Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 199

Handschrift mit beigebundenem Fragment

Pergament, Papier · 1, 264 (inkl. des historischen Vorsatzbls. A), 1 Bll. · 36,6–36,8 × 25,5–26,3 cm · evtl. Frankreich / s.l. · 12. Jh. / 13. Jh. (2. Hälfte)


Schlagwörter (GND)
Philosophie / Theologie.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (Vor- und Nachsatzbl. aus Papier).
Umfang
1, 264 (inkl. des historischen Vorsatzbls. A), 1 Bll.
Format (Blattgröße)
36,6–36,8 × 25,5–26,3 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Hs. mit beigebundenem Fragment (Bl. A; Bl. 1–262). (I-1)1a + ([II-1]+1)3 (inkl. Bl. A) + 11 IV91 + (II-1)94 + III99 (inkl. Bl. 94a) + 19 IV251 + III257 + (IV-3)262 + (I-1)263*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 263* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl. Als Vorsatzbl. beigebunden das Fragmentbl. A.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (A [wohl später], 1–262), nach Bl. 94 ist 1 Bl. nicht gezählt; Vor- und Nachsatzbl. sowie das bei der Zählung übersprungenen Bl. nach Bl. 94 sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen.


Einband
Beschädigter römischer Einband zwischen 1623 und 1626: grünes Pergament über Pappe, auf Vorder- und Hinterdeckel goldgeprägte Wappensupralibros von Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Scipione Cobelluzzi. Rücken 1846–1853 erneuert: weißes Pergament mit goldgeprägten Wappen von Papst Pius IX. und Kardinalbibliothekar Luigi Lambruschini sowie grünem Signaturschild. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 823.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Bl. Ar Capsa-Nummer C.11 (11 durchgestrichen ?) ohne Allacci-Signatur (wodurch gesichert scheint, dass Fragmentbl. A bereits in Heidelberg eingebunden war) sowie alte Signaturen 130, 90 (beide durchgestrichen; letztere auch 1r). – S. auch zu Bll. 1–262.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_199
Literatur
Hanselmann, Bücherschenkung, S. 123; HÜWA 1.2, S. 322; OVL, Pal.lat.199; Schunke, Einbände 2.2, S. 823; Stevenson, Latini, S. 37f.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

(Bl. 1–262)

Sachtitel / Inhalt
Augustinus; Carmen de episcopis Rothomagensibus (Nachtrag).
Entstehungsort
evtl. Frankreich.
Entstehungszeit
12. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
263 Bll. (inkl. des ungezählten Bls.).
Format (Blattgröße)
36,6–36,8 × 25,5–26,3 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
S. zum Codex.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Bll. 4–94, 100–262 von spätmittelalterlicher Hand I–XCI bzw. I–CLXIII (unter Auslassung der Bll. mit Kapitelverzeichnissen und der Wiederholung des Auszugs aus Aug. retr.) gezählt. – 19v, 20r, 35v, 43v, 44r Lagenzählung II–VI auf der jeweils ersten oder letzten Seite, 59v–91v fortgeführt VII–XI auf der jeweils letzten Seite, 107v–257v Lagenzählung I–XX auf der jeweils letzten Seite, 258r fortgeführt XXI auf der ersten Seite (91v, 139v radiert bzw. abgerieben); 27v, 51v Lagenzählung III bzw. VI von anderer Hand mit Metallstift notiert; 52r–55r sind die ersten 4 Bll. der Lage I–IIII gezählt, 56r X (?).
Zustand
Einige Bll. leicht verschmutzt (darunter 94v und 95r), das ungezählte Bl. zwischen Bll. 94 und 95 stark verschmutzt und leicht beschädigt; Bll. an den Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust außer bei Marginalien); wenige Fehlstellen und Risse (z. T. genäht).

Schriftraum
27–28 × 19,4–20 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
40–43 Zeilen (Bll. 1–94 i.d.R. 42 Zeilen; Bll. 95–262 i.d.R. 40 Zeilen).
Angaben zu Schrift / Schreibern
Von mehr als einer Hand geschrieben; s. auch Nachträge und Benutzungsspuren.
Buchgestaltung
Incipits und Explicits hauptsächlich in roter oder rot-blauer Mischmajuskel (vornehmlich unzialen Charakters), Text- bzw. Buchanfangszeilen in Mischmajuskel; Initial- und Satzmajuskeln, an Kapitelanfängen z.T. in Rot, Blau oder, seltener, Grün, die restlichen Kapitelanfänge sind mit roten Paragraphzeichen markiert; rote Kapitelzählung; ab 100v/101r Seitentitel (Buchzählung) in roter Unziale; s. auch Buchschmuck.
Buchschmuck
An Text- bzw. Buchanfängen rote und blaue Initialen mit Aussparungen im Stamm (z. T. mit floralem Schmuck), bisweilen auch mehrfarbig in Rot, Blau und / oder Grün. – S. auch Nachträge und Benutzungsspuren.

