürnberg
mit der goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. Was
Mayrhofer feit seiner Selbständigmachung hervor-
gebracht, beweist, daß er nicht nur, wie man aus
den früheren Arbeiten schließen könnte, ein genauer
Kenner alter Stilweisen ist, sondern daß er, mit der
Zeit fortschreitend, neue Wege sucht und findet. Bei
seinen kirchlichen Arbeiten für das Andraffy-Mauso-
leum (Iahrg. (905, S. ((6 ff.) war er freilich an
den byzantinischen Lharakter des Bauwerks gebunden;
aber bei den Schützenbechern, die ihm im letzten
Jahre bei der Dresdener-Ausstellung die Staats-

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