Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 252

Theologische Sammelhandschrift

Papier · 1, 231, 1 · 29,8–30 × 21,3–21,9 cm · Augsburg (?) · 1. Viertel 15. Jh. / Nachträge um 1471


Schlagwörter (GND)
Theologie / Exegese / Ethik.
Entstehungsort
Augsburg (?).
Entstehungszeit
1. Viertel 15. Jh. / Nachträge um 1471.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
1, 231, 1.
Format (Blattgröße)
29,8–30 × 21,3–21,9 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + VII14 + 17 VI219 + (VI-1)230 + (I-1)231*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl. Foliierung springt von 121 auf 123 (kein Blattverlust). 231* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Zwei fehlerhafte Zählungen. Die ältere Zählung, auf die sich die Beschreibung im Folgenden bezieht, jeweils oben mittig eingetragen (1–121, 123–230), 122 übersprungen. Die spätere Zählung, Rom 17. Jh., läuft bis einschließlich 93 parallel, überspringt dann jedoch die zahlreichen leeren Bll. (1–93, 94–108, 109–209, 210, 211–217, 218). Die Bezeichnung unfoliierter Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 231*). Textreklamanten (38v bis einschließlich 207v). Davor zuweilen Reste abgeschnittener Textreklamanten. 135v Lagenzählung auf der letzten Versoseite (primus).
Zustand
Überwiegend sauber und stabil. Das erste und das letzte Bl. etwas gebräunt und fleckig. Die Bll. 229 und 230 zeigen Rostspuren, wohl von den Befestigungen von Schließen eines früheren Einbandes.
Wasserzeichen
Bl. 99–116 und 121 sowie Bl. 215–224 und 228–230 Ochsenkopf mit einkonturiger Stange, Stern (einkonturig, sechsstrahlig), ohne Gesichtsmerkmale, Kinn rund (WZIS DE4680-PO-61887, Beschriftung belegt für 1421, Konstanz); Bl. 119, 149, 163 Ochsenkopf mit einkonturiger Stange, Stern (einkonturig, sechsstrahlig), ohne Gesichtsmerkmale, Kinn rund (ähnlich WZIS: DE8085-PO-61891); Bl. 126r Ochsenkopf mit einkonturiger Stange, Stern (einkonturig, sechsstrahlig), ohne Gesichtsmerkmale, Kinn rund (ähnlich WZIS DE8100-PO-61911); Bl. 148r Ochsenkopf mit einkonturiger Stange, Stern (einkonturig, sechsstrahlig), ohne Gesichtsmerkmale, Kinn rund (vergleichbar WZIS DE8085-PO-61902); Bl. 153, 157 Ochsenkopf mit einkonturiger Stange, Stern (einkonturig, sechsstrahlig), ohne Gesichtsmerkmale, Kinn rund (nicht in WZIS); Bl. 167 bis 214 und 225–228 Ochsenkopf mit einkonturiger Stange, Stern (einkonturig, sechsstrahlig), ohne Gesichtsmerkmale, Kinn rund, dieses Zeichen (ähnlich DE2730-PO-61889) mit dem der Bll. 119, 149, 163 (ähnlich WZIS: DE8085-PO-61891) im Wechsel. Die in WZIS nur ähnlich belegten Zeichen gruppieren sich durchweg um die Jahre 1410 bis 1425.

Schriftraum
19–20 × 13,4–14 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten (115r–119r, 121r–123v und 230rv einspaltig).
Zeilenanzahl
38–41 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Der Grundstock zunächst in einer einfachen Bastarda mit Schleifen bei l, d und b, die zur Kursiven tendiert. 54vb Wechsel zu einer Hand, die eine regelmäßige, recht klare Kursive schreibt. Im weiteren verschiedene Hände im Wechsel, die zumeist recht ähnliche gotische Kursiven verwenden. Die später eingetragenen Texte (115r–119r, 120r–121r, 122r–123v, 146r–147v und 230rv) überwiegend in einer Kursiven, die in das letzte Jahrhundertdrittel verweist.
Buchgestaltung
Spaltenbegrenzungen in Metallstift, auch auf den Seiten ausgeführt, die zunächst leer blieben und später einspaltig ausgeführt wurden (z. B. 115r–119r und 121v–123v). Rubriziert. Nachträge ohne Rubrizierung. 1r–49v, 99r–101r, 124r–142r und 172v 1–4zeilige rote Lombarden zu Text- oder Absatzbeginn.
Buchschmuck
1ra 4zeilige rote Lombarde mit figürlichem Schmuck zum Textbeginn. Buchstabenkörper ornamental durchbrochen mit Binnenornament und einfachem Besatzfleuronné sowie mit einem menschlichen Gesicht im Profil. Aus dessen Mund wächst eine kurze Blattranke.

Nachträge und Benutzungsspuren
Das Papier der Hs. ist aufgrund der Wasserzeichen relativ homogen um 1410–um 1425 zu datieren. Die anhand der Schrift später einzuordnenden Texte (115r–119r, 120r–123v, 146r–147v, 228rv, 230rv) wurden auf den zahlreichen Leerseiten eingetragen. Zu den umfangreicheren Texten s. Inhalt der Hs., Texte 3–5, 8 und 34.
Die Hand von 115r–119r und 121v–123v fügte am Ende der Hs. auf 230v drei wohl sukzessive geschriebene Textabsätze hinzu: Apostolus et cetera ad Thessalonices 2o: Nisi venerit discessio non revelabitur filiis perditionis [2 Th 2,3]. Quod quidem verbum beatus Methodius in libro de consumacione seculi … . Zur angegebenen Stelle bei Paulus. Darunter: A retroactis longis temporibus nullus regum in imperatorem est sacratus … . Zur Erhebung von Königen zum Kaiser. Darunter: Duodecim discipulos dominus Jhesus misit ad predicandum. Qui multis figurarum indiciis eodem numero ipsi antea prenotati sunt aptissimi esse … . Zum häufig wiederkehrenden Erscheinen der Zahl 12 in der Bibel.
Darunter folgt von einer späteren Hand eine längere Notiz zur Erscheinung des Halleyschen Kometen im Jahr 1456 und den, wie man annahm, damit verknüpften Ereignissen des Jahres. Anno 1456 commeta apparuit tam magna qualem nullus se vidisse affirmabat … – … eodem quoque tempore Latislaus christianissimus rex Bohemie veneno est extinctus. Da der Kometentext unter den vermutlich um 1471 zu datierenden Notizen steht, dürfte er wohl nach diesen eingetragen worden sein (vgl. Schrift und Schreiber). Der Nachtrag auf 119r (s. dort zu Text 3) trägt das Datum des 24. Juli 1471. Auch dies ist als terminus post zu verstehen, wenngleich der Eintrag nur wenig später entstanden sein mag.

