Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 20

Biblia: Testamentum vetus, liber Psalmorum et Testamentum novum

Pergament, Papier · 2, 446, 2 Bll. · 19,8–20,0 × 13,0–13,5 cm · Mitteleuropa / (Frankreich ?) · 14. und 15. Jh.


Schlagwörter (GND)
Bibel, Altes Testament / Neues Testament / Psalter.
Entstehungsort
Mitteleuropa / (Frankreich ?).
Entstehungszeit
14. und 15. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament, Papier.
Umfang
2, 446, 2 Bll.
Format (Blattgröße)
19,8–20,0 × 13,0–13,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
([I-1] [I-1])2a (mit Spiegel) + 7 VIII112 + VII126 + 2 VIII158 + X178 + 3 VIII226 + X246 + VIII262 + I264 + IV272 + 4 VIII336 + (VIII-1)351 + 2 VIII383 + (VIII-1)398 + IX416 + VIII432 + II436 + V446 + ([I-1] [I-1])448* (mit Spiegel). Die jeweils vorgebundenen Papierblätter ergeben keine eindeutige Lagenstruktur; es ist nicht zu entscheiden, ob es sich um ursprünglich je zwei Einzelbll. oder um je zwei I mit Bl.-Verlust handelt.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Fehlerhafte Foliierung des 15. Jhs. (?) auf den Versoseiten der Bll. (i-CCCC), Bl. 240 doppelt gezählt, Bl. 341 in der Zählung ausgelassen; Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–446); Vor- und Nachsatzbl. sind nicht gezählt, daher wird hier bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen. Lagenreklamanten durchgängig mit einer Lagenzählung (römische Zahlzeichen, Minuskeln) auf der letzten Seite jeder Lage, meist durch Beschnitt verderbt. Vereinzelt Reste einer (alphabetischen) Lagenfoliierung bis jeweils zur Lagenmitte gezählt, meist durch Beschnitt verloren.
Zustand
Pergament teilweise durchscheinend, leicht (stock-)fleckig und gebräunt; mit Fehlstellen und Risse, meist ausgebessert oder genäht; gelegentlich Reste von Bearbeitungsspuren des Pergamenters. Tinte stellenweise leicht berieben und verblasst.

Schriftraum
13,0–13,6 × 8,2–8,8 cm.
Spaltenanzahl
Textblock (Summarium bibliae); 2 Spalten (Bibeltext und Gedicht: Vos qui concupiscitis); 3 Spalten (Glossar).
Zeilenanzahl
41–58 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Bibeltext und Glossar von einer Hand, von der wohl auch die Lagenreklamanten und die -zählung sowie Teile der Korrekturen stammen; ‚Summarium‘ und Gedicht: Vos qui concupiscitis von einer zeitgenössischen zweiten Hand. Vorgaben für den Rubrikator sowie Teile der Korrekturen und Ergänzungen wohl von einer dritten gleichzeitigen Hand (?).
