Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 20
Biblia: Testamentum vetus, liber Psalmorum et Testamentum novum
Pergament, Papier · 2, 446, 2 Bll. · 19,8–20,0 × 13,0–13,5 cm · Mitteleuropa / (Frankreich ?) · 14. und 15. Jh.
- Schlagwörter (GND)
- Bibel, Altes Testament / Neues Testament / Psalter.
- Entstehungsort
- Mitteleuropa / (Frankreich ?).
- Entstehungszeit
- 14. und 15. Jh.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Pergament, Papier.
- Umfang
- 2, 446, 2 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 19,8–20,0 × 13,0–13,5 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- ([I-1] [I-1])2a (mit Spiegel) + 7 VIII112 + VII126 + 2 VIII158 + X178 + 3 VIII226 + X246 + VIII262 + I264 + IV272 + 4 VIII336 + (VIII-1)351 + 2 VIII383 + (VIII-1)398 + IX416 + VIII432 + II436 + V446 + ([I-1] [I-1])448* (mit Spiegel). Die jeweils vorgebundenen Papierblätter ergeben keine eindeutige Lagenstruktur; es ist nicht zu entscheiden, ob es sich um ursprünglich je zwei Einzelbll. oder um je zwei I mit Bl.-Verlust handelt.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Fehlerhafte Foliierung des 15. Jhs. (?) auf den Versoseiten der Bll. (i-CCCC), Bl. 240 doppelt gezählt, Bl. 341 in der Zählung ausgelassen; Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–446); Vor- und Nachsatzbl. sind nicht gezählt, daher wird hier bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen. Lagenreklamanten durchgängig mit einer Lagenzählung (römische Zahlzeichen, Minuskeln) auf der letzten Seite jeder Lage, meist durch Beschnitt verderbt. Vereinzelt Reste einer (alphabetischen) Lagenfoliierung bis jeweils zur Lagenmitte gezählt, meist durch Beschnitt verloren.
- Zustand
- Pergament teilweise durchscheinend, leicht (stock-)fleckig und gebräunt; mit Fehlstellen und Risse, meist ausgebessert oder genäht; gelegentlich Reste von Bearbeitungsspuren des Pergamenters. Tinte stellenweise leicht berieben und verblasst.
- Schriftraum
- 13,0–13,6 × 8,2–8,8 cm.
- Spaltenanzahl
- Textblock (Summarium bibliae); 2 Spalten (Bibeltext und Gedicht: Vos qui concupiscitis); 3 Spalten (Glossar).
- Zeilenanzahl
- 41–58 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Bibeltext und Glossar von einer Hand, von der wohl auch die Lagenreklamanten und die -zählung sowie Teile der Korrekturen stammen; ‚Summarium‘ und Gedicht: Vos qui concupiscitis von einer zeitgenössischen zweiten Hand. Vorgaben für den Rubrikator sowie Teile der Korrekturen und Ergänzungen wohl von einer dritten gleichzeitigen Hand (?).