Einband
Grünes Pergament mit Goldpressung auf Pappen. Rom, 1626–1633. Vorderdeckel Wappen Papst Urbans VIII. (Pontifikat 1623–1644), Hinterdeckel Wappen des Kardinalbibliothekars Francesco Barberini (1626–1633). Der Einband wurde später mit weißem Pergament erneuert (18./ 19. Jh.), die dekorierten Pergamentbezüge der Einbanddeckel und Fragmente des Buchrückens mit den Bienen des Barberiniwappens auf den erneuerten Einband montiert. Rücken mit fünf erhabenen Doppelbünden. Oben das aktuelle blaue Signaturschild der BAV sowie ein Fragment des älteren Signaturschildes (Kupferstichkartusche), darunter ein altes Papierschild mit Titelaufschrift (GREGORIVS IN IOB et cetera Pal.). Schunke, Einbände 2,2, S. 826; vgl. ebd. Bd. 1, S. 252f.
Provenienz
Augsburg (?) / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Hs. entstand wohl in den Jahren um 1410–1425 und wurde zeitnah aus zwei Teilen zusammengefügt, daher wohl trägt die Lage Bl. 123–135 die Lagenzählung primus (s. Seiten- und Lagenzählung). Die beiden Hiob-Texte wurden dann hinzugefügt. Später wurden auf den zahlreichen Leerseiten weitere Texte nachgetragen (s. Angaben zu Schrift / Schreibern, Nachträge). Der Auszug aus dem Augsburger Stadtbuch (146ra–146vb) deutet auf eine Herkunft aus dieser Stadt. Dies macht eine Überlieferung über die Büchersammlung Ulrich Fuggers wahrscheinlich. Ob es sich um die Moralia sancti Gregorii handelt, die im Fuggerinventar Pal. lat. 1921, 161r unter den Foliobänden verzeichnet sind, ist unsicher, denn der Kasten sollte nach seiner Aufschrift überwiegend Drucke enthalten (Lehmann, Fuggerbibliotheken 2, S. 357). Mit der Bibliothek Ulrich Fuggers könnte der Band somit nach Heidelberg gelangt sein. 1623 mit der Heidelberger Palatina in die Vatikanische Bibliothek verbracht. Besitzstempel der BAV 1r, 228v, 230v.
Besonderheiten
Umfangreiche theologische Textsammlung mit mehreren deutschsprachigen Teilen.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_252
Literatur
Bartsch, Handschriften, S. 185, Nr. 343; Markus Baumann, Das 'Meisterbuch' des Rulman Merswin. Textgeschichte und Teiledition, Diss. Eichstätt 1992, S. 133; Bethmann, Nachrichten, S. 332; Lucia Castaldi, Gli scrupoli di Gregorio Magno: Scio enim quod redemptor meus vivit, in: Segno e testo 10 (2012), S. 217–227, dort S. 222; Karl Christ, Archivbeschreibung BBAW (1916), 55 Bll. (Sammelbeschreibung 'Deutsche Hss. in Italien', hier Bl. 11); Eckart Greifenstein, Der Hiob-Traktat des Marquard von Lindau. Überlieferung, Untersuchung und kritische Textausgabe, München/ Zürich 1979 (Münchener Texte und Untersuchungen zur Deutschen Literatur des Mittelalters 68), S. 71–79; HSC, Handschriftenbeschreibung 5594; Montuschi, biblioteche, S. 314; OVL, Pal.lat.252; Petr, Soupis, S. 40–48; André Wilmart, Le grand poème bonaventurien sur les sept paroles du Christ en croix, in: Revue Bénédictine 47 (1935), S. 235–278, dort S. 270.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) 1ra–93vb Digitalisat

Verfasser
Gregorius Magnus (GND-Nr.: 118541838).
Weitere beteiligte Personen
Erzbischof Leander von Sevilla (GND-Nr.: 119002914).
Titel
Moralia in Iob, pars prima.
Angaben zum Text
Die ersten fünf Bücher der verbreiteten Moralia in Iob (CPL 1708) mit dem einleitenden Brief an Leander. (1ra–3rb) Epistula ad Leandrum. (3rb) Accessus. Ieronimus in libro de hebraicarum questionibus asserit iuxta hebraicam veritatem hunc Job non esse Jobas qui descendit ex stirpe Esau … – … hec autem omnia invenies in predicto libro Ieronimi. Kurze Einführung unter Verweis auf Hieronymus, Liber quaestionum hebraicarum in Genesim (CPL 580). Vgl. CCL 72 (ed. Paul de Lagarde 1959), S. 35. (3rb–8ra) Praefatio. ›Incipit prefatio sequentis libri‹. (8ra–93vb) Pars I, Lib. i–v. Der Text endet am Ende des ersten Teils.
94r–98v leer.
Incipit
1ra Reverendissimo et sanctissimo fratri Leandro coepiscopo Gregorius servus servorum dei …
Weiteres Initium
1ra Dudum te frater beatissime in Constantinopolitano urbe cognoscens …; 3rb Hieronymus in libro de hebraicarum quaestionibus asserit iuxta hebraicam veritatem hunc Job non esse Jobas qui descendit ex stirpe Esau …; 3rb Dudum te frater beatissime in Constantinopolitano urbe cognoscens …
Explicit
93vb … nisi qui adhuc in desideriis infirmatur.
Edition
Migne PL 75, Sp. 509–730; CCL 143 (ed. Marc Adriaen 1979), S. 1–283.

