Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 1971
Zusammengesetzte Handschrift mit epischen Romanen
Pergament, Papier · 2, 98, 2 Bll. · 29,1–29,4 × 19,8–20,6 cm · England · 12./13. Jh.
- Schlagwörter (GND)
- Höfischer Roman / Epos / Verse / Chanson de geste.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Pergament.
- Umfang
- 2, 98, 2 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 29,1–29,4 × 19,8–20,6 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- Hs. aus 5 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bl. 1–60; II. Bl. 61–68; III. Bl. 69–84; IV. Bl. 85–90; V. Bl. 91–98). (I-1)1a + 12a … 199 + (I-1)100*. – Vorderspiegel Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 100*. Bl. 2a und 99 bildeten ursprünglich ein Doppelbl. und waren der alte, vorrömische Einband.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–98); moderne Foliierung in Blei für die zweite Hälfte des alten Umschlag-Bls. (99). Bei ungez. Blättern folgt die Zählung dem Digitalisat (1a, 100*).
- Einband
- Römischer Einband um 1780: helles Pergament über Pappe. Rücken mit hs. Signatur, ältere Nummer nahezu erloschen (vgl. beispielhaft Pal. lat. 1967), und blauem Signaturschildchen. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 901.
- Provenienz
- Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Vorderspiegel mit blauem Signaturschildchen. 2ar mit Capsa-Nummer: C. 85 und der Allacci-Signatur: 1239., sowie der aktuellen Signatur (Tinte mit Blei überschrieben) und einer weiteren älteren Signatur am unteren Rand: 846. 1818, eine weitere von Christ, Handschriften, S. 77, aufgeführte Signatur lässt sich im Buchblock nicht finden. Möglicherweise war sie auf dem alten Buchrücken vermerkt; schemenhafte Reste scheinen am Kopf noch erkennbar (vgl. dazu die Hss. mit gleichartigen Einbänden, wie z. B. Pal. lat. 1967). In den Fugger-Katalogen Pal. lat. 1915, 189r, bzw. Pal. lat. 1921, 60r (s. auch Lehmann, Fuggerbibliotheken 2, S. 225) ist unter dem Eintrag Varij rithmj, gallice eine Hs. verzeichnet, die mit dem Palatinus identisch sein könnte und in der Kiste 26 der Bibliothek des Büchersammlers Ulrich Fugger von Augsburg nach Heidelberg gelangte (s. Einleitung). Dies spricht auch dafür, dass die Faszikel bereits zu diesem Zeitpunkt, spätestens jedoch in Heidelberg, zu einer Hs. zusammengebunden waren. Für eine Bindung der fünf Faszikel in einem Band bereits vor dem Abtransport nach Rom spricht auch, dass 2ar die Capsa-Nummer und die Allacci-Signatur trägt und dass die römische Foliierung durchlaufend über alle Bll. geht. Als Einband diente ein Doppelbl. aus einer Hs. des 14. Jhs. (heute Bl. 2a und 99), die einen dem Robert Grosseteste zugeschriebenen Kommentar zur ‚Ethica Nicomachea‘ des Aristoteles umfasste. Der Gebrauch der anglonormannischen Sprache bei vier der fünf Fragmente deutet darauf hin, dass sie wohl alle in England entstanden sind. Die Verwendung der gotischen Minuskel mit ihren anglonormannischen Besonderheiten stützt diese Vermutung.
- Literatur
- ARCA, Biblioteca Apostolica Vaticana – Pal. lat. 1971; ARLIMA, BAV / Pal. lat.
1971; Berschin, Palatina, S. 134; Maria Careri u.a., Livres et écritures en français et en
occitan au XIIe siècle. Catalogue illustré, Rom 2011
(Scritture e libri del medioevo 8), S. XVII A. 3, XXX, XLI, LV, 210–217; Christ, Handschriften, S. 21, 77–84; Lehmann, Fuggerbibliotheken 2, S. 225,
550; Montuschi, Dai duchi, S. 255; OVL,
Pal.lat.1971 (weitere Literatur); Schunke, Einbände 2.2, S. 901.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Faszikel I (Bl. 1–60)
- Sachtitel / Inhalt
- Denis Piramus (?), Partonopeus de Blois.
- Entstehungsort
- England.
- Entstehungszeit
- um 1200.