- Buchgestaltung
- Incipits und Explicits in roter Tinte; die Anfänge der Prologe durch rot-blaue Initialen mit Fleuronné und Rankendamaszierungen gekennzeichnet; die Anfänge der Bücher durch farbige, üppig mit Ranken- und Leistenwerk sowie Tierköpfen verzierte Initialen hervorgehoben, zum Teil über die gesamte Höhe des Schriftraums reichend, zusätzlich durchgängig mit Blattweisern gekennzeichnet, meist verloren bzw. beschädigt; am Beginn der Kapitel innerhalb Bücher abwechselnd rote und blaue Lombarden mit Fleuronné-Verzierungen in unterschiedlicher Größe; innerhalb der Kapitel Satzmajuskeln, mit üblichen Rubrizierungen. Seitentitel mit Buchstaben in roter und blauer Tinte im Wechsel, teilweise beschnitten. Kapitelzählung in der Regel in die Absätze der Spalten integriert, rote und blaue Zahlzeichen im Wechsel. Zeilengerüst in feinen (Blei-?)Linien; teilweise noch Zirkellöcher sichtbar. Vorgaben für den Rubrikator auf den Rändern teilweise durch Beschnitt gestört. Der Psalter weist keine Seitentitel auf; die sieben Gruppen, in die der Psalter gegliedert ist, werden durch unterschiedlich große Schmuckinitialen angezeigt, gestaltet wie die der Buchanfänge; die Psalmen wurden nachträglich auf dem Rand nummeriert (römische und arabische Zählung), ihre Anfänge werden durch Psalmüberschriften sowie alternierend rote und blaue Lombarden mit Fleuronné-Verzierungen in unterschiedlicher Größe gekennzeichnet, die einzelnen Verse durch alternierend rote und blaue Initialmajuskeln. Am Beginn des Glossars eine größere farbige, mit Ranken- und Leistenwerk sowie Tierköpfen verzierte Initiale; im Weiteren werden die Anfänge der einzelnen Buchstaben durch abwechselnd rote und blaue Lombarden mit Fleuronné-Verzierungen gekennzeichnet. Die Namengruppen Aa, Ab, Ac … Ze werden durch rote Zwischenüberschriften hervorgehoben; die einzelnen Namen durch rot und blau alternierende Majuskeln gegeneinander abgesetzt. Das ‚Summarium bibliae‘ beginnt mit einer roten R-Initiale (so falsch für S); rote Überschriften mit den Namen der Bücher sowie rote Kapitelzählung, Kapitel durch senkrechte Striche gegeneinander abgegrenzt. Bei dem Gedicht sind nur die Anfänge der Strophen durch rote Lombarden hervorgehoben; Anweisungen für den Rubrikator erhalten.
- Buchschmuck
- s. Buchgestaltung.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Vereinzelt Korrekturen, Verbesserungen und Ergänzungen, von der Schreiberhand und einer (?) weiteren zeitgenössischen Hand, zum Teil interlinear, meist als Marginalien, zum Teil in Rot (eventuell vom Rubrikator?). Zahlreiche weitere Ergänzungen und „Vers“zählungen, Schlagworte sowie Querverweise zu Bibelstellen, die von verschiedenen jüngeren Händen stammen.
- Einband
- Beschädigter römischer Einband: braunes Kalbleder über Pappe um 1765; Rücken mit Goldprägungen (Ranken, Blattvoluten, Knospen) mit Signaturprägung am Kopf: 20., darunter rotes, goldgeprägtes Rückenschild: BIBLIA SACRA. Darunter ein querrechteckiges, blaues Signaturschildchen der BAV: Pal. lat. 20. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 812. Farbe des Schnitts nicht mehr erkennbar, womöglich ursprünglich Goldschnitt; blau-weißes Kapital, leicht verblasst.
- Provenienz
- Mitteleuropa / Frankreich? / Heidelberg / Rom.
- Geschichte der Handschrift
- Vorderspiegel mit blauem aufgeklebtem Signaturschildchen der BAV: Pal. lat. 20; 1ar Signatur: Pal., und aufgeklebtes älteres Signaturschildchen: 20 [in Rot]; 1r mit älterer römischer Signatur: 21. 2ar Gedruckte Wappenvignette mit dem Schenkungsvermerk Herzog und Kurfürst Maximilians I. von Bayern von 1623. 1r, 3v, 398v, 399r und 446v Stempel der BAV.
- Besonderheiten
- Die Abfolge der biblischen Bücher weicht von der üblichen Reihenfolge der Vulgata wie folgt ab: AT: Genesis, Exodus, Levetikus, Numeri, Deuteronomium, Josua, Richter, Rut, Könige I–IV, Chronik I–II, Esra I mit II sowie dem apokryphen Esra III, Tobias, Judit, Ester, Hiob, Psalmen, Sprüche, Prediger, Hoheslied, Weisheit, Jesus Sirach, Jesaja, Jeremia (Jeremia, Klagelieder, Baruch), Hesekiel, Daniel, Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zefanja, Haggai, Zacharias, Malachias, Makkabäer I–II; NT: Matthäus-, Markus-, Lukas-, Johannes-Evangelium, Römer-Brief, Korinther-Brief I–II, Galater-Brief, Epheser-Brief, Philipper-Brief, Kolosser-Brief, Thessaloniker-Brief I–II, Timotheus-Brief I–II, Titus-Brief, Philemon-Brief, Hebräer-Brief, Apostelgeschichte, Jakobus-Brief, Petrus-Brief I–II, Johannes-Brief I–III, Judas-Brief, Offenbarung des Johannes.