2) 99ra–113vb Digitalisat

Verfasser
Marquard von Lindau (GND-Nr.: 118578081).
Titel
Hiob-Traktat.
Angaben zum Text
Der Hiob-Traktat Marquards in der deutschsprachigen Version steht hier in unmittelbarem Zusammenhang mit den vorausgehenden „Moralia in Iob“, geschrieben von der selben Hand. Während die Rubrik den Traktat als Kommentar zu Gregors Text bezeichnet, wird er im Explizit als Vita Hiobs genannt. Die Textfassung gehört zum „fortis-Zweig“ der Überlieferung (Greifenstein, Der Hiob-Traktat, s. Lit., S. 125–130). S. auch Nigel F. Palmer, in: VL 6, Sp. 81–126, Sp. 93–95 und VL 11, Sp. 978.
114rv leer.
Rubrik
99ra ›Exposicio moralium super Job per xi distinctiones‹.
Incipit
99ra Fortis est ut mors dilectio et cetera [Ct 8,6] also stat geschriben in der minnenden sel bůch …
Explicit
113vb … dz verlich wer und mir got vatter sun und hailiger gaist. ›Explicit vita Iob in vulgari‹.
Edition
Greifenstein, Der Hiob-Traktat, s. Lit., S. 162–213.

3) 115r–119r Digitalisat

Beteiligte Personen
Geert Groote (GND-Nr.: 118639404).
Titel
Tractatus de sacerdotibus fornicariis vel concubinariis.
Angaben zum Text
Erörterung der Folgen von Verstößen gegen die Zölibatspflicht von Klerikern auf der Basis von Bibel, theologischen Autoritäten und Kirchenrecht in Form eines Briefes. Darin Dicta 1–6 aus dem Sermo contra focaristas des Geert Groote. Datiert: Ex loco solite habitacionis xxiiii mensis Julii anno domini m.cccc.lxxi [24. Juli 1471]. Der Text findet sich auch in München, BSB, clm 28316, 70r–85r (Günter Glauche, Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München: Clm 28255–28460, Wiesbaden 1984, S. 98f.). Zum Sermo Grootes: Cebus C. De Bruin, Geert Groote, in: VL 3, Sp. 263–272, dort Nr. 6, Sp. 266.
119v leer.
Incipit
115r Venerabili domino obediens servus obedientiam et servitutem …
Weiteres Initium
115r Diversis fallaciis concubinarii student amorem inordinatae libidinis continuare …
Explicit
119r … tribulos extirpare et in singulis rectis factis prosperis successibus habundare.

4) 120ra–121rb Digitalisat

Titel
Concilium Basileense, Sessio 21, cap. 3–7, 9–11.
Angaben zum Text
Dekrete des Baseler Konzils aus dem Jahr 1435 über die Feier des Gottesdienstes und in diesem Zusammenhang zu verbietende Missbräuche.
Rubrik
120r ›Decreta ex concilio Basiliensi‹.
Incipit
120ra Quomodo divinum officium in ecclesia sit celebrandum …
Explicit
121rb … nisi forte maiores adiecerint penas irritas esse. Hec sancta synodus decrevit.
Edition
Mansi 29, Sp. 105–108.

5) 121v–123v Digitalisat

Verfasser
Heinrich Kalteisen (?).
Titel
De erroribus Bohemorum seu de communione sub utraque specie.
Angaben zum Text
Error Bohemorum: Hoc mandat Christus Jhesus ergo faciendum, hoc prohibet Christus ergo non faciendum. Hic nota ut sequitur de hoc vero precipere seu manducare et de multiplici differentia mandatorum dei et cetera. Hunc errorem impugnavit magister et eximius professor theologie sacre ac ordinis predicatorum Hainricus in concilio Basiliense anno 1433. Der dominikanische Theologieprofessor namens Hainricus war sehr wahrscheinlichHeinrich Kalteisen. Zum Disput zwischen Ulrich von Znaim und Heinrich Kalteisen über die Kommunion in beiderlei Gestalt, wie er 1433 auf dem Baseler Konzil geführt wurde.
Rubrik
121v ›Error Bohemorum‹.
Incipit
121v Hoc mandat Christus Jhesus ergo faciendum, hoc prohibet Christus ergo non faciendum …
Weiteres Initium
121v Quidam doctor sacrae theologiae dicit quod non omne verbum Christi habens notam seu formam praecepti …
Explicit
123v … et eorum ocultationi sit custodia propria eorum publicatio sit utilitas aliena habitudine.

6) 124ra–139vb Digitalisat

Titel
De virtutibus.
Angaben zum Text
Predigt über die Tugenden. 139vb schließt sich ein Absatz zu den Nimben der Jungfrauen, Märtyrer und doctores an. Nota quod triplex est aureola … Virginum florea … – … coronam auream super capud eius expressa.
Incipit
124ra Ibunt de virtute in virtutem [Ps 83,8] … Queritur secundum tradiciones sacrorum doctorum: sicut unum vicium solum sine adiunctione aliorum …
Weiteres Initium
139vb Quidam doctor sacrae theologiae dicit quod non omne verbum Christi habens notam seu formam praecepti …
Explicit
139vb … tanto erant agno Christo viciniores.

7) 140ra–145va Digitalisat

Verfasser
Guilelmus Peraldus (GND-Nr.: 118719351).
Titel
Summa de vitiis, De peccato linguae (excerptum).
Angaben zum Text
Auszug aus Peraldus, Summa de vitiis, über die Sünden der Zunge, d.h. Sünden die durch das Sprechen begangen werden, sowie über das Schweigen. Silvia Nocentini, in: CALMA 5, S. 142–144; Bloomfield, ILWVV, Nr. 1626; Kaeppeli , Scriptores OP, Nr. 1622. – 145vb leer.
Incipit
140ra Inter cetera peccata dicendum est de peccato lingwe, quia idem peccatum remanet post alia peccata …
Explicit
145v … taciturnitatis eius propositum posset servare.
Edition
GW 12051–12057; mehrere neuzeitliche Drucke, u.a. Lyon, Rodolphus Clutius, 1668.