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Pergament.
- Umfang
- 60 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 29,1–29,4 × 19,8–20,6 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- 7 IV56 + II60.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Zeitgenössische Lagenzählung, beginnend bei 16v (.ij.–.vii.). Eine spätere Zählung A–H steht vermutlich mit der Neubindung in Rom in Zusammenhang.
- Zustand
- Mehr oder minder starke Bräunungen und Verschmutzungen; Wasserschaden. Löcher, ohne Schriftverlust; Ränder teilweise bestoßen. Tinte teilweise berieben und verblasst.
- Schriftraum
- 16,8 × 10,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 2 Spalten.
- Zeilenanzahl
- 44 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Zierliche gotische Minuskel, deren Oberlängen in der ersten Zeile verlängert und mit Verzierungen versehen sind, die im Wesentlichen auf die Formen der Urkunden- bzw. Diplomatischen Minuskel der Zeit zurückgreifen. Zuweilen wird am Ende eines Wortes ein Majuskel-R verwendet, was für einen englischen Schreiber sprechen könnte (vgl. Derolez, Palaeography, S. 91).
- Buchgestaltung
- Zweispaltige Anordnung. Rote und blaue Lombarden im Wechsel zur Hervorhebung der Strophenanfänge, die ab Bl. 8v fehlen. Schwarze Versalien am Beginn des ersten Verses jedes Reimpaars.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Wenige Nachträge und Ergänzungen von anderer Hand.
- Provenienz
- Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- 60v mit einem gelöschten Eintrag (Besitzvermerk oder Titel?); kopfständig zwei Zeilen eines lateinischen Textes (Federprobe?). Der Faszikel enthält das älteste erhaltene Manuskript des ‚Partonopeus de Blois‘. Umstritten allerdings ist, ob es sich ebenfalls um die älteste Textversion handelt. Als ziemlich sicher sollte hingegen gelten, dass der Text – nicht zuletzt aufgrund des sprachlichen und paläografischen Befunds – in England kopiert wurde.
- Literatur
- An Electronic Edition of the 10 Manuscript Witnesses of the Anonymous
12th-Century French Romance Partonopeus de Blois, bearb. von Penny
Eley u. a., https://www.dhi.ac.uk/partonopeus/Vmanuscriptnotes.htm (mit
weiterer Literatur); Maria Careri u. a., Livres et écritures, S. XXVIII A.
58, XXIX A. 65, XXX A. 76, XXXII, XXXVIII–XLI, XLIX–LI, LIIIf., 210f. (mit
weiterer Literatur); Maria Careri / Marcella Lacanale,
Accents et syllabes dans les manuscrits anglo-normands, in: Anglo-français.
Philologie et linguistique, Paris 2015 (Rencontres 119), S. 35–44 (hier S.
36f., 42f.); DEAF,
PartonG; Section romane,
Notice, in: Jonas-IRHT / CNRS,
http://jonas.irht.cnrs.fr/manuscrit/76386 (mit weiterer
Literatur).
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
1) 1ra–59vb
- Verfasser
- Denis Piramus (?) (GND-Nr.: 100939872).
- Titel
- Partonopeus de Blois.
- Angaben zum Text
- Der Palatinus enthält das Gedicht lückenlos bis zur Heirat des Partonopeus mit Melior und endet mit den zur Fortsetzung überleitenden Versen, ohne diese anzufügen. Der englische Benediktinermönch Denis Piramus wird in der Forschung als möglicher Autor des um 1170/80 entstandenen Romans diskutiert. Vgl., auch zur Überlieferung: https://arlima.net/no/31. – 60r bis auf Foliierung leer. – 60v bis auf Federprobe (?) leer.
- Incipit
- 1r A dey rend graces e merciz / De quanque sai en faiz n’en diz …
- Explicit
- 59v … Amen en dient li plusur. / Ki servent deu le creatur. / Amen. Amen.
- Edition
- Partonopeus de Blois. An Electronic Edition of the 10 Manuscript Witnesses of the Anonymous 12th-Century French Romance Partonopeus de Blois, bearb. von Penny Eley u. a., https://www.dhi.ac.uk/projects/partonopeus/.
Faszikel II (Bl. 61–68)
- Sachtitel / Inhalt
- Amadas et Ydoine.
