Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 237

Quodvultdeus Carthaginiensis

Pergament, Papier · 4, 93 (inkl. des pergamentenen Vor- und Nachsatzbls.), 4 Bll. · 24,8–25 × 19–19,3 cm · Fulda · 9. Jh. (2. Viertel)


Schlagwörter (GND)
Theologie / Exegese.
Entstehungsort
Fulda. (Bischoff, Hss. 9. Jh.).
Entstehungszeit
9. Jh. (2. Viertel) . (Bischoff, Hss. 9. Jh.).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (Vor- und Nachsatzbll. z. T. aus Papier).
Umfang
4, 93 (inkl. des pergamentenen Vor- und Nachsatzbls.), 4 Bll.
Format (Blattgröße)
24,8–25 × 19–19,3 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
([II-1]+1)4a (inkl. Spiegel) + 5 IV39 (inkl. Bl. I) + (IV-2)45 + 5 IV85 + ([IV-1]+1)93* + (II-1)96* (inkl. Spiegel); Klebespuren auf Bll. 4a (mit Allaccis Capsa-Nummer [s. Geschichte der Hs.]) und 93* weisen auf deren Verwendung als ehemaliger Vorder- bzw. Hinterspiegel, Bll. 1a–3a u. 94*–96* wurden erst in Rom vor- bzw. nachgebunden.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–91), jeweils ein pergamentenes Vor- bzw. Nachsatzbl. vor Bl. 1 (gezählt I) und nach Bl. 91 (ungezählt); die papiernen Vor- und Nachsatzbll. sind nicht gezählt, daher wird, wie auch beim ungezählten, pergamentenen Nachsatzbl., bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen.
7v–39v Lagenzählung I-V (jeweils in einem Quadrat) und 53v–85v I-V (53v zwischen zwei Punkten) auf der jeweils letzten Seite.
Zustand
Einige Bll. leicht verschmutzt und mit Wasserschäden; einige Fehlstellen. Bl. 45 unten zu knapp zwei Dritteln beschnitten.

Schriftraum
19 × 13,5–14 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
30 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Von mehreren Händen in karolingischer Minuskel (mit Frühformen) geschrieben, außer 46r–58v in insularer Minuskel von mindestens zwei Händen.
Buchgestaltung
Incipits und Explicits bzw. (Zwischen-)Überschriften (i. d. R. in Rot) in Unziale (mit Capitalis-Elementen), seltener in Capitalis rustica und ab 48v i. d. R. in karolingischer Minuskel; Initialmajuskeln (z. T. mit Vogelköpfen als Ablaufmotiv; 46r–58v in insularem Stil), Satzmajuskeln; z. T. Kapitelzählung (z. T. in Rot). 46r–58v auf fast allen Seiten ein Kreuz am linken oberen Rand und Kapitelanfangszeilen regelmäßig in insularer Halbunziale (im restlichen Teil die Kapitelanfangszeilen oder -worte nur bisweilen in Unziale und/oder Capitalis rustica).
Buchschmuck
s. Buchgestaltung.

Nachträge und Benutzungsspuren
Zeitgenössische und spätere Korrekturen, 46r/v, 47r/v, 50r Korrektorvermerke r[equisitum est]; 64v Nota-Zeichen. Ir Federproben, darunter Neumen (s. Bannister, S. 14, Nr. 43), und Titelnachtrag wohl des 17. Jhs.; 92*r Federprobe (Sternmuster).

Einband
Römischer Einband um 1780. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 825.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Das enthaltene Werk war nach einem Bibliothekskatalog des ausgehenden 15. Jhs. im Kloster Fulda vorhanden, wohl zusammengebunden mit grammatischen Traktaten („Gramatica Prosperi; liber Prosperi promissionum et praedictorum distinctus in quinque partes“ [Gangolf Schrimpf (Hg.), Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda und andere Beiträge zur Geschichte der Bibliothek des Klosters Fulda im Mittelalter, Frankfurt am Main 1992 (Fuldaer Studien. Schriftenreihe der Theologischen Fakultät 4), S. 138, Ba 402]).
4ar Capsa-Nummer [C].1 ohne Allacci-Signatur sowie alte Signatur 1267 (durchgestrichen), Ir weitere alte Signaturen 165, 393 (beide durchgestrichen).

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_237
Literatur
Bannister, S. 14, Nr. 43; Bischoff, Hss. 9. Jh. 3, Nr. 6498; Klaus Gugel, Welche erhaltenen mittelalterlichen Handschriften dürfen der Bibliothek des Klosters Fulda zugerechnet werden?, Teil 1: Die Handschriften, Frankfurt am Main 1995 (Fuldaer Hochschulschriften 23a), S. 57; Krämer, Handschriftenerbe 1, S. 283; Reifferscheid, BPLI, S. 310f. bzw. 554f.; OVL, Pal.lat.237; Schunke, Einbände 2.2, S. 825; Stevenson, Latini, S. 58.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1r–91v Digitalisat

Verfasser
Quodvultdeus Carthaginiensis (GND-Nr.: 118968289) / (Ps.-Prosper Aquitanus) (GND-Nr.: 118793519).
Titel
Liber promissionum et praedictorum dei.
Angaben zum Text
CPL 413. 1r–4r Kapitelübersicht; 45v leer. - 1ar-Iv leer (außer 1ar, 4ar, Ir Signaturen etc.).
92*r–96*v leer (außer 92*r Federprobe).
Rubrik
1r ›Incipit prologus sancti Prosperi presbiteri‹.
Incipit
1r Paulus apostolus: neque, [über der Zeile: inquit], qui plantat est aliquid neque qui rigat, sed qui incrementum dat, deus. In hac igitur agricultura caelestis et regalis patrimonii (Quodv. prom. prol.) …
Explicit
91v … omne manente in nobis et nos in illo, a quo omnia, per quem omnia, qui est deus benedictus in secula seculorum, amen (Quodv. prom. V,13,18). ›Explicit liber promissionum et predictorum dei, amen‹.
Edition
SC 101–102 (Braun 1964) (diese Hs. Sigle P); CCL 60 (Braun 1976), S. 1–223 (diese Hs. Sigle P).


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 237. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.