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Rückblick.

Wenn wir jetzt am Schluß des ersten Teils das ganze
bisher für den Orient erhaltene Resultat zusammenfassen, so
ergibt sich etwa folgendes:

In den oberen Ständen beider Geschlechter herrscht ein
ziemlich ausgeprägtes Schamgefühl in bezug auf die Ent-
blößung der Genitalien; weniger in den unteren. Am stärksten
ist dies Schamgefühl in Syrien, am schwächsten in Ägypten
entwickelt.

Die Kleidung der Männer der oberen Klassen besteht
in der älteren Zeit nur aus dem Schurz; in der späteren
wird mehr oder weniger der ganze Körper bekleidet. Die
Vornehmen kennen — von vereinzelten Fällen gymnastischer
Entkleidung abgesehen — je nach der Tracht teilweise oder
gänzliche Nacktheit nur als Zeichen der Demütigung: im
Kultus vor den Göttern und Toten; in der Gefangenschaft
vor dem Sieger.

Die Kleidung des Mannes aus dem Volke ist gewöhnlich
der Schurz, der in Ägypten und Assyrien unter dem Zwang-
anstrengender Arbeit abgelegt wird, in Syrien auch der kurze
Chiton.

Dämonen, deren fratzenhaftes Bild apotropäisch wirken
soll, werden nackt, oft mit Hervorhebung des Gliedes, dar-
gestellt.
 
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