- Entstehungsort
- England.
- Entstehungszeit
- um 1200.
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Pergament.
- Umfang
- 8 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 29,1–29,4 × 19,8–20,6 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- IV68.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Lagenzählung: .3. am unteren Rand von 68v. Dies deutet darauf hin, dass der Faszikel die dritte Lage seiner ursprünglichen Hs. war.
- Zustand
- Mehr oder minder starke Bräunungen und Verschmutzungen, Flecken; Wasserschaden. Pergament stellenweise durchscheinend. Wenige Löcher, meist ausgebessert, ohne Schriftverlust; Ränder teilweise bestoßen. Tinte teilweise berieben und verblasst.
- Schriftraum
- 14,5 × 10,8 cm.
- Spaltenanzahl
- 2 Spalten.
- Zeilenanzahl
- 35–38 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Ungleichmäßige Schrift von einer Hand. Die Versalien zeigen vergleichbare Charakteristika, wie sie für in der Normandie oder England geschriebene Hss. der Zeit typisch sind (vgl. den Hinweis bei Christ, Handschriften, S. 78).
- Buchgestaltung
- Zweispaltige Anordnung der Verse. Beginn des Kapitels mit einer etwa fünfzeiligen blauen Lombarde mit rot-grüner Rankenverzierung im Binnenfeld. Am Beginn der einzelnen Strophen alternierend rote und blaue Lombarden mit Fleuronné in Gegenfarbe, zum Teil auch grün mit rotem Fleuronné; Anfangs- und Endbuchstaben der Verse sind ausgerückt, die der ersten Zeile des Reimpaares mit etwas größerem Abstand als die der zweiten Zeile. Rubrikatoranweisungen sind erhalten. Der mehrfach vorkommende Vermerk imago deutet wohl darauf hin, dass eine illuminierte Hs. als Vorlage diente.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Vereinzelt Rasuren und Korrekturen von anderer Hand.
- Provenienz
- Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- Aufgrund der Schriftcharakteristika und der Sprache kann England als Entstehungsort des Faszikels angenommen werden.
- Literatur
- Maria Careri u.a., Livres et écritures, S. XXVIII A.
58, XXIX A. 65, XXX, XXX A. 76, XXXII, XXXV, XXXIX–XLI, XLIX, LI, LIII–LV,
212f. (mit weiterer Literatur); DEAF,
AmYdR; DEAF,
AmYdvR; Section romane, Notice, in: Jonas-IRHT / CNRS, http://jonas.irht.cnrs.fr/manuscrit/65651 (mit weiterer
Literatur).
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
2) 61ra–68vb
- Titel
- Amadas et Ydoine.
- Incipit
- 61r Cumunalment vus qui avez / Amé et vus qui ore amez …
- Explicit
- 68v … Icest volair a icest pense / At tut sun curage turne.
- Edition
- John R. Reinhard, Amadas et Ydoine. Romain du XIIIe siècle, Paris 1926 (Les classiques français du moyen âge 51), dort S. 1–64 (Paralleledition der Hs. V = Pal. lat. 1971!).
Faszikel III (Bl. 69–84)
- Sachtitel / Inhalt
- Wace, Roman de Brut.
- Entstehungsort
- England.
- Entstehungszeit
- Mitte 13. Jh.
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Pergament.
- Umfang
- 16 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 29,1–29,4 × 19,8–20,6 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- 2 IV84.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Lagenzählung: IIus (76v) und IIIIus (84v); links daneben hat sich ein wohl nicht vollständig getilgtes Vus erhalten, das der Schreiber offenbar fälschlicherweise anstelle der korrekten Zählung zunächst eingefügt hatte. Die Zählung deutet darauf hin, dass der Faszikel die zweite und die vierte Lage seiner ursprünglichen Hs. war.
- Zustand
- Leichte Bräunungen mit wenigen Flecken. Ränder leicht bestoßen und zum Teil unregelmäßig beschnitten, ohne Textverlust. Am oberen Rand sind teilweise die Oberlängen der Buchstaben durch den Beschnitt leicht beeinträchtigt.
- Schriftraum
- 16,7 × 8,7 cm.
- Spaltenanzahl
- 2 Spalten.