8) 146ra–146vb Digitalisat

Titel
Augsburger Stadtbuch (Auszug).
Angaben zum Text
146ra Capitulum excerptum ex libro civitatis Auguste iuxta privilegia sacrorum imperatorum atque reformationes eorum quod sonat: Omnibus civibus et incolis … in se continet. Ain yeglicher biderman hie zu Augspurg hat das recht … . Ain capitel uss der statbůch von dem haymsůch. Man sol auch wissen umb die haimsůche … . Augsburger Stadtrecht, Artikel XIII, § 3; Artikel LI, § 7 zum Hausrecht. 146rb Item incidens in sententiam canonis quod sit excommunicatus a jure dicitur omnis ille qui iniecit manus in clericum maioris vel minoris ordinis … . Zu Vergehen gegen Kleriker nach dem Kirchenrecht sowie zum Umgang mit Exkommunizierten (vgl. Text 9). Peter Johanek, Augsburger Stadtbuch, in: VL 11, Sp. 181f.
Rubrik
146r ›Nota bene‹.
Incipit
146ra Capitulum excerptum ex libro civitatis Auguste …
Weiteres Initium
146ra Ein jeglicher biderman hie zu Augspurg hat das recht … ; 146ra Man soll auch wissen um die heimsuche …
Explicit
146v … et .c. si concubine. de. sen. ex.
Edition
Christian Meyer (Hrsg.), Das Stadtbuch von Augsburg, insbesondere das Stadtrecht vom Jahre 1276, nach der Originalhandschrift zum ersten Male herausgegeben und erläutert, Augsburg 1872, S. 38, 120; Corpus iuris canonici.

9) 146vb–147vb Digitalisat

Verfasser
Papst Martin V. (GND-Nr.: 118578286).
Titel
Bulle ‚Ad vitanda scandala‘.
Angaben zum Text
Im Rahmen des Konstanzer Konzils 1418 erlassene Bulle Martins V. zur Beseitigung der durch gegenseitige Exkommunikation zur Zeit des Schismas entstandenen Probleme (bestätigt 1435 durch das Baseler Konzil).
Rubrik
146v ›146vb Bulla Martini V. de extravagantes que confirmata est in concilio Constantiense‹.
Incipit
146v Ad evitandum scandala et multa pericula …
Explicit
146v … volumus abstineri, iuxta canonicas sanctiones. Hec de extravagantes.
Edition
Mansi 27, Sp. 1192f. Vgl. auch: Mansi 29, Sp. 103.

10) 148ra–152va Digitalisat

Verfasser
Ps.-Augustinus (GND-Nr.: 118505114).
Titel
Speculum peccatorum.
Angaben zum Text
Hier Gregor dem Großen, sonst zumeist Augustinus zugeschrieben. 152va ›Explicit speculum peccatorius editum a beato Gregorio papa perutile‹. Zur fälschlichen Zuschreibung an Heinrich von Langenstein: Thomas Hohmann, Initienregister der Werke Heinrichs von Langenstein, in: Traditio 32 (1976), S. 399–426, dort S. 415, Nr. 185; Stegmüller RB, Nr. 1481. Bloomfield, ILWVV, S. 414f., Nr. 4918, vgl. Supplement, S. 278.
Rubrik
148ra ›Incipit speculum peccatorum editum a Gregorio papa perutile et cetera‹.
Incipit
148ra Quonian, karissimi, in via huius seculi fugientis sumus …
Explicit
152rb … vitam eternam possideas, quod tibi concedat iste qui est in secula seculorum benedictus. Amen.
Edition
Migne PL 40, Sp. 983–992; GW 3024–3027.

11) 152va Digitalisat

Titel
Vado mori.
Angaben zum Text
Sechs Verse zum „Vado mori“ (vgl. Hellmut Rosenfeld, Vado mori, in: VL 10, Sp. 153–155).
Incipit
152v Vado mori mors certa nil certius illa …
Explicit
152v … me quocumque loco vertero vado mori.

12) 152va Digitalisat

Verfasser
Ps.-Augustinus (GND-Nr.: 118505114).
Titel
De morte.
Angaben zum Text
Augustinus zugeschriebene Aussage zur Unausweichlichkeit des Todes und zur Ungewissheit der Todesstunde.
Rubrik
152va ›Augustinus‹.
Incipit
152v Legem relege, omnia dicta, omnia scripta sanctorum patrum et nichil invenies horribilius …
Explicit
152v … et nichil incertius hora mortis.

13) 152va–153rb Digitalisat

Beteiligte Personen
Dionysius Areopagita (GND-Nr.: 118679694).
Titel
De caelesti hierarchia.
Angaben zum Text
Zur Hierarchie der Engel vor allem nach Hugo Ripelin von Straßburg , Compendium theologicae veritatis, lib. II, cap. xiv–xv. Die nur zum Teil wörtlichen Exzerpte werden hier in eine anderen Abfolge gebracht. Zu Hugo Ripelin s. Georg Steer, in: VL 4, Sp. 252–266. Vgl. auch: Dionysius Areopagita, De caelesti hierarchia, cap. vii.
Rubrik
152va ›Prima ierarchia‹.
Incipit
152va Seraphin dicuntur angeli incendentes vel ardentes in conspectu dei …
Explicit
153rbb … plenitudinem quam suscipiunt, aliis inferioribus communicando, transfundunt in illis. Noscit ut veritas.
Edition
Die Vorlage des Hugo Ripelin gedruckt als Werk Albertus‘ Magnus: Opera omnia, ed. Auguste Borgnet, Bd. 34, Paris 1890, S. 1–306 (zur Engelshierarchie S. 50–52) sowie unter den Opera Bonaventuras (ed. Adolphe Charles Peltier, Bd. 8, Paris 1866, S. 61–246).

14) 153rb–161rb Digitalisat

Titel
Excerpta et adnotata theologica.
Angaben zum Text
(153rb–153vb) De perfectione triplici. Es folgen jeweils kürzere Stücke, wohl Exzerpte aus oder Notizen zu theologischen Werken. (154rb–154vb) ›Nota‹. Nolite possidere aurum [Mt 10,9–10] … tamen accipite quod est vobis necessarium … . (154vb–155ra) Gregorius in moralibus super idem Job xii antequam dies eius impleantur peribit … . (155ra–155vb) De nativitate. Quod natum est ex carne caro est [Io 3,6] … Due nativitates distinguuntur a domino … . (155vb–157ra) De visione dei. Queritur an deus sive divina substantia sit cognoscibilis facie ad faciem in visione. Et quod sic probatur Genesis 22o vide dominum facie ad faciem et cetera [Gn 32,30] … . (157rb–158rb) ›De superbia vestium‹. Serico et purpura induite Christum … . Im Anschluss kurze Notizen (zugehörig?). (158rb–158vb) ›Scandalum‹. Crisostomus: Vita quantumcumque recta scandalum faciens totum bonum perdit. Augustinus: Tot occidisti quot a malo exemplo corrumpisti … . (158vb–161rb) Zur Häufigkeit der Kommunion. Si quis scire desiderat an sit melius sepius vel rarius corporis Christi suscipere sacramentum … . Die Erläuterungen zu Evangelienstellen mögen auch als Predigtmaterialien gesammelt worden sein.
Incipit
153r Nota triplex est perfectio scilicet operis, cordis et locutionis …
Weiteres Initium
158vb Si quis scire desiderat an sit melius saepius vel rarius corporis Christi suscipere sacramentum …
Explicit
161rb … in patibulo crucis iste serpens non eneus sed vere deus ex eterna [?] fuit.

