Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 395

“Thesaurus pauperum”

Papier · 3, 348 (inkl. des ursprünglichen Nachsatzbl.), 2 Bll. · 28,5 × 19,5 cm · Süddeutschland / (wohl Dingolfing a. d. Isar) · 1475


Schlagwörter (GND)
Enzyklopädie> / Theologie> / Moral.
Entstehungsort
Süddeutschland / (wohl Dingolfing a. d. Isar).
Entstehungszeit
1475.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
3, 348 (inkl. des ursprünglichen Nachsatzbl.), 2 Bll.
Format (Blattgröße)
28,5 × 19,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + (VI+2 ?)12 (inkl. Vorsatzbll. 2a–3a) + 28 VI336 + (VI+1 ?)349* + (I-1)350*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 350* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.; Lagenmitten häufig mit Falzmakulatur (bisweilen beschrieben, z. B. zwischen Bll. 102 und 103) verstärkt (im Digitalisat z. T. nicht erkennbar).
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–347); Vor- und Nachsatzbll. (inkl. des ursprünglichen Nachsatzbl. 348*) sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen.
Zustand
An den (oberen) Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust außer bei wenigen Seitentiteln). Bll. 348*, 349* mit ausgerissenen Fehlstellen.

Schriftraum
23,5 × 14–14,5 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
i.d.R. 45 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Zum Schreiber s. Geschichte der Hs.
Buchgestaltung
In allen vier Bänden (s. Geschichte der Hs.) im Grunde einheitlich: Eingangs- und Schlussformeln in vorliegendem Band (zu Registeranfang und -ende sowie Textende) in Rot (1ra, 13vb, 347rb) bzw. in Schriftrolle gesetzt (347rb). Kennzeichnung der Artikel mittels Wiederholung als rote Seitentitel und, im Text, durch rote Lombarde (232r nicht ausgeführt) und vergrößerte Schrift am Anfang sowie Rubrizierung; Kennzeichnung der Paragraphen in Pal. lat. 392 lediglich durch mit waagerechtem roten Strich und roter Initialmajuskel zum ersten Wort (Fragewort, Queritur, Notandum, Item u. a.) eingeleiteten Absatz, in Pal. lat. 393–395 deutlicher durch Hinzufügung einer Zählung mit Paragraphzeichen und arabischen Ziffern (selten fehlen Letztere, selten sind die Vorgaben für den Rubrikator stehengeblieben) am Rand; weitere Textunterteilung mittels rubrizierter Satzmajuskeln und weiterer roter Paragraphzeichen; rubrizierte bzw. rot unterstrichene Stellenbelege, Argumentzählungen im Text etc. Im Register jede Buchstabenreihe i. d. R. mit roter Lombarde beginnend, die einzelnen Einträge durch rubrizierte Initialmajuskel (so z. T. auch die Verweise) gekennzeichnet und (in BAV, Pal. lat. 392, Pal. lat. 394 sowie Pal. lat. 393 etwas abweichend) durch rote, waagerechte Trennstriche voneinander abgetrennt.
Buchschmuck
14ra (Textanfang) mehrfarbige Initiale (blauer, mit floralen Motiven ausgefüllter Buchstabenstamm mit rötlich-gelblichen Akanthusblättern als Außendekor).

Nachträge und Benutzungsspuren
Sehr selten Korrekturen (von Texthand). 1r Titelnachtrag wohl von einer römischen Hand des 17. Jhs.

Einband
Römischer Einband um 1780: weißes Pergament über Pappe. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 834.
Auf Rücken Titelaufschrift (wohl des 18. Jhs.) Thesaurus Pauper.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Teil einer 1474–1475 hergestellten vierbändigen Ausgabe (die drei anderen Bände erhalten in BAV, Pal. lat. 392–394). Nach dem Kolophon (347rb ›Petrus Hawindorn. [i in Majuskel, am Ende mit Kürzungsstrich] 1475‹; s. auch 13vb am Ende des Registers ›Et sic est finis registri, Petrus Hawindorn. [i in Majuskel, am Ende mit Kürzungsstrich]‹) vorliegender Band geschrieben 1475 (die drei anderen Bände abweichend 1474) von einem Peter Hauendorn (?), Kaplan in Dingolfing a. d. Isar (vgl. BAV, Pal. lat. 393).
2ar Capsa-Nummer C.64 mit Allacci-Signatur 1675, 1ar weitere alte Signatur 1037 (durchgestrichen), 349*v 1565 (kopfständig).

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_395
Literatur
Schunke, Einbände 2.2, S. 834; Stevenson, Latini, S. 115.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1ra–347rb Digitalisat

Titel
“Super thesauros pauperum” Liber V .
Angaben zum Text
Vierter Band eines vierbändigen, unidentifizierten (nach zahlreichen Autoritäten zusammengestellten) Wort- und Sachlexikons (zu Grundkenntnissen des christlichen Glaubens und Lebens), alphabetisch nach dem erläuterten Begriff gegliedert (in vorliegendem Band patientia-Xpianus), zu jedem Begriff meistens mehrere, gezählte und wiederum in Paragraphen unterteilte Artikel, jedem Band ein (weitere Begriffe enthaltendes) ebenfalls alphabetisch gegliedertes Register (in vorliegendem Bd. 1ra–13vb) vorangestellt (mit Verweis auf Artikel und Paragraphen, z. B. BAV, Pal. lat. 393, 1rb: Affinitatis gradus quomodo computantur: 5 impedimentum 9 et post (vgl. im Text 285ra s.v. impedimentum quinto § 9); s. auch Buchgestaltung und Geschichte der Hs. - 1ar–3av leer (außer 1ar, 2ar, 3av Signaturen).
347v–350*v leer (außer 349*v Signatur).
Rubrik
1r (am oberen Rand nachgetragen) ›Thesaurus pauperum‹. 1ra ›Registrum 4ti libri thezauri‹.
Incipit
1ra–14ra Accidia in genere est veniale, 4 peccatum 6‹ … Xpianus quot tenetur scire, x[p]ianus primo et plura ibidem.Et sic est finis registri, Petrus Hawindorn. [i in Majuskel, am Ende mit Kürzungsstrich]‹. ›Paciencia primo, [folgt ein abgekürztes, nicht auflösbares Wort] quit sit n[atur]a‹, secundum Augustinum in libro de p[enite]n[c]ia ita diffinitur: paciencia hominis est qua mala equo animo tolleramus [vgl Thom. Aquin. summa theol. II/II, qu. 136, art. 1, corp.: Unde Augustinus dicit, in libro de patientia …] …
Explicit
346vb–347rb … ›Xpianus tenetur scire decem precepta etdominicam orationem … nisi esset institutum aliquod determinatum signum ad dinoscendum professores alicuius ydolatrie, tunc eum non licetur etc.Laus deo‹. ›Petrus Hawindorn. [i in Majuskel, am Ende mit Kürzungsstrich] 1475‹.


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2014.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 395. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2014.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.