- Literatur
- OVL, Pal.lat.20; Ruzzier, Bibles portatives, S. 261, S. 268; Schunke, Einbände 2.2, S.
812; Stevenson, Latini, S. 3.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
) 1ra–398vb, 398vb–436vd, 437r–444v, 444–446rb
- Beteiligte Personen
- Gilbert von Poitiers (GND-Nr.: 11869488X) / Hieronymus (GND-Nr.: 118550853) / Ps.-Hieronymus(?) (GND-Nr.: 118550853) / Hrabanus Maurus (GND-Nr.: 118553909) / Hugo von Saint-Cher (GND-Nr.: 118707957) / Marcion (GND-Nr.: 118577557) / Petrus Lombardus (GND-Nr.: 11859334X) / Stephen Langton (GND-Nr.: 118778714).
- Titel
- Biblia, cum prologis (wenn nicht anders vermerkt, stammen die Prologe von Hieronymus) .
- Angaben zum Text
- AT: 1ra–3rb Hieronymus: Epistula 53 ad Paulinum
(Stegmüller, RB 284) und Prolog zum
Pentateuch (Stegmüller, RB 285). (1.1 3va–19ra)
Gn. (1.2 19ra–32rb) Ex. (1.3 32rb–41rb) Lv. (1.4 41rb–54va) Nm. (1.5
54va–66va) Dt. 66va–b Prolog zum Buch Josua
(Stegmüller, RB 311). (2. 66vb–75rb) Ios. (3.
75rb–83vb) Idc. (4. 83vb–85ra) Rt. 85ra–85va Prolog zu den Büchern
Könige I–IV (Stegmüller, RB 323) (5.1 85va–96vb)
I Sm (= I Rg). (5.2 96vb–105vb) II Sm (= II Rg). (5.3 105vb116ra)
III Rg (= Liber Malachim). (5.4 116ra–125vb) IV Rg (= Liber
Malachim). 125vb–126ra Prolog zum ersten Buch der Chronik
(Stegmüller, RB 328). (6.1 126ra–134va) I
Par. 134va–135ra Prolog zum zweiten Buch der Chronik:
(Stegmüller, RB 327) (6.2 135ra–146rb) II
Par. 146rb–146va Prolog zum ersten Buch Esra
(Stegmüller, RB 330). (7.1 146va–149vb) I
Esr, (7.2 149vb–154rb) direkt angeschlossen II Es als Buch Neemiae;
I und II Es in der vorliegenden Redaktion als ein Buch gezählt. (7.3
154rb–158vb) III Es, apokryph; die vorliegende Redaktion zählt das
dritte als das zweite Buch; ohne IV Es, apokryph. 158vb–159ra Prolog
zum Buch Tobias (Stegmüller, RB 332). (8.
159ra–162ra) Tb. 162ra Prolog zum Buch Judith
(Stegmüller, RB 335). (9. 162ra–166rb) Idt.
166rb Prolog zum Buch Ester (Stegmüller, RB 341).
(10. 166rb–170ra) Est. 170ra–170va Prolog zum Buch Hiob
(Stegmüller, RB 344). (11. 170va–178va) Iob.
178va Erster Prolog zun den Psalmen (Stegmüller,
RB 414). 178vb Zweiter Prolog (Stegmüller, RB
430). (12. 179ra–199rb) Ps, nach der Septuaginta; gegliedert in
sieben Gruppen: Ps 1–25, 26–37, 38–51, 52–67, 68–79, 80–96, 97–108,
109–150, entgegen der gebräuchlicheren Aufteilung in acht Gruppen,
trennt die vorliegende Redaktion nicht mehr zwischen 109–113 und
114–150. 199va Prolog zu den Sprüchen Salomos
(Stegmüller, RB 457). (13. 199va–206va) Prv.
