Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 331

Romanus de Roma (de Ursinis)

Papier, Pergament · 1, 96, 1 Bll. · 30,5 × 22,8–23,3 cm · s.l. · um 1300


Schlagwörter (GND)
Theologie / Sentenzenkommentar.
Entstehungsort
s.l. (unbekannt).
Entstehungszeit
um 1300.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (Vor- und Nachsatzbl. aus Papier).
Umfang
1, 96, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
30,5 × 22,8–23,3 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + VI12 + (V-2 ?)20 + VI32 + IV40 + (V-1)49 + VI61 + VII75 + VI87 + (V-1)96 + (I-1)97*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 97* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.; Lagen- bzw. Blattreihenfolge (bereits im 15. Jh. [s. Nachträge und Benutzungsspuren]) durch Fehlbindung gestört, nach dem ursprünglich letzten der erhaltenen Bll. (Bl. 61) Blattverlust (s. Seiten-, Blatt-, Lagenzählung und Inhalt).
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–96), auf den meisten Bll. von jüngerer Hand überschrieben; Vor- und Nachsatzbl. sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen. – 12v, 32v, 40v, 61v, 87v Lagenreklamanten auf der jeweils letzten Seite (von Text- bzw. zeitgenössischer Hand außer 40v, 87v von jüngerer Hand); der Reklamant 41v (von Texthand) deutet (neben dem Händewechsel auf Bl. 42) darauf, dass das Einzelbl. 41 ursprünglich zur vorhergehenden Lage gehörte.
Zustand
An den Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust außer bei Marginalien). Einige Fehlstellen (z. T. verstärkt), Bl. 73 mit Riss (genäht).

Schriftraum
22,7–23 × 17,5–18,5 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
uneinheitlich (50–66 Zeilen).
Angaben zu Schrift / Schreibern
Von mehreren, verschiedenartigen Händen, z. T. mit deutlicher kursiver Tendenz, geschrieben.
Buchgestaltung
1ra (prol.), 1vb (in sent. prol.), 4rb (in sent. I), 5vb (in sent. I d. 2), 21ra (in sent. II) etwas größerer Platz für Initialen oder Lombarden freigelassen, an weiteren Abschnittsanfängen ein kleinerer Platz, aber nicht ausgeführt (Vorgaben für Rubrikator z. T. stehengeblieben); Unterstreichungen; (wohl zeitgenössische) unvollständige Zählung der Distinctiones am Rand (am Anfang in arabischen, am Ende in römischen Ziffern); 14rb ca. eine halbe Spalte (für den fehlenden Anfang von In sent. I d. 7) freigelassen.

Nachträge und Benutzungsspuren
Korrekturen (v. a. in der Lage Bll. 50–61) v. a. von Text- bzw. zeitgenössischen Händen, einige spätere (des 15. Jhs. ?). 20v Vermerk zur Fehlbindung (wohl des 15. Jhs.) mit Verweis mittels Verweiszeichen auf 62r. 1r Titelnachtrag wohl des 17. Jhs. – 56r Zeichnung eines Vierbeiners (wohl eines Hundes). – S. auch Buchgestaltung.

Einband
Römischer Einband zwischen 1939 und 1957: weißes Pergament über Pappe, auf Rücken goldgeprägte Wappen von Papst Pius XII. (schwer identifizierbar) und Kardinalbibliothekar Giovanni Mercati sowie rotes Signaturschild.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Auf Vorderspiegel aufgeklebt zwei Reststücke ehemaliger Vorsatzbll. mit Capsa-Nummer C.79 und Allacci-Signatur 1868 (Letztere durchgestrichen) sowie alte Signaturen 1559 und 320 (beide durchgestrichen), 1r weitere alte Signatur 12.

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_331
Literatur
Schunke, Einbände 2.2, S. 831; Stevenson, Latini, S. 89.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1ra–96va Digitalisat

Verfasser
Romanus de Roma (de Ursinis) (GND-Nr.: 103085440).
Titel
In libros I–II Sententiarum Petri Lombardi (unvollständig) .
Angaben zum Text
Stegmüller, RS 755; Glorieux, Maîtres 1, S. 129; Kaeppeli, Scriptores OP 3553 (alle mit Nennung dieser Hs.). Blattreihenfolge durch Fehlbindung gestört; inhaltlich korrekte Reihenfolge: Bll. 1–20, 62–96 (1ra–vb prol., 1vb–4rb in sent. prol., 4rb–20va, 62ra–96va in sent. I; Seite endet 96va mit: … plenitudo erit [oder: eritt ?] in patria; ad quam nos perducat etc. Eplicit [!] opus fratris Romani de ordine predicatorum super [danach Rasur] sententiarum, deo gratias.) und Bll. 21–61 (in sent. II d. 1–41 ; 49v leer; Text bricht 61vb ab nach: … actio serui sit eadem cum actione domini et), danach Text- aufgrund von Blattverlust.
1ar–v leer.
Incipit
1ra Ostendit mihi flumen aque uiue splendidum tamquam cristallumin medio platearum eius, Apo[calypsis] ult[imu]s. Reuelata fuerat euuangeliste Iohanni eminentia ciuitatis superne, ecclesie scilicet triumphantis
Edition
Nur der Prolog: Martin Grabmann, Romanus de Roma O.P. († 1273) und der Prolog seines Sentenzenkommentares. Ein Beitrag zur Geschichte der scholastischen prologi und principia, in: Divus Thomas. Jahrbuch für Philosophie und spekulative Theologie 3. Ser. 19, 1941, S. 166–194, hier S. 190–194 (wieder abgedr. in: Grabmann, Mittelalterliches Geistesleben. Abhandlungen zur Geschichte der Scholastik und Mystik, 3München 1956, S. 280–305, hier S. 300–305) (nach dieser Hs.); Nur die „Quaestio de causa efficiente theologiae“ (in sent. prol. [Auszug], hier 2va–vb "[S]ecundo queritur de causa efficiente … quoad modum ordinandi."): Johannes Beumer, Romanus de Roma O.P. und seine theologische Einleitungslehre, in: Recherches de théologie ancienne et médiévale 25 (1958), S. 329–351, hier S. 349–351 (nach dieser Hs.).


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2015.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 331. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2015.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.