Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 374

Quaestiones theologicae

Papier · 2, 300 (inkl. der beiden ursprünglichen Vorsatzbll.), 2 Bll. · 29 × 20,5–21 cm · Heidelberg · 15. Jh. (1424–1438)


Schlagwörter (GND)
Theologie.
Entstehungsort
Heidelberg.
Entstehungszeit
15. Jh. (1424–1438).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
2, 300 (inkl. der beiden ursprünglichen Vorsatzbll.), 2 Bll.
Format (Blattgröße)
29 × 20,5–21 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + (II+1)2 (inkl. Bll. 2a–4a) + 36 IV290 + (IV+1)299* + (I-1)300*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 300* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Zeitgenössische, rote Foliierung in römischen Ziffern zwischen zwei Punkten (i-ci, cii, cii, ciii-cclxxii, cclxxiii, cclxxiii, cclxxiiii-ccxcvi) sowie moderne Stempelfoliierung (1–298) (hier wird letztere verwendet); moderne wie auch etwas ältere (Bl. 2a), ursprüngliche (Bll. 3a–4a) oder zumindest mittelalterliche (Bl. 299*) Vor- und Nachsatzbll. sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen. – 10v–34v, 50v–74v, 90v–234v, 250v, 266v Lagenreklamanten (von Texthand) auf der jeweils letzen Seite (häufig stark beschnitten, auf den restlichen Lagenenden evtl. gänzlich abgeschnitten).
Zustand
Bll. 111, 119, 135, 145, 154–156, 178, 182–184, 192, 198 (leicht) beschädigt (Risse); Schriftraum auf einigen Bll. stark verdunkelt. An den unteren Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust). Bll. 3a–4a und 299* mit Rostflecken von ehemaligen Einbandmetallbuckeln.

Schriftraum
19–20 × 11–12 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
28–36 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Evtl. von einer Hand in Minuskel mit Tendenz zur Kursive geschrieben, von der auch die wenigen Stellenmarkierungen (Kreuze) stammen könnten.
Buchgestaltung
Am Anfang der einzelnen Quaestiones rote Lombarden (mit Aussparungen) und Eingangsformel (Queritur utrum) in rubrizierter, vergrößerter gotischer Minuskel; Zwischenüberschriften und Schlussformeln (Et sic est finis illius questionis o. Ä.) i. d. R. rubriziert; rubrizierte Satzmajuskeln und einzelne Worte. 1v–2v in der Inhaltsübersicht rote Blattverweise und rotes Paragraphzeichen zu jedem Eintrag. – Ohne Linierung, lediglich mit Begrenzung des Schriftraums.

Nachträge und Benutzungsspuren
S. Angaben zu Schrift/Schreibern.

Einband
Römischer Einband zwischen 1939 und 1957: weißes Pergament über Pappe, auf Rücken (leicht abgeriebene) goldgeprägte Wappen von Papst Pius XII. und Kardinalbibliothekar Giovanni Mercati sowie rotes Signaturschild; Reste eines älteren Einbandes (Rom, 1626–1633) auf Vorder- und Hinterdeckel aufgeklebt: grünes Pergament mit goldgeprägten Wappensupralibros von Papst Urban VIII. bzw. Kardinalbibliothekar Francesco Barberini, vier dazugehörige grüne Pergamentstücke mit Barberini-Bienen (vom ehemaligen Rücken) auf Vorderspiegel aufgeklebt, ebenso ein papiernes Titelschild (vom ehemaligen Rücken) wohl des 18. Jhs. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 833.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Gehört zusammen mit BAV, Pal. lat. 371 und Pal. lat. 375. – Geschrieben nach einer defekten Vorlage (s. unter Angaben zum Inhalt, notierten Schreibernotizen, die sich ähnlich auch in den beiden zugehörigen Bänden finden) in Heidelberg zwischen frühestens 1423/24 (vgl. die in BAV, Pal. lat. 371, LIXr-LXXVv erhaltene Disputatio des Gerhard [Brant] von Deventer und Drüll, Gelehrtenlexikon, S. 175–177, nach der Gerhard den theologischen Doktorgrad an der Universität Heidelberg 1423/24 erlangte) und spätestens 1438 (in diesem Jahr im Besitz der Universität Heidelberg nachgewiesen [verzeichnet im Inventar der Bücherschenkung Kf. Ludwigs III. von der Pfalz an die Universität Heidelberg]; s. Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124 [mit Nachweis, S. 111: „Item disputaciones diversarum questionum doctorum in theologia in tribus voluminibus, equalem habentes proporcionem in magnitudine, et sunt in bapiro …“]). – 3ar Capsa-Nummer C. 75 mit Allacci-Signatur 926 (Letztere durchgestrichen) ; weitere alte Signaturen: 2ar 327 (durchgestrichen), 3ar 290, 299*v 1097 (kopfständig und durchgestrichen).

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_374
Literatur
Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124; Schunke, Einbände 2.2, S. 833; Stevenson, Latini, S. 104.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) 1v–298v Digitalisat

Titel
Quaestiones theologicae.
Angaben zum Text
20 Quaestiones sowie 216v–227v Oratio vel Sermo super dictum ‘Ambulabunt gentes in lumine tuo’ (Is 60,3). 1v–2v Inhaltsübersicht mit Blattverweisen zu allen 21 Texten. 22v [am Ende der ersten Quaestio] ›Responsiones harum racionum deficiunt propter exemplar et non propter scriptorem‹, 37v Hic restant ad huc soluciones argumentorum precedencium fortes, pro quibus sequens spacium dimissum, sic quod non sine causa factum est, sed ex defectu exemplarisetc.‹, 132v Hic fuit defectus in exemplari, ergo etc., 264v Nota quod soluciones argumentorum istas sequentes repperi in exemplari post aliquot folia, quare credidi fore finem questiones. - 1ar–1r leer (außer 2ar, 3ar Signaturen, 1r Bibliotheksstempel).
299*r–300*v leer (außer 299*v Signatur).
Incipit
3r ›Queritur, vtrum, sicut Christus in cena omnibus se prebuit manducandum, ita sub speciebus panis et vini sacramentum instituit consecrandum et eo taliter de necessitate salutis communicandum. Et quia questio tres habet partes, primo arguitur contra primam partem
Explicit
298v … ad quod etiam videtur sonareWilhelmusParysiensis in tractatu suo de demonibus.


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 374. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
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Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.