(14. 206va–208vb) Ecl. (15. 208vb–210ra) Ct. (16. 210ra–214vb) Sap.
214vb–215ra Prolog zu Jesus Sirach (Stegmüller,
RB 26). (17. 215ra–228rb) Sir. 228rb–228va Prolog zum Buch Jesaia
(Stegmüller, RB 482). (18. 228va–244ra) Is.
244ra Prolog zum Buch Jeremia (Stegmüller, RB
487). (19.1 244ra–261va) Ier. (19.2 261va–263rb) Lam. 263rb Hugo von
Saint-Cher: Prolog zum Buch Baruch (Stegmüller,
RB 491). (19.3 263rb–265rb) Bar. 265rb–265va Prolog zum Buch
Hesekiel (Stegmüller, RB 492). (20. 265va–281va)
Ez. 281va–282ra Prolog zum Buch Daniel
(Stegmüller, RB 494). (21. 282ra–288va) Dn
1,1–14,42; in der vorliegenden Redaktion ist Kapitel 14 um einen 42.
Vers erweitert: Tunc rex ait: Paueant habitantes uniuersam
terram deum Danielis quia ipse est liberator et saluator faciens
signa et mirabilia in celo et in terra qui liberauit Danielem de
lacu leonum. 288va Prolog zum Zwölfprophetenbuch
(Dodekapropheton) (Stegmüller, RB 500). 288va–b
Ps.-Hieronymus: Prolog zum Buch Oseas
(Stegmüller, RB 507). (22. 288rb–291ra) Os. 291ra
Erster Prolog zum Buch Joel (Stegmüller, RB 511).
291ra–b Hugo von Saint-Cher: Zweiter Prolog
(Stegmüller, RB 510). (23. 291rb–292ra) Ioel.
292ra Hugo von Saint-Cher: Erster Prolog zum Buch Amos
(Stegmüller, RB 515). 292ra Zweiter Prolog
(Stegmüller, RB 512). 292rb Hugo von
Saint-Cher: Dritter Prolog (Stegmüller, RB 513).
(24. 292rb–294ra) Am. 294ra–b Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch
Obadja (Stegmüller, RB 519). (25. 294rb–294va)
Abd. 294va–b Hugo von Saint-Cher: Erster Prolog zum Buch Jona
(Stegmüller, RB 524). 294vb Hugo von
Saint-Cher: Zweiter Prolog (Stegmüller, RB 521).
(26. 294vb–295va) Ion. 295va Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch
Micha (Stegmüller, RB 526). (27. 295va–296vb) Mi.
296vb–297ra Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Nahum
(Stegmüller, RB 528). (28. 297ra–297va) Na.
297va–b Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Habakuk
(Stegmüller, RB 531). (29. 298ra–298va) Hab.
298va–b Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Zefanja
(Stegmüller, RB 534). (30. 298vb–299rb) So.
299va Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Haggia
(Stegmüller, RB 538). (31. 299vb–300ra) Agg.
300ra–b Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Zacharias
(Stegmüller, RB 539). (32. 300rb–303ra) Za.
303ra Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Malachias
(Stegmüller, RB 543). (33. 303ra–303vb) Mal.
303vb–304rb Hrabanus Maurus: Erster und zweiter Prolog zum ersten
Buch Makkabäer (Stegmüller, RB 547, 553). 304rb
Hugo von Saint-Cher: Dritter Prolog zum ersten Buch
(Stegmüller, RB 551). (34.1 304rb–314rb) I
Macc. (34.2 314rb–320vb) II Macc. NT: 321ra–b Erster Prolog zum
Matthäus-Evangelium (Stegmüller, RB 595).
321rb–321va Zweiter Prolog (Stegmüller, RB 601).
321va Hugo von Saint-Cher: Dritter Prolog
(Stegmüller, RB 590). (35. 321vb–331rb) Mt.
