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Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 1938

Katalog der Palatina, Philosophie

Papier · 1, 153, 1 Bll. · 30,0 × 19,7–20 cm · Heidelberg · 1581–1587

Schlagwörter (GND): Bibliothekskatalog.

Entstehungsort: Heidelberg.

Entstehungszeit: 1581–1587.

Typus (Überlieferungsform): Codex.

Beschreibstoff: Papier.

Umfang: 1, 153, 1 Bll.

Format (Blattgröße): 30,0 × 19,7–20 cm.

Zusammensetzung (Lagenstruktur): (I-1)^1a + XII²⁴ + (XIII+1)^{50 (mit Bl. 42a)} + XII⁷⁴ + X⁹⁴ + VIII^{104f
(mit Bl. 104a, 104b, 104c, 104d, 104e, 104f)} + III¹¹⁰ + VIII¹²⁶ + X^146* + (I-1).

Seiten-, Blatt- und Lagenzählung: Zwei, stellenweise sogar drei verschiedene Blattzählungen (alle unvollständig oder fehlerhaft): zeitgenössische (?) ursprüngliche, fehlerhafte Zählung oben rechts (3–57; 56–79; 81–104) endet vor Ende des Buchs; diese Zählung wurde nachträglich in Blei berichtigt und bis zum Ende des Buches ergänzt (58–142), stellenweise laufen beide Zählungen parallel. Unten mittig weitere, fehlerhafte Zählung in Tinte (1–182), bei der oft mehrere Ziffern übersprungen wurden. Bei der Beschreibung wird die Zählung des Digitalisats übernommen, welche der ursprünglichen, in Blei berichtigten entspricht.

Zustand: Papier von unterschiedlicher Qualität, viele Blätter bräunlich verfärbt, einige an der Bindung mit weißem Band geklebt. Schrift teilweise leicht durchs Papier durchscheinend, Blattränder leicht beschnitten (mit geringem Textverlust), auf einigen Seiten Tintenflecke. Blattweiser abgerissen. Anmerkungen in Blei teilweise verblasst und nur schwer oder gar nicht mehr lesbar.

Wasserzeichen: .

Schriftraum: 16,0–26,0 × 12,5–14,5 cm.

Spaltenanzahl: 1 Spalte.

Zeilenanzahl: Zeilen stark variierend.

Angaben zu Schrift / Schreibern: Mindestens zwei Schreiber. Bei der Haupthand handelt es sich wohl um Conrad Lautenbach, der auch der Schreiber von BAV, Pal. lat. 1927, Pal. lat. 1930, Pal. lat. 1931, Pal. lat. 1939, Pal. lat. 1945 und Pal. lat. 1956 ist. Anmerkungen und Korrekturen von mindestens einem weiteren Schreiber, bei dem es sich um den Bibliothekar Paulus Melissus handeln könnte. Von ihm stammen wohl auch die Notizen und Vermerke auf 1v, 78v und 143v. In einigen Titeln sind einzelne Wörter altgriechisch geschrieben.

Buchgestaltung: Seitentitel mit Ordnungskriterien auf vielen Seiten. Seiten unterschiedlich stark beschrieben, viele leere Seiten mit Platz für Nachträge. Sehr viele Titel in Blei angestrichen, oft Nummerierungen oder Klammern am Rand. Auf vielen Seiten Randbemerkungen, Titelergänzungen zwischen den Zeilen oder am Rand, Streichungen und Korrekturen. Schwarze und braune Tinte, Anmerkungen meist in Blei, selten auch in roter Tinte. Auf vielen Seiten blattförmige Zeichen am Rand, manchmal auch andere Symbole (etwa 65r/v).

Nachträge und Benutzungsspuren: Vermerk (wohl von Paulus Melissus) auf 143v 16 Augusti 1586. Inventarium istud denuo recensui […] Haidelbergae. Auf 78v weiterer datierter Vermerk (bezogen auf zwei nachträglich verzeichnete astronomische Instrumente) seint vom jungen hern pfaltzgrafen Fridrichen in di bibliotheken gelifert worden, 12. Augusti 1587. Das Verzeichnis wurde demnach nach dem Verfassen noch einmal umfassend überarbeitet. Es finden sich Titelergänzungen und zahlreiche Anmerkungen in Blei und (seltener) in Tinte, die zusätzliche Angaben über Zustand, Einband, Format oder Verbleib der Bücher sowie Hinweise auf andere Verzeichnisse geben. Auf vielen Seiten Notabene und blattförmige Zeichen am Rand nachgetragen. Auf 1v und 143v eingeklebte Merkzettel mit Notizen in Blei und roter Tinte.