- Zeilenanzahl
- 36–38 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Gleichmäßige, zierliche Schrift von einer Hand. Die Oberlängen der Buchstaben der ersten Zeile sind zuweilen verlängert und mit Verzierungen versehen (allerdings meist durch den Beschnitt gestört), die im Wesentlichen auf die Formen der Urkunden- bzw. Diplomatischen Minuskel der Zeit zurückgreifen.
- Buchgestaltung
- Zweispaltig angelegt. Die für die größeren Abschnitte vorgesehenen Initialen fehlen durchgängig; die Anweisungen für den Rubrikator sind erhalten. Die Versanfänge sind durch schwarze Versalien hervorgehoben.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Auf 84r Zeigehand.
- Provenienz
- Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- Aufgrund der Schriftcharakteristika und der Sprache ist anzunehmen, dass der Faszikel in England entstand.
- Literatur
- Maria Careri u.a., Livres et écritures, S. XXVIII A.
62 und 64, XXXII, XXXV, XXXIX–XLI, XLIX–LI, LIV, 212 (mit weiterer
Literatur); DEAF,
BrutA; Section romane, Notice, in: Jonas-IRHT / CNRS, http://jonas.irht.cnrs.fr/manuscrit/76788 (mit weiterer
Literatur).
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
3) 69ra–84vb
- Verfasser
- Wace (GND-Nr.: 118805827).
- Titel
- Roman de Brut.
- Incipit
- 69r [Q]uant il otquis lieu convenable / Et aaisiez et deletable …
- Explicit
- 84v … Come chescuns mielz i conquiert / Et mielz i vaut et milz i fiert [hier bricht der Text ab.].
- Edition
- Le Roman de Brut de Wace, hrsg. von Ivor Arnold, 2 Bde., Paris 1938–1940 (Publications de la Société des Anciens Textes Français).
Faszikel IV (Bl. 85–90)
- Sachtitel / Inhalt
- Robert d’Orbigny (?), Floire et Blancheflor.
- Entstehungsort
- England.
- Entstehungszeit
- 4. Viertel 12. Jh.
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Pergament.
- Umfang
- 6 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 29,1–29,4 × 19,8–20,6 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- III90.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Verbesserter Lagenreklamant in einer Rahmung.
- Zustand
- Bräunungen mit wenigen (Wasser-)Flecken. Tinte zum Teil leicht berieben und verwischt. Ränder leicht bestoßen und teilweise leicht unregelmäßig.
- Schriftraum
- 18 × 11,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 2 Spalten.
- Zeilenanzahl
- 48 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Die Minuskel mit einer erst beginnenden Brechung weist noch verschiedentlich altertümliche Elemente auf, so der Gebrauch der Majuskeln M, N, R am Schluss, bisweilen aber auch im Innern des Verses, sowie die Ligatur von N und T und die Verwendung von d mit einem hochgerückten e.
- Buchgestaltung
- Zweispaltige Anordnung der Verse. Die Versanfänge werden durch schwarze Versalien hervorgehoben; am Versschluss, teilweise auch im Versinneren, werden die Majuskeln M, N und R verwendet, die anderen Buchstaben allerdings in Minuskeln. Am Ende des ersten der Reimpaarverse steht ein Strichpunkt; der zweite zugehörige Vers wird durch einen Punkt abgeschlossen.
- Provenienz
- Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- Das vorliegende Fragment stellt das älteste bekannte Textzeugnis des Versromans ‚Floire et Blancheflor‘ dar. Die anglonormannische Sprache deutet darauf hin, dass der Faszikel in England entstanden sein dürfte. Die verwendete gotische Minuskel mit ihren eher altertümlichen Elementen und der gerade erst einsetzenden Brechung der Buchstaben spricht für einen Schreiber aus dem letzten Viertel des 12. Jhs.
- Literatur
- Maria Careri u.a., Livres et écritures, S. XXVII A.
55, XXVIII A. 58 und 61, XXXII, XXXV, XXXIX, XLIf., XLIXf., LIV, 214f. (mit
weiterer Literatur); DEAF,
FloreaW; DEAF,
FloreaL; DEAF,
Florev; Floire et Blancheflur (Vatican Fragment), hrsg. von Ian
Short, Oxford 2020 (Plain Texts Series 22), S.
1–3; Section romane, Notice, in: Jonas-IRHT / CNRS, http://jonas.irht.cnrs.fr/manuscrit/76789 (mit weiterer
Literatur).