331rb–331va Prolog zum Marcus-Evangelium
(Stegmüller, RB 607). (36. 331va–337vb) Mc.
337vb–338ra Zwei Prologe zum Lukas-Evangelium
(Stegmüller, RB 620 [Hugo von Saint-Cher] und
Lc 1,1–4). (37. 338ra–347rb) Lc 1,5–24,53; die Redaktion bringt Lc
1,1–4 als den zweiten Prolog. 347rb Hugo von Saint-Cher: Prolog zum
Johannes-Evangelium (Stegmüller, RB 624). (38.
347va–355ra) Io. 355ra–b Marcion: Prolog zu den Paulinischen Briefen
(Stegmüller, RB 677).
(39. 355rb–359ra) Rm. 359ra Petrus Lombardus: Prolog zum ersten
Korinther-Brief (Stegmüller, RB 685). (40.1
359ra–363ra) I Cor. 363ra Petrus Lombardus: Prolog zum zweiten
Korinther-Brief (Stegmüller, RB 699). (40.2
363ra–365va) II Cor. 365va Marcion: Prolog zum Galater-Brief
(Stegmüller, RB 707). (41. 365vb–367ra) Gal.
367ra Marcion: Prolog zum Epheser-Brief
(Stegmüller, RB 715). (42. 367ra–368rb) Eph.
368rb Marcion: Prolog zum Philipper-Brief
(Stegmüller, RB 728). (43. 368rb–369rb) Phil.
369rb Marcion: Prolog zum Kolosser-Brief
(Stegmüller, RB 736). (44. 369rb–370rb) Col.
370rb Marcion: Prolog zum ersten Thessaloniker-Brief (Stegmüller, RB
747). (45.1 370rb–371ra) I Th. 371ra Marcion: Prolog zum zweiten
Thessaloniker-Brief (Stegmüller, RB 752). (45.2
371ra–371va). II Th. 371va Petrus Lombardus: Prolog zum ersten
Timotheus-Brief (Stegmüller, RB 765). (46.1
371va–372va) I Tim. 372va–b Petrus Lombardus: Prolog zum zweiten
Timotheus-Brief (Stegmüller, RB 772). (46.2
372vb–373va) II Tim. 373va Petrus Lombardus: Prolog zum Titus-Brief
(Stegmüller, RB 780). (47. 373va–374ra) Tit.
374ra Marcion: Prolog zum Philemon-Brief
(Stegmüller, RB 783). (48. 374ra) Phlm.
374ra–b Petrus Lombardus: Prolog zum Hebräer-Brief
(Stegmüller, RB 793). (49. 374rb–377rb) Hbr.
377rb Prolog zur Apostelgeschichte (vgl.
Stegmüller, RB 640). (50. 377rb–388ra) Act.
388ra Ps.-Hieronymus: Prolog zu den apostolischen Briefen
(Stegmüller, RB 809). (51. 388ra–389rb) Iac.
(52.1 389rb–390rb) I Pt. (52.2 390rb–391ra) II Pt. (53.1
391ra–392ra) I Io. (53.2 392ra–b) II Io. (53.3 392rb) III Io. (54.
392rb–392vb) Iud. 392vb–393rb Gilbert von Poitiers: Prolog zur
Offenbarung des Johannes (Stegmüller, RB 839).
(55. 393ra–398rb) Apc. 398rb–398vb Prologe zum Buch Ester
(Stegmüller, RB 343), Hiob
(Stegmüller, RB 349, 357), Prediger
(Stegmüller, RB 462), Weisheit
(Stegmüller, RB 468), Jesaia
(Stegmüller, RB 480) und zum
Matthäus-Evangelium (Stegmüller, RB 589).