Buchgestaltung
Incipits und Explicits in roter Tinte; die Anfänge der Prologe durch rot-blaue Initialen mit Fleuronné und Rankendamaszierungen gekennzeichnet; die Anfänge der Bücher durch farbige, üppig mit Ranken- und Leistenwerk sowie Tierköpfen verzierte Initialen hervorgehoben, zum Teil über die gesamte Höhe des Schriftraums reichend, zusätzlich durchgängig mit Blattweisern gekennzeichnet, meist verloren bzw. beschädigt; am Beginn der Kapitel innerhalb Bücher abwechselnd rote und blaue Lombarden mit Fleuronné-Verzierungen in unterschiedlicher Größe; innerhalb der Kapitel Satzmajuskeln, mit üblichen Rubrizierungen. Seitentitel mit Buchstaben in roter und blauer Tinte im Wechsel, teilweise beschnitten. Kapitelzählung in der Regel in die Absätze der Spalten integriert, rote und blaue Zahlzeichen im Wechsel. Zeilengerüst in feinen (Blei-?)Linien; teilweise noch Zirkellöcher sichtbar. Vorgaben für den Rubrikator auf den Rändern teilweise durch Beschnitt gestört. Der Psalter weist keine Seitentitel auf; die sieben Gruppen, in die der Psalter gegliedert ist, werden durch unterschiedlich große Schmuckinitialen angezeigt, gestaltet wie die der Buchanfänge; die Psalmen wurden nachträglich auf dem Rand nummeriert (römische und arabische Zählung), ihre Anfänge werden durch Psalmüberschriften sowie alternierend rote und blaue Lombarden mit Fleuronné-Verzierungen in unterschiedlicher Größe gekennzeichnet, die einzelnen Verse durch alternierend rote und blaue Initialmajuskeln. Am Beginn des Glossars eine größere farbige, mit Ranken- und Leistenwerk sowie Tierköpfen verzierte Initiale; im Weiteren werden die Anfänge der einzelnen Buchstaben durch abwechselnd rote und blaue Lombarden mit Fleuronné-Verzierungen gekennzeichnet. Die Namengruppen Aa, Ab, AcZe werden durch rote Zwischenüberschriften hervorgehoben; die einzelnen Namen durch rot und blau alternierende Majuskeln gegeneinander abgesetzt. Das ‚Summarium bibliae‘ beginnt mit einer roten R-Initiale (so falsch für S); rote Überschriften mit den Namen der Bücher sowie rote Kapitelzählung, Kapitel durch senkrechte Striche gegeneinander abgegrenzt. Bei dem Gedicht sind nur die Anfänge der Strophen durch rote Lombarden hervorgehoben; Anweisungen für den Rubrikator erhalten.
Buchschmuck
s. Buchgestaltung.

Nachträge und Benutzungsspuren
Vereinzelt Korrekturen, Verbesserungen und Ergänzungen, von der Schreiberhand und einer (?) weiteren zeitgenössischen Hand, zum Teil interlinear, meist als Marginalien, zum Teil in Rot (eventuell vom Rubrikator?). Zahlreiche weitere Ergänzungen und „Vers“zählungen, Schlagworte sowie Querverweise zu Bibelstellen, die von verschiedenen jüngeren Händen stammen.

Einband
Beschädigter römischer Einband: braunes Kalbleder über Pappe um 1765; Rücken mit Goldprägungen (Ranken, Blattvoluten, Knospen) mit Signaturprägung am Kopf: 20., darunter rotes, goldgeprägtes Rückenschild: BIBLIA SACRA. Darunter ein querrechteckiges, blaues Signaturschildchen der BAV: Pal. lat. 20. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 812. Farbe des Schnitts nicht mehr erkennbar, womöglich ursprünglich Goldschnitt; blau-weißes Kapital, leicht verblasst.
Provenienz
Mitteleuropa / Frankreich? / Heidelberg / Rom.
Geschichte der Handschrift
Vorderspiegel mit blauem aufgeklebtem Signaturschildchen der BAV: Pal. lat. 20; 1ar Signatur: Pal., und aufgeklebtes älteres Signaturschildchen: 20 [in Rot]; 1r mit älterer römischer Signatur: 21. 2ar Gedruckte Wappenvignette mit dem Schenkungsvermerk Herzog und Kurfürst Maximilians I. von Bayern von 1623. 1r, 3v, 398v, 399r und 446v Stempel der BAV.
Besonderheiten
Die Abfolge der biblischen Bücher weicht von der üblichen Reihenfolge der Vulgata wie folgt ab: AT: Genesis, Exodus, Levetikus, Numeri, Deuteronomium, Josua, Richter, Rut, Könige I–IV, Chronik I–II, Esra I mit II sowie dem apokryphen Esra III, Tobias, Judit, Ester, Hiob, Psalmen, Sprüche, Prediger, Hoheslied, Weisheit, Jesus Sirach, Jesaja, Jeremia (Jeremia, Klagelieder, Baruch), Hesekiel, Daniel, Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zefanja, Haggai, Zacharias, Malachias, Makkabäer I–II; NT: Matthäus-, Markus-, Lukas-, Johannes-Evangelium, Römer-Brief, Korinther-Brief I–II, Galater-Brief, Epheser-Brief, Philipper-Brief, Kolosser-Brief, Thessaloniker-Brief I–II, Timotheus-Brief I–II, Titus-Brief, Philemon-Brief, Hebräer-Brief, Apostelgeschichte, Jakobus-Brief, Petrus-Brief I–II, Johannes-Brief I–III, Judas-Brief, Offenbarung des Johannes.

