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— 28 —

Die folgende Betrachtung des semitischen Orients ist in-
sofern anders angeordnet, als eine allen Sondergebieten gemein-
same Erscheinung, die Figur des nackten Weibes, aus der
Besprechung der einzelnen Landschaften zu gemeinsamer Er-
örterung am Schluß ausgesondert ist.

II. Babylonien.

1. Die Männer.

Die altbabylonische Männertracht besteht wie die ägyp-
tische der älteren Zeit aus Schurz und Mantel. Ersterer reicht
bei den Vornehmen bis zur Mitte der Unterschenkel, wird jedoch
von den Kriegern zuweilen zur Erleichterung der Bewegung
vorn verkürzt.1) Beim Volk reicht er oft nur bis zum Knie;
die vorn abgerundeten oder die Vorderseite entblößenden
ägyptischen Formen fehlen. Der Schurz ist das einzige
Kleidungsstück bei lebhafter Bewegung; so zeigen uns Reliefs
den Krieger,2) Zylinder und Schnitzereien den Ackerbauer3)
und Hirten.*) Vereinzelt scheint von Dienern und Acker-
bauern nur ein Gurt getragen zu werden;5) da dies aber nur
auf Zylindern zu beobachten ist, kann hier auch ein wegen

1) Heuzey & de Sarzec, Decouvertes en Chaldee Tf. 5bis, 3 a u. b.

2) Heuzey & de Sarzec a. a. 0. Tf. 4ter E3; Wörmann, Gesch. der
Kunst I S. 150.

B) Menant, Glyptique Orientale I Fig. 136; Heuzey & de Sarzec
a. a. 0. Tf. 46, 2.

4) Menant a. a. 0. Fig. 137; Maspero, Histoire ancienne des peuples
de l'orient I S. 765, 767.

5) Menant a. a. 0. Fig. 85, 89, 101, 161.
 
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