15) 161rb–166vb Digitalisat

Verfasser
Ps.-Bernhardus (GND-Nr.: 118509810).
Titel
Meditationes passionis Christi secundum septem horas canonicas.
Angaben zum Text
Zu den sieben Gebetsstunden des Tages.
Rubrik
161rb ›Incipit liber sancti patris Bernhardi abbatis super contemplacionem passionis domini nostri Ihesu Christi super septem horas. Prologus‹.
Incipit
161rb Septies in die laudem dixi tibi [Ps 118,164]. Rogasti me ut aliquem modum contemplandi in passione …
Explicit
166v … et sedebis ibi iuxta eum ad monumentum eius domini nostri Ihesu Christi qui vivit et regnat in secula seculorum. Amen.
Edition
Migne PL 94, Sp. 561–568.

16) 166vb–171ra Digitalisat

Titel
Dicta patrum et doctorum ecclesiae.
Angaben zum Text
Sammlung von Zitaten die Kirchenvätern und Autoritäten zugeschrieben werden, vor allem Bernhard von Clairvaux, Augustinus und Gregor dem Großen, zunächst zur Eucharistie. (166vb) Quicumque accedit ad corpus Christi conficiendum vel percipiendum nisi prius … . Vgl. Petrus Cantor, Summa quae dicitur verbum adbreviatum, CCM 196A (ed. Monique Boutry 2012), dort S. 192, Z. 75. Dazwischen: (168ra–168va) John Peckham, De corpore Christi. Ave vivens hostia … . AH 31, S. 111–114, Nr. 105. Die Strophen wurden nachträglich am Spaltenrand nummeriert (1–15). (168va–169va) [am Seitenrand: Nota hic contra luxuriamfuga] ›Nota sequencia et imprime cordi tuo‹. Contigit interdum reverentissimo caritatis vocabulo ut dicatur tantas quod caritas non est … – … quod scriptum est in parabulis. Cogitaciones iustorum iudicia id est discrecionem. (169va–170rb) De amore spirituali et carnali. ›Augustinus‹. Amor spiritualis per instinctum dyabolicum quandoque generat affectuosum … – … sacerdotis debent esse vocalia ut veritatem quam mente concipit habitu resonet ut quamquam agit quicquid loquitur decernis sic. (170rb–170va) ›De sacerdotibus, Bernhardus‹. [am Seitenrand angemerkt: gravis et horribilis sententia] O quantam dignitatem contulit dominus sacerdotibus … – … qui corpus Christi sua negligencia in terram cadere permisit. Neben Bernhard von Clairvaux wird auf Augustinus verwiesen.
Rubrik
166v ›Bernhardus‹.
Incipit
166v Quicumque accedit ad corpus Christi conficiendum vel percipiendum nisi prius …
Explicit
171ra … mundi philosophos ut totam cogitationem ad mentis cogerent puritatem sibi oculos cernisse.
Edition
S. Angaben zum Text.

17) 171ra–172ra Digitalisat

Verfasser
Urbanus V. papa (GND-Nr.: 118803514).
Titel
Constitutio apostolica ‚Ne in vinea domini‘.
Angaben zum Text
Die Simonie-Konstitution „Ne in vinea domini“ vom 4. April 1369. Extravag. com. 5.1.1.
Rubrik
171ra ›Hec est copia sive exemplum constutucionis extra vagantis Urbani quinti contra symoniacos edite‹.
Incipit
171ra Urbanus episcopus servus servorum dei ad perpetuam rei memoriam, ne in vinea domini nostri …
Explicit
172ra … se noverit incursurum, datum Rome apud sanctum Petrum ii Nonas Aprilis pontificatus nostri anno septimo.
Edition
Corpus iuris canonici 2, Sp. 1287f.

18) 172ra–172va Digitalisat

Titel
De simonia.
Angaben zum Text
Sammlung von Stellen im Kirchenrecht, die sich auf die Verdammung des Ämterkaufs beziehen.
Rubrik
172ra ›Sequitur de eodem‹.
Incipit
172ra Symonia est dampnatum crimen in utroque testamento …
Explicit
172va … omnis peccator potest cantare missam preter symoniacum, extra eodem capitulo ‘tanta’ et in glosa ‘non precisus’.

19) 172va–175ra Digitalisat

Titel
Excerpta et adnotata theologica.
Angaben zum Text
Aufzählungen und theologische Erläuterungen (vgl. 177rb–179rb und 214rb–215ra). (172va) De passione domini. ›Passione domini iugiter mediteris‹. Nichil adeo medicinale est peccatorum, nichil ita peccatum inficit, crucifigit vicium … . Vgl. Uppsala, UB, C 50, 145rv (Margarete Andersson-Schmitt/ Monica Hedlund, Mittelalterliche Handschriften der Universitätsbibliothek Uppsala, C- Sammlung 1, Stockholm 1988, S. 337). (172vb–173ra) XV effectus eucharistiae. Nota multiplex est effectus eukaristie si bene sumitur … . Die 15 Wirkungen werden aufgezählt (am Seitenrand in Rot nummeriert). (173rab) Quinque gradus amoris. Gradus amoris illi sunt: primo cum diligo me propter me iste [!] … . Die fünf Grade werden aufgezählt (am Seitenrand in Rot nummeriert). (173rb–173va) Quatuor dolores in morte. ›Nota‹. Mali siquidem quatuor dolores patiuntur in morte: Primus dolor est angustia corporea … . (am Seitenrand in Rot nummeriert). (173vb–174ra) De septem virtutibus. ›Nota bene‹. Nota secundum Ieronimum quod septem beneficia sei virtutes consequentur homo libenter audiens … . (174ra–174va) ›Nota diligenter et bene‹. Qui habet aures audiendi audiat [Mt 11,15]. Pondus adest verbis grave et inmutabile … . (174va–175ra) ›Que sunt signa et effectus caritatis seu gracie luminis divini‹. Karitas paciens est intus in anima ad toleranda adversa … .
Rubrik
172v ›Passione domini iugiter mediteris‹.
Incipit
172va Nichil adeo medicinale est peccatorum, nichil ita peccatum inficit, crucifigit vicium …
Explicit
175ra … sicut manifestissime clarius luce patet.

