Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 375

Quaestiones theologicae

Papier · 2, 364 (inkl. der beiden ursprünglichen Vorsatzbll.), 1 Bll. · 29,5 × 21,5 cm · Heidelberg · 15. Jh. (1424–1438)


Schlagwörter (GND)
Theologie.
Entstehungsort
Heidelberg.
Entstehungszeit
15. Jh. (1424–1438).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
2, 364 (inkl. der beiden ursprünglichen Vorsatzbll.), 1 Bll.
Format (Blattgröße)
29,5 × 21,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(II-3)1a (inkl. Spiegel: beide linken Doppelblatthälften auf Spiegel geklebt, vom äußeren Doppelbl. die rechte Hälfte abgeschnitten) + (II+1)II (inkl. Bll. 2a–4a) + 32 IVCCLIX (CVIII bei der Foliierung übersprungen) + IIICCLXV + VCCLXXV + IVCCLXXXIII +8 IVCCCLVI (CCXCI-CCXCIX bei der Foliierung übersprungen) + IIICCCLXIII (s. unten) + VCCCLXIIII (s. unten) + (II-3)CCCLXXIII* (inkl. Spiegelbeide rechten Doppelblatthälften auf Spiegel geklebt, vom äußeren Doppelbl. die linke Hälfte abgeschnitten); im ersten Quinternio (Bll. CCLXVIII, CCLXVI, CCLXIX-CCLXXIIII, CCLXVII, CCLXXV) gestörte Blattreihenfolge durch Fehlbindung des Doppelbl. CCLXVI/CCLXVII, welches urprünglich einen Unio gebildet haben muss; ebenso im zweiten Quinternio (Bll. CCCLVII, CCCLXV-CCCLXXII, CCCLXIIII), dessen äußeres Doppelbl. CCCLVII/CCCLXIIII diese Position ursprünglich im heutigen Ternio (Bll. CCCLVIII-CCCLXIII) innehatte und mit diesem einen Quaternio gebildet hat.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Zeitgenössische, rote Foliierung in römischen Ziffern zwischen zwei Punkten (i-xcvi, xcvii [korrigiert aus: xcviii], xcviii-cvii, cix-cxlix, cl [korrigiert aus: cxl], cli-clxxxix, cxc [korrigiert aus: clc], cxci-cclxv, cclxviii, cclxvi, cclxix-cclxxiiii, cclxvii, cclxxv-cclxxxix, ccxc [korrigiert aus: cclc], ccc-ccclvi, ccclviii-ccclxiii, ccclvii, ccclxv-ccclxxii, ccclxiiii [Zählfehler durch Überspringen von cviii und ccxci-ccxcix, während die restlichen Störungen in der Abfolge auf spätere Fehlbindung zurückgehen; s. Zusammensetzung (Lagenstruktur)]), hier werden Großbuchstaben verwendet; moderne wie auch etwas ältere (Bl. 2a) und ursprüngliche (Bll. 3a–4a) Vor- und Nachsatzbll. sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen. – I. d. R. Lagenreklamanten (von Text- bzw. zeitgenössischer Hand) auf der jeweils letzten Seite, z. T. beschnitten oder auch gänzlich abgeschnitten, bisweilen wohl auch schon ursprünglich fehlend.
Zustand
An den äußeren unteren Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust außer bei Marginalien).

Schriftraum
19,5–20,5 × 12,5–13 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
29–36 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Von mehr als einer Hand in Bastarda (z. T. kursiv-, z. T. minuskelartiger) geschrieben, von denen auch die seltenen Korrekturen und evtl. auch die Stellenmarkierungen (Kreuze) sowie die etwas häufigeren Anmerkungen (i. d. R. Abschnittszählungen) stammen.
Buchgestaltung
Am Anfang der einzelnen Quaestiones rote Lombarden (mit Aussparungen) und Eingangsformel (Queritur utrum) in rubrizierter, vergrößerter gotischer Minuskel; Zwischenüberschriften und Schlussformeln (Et sic est finis illius questionis o. Ä.) selten rubriziert; rote Paragraphzeichen, rubrizierte Satzmajuskeln. Ir-IIv in der Inhaltsübersicht rote Blattverweise und rotes Paragraphzeichen zu jedem Eintrag. – Ohne Linierung, lediglich mit Begrenzung des Schriftraums.

Nachträge und Benutzungsspuren
S. Angaben zu Schrift/Schreibern.

