Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 344
Hugo Ripelin de Argentina
Pergament, Papier · 1, 297 (inkl. der pergamentenen 4 Vor- und 5 Nachsatzbll.), 1 Bll. · 14,5–15 × 10,2–10,5 cm · s.l. · 14. Jh. (1. Hälfte)
- Schlagwörter (GND)
- Theologie.
- Entstehungsort
- s.l. (unbekannt).
- Entstehungszeit
- 14. Jh. (1. Hälfte).
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Pergament (erstes Vor- und letztes Nachsatzbl. aus Papier).
- Umfang
- 1, 297 (inkl. der pergamentenen 4 Vor- und 5 Nachsatzbll.), 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 14,5–15 × 10,2–10,5 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a* + II1c + V10 + 7 VI94 + V104 + VI116 + V126 + 4 VI174 + (VI-1)185 + 5 VI245 + (VII-2)257 + 3 VI293* + (I-1)294*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 294* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–288), vier pergamentene Vorsatzbll. von moderner Hand 1, 1a–1c gezählt; die restlichen Vor- und Nachsatzbll. sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen. – 10v–281v rubrizierte Lagenreklamanten (von Texthand) auf der jeweils letzten Seite; zusätzliche Lagenzählung (i. d. R. rubriziert) 10v–104v, Ius–IXus, 116v XIus [!], 138v–162v XIIus–XIIIIus (wohl ebenfalls von Texthand). Die Bll. der jeweils ersten Lagenhälfte mit römischen, selten auch arabischen Ziffern gezählt (evtl. von derselben, zeitgenössischen Hand, die auch die Vorgaben für den Rubrikator notiert hat), häufig beschnitten.
- Zustand
- Insbesondere am Anfang und Ende verschmutzt und beschädigt (1ar Schrift großteils abgerieben), wasserfleckig; zahlreiche Bll. verstärkt. An den (unteren) Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust außer bei Marginalien).
- Schriftraum
- 9–9,5 × 6,7–7 cm.
- Spaltenanzahl
- 2 Spalten.
- Zeilenanzahl
- 23 Zeilen.
- Buchgestaltung
- I. d. R. rote Incipits, Explicits (284vb vergrößerte Explicits) und Kapitelüberschriften (s. auch Buchschmuck); abwechselnd rote und blaue Paragraphzeichen, rubrizierte Satzmajuskeln; rot-blaue Seitentitel (Buchzählung). – Vorgaben für Rubrikator i. d. R. stehengeblieben.
- Buchschmuck
- 1ra, 39va, 93va, 130va, 163va, 214ra, 256rb zum Prolog und zu libb. II–VII mehrfarbige (blau dominierte) Initialen mit Gold (1ra leicht beschädigte Bildeinschluss-Initiale mit einer knieenden, den Kopf scheinbar mit einer Kapuze bedeckten Person, die, nach Tonsur und Krummstab zu urteilen, einem Abt ein rotes Buch zu überreichen scheint) auf quadratischem oder rechteckigen Grund mit (vertikal) stark ausladendem (1r den gesamten Schriftraum rahmenden) Außendekor (z. T. mit floralen Ranken und mit Tier[köpf]en und Fabelwesen bevölkert); 1vb zu lib. I sowie an Kapitelanfängen rot-blaue Fleuronné-Initialen (zu lib. I mit rot-blauem Buchstabenkörper, an den sonstigen Kapitelanfängen mit abwechselnd roten und blauen Buchstabenkörpern und Fleuronné in Gegenfarbe) mit sich über die gesamte Seite erstreckenden Fleuronné-Leisten.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- 1ar rhythmische Verse Gregorius, vir facund[u]s, verbo dulcis, vita mu[n]dus … meruit (Walther, IC 7376) in einer Bastarda des 15. Jhs. nachgetragen (aufgrund von Blattbeschädigung großteils nicht lesbar). – Zahlreiche, auch häufig zeitgenössische und z. T. rubrizierte Korrekturen und Anmerkungen sowie Kapitelzählungen und Stellenmarkierungen.
- Einband
- Römischer Einband zwischen 1869 und 1878: weißes Pergament über Pappe; auf Rücken goldgeprägte Wappen von Papst Pius IX. und Kardinalbibliothekar Jean-Baptiste Pitra sowie rotes Signaturschild. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 831.
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Frühestens 1567 mit dem Umzug Ulrich Fuggers (1r Fugger-Signatur 404. seor. [durchgestrichen] wohl von der Hand Martin Gerstmanns, des Agenten und Bibliothekars Ulrich Fuggers; nicht verzeichnet im ca. 1555 von Gerstmann angelegten Fugger-Katalog in BAV, Pal. lat. 1916) von Augsburg nach Heidelberg gelangt, evtl. erst hier erworben, wohl erst nach Fuggers Tod 1584 in den Besitz der Heidelberger Kurfürsten. Vgl. Lehmann, Fuggerbibliotheken 2, S. 149, S. 469f. und Walz, Kat. UB Heidelberg 3, S. XXIXf. – Vorsatzbl. 1r Capsa-Nummer C.2 (durchgestrichen) ohne Allacci-Signatur sowie alte Signaturen 325, 495 und 406 (alle durchgestrichen); 1r Capsa-Nummer C.2 ohne Allacci-Signatur sowie alte Signatur 406.
- Literatur
- Schunke, Einbände 2.2, S. 831; Stevenson, Latini, S. 92.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
) 1ra–288va
- Verfasser
- Hugo Ripelin de Argentina (GND-Nr.: 11855462X).
- Titel
- Compendium theologicae veritatis.
- Angaben zum Text
- Stegmüller, RS 368;
Kaeppeli, Scriptores OP 1982 (Nennung dieser Hs. Bd. 2,
S. 268); Georg Steer, in: VL2 4, Sp. 256f. 284vb–288va
Inhaltsverzeichnis nachgestellt.
1a*r–Vorsatzbl. 1v leer (außer Vorsatzbl. 1r Signaturen etc.).
1ar nachgetragene Verse “Gregorius, vir facundus, verbo dulcis, vita mundus …” (Walther, IC 7376).
1av–1cv leer (außer 1br, 1cv Federproben ?).
289*r–294*v leer.
- Incipit
- 1ra Ueritatis theologice sublimitas cum sit superni splendoris radius illuminans intellectum …
- Explicit
- 284va … influencia del[ici]arum et confluencia bonorum. Denique de gaud[ii]s celestibus nota hos uersus: mens cognoscendo dotatur amando, fruendo (Walther, IC 10896) … (284vb) fructus ce[ntenus] sexa[g]intaque [1 Wort nicht entzifferbar]. Ex omnibus pre[dictis colli]ge … [que]dam ad coniu[nctum] que cum felici fine quisque be[atus] secundum merita recipiet sine fine. ›Explicit liber‹. ›Capi[tu]la [primi] libri‹ … (288va) ›Explicit compendium theologice ueritatis, deo gratias‹.
- Edition
- Auguste Borgnet (Hg.), B. Alberti Magni […] Opera omnia […], Bd. 34, Paris 1895, S. 1–270 (mit Abweichungen vom Text dieser Hs.).
- Bearbeitet von
- Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 344. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.