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_20
Literatur
OVL, Pal.lat.20; Ruzzier, Bibles portatives, S. 261, S. 268; Schunke, Einbände 2.2, S. 812; Stevenson, Latini, S. 3.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1ra–398vb, 398vb–436vd, 437r–444v, 444–446rb Digitalisat

Beteiligte Personen
Gilbert von Poitiers (GND-Nr.: 11869488X) / Hieronymus (GND-Nr.: 118550853) / Ps.-Hieronymus(?) (GND-Nr.: 118550853) / Hrabanus Maurus (GND-Nr.: 118553909) / Hugo von Saint-Cher (GND-Nr.: 118707957) / Marcion (GND-Nr.: 118577557) / Petrus Lombardus (GND-Nr.: 11859334X) / Stephen Langton (GND-Nr.: 118778714).
Titel
Biblia, cum prologis (wenn nicht anders vermerkt, stammen die Prologe von Hieronymus) .
Angaben zum Text
AT: 1ra–3rb Hieronymus: Epistula 53 ad Paulinum (Stegmüller, RB 284) und Prolog zum Pentateuch (Stegmüller, RB 285). (1.1 3va–19ra) Gn. (1.2 19ra–32rb) Ex. (1.3 32rb–41rb) Lv. (1.4 41rb–54va) Nm. (1.5 54va–66va) Dt. 66va–b Prolog zum Buch Josua (Stegmüller, RB 311). (2. 66vb–75rb) Ios. (3. 75rb–83vb) Idc. (4. 83vb–85ra) Rt. 85ra–85va Prolog zu den Büchern Könige I–IV (Stegmüller, RB 323) (5.1 85va–96vb) I Sm (= I Rg). (5.2 96vb–105vb) II Sm (= II Rg). (5.3 105vb116ra) III Rg (= Liber Malachim). (5.4 116ra–125vb) IV Rg (= Liber Malachim). 125vb–126ra Prolog zum ersten Buch der Chronik (Stegmüller, RB 328). (6.1 126ra–134va) I Par. 134va–135ra Prolog zum zweiten Buch der Chronik: (Stegmüller, RB 327) (6.2 135ra–146rb) II Par. 146rb–146va Prolog zum ersten Buch Esra (Stegmüller, RB 330). (7.1 146va–149vb) I Esr, (7.2 149vb–154rb) direkt angeschlossen II Es als Buch Neemiae; I und II Es in der vorliegenden Redaktion als ein Buch gezählt. (7.3 154rb–158vb) III Es, apokryph; die vorliegende Redaktion zählt das dritte als das zweite Buch; ohne IV Es, apokryph. 158vb–159ra Prolog zum Buch Tobias (Stegmüller, RB 332). (8. 159ra–162ra) Tb. 162ra Prolog zum Buch Judith (Stegmüller, RB 335). (9. 162ra–166rb) Idt. 166rb Prolog zum Buch Ester (Stegmüller, RB 341). (10. 166rb–170ra) Est. 170ra–170va Prolog zum Buch Hiob (Stegmüller, RB 344). (11. 170va–178va) Iob. 178va Erster Prolog zun den Psalmen (Stegmüller, RB 414). 178vb Zweiter Prolog (Stegmüller, RB 430). (12. 179ra–199rb) Ps, nach der Septuaginta; gegliedert in sieben Gruppen: Ps 1–25, 26–37, 38–51, 52–67, 68–79, 80–96, 97–108, 109–150, entgegen der gebräuchlicheren Aufteilung in acht Gruppen, trennt die vorliegende Redaktion nicht mehr zwischen 109–113 und 114–150. 199va Prolog zu den Sprüchen Salomos (Stegmüller, RB 457). (13. 199va–206va) Prv. (14. 206va–208vb) Ecl. (15. 208vb–210ra) Ct. (16. 210ra–214vb) Sap. 214vb–215ra Prolog zu Jesus Sirach (Stegmüller, RB 26). (17. 215ra–228rb) Sir. 228rb–228va Prolog zum Buch Jesaia (Stegmüller, RB 482). (18. 