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
4) 85ra–90vb
- Verfasser
- Robert d’Orbigny (?).
- Titel
- Floire et Blancheflor.
- Incipit
- 85r Et pur la part de la reïne / De reguart d’une la meschine …
- Explicit
- 90v … Et cum il erre folement / Fait ele: char t’entent [hier bricht der Text ab.].
- Edition
- Floire et Blancheflur, hrsg. von Ian Short, S. 7–42 (nach vorliegender Hs.).
Faszikel V (Bl. 91–98)
- Sachtitel / Inhalt
- Aspremont.
- Entstehungsort
- England.
- Entstehungszeit
- um 1200.
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Pergament.
- Umfang
- 8 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 29,1–29,4 × 19,8–20,6 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- IV98.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Lagenreklamant (98v).
- Zustand
- Beriebene Tinte sowie stärkere Bräunungen und Verschmutzungen auf den beiden ehemals äußeren Blättern des Faszikels (91r und 98v); Wasserflecken. Durchgängig leichtere Bräunungen. Löcher, ohne Textverlust. Bei Bl. 91 durch den Beschnitt am äußeren Rand geringfügiger Buchstabenverlust.
- Schriftraum
- 17,2 × 13 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 25–28 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Gotische Minuskel mit altertümlichem Charakter, die in das Ende des 12. und den Anfang des 13. Jhs. verweist. Die Oberlängen der Buchstaben der ersten Zeile sind verlängert und mit Verzierungen versehen, die im Wesentlichen auf die Formen der Urkunden- bzw. Diplomatischen Minuskel der Zeit zurückgreifen.
- Buchgestaltung
- Verse einspaltig angelegt. Alternierend rote und blaue Lombarden mit Fleuronné in Gegenfarbe am Anfang der Laisses. Anfangs- und Endbuchstaben der Verse ausgerückt.
- Buchschmuck
- s. Buchgestaltung.
- Provenienz
- Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- Schrift und Sprache sprechen für eine Entstehung des Faszikels zum Ende des 12. oder Beginn des 13. Jhs. in England.
- Literatur
- Maria Careri u.a., Livres et écritures, S. 216f. (mit
weiterer Literatur); Maria Careri / Giovanni Palumbo,
Pratiques de „lecture“ des chansons de geste. Le cas de la Chanson
d’Aspremont, in: Lecteurs, lectures et groupes sociaux au Moyen Âge. Actes
de la journée d’étude organisée par le Centre de recherche „Pratiques
médiévales de l'écrit“ (PraME) de l’Université de Namur et le Département
des Manuscrits de la Bibliothèque royale de Belgique, Bruxelles, 18 mars
2010, hrsg. von Xavier Hermand, Turnhout 2014, S.
147–167, hier S. 151 A. 12; DEAF,
AspremPalM; Jacques Monfrin, Fragments de la Chanson d’Aspremont
conservé en Italie, in: Études de philologie romane, Genf 2002 (Publications
romanes et françaises 230), S. 353–399, hier bes. 379–399 (Beschreibung und
Edition des Palatinus-Fragments); Section romane, Notice, in: Jonas-IRHT / CNRS, http://jonas.irht.cnrs.fr/manuscrit/76790 (mit weiterer
Literatur).
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
5) 91ra–98vb
- Titel
- Aspremont.
- Incipit
- 91r Ja vos aveit res Agoulant nori[z] / E. autrui rennes donnez et departi[z].
- Explicit
- 98v … Il vos seivront a esperon brochant / Dret a Aufrique vos en’nalez ponnant.
- Edition
- Jacques Monfrin, Fragments de la Chanson d’Aspremont conservé en Italie, in: Études de philologie romane, Genf 2002 (Publications romanes et françaises 230), S. 353–399, hier bes. S. 379–399: Beschreibung und Edition des Palatinus-Fragments; Louis Brandin, La Chanson d’Aspremont. Chanson du Geste du XIIe siècle, text du manuscrit de Wollaton Hall […], Paris 21923/24 (Classiques français du Moyen Âge 19 et 25).
- Bearbeitet von
- Dr. Uli Steiger, Dr. Thorsten Huthwelker, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 1971. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger, Dr. Thorsten Huthwelker (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.