Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 2026

Ludwig VI., Pfalz, Kurfürst

Papier · 7, 72, 7 Bll. · 14,7 × 9,1 cm · Verschiedene Orte in der Oberpfalz, überwiegend Amberg · 1574


Schlagwörter (GND)
Ludwig VI., Pfalz, Kurfürst / Tagebuch / Schreibkalender.
Entstehungsort
Verschiedene Orte in der Oberpfalz, überwiegend Amberg.
Entstehungszeit
1574.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
7, 72, 7 Bll.
Format (Blattgröße)
14,7 × 9,1 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(IV-1)7a + 9 IV72 + (IV-1)79*.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Keine Zählung, lediglich auf Bl. 72 wurde die Blattzahl in Blei vermerkt. Bei der Beschreibung wird daher die Zählung des Digitalisats übernommen (1a–7a, 1–79*).
Zustand
Papier leicht verbräunt, Schrift teilweise leicht durchs Papier durchscheinend. 1r und 72v am Falz mit gelbgefärbten bedruckten Papierstreifen beklebt, die ebenfalls aus einem Schreibkalender stammen. Einbandrücken oben und unten leicht beschädigt; im Leder des Hinterdeckels mehrere Löcher, unter denen der Pappdeckel sichtbar wird; Schließenbänder abgerissen.
Wasserzeichen
Wegen zu geringer Größe der Hs. nicht digitalisiert.

Schriftraum
10–13,5 × 7,5–8 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
Stark variierende Zeilenzahl.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Von einer Hand. Autograph Kurfürst Ludwig VI. (1576–1583 Kurfürst von der Pfalz). Schrift aufgrund des begrenzten Platzes sehr klein; wenige Durchstreichungen.
Buchgestaltung
Für die handschriftlichen Einträge stehen zu Beginn des Kalenders Seiten mit vorgedruckten Tageszählungen eines ganzen Monats und danach vorgedruckte Bereiche mit mehr Platz für den jeweiligen Tag zur Verfügung. Während die Monatsseiten unbeschrieben sind, hat Ludwig VI. auf den Seiten mit mehr Platz in den dafür vorgesehenen Bereichen Einträge vorgenommen. Zudem finden sich Vermerke auf den unbedruckten Seiten 78*v und 79*r am Ende des Buches. Da er nicht jeden Tag etwas notiert hat und aufgrund des variierenden Umfangs der Einträge sind die Seiten unterschiedlich dicht beschrieben. Trotz der kleinen Schrift reichte der vorgesehene Platz nicht immer aus, sodass die Einträge teilweise darüber hinausgehen.
Buchschmuck
Rot-Schwarz-Druck des Titelblattes und der Kalenderseiten, Holzschnitte auf einigen Seiten.

Einband
Braunes Kalbsleder über Pappe. Vorderdeckel (in oxidiertem Rauschelgold): Einzelstempel: H L P (Herzog Ludwig Pfalzgraf), 1574, Blatt, Eichel; Rolle: Kette; Streicheisenlinien. Hinterdeckel (in oxidiertem Rauschelgold): Einzelstempel: Blatt, Eichel; Rolle: Kette; Streicheisenlinien. Rücken (in oxidiertem Rauschelgold): Einzelstempel: Stern. Schließenbänder (grün) abgerissen, eines noch vorhanden. Schnitt blau gefärbt. Schunke ordnet den Einband dem Buchbinder Elias Petersheim zu und gibt als Entstehungsort Amberg an (Schunke, Einbände 2,2, S. 907).
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Vorderdeckel Capsa-Nummer: C. 153. Rücken und Vorderspiegel aufgeklebte blaue Signaturschilder (BAV) mit aktueller Signatur und rote Signaturschilder (BAV): V. 951 (rotes Signaturschild auf dem Rücken beschädigt). Vorderspiegel außerdem Allacci-Signatur (?): 1503 und in Blei aktuelle Signatur, ältere römische Signaturen V. 951 und VII K1 3.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_2026
Literatur
Elmar Mittler, in: Ausst.-Kat. Palatina 1, S. 240.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) 1r–79*r Digitalisat

Verfasser
Kurfürst Ludwig VI. (GND-Nr.: 10211112X).
Titel
Schreibkalender auf das Jahr 1574.
Angaben zum Text
[Druck:] Schreibkalender mit den Aspecten aller Planeten Auff das Jar M. D. LXXIIII. […] Alles gerechnet durch Christianum Heyden verordneten Matthematicum zu Nuermberg; Nürnberg, Nikolaus Knorr, 1573 (nicht im VD 16 nachweisbar). In den dafür vorgesehenen Bereichen schrieb Ludwig VI. seine Tagebucheinträge nieder, wobei er nicht jeden Tag Einträge vornahm. Neben den täglichen Routinegeschäften (Kanzlei, Kirchgang u.v.a.m.) wird auch von Freizeitbeschäftigungen (Spielen, Spazierengehen, Jagen usw.), Besuchen von Verwandten und Ereignissen in der Familie und im Umfeld (etwa der Geburt seines Sohnes, des späteren Kurfürst Friedrich IV. am 5. März 1574) berichtet. Fast immer notierte der Kurfürst das Wetter des jeweiligen Tages, oft auch den Gesundheitszustand von sich, seiner Frau Elisabeth und seinen Kindern oder er schrieb kurze Gebete nieder. Bei den Vermerken am Ende des Buches handelt es sich um zwei Bauernregeln und um die Maße eines großen Hirsches, den Kurfürst August von Sachsen am 9. September 1573 schoss.
1ar–7av leer.
79*v leer.


Bearbeitet von
Urla Rasch, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 2026. Beschreibung von: Urla Rasch (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.