228va–244ra) Is. 244ra Prolog zum Buch Jeremia (Stegmüller, RB 487). (19.1 244ra–261va) Ier. (19.2 261va–263rb) Lam. 263rb Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Baruch (Stegmüller, RB 491). (19.3 263rb–265rb) Bar. 265rb–265va Prolog zum Buch Hesekiel (Stegmüller, RB 492). (20. 265va–281va) Ez. 281va–282ra Prolog zum Buch Daniel (Stegmüller, RB 494). (21. 282ra–288va) Dn 1,1–14,42; in der vorliegenden Redaktion ist Kapitel 14 um einen 42. Vers erweitert: Tunc rex ait: Paueant habitantes uniuersam terram deum Danielis quia ipse est liberator et saluator faciens signa et mirabilia in celo et in terra qui liberauit Danielem de lacu leonum. 288va Prolog zum Zwölfprophetenbuch (Dodekapropheton) (Stegmüller, RB 500). 288va–b Ps.-Hieronymus: Prolog zum Buch Oseas (Stegmüller, RB 507). (22. 288rb–291ra) Os. 291ra Erster Prolog zum Buch Joel (Stegmüller, RB 511). 291ra–b Hugo von Saint-Cher: Zweiter Prolog (Stegmüller, RB 510). (23. 291rb–292ra) Ioel. 292ra Hugo von Saint-Cher: Erster Prolog zum Buch Amos (Stegmüller, RB 515). 292ra Zweiter Prolog (Stegmüller, RB 512). 292rb Hugo von Saint-Cher: Dritter Prolog (Stegmüller, RB 513). (24. 292rb–294ra) Am. 294ra–b Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Obadja (Stegmüller, RB 519). (25. 294rb–294va) Abd. 294va–b Hugo von Saint-Cher: Erster Prolog zum Buch Jona (Stegmüller, RB 524). 294vb Hugo von Saint-Cher: Zweiter Prolog (Stegmüller, RB 521). (26. 294vb–295va) Ion. 295va Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Micha (Stegmüller, RB 526). (27. 295va–296vb) Mi. 296vb–297ra Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Nahum (Stegmüller, RB 528). (28. 297ra–297va) Na. 297va–b Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Habakuk (Stegmüller, RB 531). (29. 298ra–298va) Hab. 298va–b Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Zefanja (Stegmüller, RB 534). (30. 298vb–299rb) So. 299va Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Haggia (Stegmüller, RB 538). (31. 299vb–300ra) Agg. 300ra–b Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Zacharias (Stegmüller, RB 539). (32. 300rb–303ra) Za. 303ra Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Buch Malachias (Stegmüller, RB 543). (33. 303ra–303vb) Mal. 303vb–304rb Hrabanus Maurus: Erster und zweiter Prolog zum ersten Buch Makkabäer (Stegmüller, RB 547, 553). 304rb Hugo von Saint-Cher: Dritter Prolog zum ersten Buch (Stegmüller, RB 551). (34.1 304rb–314rb) I Macc. (34.2 314rb–320vb) II Macc. NT: 321ra–b Erster Prolog zum Matthäus-Evangelium (Stegmüller, RB 595). 321rb–321va Zweiter Prolog (Stegmüller, RB 601). 321va Hugo von Saint-Cher: Dritter Prolog (Stegmüller, RB 590). (35. 321vb–331rb) Mt. 331rb–331va Prolog zum Marcus-Evangelium (Stegmüller, RB 607). (36. 331va–337vb) Mc. 337vb–338ra Zwei Prologe zum Lukas-Evangelium (Stegmüller, RB 620 [Hugo von Saint-Cher] und Lc 1,1–4). (37. 