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Modus: Prace z historii sztuki — 8-9.2009

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Schwahn, Michael: Der Wintergarten im Schloss Okocim bei Brzesko
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https://doi.org/10.11588/diglit.19073#0201

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Prace z historii sztuki
VIII-IX (2009)

Michael Schwahn

Der Wintergarten im Schloss Okocim bei Brzesko

Um 1909 wurde die ca. 60 km óstlich von Kraków gelegene, neobarocke
Schlossanlage Okocim von dem Wiener Architekten Leopold Simony (1859-
1929) um einen Ostfliigel erweitert. Der ebenfalls in Wien ansassige Garten-
architekt Carl Gustav Swensson (1861-1910)1 realisierte zeitgleich im neu
errichteten Glashaus des Wintergartens eine heute noch erhaltene eindrucks-
volle Szenerie mit groBziigiger Grottenarchitektur, einem Wasserbecken und
ehemals reichhaltigen Pflanzenbestanden (il. 1-3). Im Herbst 2004 wurden
die von Swensson zum Wintergarten in Okocim gefertigten Piane in den Be-
standen des Triestingtaler Heimatmuseums (Weissenbach an der Triesting,
Ósterreich)2 wiedergefunden (il. 4, 5).

Bauherr in Okocim war Johann Albin Freiherr Gótz von Okocim (1864—
1931). SeinVater Johann Evangelist Gótz (1815-1893) wurde am 16. 11. 1815
ais einer von drei Sóhnen des Langenenslinger Brauers und Gastwirts Anton
Gótz (1779-1864) im Kónigreich Wurttemberg geboren. Er erlernte vom Va-
ter den Beruf des Bierbrauers und wanderte schlieBlich, nachdem sein altester
Bruder Anton die heimische Brauerei und Wirtschaft ubernommen hatte, nach
Ósterreich aus, wo er 1839 bis 1845 imAuftrag seines Cousins Anton Dreher
eine Brauerei in Klein-Schwechat bei Wien verwaltete. Mit dem dort gespar-
ten Geld eróffnete er zusammen mit einem Teilhaber im Dorf Okocim bei
Brzesko (Galizien) eine Brauerei. Das erste Bier wurde in Okocim am 23. 02.
1846 gebraut. Johann E. Gótz sah sich in vielerlei Hinsicht dem Allgemein-

' M. Schwahn, Carl Gustav Swensson (1861-1910) - „Er war der erste, welcher sich in
Wien ais Gartenarchitekt etablierte... ", in: „Historische Garten" 1, 2003, S. 12-13.

2 Zu Swenssons Plangraphik siehe auch: M. Schwahn, Bedeutender Planfundim Triesting-
taler Heimatmuseum, in: „Historische Garten" 1, 2007, S. 18-20.

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