Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 393

“Thesaurus pauperum”

Papier · 3, 396, 1 Bll. · 29 × 20> cm · Süddeutschland / (wohl Dingolfing a. d. Isar) · 1474


Schlagwörter (GND)
Enzyklopädie> / Theologie> / Moral / Glossar.
Entstehungsort
Süddeutschland / (wohl Dingolfing a. d. Isar).
Entstehungszeit
1474.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
3, 396, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
29 × 20> cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + I3a (?) + 33 VI396 + (I-1)397*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 397* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.; Lagenmitten i. d. R. mit Falzmakulatur (bisweilen beschrieben, z. B. zwischen Bll. 78 und 79) verstärkt (im Digitalisat aufgrund der engen Bindung oft nicht erkennbar).
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–396); modernes Vor- und Nachsatzbl. sowie die älteren Vorsatzbll. (2a–3a) sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen.
Zustand
An den Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust außer, wenig, am Ende).

Schriftraum
23 × 14–14,5 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
i.d.R. 45 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Zum Schreiber s. Geschichte der Hs.
Buchgestaltung
In allen vier Bänden (s. Geschichte der Hs.) im Grunde einheitlich: Eingangs- und Schlussformeln in vorliegendem Band (zu Registeranfang und -ende sowie Textende) in Rot (1r, 393rb) bzw. in rote Schriftrolle gesetzt (14va); 393v–395v rubrizierte Schaubilder; 15ra (Textanfang) sowie 174ra (H), 202vb (I) Platz für Initialen bzw. größere Lombarden freigelassen, aber nicht ausgeführt (vgl. BAV, Pal. lat. 395). Kennzeichnung der Artikel mittels Wiederholung als rote Seitentitel und, im Text, durch rote Lombarde und vergrößerte Schrift am Anfang sowie Rubrizierung; Kennzeichnung der Paragraphen in Pal. lat. 392 lediglich durch mit waagerechtem roten Strich und roter Initialmajuskel zum ersten Wort (Fragewort, Queritur, Notandum, Item u. a.) eingeleiteten Absatz, in Pal. lat. 393–395 deutlicher durch Hinzufügung einer Zählung mit Paragraphzeichen und arabischen Ziffern (selten fehlen Letztere, selten sind die Vorgaben für den Rubrikator stehengeblieben) am Rand; weitere Textunterteilung mittels rubrizierter Satzmajuskeln und weiterer roter Paragraphzeichen; rubrizierte bzw. rot unterstrichene Stellenbelege, Argumentzählungen im Text etc. Im Register jede Buchstabenreihe mit roter Lombarde beginnend, die einzelnen Einträge durch rubrizierte Initialmajuskel (so z. T. auch die Verweise) und (in BAV, Pal. lat. 392 und 394 sowie 395 etwas abweichend) durch rote, waagerechte Unterstreichung (der ersten Zeile) gekennzeichnet (in vorliegendem Band 4r nicht ausgeführt).

Nachträge und Benutzungsspuren
40v Stellenmarkierung (Manicula).

Einband
Römischer Einband zwischen 1939 und 1957: weißes Pergament über Pappe; auf Rücken goldgeprägte Wappen von Papst Pius XII. und Kardinalbibliothekar Giovanni Mercati sowie rotes Signaturschild. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 834.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Teil einer 1474–1475 hergestellten vierbändigen Ausgabe (die drei anderen Bände erhalten in BAV, Pal. lat. 392, 394–395). Nach dem Kolophon (393rb ›Et finitus est liber iste per manus Petri Hawindorn. [i in Majuskel, am Ende mit Kürzungsstrich], cappellani in Dingolfing [i in in in Majuskel, D in Dingolfing in Minuskel, beide Wörter zusammengeschrieben], in die diuisionis apostolorum anno 1474‹) vorliegender Band geschrieben 1474 (BAV, Pal. lat. 395 abweichend 1475) von einem Peter Hauendorn (?), Kaplan in Dingolfing a. d. Isar (vgl. auch 173vb–174ra, 396v das Frühneuhochdeutsche mit Schreibsprache Bairisch [freundliche Mitteilung von Frau Dr. Karin Zimmermann, UB Heidelberg]).
2ar Capsa-Nummer C.175 ohne Allacci-Signatur sowie weitere alte Signaturen 303 (verblasst), 1563 (durchgestrichen), 298.