338ra–347rb) Lc 1,5–24,53; die Redaktion bringt Lc 1,1–4 als den zweiten Prolog. 347rb Hugo von Saint-Cher: Prolog zum Johannes-Evangelium (Stegmüller, RB 624). (38. 347va–355ra) Io. 355ra–b Marcion: Prolog zu den Paulinischen Briefen (Stegmüller, RB 677). (39. 355rb–359ra) Rm. 359ra Petrus Lombardus: Prolog zum ersten Korinther-Brief (Stegmüller, RB 685). (40.1 359ra–363ra) I Cor. 363ra Petrus Lombardus: Prolog zum zweiten Korinther-Brief (Stegmüller, RB 699). (40.2 363ra–365va) II Cor. 365va Marcion: Prolog zum Galater-Brief (Stegmüller, RB 707). (41. 365vb–367ra) Gal. 367ra Marcion: Prolog zum Epheser-Brief (Stegmüller, RB 715). (42. 367ra–368rb) Eph. 368rb Marcion: Prolog zum Philipper-Brief (Stegmüller, RB 728). (43. 368rb–369rb) Phil. 369rb Marcion: Prolog zum Kolosser-Brief (Stegmüller, RB 736). (44. 369rb–370rb) Col. 370rb Marcion: Prolog zum ersten Thessaloniker-Brief (Stegmüller, RB 747). (45.1 370rb–371ra) I Th. 371ra Marcion: Prolog zum zweiten Thessaloniker-Brief (Stegmüller, RB 752). (45.2 371ra–371va). II Th. 371va Petrus Lombardus: Prolog zum ersten Timotheus-Brief (Stegmüller, RB 765). (46.1 371va–372va) I Tim. 372va–b Petrus Lombardus: Prolog zum zweiten Timotheus-Brief (Stegmüller, RB 772). (46.2 372vb–373va) II Tim. 373va Petrus Lombardus: Prolog zum Titus-Brief (Stegmüller, RB 780). (47. 373va–374ra) Tit. 374ra Marcion: Prolog zum Philemon-Brief (Stegmüller, RB 783). (48. 374ra) Phlm. 374ra–b Petrus Lombardus: Prolog zum Hebräer-Brief (Stegmüller, RB 793). (49. 374rb–377rb) Hbr. 377rb Prolog zur Apostelgeschichte (vgl. Stegmüller, RB 640). (50. 377rb–388ra) Act. 388ra Ps.-Hieronymus: Prolog zu den apostolischen Briefen (Stegmüller, RB 809). (51. 388ra–389rb) Iac. (52.1 389rb–390rb) I Pt. (52.2 390rb–391ra) II Pt. (53.1 391ra–392ra) I Io. (53.2 392ra–b) II Io. (53.3 392rb) III Io. (54. 392rb–392vb) Iud. 392vb–393rb Gilbert von Poitiers: Prolog zur Offenbarung des Johannes (Stegmüller, RB 839). (55. 393ra–398rb) Apc. 398rb–398vb Prologe zum Buch Ester (Stegmüller, RB 343), Hiob (Stegmüller, RB 349, 357), Prediger (Stegmüller, RB 462), Weisheit (Stegmüller, RB 468), Jesaia (Stegmüller, RB 480) und zum Matthäus-Evangelium (Stegmüller, RB 589). 398vb–436vc [STEPHEN LANGTON?,] INTERPRETATIONES HEBRAICORUM NOMINUM. Alphabetisches Glossar der hebräischen Eigennamen in der Bibel. ›hic sunt interpretationes hebraicorum nominum incipientum per A· literam.