Nachträge und Benutzungsspuren
94rb–vb hex. Katalog der Bischöfe von Rouen von einer Hand des 13. Jhs. eingetragen, fortgeführt von Händen des 13.–14. Jhs. – Einige zeitgenössische bis spätmittelalterliche Korrekturen und Anmerkungen, zahlreiche Stellenmarkierungen (Nota-Zeichen und, mit dem Metallstift, Kreuze u. a.). Bl. 126 mit Blattweiser. – 262v Initialskizze (mit menschlichem Kopf) mit unleserlicher Beischrift.

Provenienz
Rouen (?).
Die Aufteilung des Kapitelverzeichnisses und die Wiederholung des Auszugs aus Aug. retr. (s. Inhalt) sowie die Lagenzählung, die spätmittelalterliche Foliierung (s. Seiten-, Blatt-, Lagenzählung) und auch der Zustand der Bll. 94–95 (s. Zustand) zeigen, dass die Hs. ursprünglich in zwei Teile gebunden vorlag. – Im 13.–14. Jh. wohl in Rouen aufbewahrt (s. Nachträge und Benutzungsspuren). 1438 im Besitz der Universität Heidelberg nachgewiesen (verzeichnet im Inventar der Bücherschenkung Kf. Ludwigs III. von der Pfalz an die Universität Heidelberg); s. Hanselmann, Bücherschenkung, S. 123 (mit Nachweis) . – S. auch Geschichte der Handschrift.

) 1ra–94rb, 95ra–262vb Digitalisat

Verfasser
Augustinus (GND-Nr.: 1081899174).
Titel
De civitate dei.
Angaben zum Text
CPL 313; 1ra–94rb libb. I–X mit 1ra–3va vorangestellt Capitula aus dem sog. Breviculus (CPPM 2, Nr. 121; CCL 47 [Dombart / Kalb 1955], S. XXXV–XLV) und 4ra–rb dem entsprechenden Auszug (II,43) aus Augustinus, Retractationes (CPL 250; CCL 57 [Mutzenbecher 1984], S. 124f.); 95ra–262vb libb. XI–XXII mit 95va–vb vorangestellt Aug. retr. II,43 und 95vb–99vb Capitula aus dem sog. Breviculus. 95r mit Aug. retr. II,43 sowie dem Anfang der Kapitelübersicht zu lib. XI wurde verworfen.
Rubrik
4rb ›Avrelij Avgvstini doctoris Ypponensis episcopi de civitate dei liber I incipit contra paganos‹.
Incipit
4rb ›Gloriosissimamciuitatem dei siue in hoc temporum cursu, cum inter impios peregrinatur (Aug. civ. I,1) …
Explicit
262vb … quibus autem satis est, non mihi, sed deo mecum gratias congratulantes agant. Gloria et honor patri et filio et spiritui sancto, omnipotenti deo in excelsis, in sęcula sęculorum, amen (Aug. civ. XXII,30). ›Avrelij Avgvstini doctoris de ciuitate dei liber XXII explicit contra paganos‹.
Edition
CCL 47–48 (Dombart / Kalb 1955).

2) 94rb–vb Digitalisat

Titel
Carmen de episcopis Rothomagensibus.
Angaben zum Text
Womöglich in Rouen in gotischer Minuskel im 13. Jh. nachgetragener hexametrischer Katalog der Bischöfe von Rouen bis Robert III. Poulain († 1221), fortgeführt von späteren Händen des 14. Jhs. bis Bernardus (Bernard de Farges, † 1311), Egidius (Gilles I. Aycelin de Montaigut, † 1318) und Guillermus (Wilhelm III. de Durfort, † 1331).
ungezähltes Bl. zwischen Bll. 94 und 95 leer (außer Federprobe auf Versoseite).
263*r–v leer.
Incipit
94rb Dator apostolicus, eterni regis amicus, Nigasius nostris primus resplenduit horis

Fragment (Bl. A)

Sachtitel / Inhalt
Tractatus theologicus.
Entstehungsort
s.l. unbekannt.
Entstehungszeit
13. Jh. (2. Hälfte).
Typus (Überlieferungsform)
Fragment.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
1 Doppelbll.
Format (Blattgröße)
36,6–36,8 × 25,5–26,3 cm
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Als Vorsatzbl. beigebundes, um 90° gedrehtes Doppelbl.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
S. zum Codex.
Zustand
An den Rändern beschnitten (ohne Textverlust).

Schriftraum
22 × 14,5 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
36 Zeilen.
Buchgestaltung
Zwischenüberschriften in roter und blauer Minuskel; blaue und rote Satz- bzw. Initialmajuskel mit Fleuronné in Gegenfarbe.

Geschichte des Fragments
S. Geschichte der Handschrift.

) Ar–v Digitalisat

Titel
Tractatus theologicus (in III Rg 3–4).
Angaben zum Text
Unidentifizierter theologischer Kommentar, hier zu III Rg 3–4.
1ar–v leer.


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 199. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.