Einband: Römischer Einband zwischen 1878 und 1879: helles Pergament über Pappe; auf Rücken goldgeprägte Wappen von Papst Leo XIII. und Kardinalbibliothekar Jean-Baptiste Pitra sowie rotes Signaturschild und verblasst in Blei: Catalogi. – Farbschnitt, mit rosafarbenen und braunen Schrägstreifen.

Provenienz: Heidelberg.

Geschichte der Handschrift: Überarbeitete Abschrift von BAV, Pal. lat. 1939, welche Teil des fünfbändigen, grob nach Sachgebieten gegliederten Inventars der Bibliothek der Palatina von 1581, verfasst von dem Theologen und Dichter Conrad Lautenbach und dem Bibliothekar Johann Strupp von Gelnhausen ist (vgl. Christ, Handschriften, S. 9–12).

Besonderheiten: Eingeklebte Blattweiser aus braunem Leder auf dem jeweils letzten Blatt einiger Teilbereiche des Katalogs (Bll. 27, 32, 57, 79, 104f, 111, 142), alle abgerissen.

Faksimile: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_1938

Literatur: Berschin, Palatina, S. 67, 168; Christ, Handschriften, S. 9-12; Metzger, Wissenschaft, S. 27, 32f. mit Anm. 58; Gunther Morche, in: Ausst.-Kat. Palatina 1, S. 365f.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) 2r–143v Digitalisat

Verfasser: Conrad Lautenbach (GND-Nr.: 122588495).

Weitere beteiligte Personen: Paulus Melissus (?) (GND-Nr.: 118580558).

Titel: Katalog der Palatina, Philosophie.

Angaben zum Text: Verzeichnis der im weitesten Sinne philosophischen Bücher der Palatina 1581, einschließlich Rhetorik, Musikalien, griechische und römische Dichter, Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin. Neben Büchern sind auf 78v auch fünf astronomische Instrumente verzeichnet. (1. 2r) [Kataloge.] (2. 3r–13v) [Grammatiken und Wörterbücher.] (3. 14r–16v) Dialectici. (4. 17r–32v) Rhetorici libri. (5. 33r–34v) Arithmetici. (6. 35r–43r) Musici. (7. 44r–46v) Poetae graeci. (8. 47r–56r) Poetae latini. (9. 56r–57r) Commentarii in poetas. (10. 58r–63r) [Epistolae, orationes etc.] (11. 64r–78r) Mathematici. (12. 78v) Instrumenta astronomica. (13. 79r) Cosmographici. (14. 80r–80v) Geographici. (15. 81r–82v) Architectonici. (16. 83r–86v) Miscellanei. (17. 87r–96r) Ethici. (18. 97r–104v) Physici. (19. 105r–110v) Ungebunden in philosophia. (20. 111r–143v) Medici. – Im Katalog finden sich Ansätze einer Ordnung nach Fachbereich, Sprache, Autorschaft, Bindung oder Format der Bücher, die aber nicht konsequent durchgehalten wird. Die Titelangaben sind unterschiedlich ausführlich, Druckort und -jahr meist, aber nicht immer angegeben, teilweise nur Kurztitel ohne Nennung des Autors, bei Handschriften ist der Beschreibstoff vermerkt, regelmäßig Angaben zum Format und zu den Einbänden der Bücher (wobei auch etliche ungebundene Bücher verzeichnet sind), manchmal auch zu Buchschmuck oder Zustand. Verzeichnet sind hauptsächlich lateinische und deutsche Werke, aber auch altgriechische, französische, italienische, hebräische, arabische und ein niederdeutsches Buch. Sammelbände werden durch Nummerierung der einzelnen Titel am Rand bzw. durch Klammern gekennzeichnet. Vermerke am Rand und zwischen den Zeilen verweisen auf ein anders Verzeichnis oder geben bei einzelnen Titeln Anzahl der Exemplare, von Seitentiteln abweichende Fachbereiche, Format, Einband, Zustand oder Verbleib der Bücher oder Ergänzungen zu den Titeln wie Sprache, Autorennamen oder Buchschmuck an. Die Buchstaben L.P.C. (= Ludovicus Palatinus Comes oder Ludwig Pfalzgraf Churfürst) hinter einigen Titeln geben Hinweis auf die Herkunft des entsprechenden Buches.

Rubrik: 2r ›Pandectarum sive partitionum universalium Conradi Gesneri lib. 21. Tiguri 1.5.48‹.

Bearbeitet von: Urla Rasch, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.

Zitierempfehlung:

Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 1938. Beschreibung von: Urla Rasch (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.

Katalogisierungsrichtlinien: Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.