398vb–436vc [STEPHEN LANGTON?,] INTERPRETATIONES HEBRAICORUM
NOMINUM. Alphabetisches Glossar der hebräischen Eigennamen in der
Bibel. ›hic sunt interpretationes hebraicorum nominum
incipientum per A· literam.‹ 399ra Aaz
apprehendens uel apprehensio. … 436vc …
Zemri: … aut iste amaricans
[bricht mit dem Lemma ‚Zemri‘ ab; es fehlen ‚Zena‘ bis ‚Zuzim‘]
(Stegmüller, RB 7709). Die Kompilation der
‚Interpretationes’, entstanden zwischen 1180 und 1200, wird meist
Stephen Langton zugeschrieben, was aber nicht gesichert ist. Der
Großteil der ‚Interpretationes‘ fußt dabei wohl eher auf dem ‚Liber
interpretationis hebraicorum nominum‘ des Hieronnymus denn auf
fundierten Hebräischkenntnissen des Kompilators (Edition: CCSL 72,
S. 57–161). Vgl. dazu Christopher de Hamel, Das
Buch. Eine Geschichte der Bibel, Berlin 2006, S. 112f. 437r–444v
SUMMARIUM BIBLIAE. Merkverse (Hexameter) zur Abfolge und zum Umfang
bzw. zur Kapitelfolge der biblischen Bücher mit Glossen
(Stegmüller, RB 1175–1182); die Verse werden
Alexander de Villa Dei zugeschrieben, was jedoch nicht abschließend
bewiesen werden kann. Vgl. Lucie Doležalová,
‚Biblia quasi in saculo [!]: Summarium Biblie‘ and Other Medieval
Bible Mnemonics, in: Medium Aevum Quotidianum 56, 2007, S. 5–35 (mit
Edition: S. 19–35); Lucie Doležalová, Obscurity
and Memory in Late Medieval Latin Manuscript Culture: The Case of
the ‚Summarium Biblie‘, Krems 2012 (mit Benutzung der vorliegenden
Hs. und Pal. lat. 8); Lucie Doležalová, The
‚Summarium Biblicum‘: A Biblical Tool both Popular and Obscure, in:
Form and Function in the Late Medieval Bible, hrsg. von Eyal
Poleg / Laura Light,
Leiden 2013 (Library of the written word 27, The manuscript world
4), S. 163–184. 444va–446rb GEDICHT. Vos qui
concupiscitis … 446rb … est morti
addictus (Stegmüller, RB 9329,3);
Edition: Steven J. Killings, ‚Vos qui
concupiscitis‘ or ‚Ludus Filiorum Israel‘: A Critical Edition of a
14th Century Processus Prophetarum from
Cambrigde, Toronto 2003. Gereimte Vagantendichtung, bestehend aus
75–116 vierzeiligen Strophen, von denen jede einer biblischen Person
und deren Taten gewidmet ist. Die Folge richtet sich nach dem
Vorkommen der Personen innerhalb der Bibel. Vgl. Lucie
Doležalová, A biblical role-playing game?
Interpreting and contextualizing a late medieval latin poem (Inc.
‚Vos qui concupiscitis‘), in: Acta Universitatis Carolinae:
Philologica 3/2012, Graecolatina 24, S. 103–112 (mit Hinweis auf die
vorliegende Hs.), die die Verse in den Zusammenhang mit weiteren
biblischen mnemotechnischen Hilfsmitteln stellt und der von Killings
vorgeschlagenen Funktion als Spiel eher zurückhaltend
gegenübersteht. Nach dem Gedicht folgt ein nahezu gänzlich
erloschenes Kolophon (?). 446v Zwei Bibelstellen-Paraphrasen (?).
1ar–v, 2av, 447*r–448*v leer.
- Rubrik
- 1ra ›Jncipit epistola sancti Ieronimi presbiteri ad Paulinum presbiterum‹ …
- Incipit
- 1ra Frater Ambrosius mihi tua munuscula perferens … Hieronymus: Epistula 53 ad Paulinum.
- Explicit
- 446v … solebant semper a titulis ordiri [?].
- Edition
- Biblia sacra iuxta Vulgatam versionem, hrsg. von Robert Weber / Roger Gryson, Stuttgart 52007, S. 3–1512, S. 1527–1906, S. 1910–1930 (mit den Prologen des Hieronymus); Hieronymus, Epistula 53 ad Paulinum: Migne PL 22, Sp. 325; CSEL 54, S. 442f.
- Bearbeitet von
- Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 20. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.