20) 175ra–177rb Digitalisat

Titel
Epistola.
Angaben zum Text
Brief in der Art einer Predigt.
Rubrik
175ra ›Epistola quedam‹.
Incipit
175ra Audi ergo fili mi [vgl. Prv 4,20] … Scriptum est quia membrum quod nobilius est nobiliorem actum exercet …
Explicit
177rb … ornamenta benefici honoris que nobis prestare dignetur et cetera.

21) 177rb–179rb Digitalisat

Titel
Excerpta et adnotata theologica.
Angaben zum Text
Aufzählungen und theologische Erläuterungen (vgl. 172va–175ra und 214rb–215ra). (177rb–178ra) Nota quod septem sunt per que et in quibus attenditur per que cognosci potest sanctorum commemoratio per similitudinem membrorum in corpore. Septem faciunt sibi membra in corpore que et nos … . Die sieben Punkte am Seitenrand in Rot numeriert. (178rab) Duodecim gradus humilitatis potest esse diffinitio. Humilitas est virtus … . (178rb–178va) ›Anshelmus de simili‹. Primus gradus humilitatis est quandoque cognoscere contemptibilem se esseSecundum est dolere contemptibile se esse … – … perfecta sui cognicione. Sieben Grade der Demut nach Anselm von Canterbury. (178va–179ra) Von den sieben Todsünden. Superbia: Similat quod non est, celat quod est. Fastus ypocrisat … . Tabellarische Auflistung zu den sieben Todsünden. Darunter: Si tibi sit vita, semper saligia vita. Walther, IC 19899. „Saligia“ ist ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben der sieben Hauptlaster. (179rb) De confessione. Quicumque habet peccatum in consciencia est quasi qui habet sagitta in corde … – … sic est de racionem qui preest anime. Confessor autem suscipiens confessorem extrahit sagitta et placet deo … – … id dixi conficebor adversum et cetera.
Incipit
177r Nota quod septem sunt per que et in quibus attendit per que cognosci potest sanctorum commemoratio …
Explicit
179r … id dixi confitebor adversum et cetera.

22) 179rb–184ra Digitalisat

Titel
De confessione.
Angaben zum Text
Beichttraktat (179rb–182va) mit Beichtspiegel (182va–184ra). Text auch in: Melk, Benediktinerstift, Cod. 1381, p. 523–527 (Christine Glassner, Katalog der deutschen Handschriften des 15. und 16. Jahrhunderts des Benediktinerstiftes Melk, Wien 2016, S. 612–619). Die Sprüche und Verse zur Beichte am Schluß des Textes scheinen sich in der Melker Hs. nicht zu finden. Abschließend: Sit simplex humilis confessio … fortis firma munda propria accusans morosa. 4 Hexameter, zitiert von Thomas von Aquin in seinem Sentenzenkommentar (https://www.corpusthomisticum.org, Super Sent., lib. 4 d. 17 q. 3 a. 4 qc. 4 arg. 1).
Rubrik
179rb ›De forma confessionis‹.
Incipit
179rb Sciendum est confitenti quod si sine penitentia de preteritis …
Weiteres Initium
181ra ›Superbia‹. Peccavi per superbiam, estimabam me aliis meliorem … ; 182va Non habui reverentiam circa sacra tamen / nec dilexi deum ex toto corde, anima et ex tota virtute …
Explicit
184ra … fortis firma munda propria accusans morosa.

23) 184rb–187va Digitalisat

Titel
Tractatus parvus de confessione.
Angaben zum Text
Kurzer Traktat zu Beichte und Absolution. Überliefert u. a. in Würzburg, UB, M. ch. f. 135, 211v–214r (Hans Thurn, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Würzburg 2. Die Handschriften aus benediktinischen Provenienzen 1, Wiesbaden 1973, S. 129).
Rubrik
184r ›Incipit de usu clavium‹.
Incipit
184r Quemadmodum omnes artes certas habent regulas …
Explicit
187va … premio lacrimarum non privantur apud deum inspectore cordium.

24) 187va–189ra Digitalisat

Verfasser
Aurelius Augustinus (GND-Nr.: 118505114).
Weitere beteiligte Personen
Gregorius Magnus (GND-Nr.: 118541838).
Titel
Sermo ad populum 367 / Homilia XII,7.
Angaben zum Text
Der gesamte Text wird in der Rubrik als Homilie Gregors des Großen bezeichnet. Die erste Hälfte findet sich jedoch unter den sermones ad populum des Augustinus (CPL 284) als Nr. 367. Die Homilie Gregors schließt daran bruchlos an, der Schreiber verstand das Ganze vermutlich als ein Werk. (187va–188va) Sermo 367. Advertit sanctitas vestra … – … quod autem rapimus, hic totum dimittimus. (188va) Homilia XII, § 7. Rem, fratres refero, quam si … – … vigilate quia nescitis diem neque horam.
Rubrik
187vb ›Nota super ewangelium homo quidam erat dives et induebatur purpura et cetera. Gregorius in omelia super eodem verbo‹.
Incipit
187vb Advertit sanctitas vestra, fratres charissimi, et me cum ut arbitror …
Explicit
189ra … vigilate quia nescitis diem neque horam.
Edition
Migne PL 39, Sp. 1650–1652; Migne PL 76, Sp. 1122f.