Einband
Römischer Einband zwischen 1626 und 1633: grünes Pergament über Pappe, auf Vorder- und Hinterdeckel goldgeprägte Wappensupralibros von Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Francesco Barberini; Rücken 1939–1957 erneuert: weißes Pergament mit (stark abgeriebenen) goldgeprägten Wappen von Papst Pius XII. und Kardinalbibliothekar Giovanni Mercati sowie rotem Signaturschild; der ehemalige Rücken mit fünf goldgeprägten Barberini-Bienen auf Vorderspiegel aufgeklebt, ein papiernes Titelschild wohl des 18. Jhs. vorne (zwischen Vorderspiegel und erstem Vorsatzbl.) eingelegt. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 834.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Gehört zusammen mit BAV, Pal. lat. 371 und Pal. lat. 374. – Geschrieben nach einer defekten Vorlage(s. die unter Angaben zum Inhalt, notierten Schreibernotizen, die sich ähnlich auch in den beiden zugehörigen Bänden finden) in Heidelberg zwischen frühestens 1423/24 (vgl. die in BAV, Pal. lat. 371, LIXr-LXXVv erhaltene Disputatio des Gerhard [Brant] von Deventer und Drüll, Gelehrtenlexikon, S. 175–177, nach der Gerhard den theologischen Doktorgrad an der Universität Heidelberg 1423/24 erlangte) und spätestens 1438 (in diesem Jahr im Besitz der Universität Heidelberg nachgewiesen [verzeichnet im Inventar der Bücherschenkung Kf. Ludwigs III. von der Pfalz an die Universität Heidelberg]; s. Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124 mit Nachweis, S. 111: „Item disputaciones diversarum questionum doctorum in theologia in tribus voluminibus, equalem habentes proporcionem in magnitudine, et sunt in bapiro …“]). – 3ar Capsa-Nummer C.77 ohne Allacci-Signatur ; weitere alte Signaturen: 2ar 328 (durchgestrichen), 3ar 280.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_375
Literatur
Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124; Schunke, Einbände 2.2, S. 833; Stevenson, Latini, S. 104.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) Ir–CCCLXIIIIv Digitalisat

Beteiligte Personen
Thomas de Aquino (GND-Nr.: 118622110).
Titel
Quaestiones theologicae.
Angaben zum Text
27 Quaestiones sowie CCCXXIIv-CCCXXXr “Notabilia ex scriptis beati Thomae super quartum [librum Sententiarum Petri Lombardi], distinctione vicesima” (vgl. Maria F. Moos [Hg.], S. Thomae Aquinatis Scriptum super libros Sententiarum magistri Petri Lombardi episcopi Parisiensis, Bd. 4, Paris 1947, hier S.1007–1040 oder Sancti Thomae Aquinatis […] Opera omnia, Bd. 7.2.2: Commentum in quatuor libros Sententiarum magistri Petri Lombardi […], Parma 1858, hier S. 838–848 [hiernach hrsg. von Enrique Alarcón, in: Corpus Thomisticum. S. Thomae de Aquino Opera omnia, Pamplona, Universidad de Navarra 2011, http://www.corpusthomisticum.org/iopera.html bzw. http://www.corpusthomisticum.org/snp4020.html (Zugriff: 16.03.2017)]); Bll. zum Teil verbunden (s. Zusammensetzung [Lagenstruktur]), inhaltlich korrekte Reihenfolge entspricht der Foliierung. Ir-IIv Inhaltsübersicht mit Blattverweisen zu allen 28 Quaestiones bzw. Notabilia; IIv angeschlossen acht weitere Einträge (vom achten Eintrag nur der Anfang notiert), die sich nach einer Anmerkung in alio libro (= BAV, Pal. lat. 371, IIIr-XIXv, LIXr-XCIXv) befinden. CXVr Text verworfen (CXVIr wiederholt), wohl wegen schlechter Papierqualität; CXCVIr Et tandem tantum de illa questione, plures ad huc forent ad huc forent [!] replice fiende, sed quia non sunt circa eas soluciones posite, ideo ad uitandum dubitaciones, tales non [folgen vier durchgestrichene Buchstaben] scripsi, sed spacium pro scribendis dimisi, CCXXIIv Restant ad huc plures replice, quare sequens spacium dimissum est etc.; CXVv, CXCVIv leer.
1ar–4av leer (außer 2ar, 3ar Signaturen). - CCCLXXIII*r-v leer.
Incipit
IIIr ›Queritur, utrum Christus dominus resurgens [nach re- expungiert und/oder durch Rubrizierung getilgt: eandem re-] a mortuis ascendensque ad gloriam patris eandem probauerit euidentibus et sufficientibus argumentis. Contra suppositum arguitur sic: non conuenit Christo resurgere nec ascendere [korrigiert aus: ascendens], igitur suppositum falsum
Explicit
CCCLXXIIv–CCCLXIIIIv … non habet hoc a natura, sed per suam praxim ita disponit. Et sic est finis illius questionis [auf den eigentlichen Schluss folgt durch Fehlbindung: CCCLXIIIIr contraxerit ad fuisse … (CCCLXIIIIv) ad huc falsum as-].


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2015.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 375. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2015.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.