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_393
Literatur
Schunke, Einbände 2.2, S. 834; Stevenson, Latini, S. 115.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1r–396vb Digitalisat

Titel
“Super thesauros pauperum” liber II .
Angaben zum Text
Zweiter Band eines vierbändigen, unidentifizierten (nach zahlreichen Autoritäten zusammengestellten) Wort- und Sachlexikons (zu Grundkenntnissen des christlichen Glaubens und Lebens), alphabetisch nach dem erläuterten Begriff gegliedert (in vorliegendem Band fabulari-iustificatio; darauf folgt noch 392vb–393rb der Anfang des Artikels zu karitas, s. BAV, Pal. lat. 394, 10ra-va, Z. 9), zu jedem Begriff meistens mehrere, gezählte und wiederum in Paragraphen unterteilte Artikel, jedem Band ein (weitere Begriffe enthaltendes) ebenfalls alphabetisch gegliedertes Register (in vorliegendem Bd. 1ra–14va) vorangestellt (mit Verweis auf Artikel und Paragraphen, z. B. BAV, Pal. lat. 393, 1rb: Affinitatis gradus quomodo computantur: 5 impedimentum 9 et post (vgl. im Text 285ra s. v. impedimentum quinto § 9); s. auch Buchgestaltung und Kommentar zur Provenienz. In vorliegendem Band außerdem 173vb–174ra (zwischen gula und habilitas) zwischengeschaltet frühneuhochdeutsche Übersetzungen zu mehreren lateinischen Begriffen sowie 393v–396v nachgestellt Schaubilder mit Erläuterungen zu verwandtschaftlichen Beziehungen (393rb vorangestellt Von allen land[e]n. Sequitur arbor consanguinitatis et affinitatis etc.›, 393v–394r Doppelseite mit um 90° gedrehter "arbor consanguinitatis" mit Erläuterungen, 394v um 90° gedrehte "arbor affinitatis" mit kopfständigen Erläuterungen, 395r–396r fünf weitere Schaubilder zu Adoptionsbeziehungen, Stieffamilien und "cognationes spirituales" mit Erläuterungen [395r um 90° gedreht, 396ra-rb lediglich Text], 396va-vb lateinisch-frühneuhochdeutsch gemischtes Glossar zu lateinischen Verwandtschaftsbezeichnungen sowie abschließender Verweis ›De illa materia, scilicet de consanguinitae et affinitate, quere ante impedimentum 1°, 2°, 3°, 4°, 5°, 6°, 7°, 8°, 9°, decimo‹).
1ar–3av leer (außer 2ar Signaturen).
397*r–v leer.
Rubrik
1r ›Registrum libri secundi super thezauros pauperum‹.
Incipit
1ra ›Abrahe sinus, 2 infernus 2 et post‹ …
Weiteres Initium
14va ›Xpianitatis signa, iusticia 8‹. ›Et sic est finis registri, scilicet secundi libri thezauri pauperum‹. ; 15ra ›[F]abulari utrum sit peccatum. Respondeo, si‹ fabule que proferuntur causa tedij uel deduccionis temporis uel causa solacij …
Explicit
390vb–393rb … ›Iustificacio impij quid sit. Respondeo, quotiustificaciout dictum est supra, § 5 et sequ. Qui plura uult scire de libero arbitrio, videat dis. 24 secundi Sentenciarum.Karitas primo, in generali primo queritur, quid sit karitas.Respondeo, quod caritasqui multis caret bonis etc.Laus tibi, domine, rex eterne glorie. Et finitus est liber iste per manus Petri Hawindorn. [i in Majuskel, am Ende mit Kürzungsstrich], cappellani in Dingolfing [i in in in Majuskel, D in Dingolfing in Minuskel, beide Wörter zusammengeschrieben], in die diuisionis apostolorum anno 1474›. Von allen land[e]n. Sequitur arbor consanguinitatis et affinitatis etc.‹ [darauf folgen 393v–396v Schaubilder mit erläuternden Beitexten].


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2014.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 393. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2014.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.