25) 189ra–191ra Digitalisat

Verfasser
Ps.-Augustinus (GND-Nr.: 118505114).
Titel
Dialogus animae cum Maria virgine.
Angaben zum Text
Ve anime fideles sponse Ihesu Christi fletum deducite donec sponsus in sua plenitudine vobis occurrat exeuntibus de hoc mundo … . ›Maria‹. O anima sponsa filii utinam hereret dolor ille in visceribus tuis … . Cardelle, Lat. Dialoge, S. 321–323. Text ähnlich in Frankfurt/M., UB, Ms. Praed. 33, 25v–27r, Ms. Praed. 74, 480r–481v (Gerhardt Powitz, Die Handschriften des Dominikanerklosters und des Leonhardstifts in Frankfurt am Main, Frankfurt/M. 1968, S. 75, 180) und Pal. lat. 386, 109v–111v.
Rubrik
189ra ›Incipit dyalogus Augustini inter sanctam animam et beatam virginem Mariam de passione domini tractus de originalibus sancti Augustini episcopi‹.
Incipit
189ra Ve anime fideles sponse Ihesu Christi fletum deducite donec sponsus in sua plenitudine vobis occurrat exeuntibus de hoc mundo …
Weiteres Initium
189ra O anima sponsa filii utinam hereret dolor ille in visceribus tuis …
Explicit
191ra … quo tibi laus est et gloria in secula seculorum et cetera.

26) 191ra–198rb Digitalisat

Verfasser
Ps.-Bonaventura (GND-Nr.: 118513176).
Titel
Stimulus amoris, pars prima.
Angaben zum Text
Der Auszug aus dem „stimulus amoris“ beginnt ohne Prolog mit dem ersten Kapitel des ersten Teils und endet ohne Raumnot unvollständig im ersten Kapitel des zweiten Teils (ed. Peltier, s. u., S. 662a, Z. 29). Vgl. Falk Eisermann, „Stimulus amoris“. Inhalt, lateinische Überlieferung, deutsche Übersetzungen, Rezeption, Tübingen 2001 (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 118).
Rubrik
191ra ›Liber iste qui intitulatur stimulus amoris in Ihesum Christum salvatorem nostrum in tres dividitur partes: in prima agitur de passione domini, in secunda de hiis que disponunt ad contemplacionem, in tercia de eiusdem contemplacionis quiete‹.
Incipit
191ra Currite gentes undique et admiramini erga vos …
Explicit
198rb … de temporalibus nisi stricte necessitatem suam non requirat.
Edition
S. Bonaventurae opera omnia, ed. Adolphe Charles Peltier, Bd. 12, Paris 1868, S. 633–662.

27) 198va–200rb Digitalisat

Titel
Regula brevis de vita honesta clericorum.
Angaben zum Text
Kurzgefasste Lebensregeln für Kleriker. Vor allem Erläuterungen zu Tugenden und Lastern. Text auch in Gotha, Staatsarchiv Coburg, Chart. B 13b, 297r–299v.
Rubrik
198va ›Qui igitur audit audiat et qui legit intelligat quid spiritus dicat ecclesiis [Apc 2,17] et quit clamat scriptura fidelibus. Regula stabilis, inviolabilis et incommutabilis hec est‹.
Incipit
198va Sine caritate nemo potest placere deo ad salutem … [vgl. 1 Cor 13,1–5].
Weiteres Initium
198va Porro de caritate id est dei et proximi dilectione multa et … in ewangelio et alibi in sacra scriptura … ; 198vb Patiens est intus in anima ad tolleranda adversa et cetera …
Explicit
200rb … igitur tene certum et dimitte incertum et cetera.

28) 200va–202ra Digitalisat

Verfasser
Konrad von Soltau (GND-Nr.: 100964850).
Titel
Dicta contra clericos fornicatores.
Angaben zum Text
Dicta gegen Kleriker, die gegen das Keuschheitsgebot verstoßen. 202ra ›Ista dicta reverendi doctoris [ergänzt: Cůnradi] Soltonis valentis theologi sunt disputata et aprobata per doctores sacrorum canonum presertim contra clericos notorios fornicatores exeuntes‹. Darunter von späterer Hand ergänzt: Cum quibus concordat Pysanus in summa, Clericus tercio consequens ii et iii. Bezieht sich auf Bartholomaeus de Sancto Concordio, Summa de casibus conscientiae (GW 3450–3457). Konrad von Soltau (1350–1407) lehrte von 1387 bis 1395 an der Universität Heidelberg. Text auch in Breslau, Biblioteka Uniwersytecka, 1 F 614, 62v–63v.
Rubrik
200va ›Hec sunt dicta reverendi magistri Soltonis doctoris sacre theologie contra clericos fornicatores‹.
Incipit
200va Primum dictum meum est quod quicumque prespiteri suspensi …
Explicit
202ra … preter illas in quibus propinquitas sangwinis nichil fedum suspicari permittit.

29) 202rab Digitalisat

Titel
De corde ventoso.
Angaben zum Text
Von der Erlangung von innerer Ruhe und Liebe zu Gott durch Gebet und Meditation unter Bezugnahme auf Hieronymus und Bernhard von Clairvaux.
Rubrik
202ra ›Nota‹.
Incipit
202ra Vas plenum uno corpore non attrahit aliud nec primo corde depleto …
Explicit
202rb … in cuius corde ignis domini amoris ventum mundane vanitatis necnon ventum naturale prudentie annihilat et consumit.

30) 202va–211rb Digitalisat

Verfasser
Marquard von Lindau (?) (GND-Nr.: 118578081).
Titel
Von der Geduld.
Angaben zum Text
Der Marquard von Lindau zugeschriebene kurze Traktat über die Geduld ist mehrfach zusammen mit seinem Hiob-Traktat überliefert (Text 2, 99ra–113v), siehe: Nigel F. Palmer, Marquard von Lindau, in: VL 6, Sp. 81–126, hier 120f. (unter den „dubia“ in deutscher Sprache, mit Parallelüberlieferung, Hs. genannt). Vgl. Bartsch, Handschriften, S. 185.
Incipit
202va Wel[er] oren hab ze hoerend der sol wol losen und eben merken und reht verstan …
Explicit
211rb … darumb si er gelopt und geert ver… von ewen ze ewen. Amen. ›Explicit tractatulus de paciencia utilis‹.