‹ 399ra Aaz apprehendens uel apprehensio. … 436vc … Zemri:aut iste amaricans [bricht mit dem Lemma ‚Zemri‘ ab; es fehlen ‚Zena‘ bis ‚Zuzim‘] (Stegmüller, RB 7709). Die Kompilation der ‚Interpretationes’, entstanden zwischen 1180 und 1200, wird meist Stephen Langton zugeschrieben, was aber nicht gesichert ist. Der Großteil der ‚Interpretationes‘ fußt dabei wohl eher auf dem ‚Liber interpretationis hebraicorum nominum‘ des Hieronnymus denn auf fundierten Hebräischkenntnissen des Kompilators (Edition: CCSL 72, S. 57–161). Vgl. dazu Christopher de Hamel, Das Buch. Eine Geschichte der Bibel, Berlin 2006, S. 112f. 437r–444v SUMMARIUM BIBLIAE. Merkverse (Hexameter) zur Abfolge und zum Umfang bzw. zur Kapitelfolge der biblischen Bücher mit Glossen (Stegmüller, RB 1175–1182); die Verse werden Alexander de Villa Dei zugeschrieben, was jedoch nicht abschließend bewiesen werden kann. Vgl. Lucie Doležalová, ‚Biblia quasi in saculo [!]: Summarium Biblie‘ and Other Medieval Bible Mnemonics, in: Medium Aevum Quotidianum 56, 2007, S. 5–35 (mit Edition: S. 19–35); Lucie Doležalová, Obscurity and Memory in Late Medieval Latin Manuscript Culture: The Case of the ‚Summarium Biblie‘, Krems 2012 (mit Benutzung der vorliegenden Hs. und Pal. lat. 8); Lucie Doležalová, The ‚Summarium Biblicum‘: A Biblical Tool both Popular and Obscure, in: Form and Function in the Late Medieval Bible, hrsg. von Eyal Poleg / Laura Light, Leiden 2013 (Library of the written word 27, The manuscript world 4), S. 163–184. 444va–446rb GEDICHT. Vos qui concupiscitis … 446rb … est morti addictus (Stegmüller, RB 9329,3); Edition: Steven J. Killings, ‚Vos qui concupiscitis‘ or ‚Ludus Filiorum Israel‘: A Critical Edition of a 14th Century Processus Prophetarum from Cambrigde, Toronto 2003. Gereimte Vagantendichtung, bestehend aus 75–116 vierzeiligen Strophen, von denen jede einer biblischen Person und deren Taten gewidmet ist. Die Folge richtet sich nach dem Vorkommen der Personen innerhalb der Bibel. Vgl. Lucie Doležalová, A biblical role-playing game? Interpreting and contextualizing a late medieval latin poem (Inc. ‚Vos qui concupiscitis‘), in: Acta Universitatis Carolinae: Philologica 3/2012, Graecolatina 24, S. 103–112 (mit Hinweis auf die vorliegende Hs.), die die Verse in den Zusammenhang mit weiteren biblischen mnemotechnischen Hilfsmitteln stellt und der von Killings vorgeschlagenen Funktion als Spiel eher zurückhaltend gegenübersteht. Nach dem Gedicht folgt ein nahezu gänzlich erloschenes Kolophon (?). 446v Zwei Bibelstellen-Paraphrasen (?).
1ar–v, 2av, 447*r–448*v leer.
Rubrik
1ra ›Jncipit epistola sancti Ieronimi presbiteri ad Paulinum presbiterum‹ …
Incipit
1ra Frater Ambrosius mihi tua munuscula perferens … Hieronymus: Epistula 53 ad Paulinum.
Explicit
446v … solebant semper a titulis ordiri [?].
Edition
Biblia sacra iuxta Vulgatam versionem, hrsg. von Robert Weber / Roger Gryson, Stuttgart 52007, S. 3–1512, S. 1527–1906, S. 1910–1930 (mit den Prologen des Hieronymus); Hieronymus, Epistula 53 ad Paulinum: Migne PL 22, Sp. 325; CSEL 54, S. 442f.


Bearbeitet von
Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 20. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.