Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 404

Petrus Berchorius

Pergament, Papier · 1, 304 (inkl. des pergamentenen Vorsatzbl.), 1 Bll. · 40 × 28 cm · Deutschland (?) · 1430


Schlagwörter (GND)
Theologie> / Enzyklopädie>.
Entstehungsort
Deutschland (?).
Entstehungszeit
1430 . (s. BAV, Pal. lat. 410, Kommentar zur Provenienz).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (modernes Vor- und Nachsatzbl. aus Papier).
Umfang
1, 304 (inkl. des pergamentenen Vorsatzbl.), 1 Bll.
Format (Blattgröße)
40 × 28 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + ([IV-2]+1 ?)6 (inkl. Vorsatzbl. 2a) + 36 IV293 + (V-1)302 + (I-1)303*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 303* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische (sich über alle sieben Bände [s. Kommentar zur Provenienz] erstreckende) Foliierung des 17. Jhs. (1–120, 120A [von moderner Hand], 121–302); modernes Vor- und Nachsatzbl. sowie das historische, pergamentene Vorsatzbl. 2a sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen.
6v–269v, 285v–293v Lagenreklamanten (von Texthand) auf der jeweils letzten Seite; zusätzlich Lagensignaturen wie in allen sieben Bänden (ebenfalls von einer Hand des 15. Jhs.) auf den Bll. der jeweils ersten Lagenhälfte (häufig beschnitten): 2r a[?], 7r–10r b[1]–b4 ... 182r–185r z1–z4, 190r–193r a1–a4 ... 294r–297r o[1]–o[4].
Zustand
An den Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust). Wenige Fehlstellen und Risse (Letztere, ursprünglich, genäht).

Schriftraum
28,5 × 20,5 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
43–44 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Von mehr als einer Hand in Buchkursive (z. T. mit Tendenz zur Bastarda oder Minuskel) geschrieben.
Buchgestaltung
Mit Abweichungen im Detail wie in den zugehörigen Bänden (s. Kommentar zur Provenienz; stärkere Abweichungen in BAV, Pal. lat. 409–410 und z. T. in BAV, Pal. lat. 408): zu jedem Wortlemma rote Initialmajuskeln bzw. Lombarden (141ra nicht ausgeführt); rubrizierte Satzmajuskeln (wie auch die Initialmajuskeln bisweilen leicht verziert); rote Paragraphzeichen, 1ra–vb (prol.) auch blaue; zu längeren Lemmata Abschnittszählungen mittels (z. T. rubrizierter) Buchstaben am Rand (nicht in den anderen zugehörigen Bänden); Leerraum an Zeilenenden z. T. mittels schwarzer und/oder roter Punktgruppen aufgefüllt. Im Text sind signifikante Stellen (Gegenüberstellungen, Reihungen etc.) in Unterspalten oder kleinen Schaubildern abgesetzt und rubriziert (wie z. B. auch in ed. Nürnberg 1489). S. auch Buchschmuck.
Buchschmuck
Am Anfang des Prologs und der Buchstabenreihe zu B 1ra (prol.), 278ra (B) mehrfarbige Initialen vom selben Typ wie in den zugehörigen Bänden BAV, Pal. lat. 405–406 (s. Kommentar zur Provenienz): roter, mit floralen Motiven ausgefüllter Buchstabenstamm mit (1r stärker) ausladenden rot-blau-grünen Akanthusranken als Außendekor (1r auch mit Gelb- und Grautönen sowie Gold), 1ra mit goldenem Binnenfeld, 278ra auf grünem, mit floralen Motiven ausgefüllten und durch eine dezente Leiste gerahmten Hintergrundfeld (von dem sich das Binnenfeld durch die Verwendung von Gelb leicht absetzt).

Nachträge und Benutzungsspuren
Einige zeitgenössische (auch von Texthand) und spätere Korrekturen, Anmerkungen (u. a. 137r eine Deutsche) und Stellenmarkierungen.

Einband
Römischer Einband zwischen 1626 und 1633: grünes Pergament über Pappe, auf Vorder- und Hinterdeckel goldgeprägte Wappensupralibros von Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Francesco Barberini.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Teil einer siebenbändigen Ausgabe (die sechs anderen Bände erhalten in BAV, Pal. lat. 405–410). Evtl. 1438 als Teil der Bücherschenkung Kf. Ludwigs III. von der Pfalz im Besitz der Universität Heidelberg nachweisbar; die in der Schenkungsurkunde unmittelbar im Anschluss hierzu genannte „tabula diccionarii in parvo volumine“ (zitiert nach Hanselmann, Bücherschenkung, S. 112) könnte zwar tatsächlich mit BAV, Pal. lat. 144 gleichzusetzen sein, allerdings gehört dieser Registerband (Pal. lat. 144, 128r Tabula super librum diccionarij seu reportatorij moralis) nicht zu der vorliegenden Ausgabe (s. Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124).
2ar Capsa-Nr. C.100 mit Allacci-Signatur 1779 (Letztere durchgestrichen), 302v (kopfständig) weitere alte Signatur 1775.

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_404
Literatur
Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124; Schunke, Einbände 2.2, S. 834; Stevenson, Latini, S. 120.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1ra–302ra Digitalisat

Verfasser
Petrus Berchorius (GND-Nr.: 119521504).
Titel
Repertorium morale (De litteris A et B) .
Angaben zum Text
Stegmüller, RB 6427 (Nennung dieser Hs.); Rep. font. 9, S. 229. 1ra–vb Prolog, 1vb–277vb A (mit 276rb–277vb zugehörigem Inhaltsverzeichnis mit Auflistung der Wortlemmata aus dem Text), 278ra–302ra B (mit 302ra zugehörigem Inhaltsverzeichnis wie zu A).
1ar–2av leer (außer 2ar Signaturen).
1ar–2av leer (außer 2ar Signaturen).
Incipit
1ra ›Aa a, domine deus, nescio loqui, quia puer ego sum. Sicut dicit Bernhardus in quodam sermone (Petr. Berchor. rep. moral. prol.) …
Explicit
301vb … quod est butirum spiritualis perfeccionis, mundialis infeccionis, supernalis refeccionis (Petr. Berchor. rep. moral. B). [302ra folgt noch ein Inhaltsverzeichnis zu B].
Edition
Vgl. z. B. [Johannes Beckenhaub (Hg.), Petrus Berchorius, Repertorium morale], 3 Bde., Nürnberg: Anton Koberger 1489 (GW 3866), hier Bd. 1, Bl. Ira–CLIrb.


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2014.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 404. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2014.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.