31) 211va Digitalisat

Titel
Vaterunser, englischer Gruß und Apostelcredo.
Angaben zum Text
Vaterunser, englischer Gruß und das Apostelcredo in deutscher Sprache.
Rubrik
211v ›Oratio dominica vulgare‹.
Incipit
211v Vater unser derd [!] bist in den himeln, gehailigot werd din nam …
Weiteres Initium
211v Gruesset sigest Maria gnade vol …
Explicit
211v … Und das ewig leben. Amen.

32) 211vb–214rb Digitalisat

Titel
Dekalogtraktat.
Angaben zum Text
Mit dem Dekalogtraktat Marquards von Lindau verbindet den Text der einleitende Verweis auf Augustinus zum ersten Gebot (… hie spricht sant Augustin: du solt ainen waren got eren und anbeten in drygerlay wise …). Der kurzen Erläuterung der zehn Gebote schließen sich Erklärungen zu Sündenbekenntnis und Buße an.
Incipit
211vb Non adorabis. Du solt nit abgöter an beten. Hie spricht sant Augustinus …
Explicit
214rb … nit anders den ewig we, vor dem uns got allu behut. Amen.

33) 214rb–215ra Digitalisat

Titel
Aufzählungen theologisch-moralischer Kategorien.
Angaben zum Text
Die Aufzählungen und Erläuterungen (vgl. auch 177rb–179rb) schließen sich an den Dekalogtraktat an. Ein vergleichbarer Text von den acht Seligkeiten findet sich in Heidelberg, UB, Cod. Pal. germ. 36, 125r–126v (ohne direkte Übereinstimmungen). Vor allem zu Tugenden und Lastern. Die Rubrik unter dem Textende 215ra bezieht sich wohl nur auf den letzten Absatz: ›Dis underschaid haut geben ain grosser maister zwüschen göttlichem und natürlichem licht‹.
Rubrik
214rb ›De octo beatudinibus‹.
Incipit
214r Armůt des gaistes, Senftmütigkait …
Weiteres Initium
214va Armůt bestät in der absprechung des gůts oder der aigenschaft …
Explicit
215ra … götlich licht wil von allen menschen die mücklich strauf enphahen.

34) 215rb–216va Digitalisat

Titel
Sermo de corpore Christi.
Angaben zum Text
Die Eucharistiepredigt findet sich auch in: Alba Iulia, Biblioteca Nationala a Romaniei, Batthyaneum, Cod. 11.151, 94v–96r (Adrian Papahagi [Hrsg.], Manuscrisele medievale occidentale din România Census, Bukarest 2018, S. 95).
217r–219v leer.
Rubrik
215rb ›De corpore Christi sermo‹.
Incipit
215rb Memoriam fecit mirabilium [Ps 110,4] … . Quando homo multum debet laborare indiget refectione …
Explicit
216va … remanet accidentia panis scilicet potius color et sapor.

35) 220ra–227va Digitalisat

Titel
De dedicatione ecclesiae.
Angaben zum Text
Ein Textauszug aus der Legenda aurea zur Kirchenweihe und drei Predigten zu dem entsprechenden Feiertag. (220ra–220vb) Templum sive ecclesia consecratur quintuplici ratione … . Legenda aurea, cap. 182. Der Text stimmt weitgehend mit dem, S. 846 unten beginnenden Abschnitt der von Theodor Graesse edierten Legenda aurea überein (ed. Graesse, 3. Aufl. Breslau 1890). Text auch in: Herzogenburg, Augustiner-Chorherrenstift, Ms 64, 224v. – 221rv leer. (222ra–223rb) Sermo de dedicatione ecclesiae. Venit enim filius hominis querere et salvum facere [Lc 19,10] … . Ex verbis istis triplicem potest colligere fiduciam anima peccatrix … . Schneyer 4, S. 35, Nr. 301. (223va–224va) ›De dedicacione‹. Facta est leticia magna in populo [1 Mcc 4,58] … . Nota hic de prima dedicacione, Salomo edificavit templum … . Schneyer 9, S. 629, Nr. 81. (224vb–227va) ›De dedicacione‹. Sanctificavi domum hanc quam edificasti [3 Rg 9,3] … . Karissimi, verba ista dixit deus Salomoni postquam templum edificavit … . Schneyer/ Hödl/ Knoch, Johannes Ludovici aus Würzburg, Nr. 484.
Rubrik
220ra ›De dedicacione seu consecracione ecclesie‹.
Incipit
220ra Templum sive ecclesia consecratur quintuplici ratione …
Explicit
227va … et sic habemus finalem intentionem dei ut nomen suum honoremus et cetera.
Edition
s. Angaben zum Text.

36) 228ra–228vb Digitalisat

Verfasser
Ps.-Hugo Primas.
Titel
De miseria vitae humanae.
Angaben zum Text
Gedicht über die Unzulänglichkeiten des irdischen Daseins. Der Versbestand in den Überlieferungsträgern variiert stark. Zuweilen auch Bernhard von Clairvaux zugeschrieben. Bloomfield, ILWVV, Supplement, S. 157, Nr. 2329; Walther, IC, Nr. 7752 (Hs. erwähnt).
229rv leer.
Incipit
228ra Heu Heu mundi vita quare me delectas ita …
Explicit
228vb … Sed in celis collocemur angelisque sociemur in eternis gaudiis.
Edition
Edélestand Du Méril, Poésies populaires latines du Moyen-âge, Paris 1847, S. 108–111; Franz Joseph Mone, Lateinische Hymnen des Mittelalters, Bd. 1, Freiburg im Breisgau 1853, S. 411–415, Nr. 298.

37) 230r Digitalisat

Titel
Alphabetum quod simplex et devotus vir docuit doctorem theologiae.
Angaben zum Text
Ethisch-religiöse Lebensregeln nach den Anfangsbuchstaben alphabetisch aufgeführt.
Rubrik
230r ›Nota alphabetum quod simplex et deuotus vir docuit doctorem theologie‹.
Incipit
230r A sullend ir anfahen sein und thůn ain raynes gůtes götliches leben …
Explicit
230r … Zemänd fror natur … das sy lerne in allen dingn frid haben die der lieb got gebotn hatt.
Edition
Der Anfang transkribiert bei Bartsch, Handschriften, S. 185.


Bearbeitet von
Dr. Wolfgang Metzger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 252. Beschreibung von: Dr. Wolfgang Metzger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.