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— 96 —

Betrachtimg mehr empfehlen, und wir verfolgen daher nach-
einander die Nacktheit und Entblößung beider Geschlechter
und ihre Verbreitung innerhalb bestimmter räumlicher Grenzen.
Wir gliedern so:

1. Die nackte, männliche Gestalt.

2. Die Entblößung der männlichen Scham bei sonst be-
kleidetem Körper.

3. Die nackte, weibliche Gestalt.

4. Entblößungen des weiblichen Körpers.

Innerhalb dieser Abschnitte wird die Betrachtung geo-
graphisch vorgehen, und zwar beginnt sie, da die unmittelbarste
Fortsetzung der geometrischen Periode die mutterländische
Kunst bildet, jedesmal mit dieser und geht von da aus weiter
über die Inselwelt nach Kleinasien. Auf Großgriechenland
konnte nur ein kurzer Seitenblick geworfen werden, da es
uns in erster Linie darauf ankommt, den Unterschied zwischen
Ost und AVest klarzulegen, und da die Betrachtung der italisch-
griechischen Kunst von der der etruskischen nur schwer zu
trennen ist. Der Gang unserer Betrachtung wird uns immer
wieder auf die Beobachtung führen, daß der alte Gegensatz
zwischen geometrisch-mutterländischer und mykenisch-östlicher
Kultur auch jetzt noch erhalten bleibt.

I. Der Mann.

1. Die Nacktheit.

Die völlig nackte Männergestalt, die uns schon in
der Inselkunst begegnet war, der mykenischen aber wie
der homerischen Dichtung so gut wie unbekannt erschien,
fanden wir in der geometrischen Kunst in einer Ausdehnung
 
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