Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 333

Petrus Lombardus

Papier, Pergament · 2, 136, 1 Bll. · 31,5–32 × 21–21,5 cm · s.l. · 14. Jh. (1. Hälfte)


Schlagwörter (GND)
Theologie.
Entstehungsort
s.l. (unbekannt).
Entstehungszeit
14. Jh. (1. Hälfte).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (Vor- und Nachsatzbll. aus Papier).
Umfang
2, 136, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
31,5–32 × 21–21,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + (I+1)2 (inkl. Vorsatzbl. 2a) + 11 VI134 + (II-2)136 + (I-1)137*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 137* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–136); Vor- und Nachsatzbll. sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen. – 14v–50v, 74v–134v wohl ursprüngliche Lagenzählung [I]us–IIIIus und [VI]us–[VIIII]us bzw. X–XI (86v eine zusätzliche, spätere Zählung 7us in spätmittelalterlicher arabischer Ziffer) sowie 50v, 86v–110v Lagenreklamanten (von Text- bzw. zeitgenössischen Händen) auf der jeweils letzten Seite (Kustoden wie Reklamanten häufig be- bzw. fast gänzlich abgeschnitten, Reste von Letzteren 26v, 74v, 122v [?] noch erkennbar); 1r–123r Lagenzählung wohl des 15. Jhs. (1r primum folium, 3r primus q[ui]nter[nius ?], 15r–123r secundus–decimus bzw. XIus) auf der jeweils ersten Seite; außerdem wurden die Bll. der jeweils ersten Lagenhälfte (außer dem jeweils ersten Bl.) mit 2–6 in arabischen Ziffern wohl des 15. Jhs. signiert, die des ersten Senio (Bll. 3–14) zusätzlich mit a–f sowie das folgende, erste Bl. der zweiten Lagenhälfte mit einem sigmaförmigen Zeichen (mit Strich darüber und in Rot).
Zustand
Bll. verschmutzt, insbesondere Wasserschaden an den oberen Rändern. An den äußeren und unteren Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust außer bei Marginalien). Einige Fehlstellen (z. T. verstärkt) und Risse.

Schriftraum
16,5–20 × 12–13,5 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
36–48 (i. d. R. ca. 40) Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Schreibervermerk (›Laus tibi sit Christe, quoniam liber explicit iste‹) in Blau.
Buchgestaltung
Incipits und Explicits sowie (Zwischen-)Überschriften bzw. Zitate (z. T. am Rand) und bisweilen Quellenangaben (am Rand) in Rot; zu libb. I, III–IV die ersten 1–2 Zeilen in abwechselnd roten und blauen Majuskeln mit Fleuronné in Gegenfarbe geschrieben; i. d. R. abwechselnd rote und blaue Lombarden mit Fleuronné in Gegenfarbe an Kapitel- bzw. Abschnittsanfängen, 1ra mit rot-blauem Fleuronné (s. auch Buchschmuck); rubrizierte, bisweilen auch rote und blaue Satzmajuskeln, in den Kapitelübersichten regelmäßig abwechselnd rote und blaue Satzmajuskeln zur Absetzung der einzelnen Einträge; rot-blaue Seitentitel (Buchzählung), an den Buchanfängen auf jeweils einer Doppelseite ausgeschrieben (in Majuskeln). – Vorgaben für Rubrikator z. T. stehengeblieben. 28va, 89va Glossae volatiles in Unterspalten abgesetzt (s. Ed. Grottaferrata 1971–1981 ad loc.). – S. auch Nachträge und Benutzungsspuren.
Buchschmuck
3ra/rb, 46ra, 81ra, 104rb rot-blaue Fleuronné-Initialen zum Prolog und an den Buchanfängen (s. auch Buchgestaltung).

Nachträge und Benutzungsspuren
Die gesamte Hs. durchgängig mit Anmerkungen bzw. Glossen von mehreren Händen versehen, die meisten aus dem 15. Jh., außerdem Stellenmarkierungen (Nota-Zeichen, 106r Zierleiste). Rote Zählung der Distinctiones (regelmäßig auch am oberen Rand) i. d. R. mit schwarzen Paragraphzeichen sowie schwarze Kapitelzählung (am Rand) i. d. R. mit roten Paragraphzeichen (i. d. R. in arabischen, z. T. auch gemischten, arabischen und römischen Ziffern) wohl im 15. Jh. eingetragen. 1r wohl frühneuzeitlicher Titelnachtrag.

Einband
Römischer Einband zwischen 1939 und 1957: weißes Pergament über Pappe, auf Rücken goldgeprägte, stark abgeriebene Wappen von Papst Pius XII. und Kardinalbibliothekar Giovanni Mercati sowie rotes Signaturschild.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
1r Capsa-Nr. C.90 ohne Allacci-Signatur. 1r alte Signatur 312, 2ar 332 (durchgestrichen). – S. auch zu BAV, Pal. lat. 321.

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_333
Literatur
Schunke, Einbände 2.2, S. 831; Stevenson, Latini, S. 89.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1ra–136va Digitalisat

Verfasser
Petrus Lombardus (GND-Nr.: 11859334X).
Titel
Sententiae.
Angaben zum Text
Stegmüller, RS 1; Karin Schneider, in: VL2 7, Sp. 511f.; Rep. font. 9, S. 152f. 1ra–2rb Kapitelübersicht zu lib. I, 2v nachgetragene Glossen, 3ra–rb prol., 3rb–44va lib. I, 44va–80rb lib. II (44va prol. ad lib. II [zwei Mal derselbe Text], 44va–46ra Kapitelübersicht), 80rb–103rb lib. III (80rb–vb Kapitelübersicht; ohne prol. ad. lib. III), 103rb–136va lib. IV (103rb–104rb Kapitelübersicht, 104rb prol. ad lib. IV).
1ar–2av leer (außer 2ar Signaturen).
137*r–v leer.
Rubrik
1ra ›Incipiunt capitula libri primi sentenciarum‹.
Incipit
3ra Cupientes [korrigiert aus: Cupiens] aliquid de penuria ac tenuitate nostra cum paupercula in gazophilatium domini mittere (Petr. Lomb. sent. prol. 1) …
Explicit
136va … scriptori, etsi non auditori, commemorasse sufficit qui a facie exorsus sedentis per media ad pedes usque uia duce peruenit (Petr. Lomb. sent. IV epil.). ›Explicit liber sententiarum‹. ›Laus tibi sit Christe, quoniam liber explicit iste‹.
Edition
Collegium S. Bonaventurae ad Claras Aquas (Hg.), Magistri Petri Lombardi Parisiensis episcopi Sententiae in IV libris distinctae, 2 Bde. (Spicilegium Bonaventurianum 4.1/2–5), Grottaferrata (Rom) 31971–1981.


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 333. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
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Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.