Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 405

Petrus Berchorius

Pergament, Papier · 1, 337 (inkl. des pergamentenen Nachsatzbl.), 1 Bll. · 40 × 28 cm · Deutschland (?) · 1430


Schlagwörter (GND)
Theologie> / Enzyklopädie>.
Entstehungsort
Deutschland (?).
Entstehungszeit
1430 . (s. BAV, Pal. lat. 410, Kommentar zur Provenienz).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (modernes Vor- und Nachsatzbl. aus Papier).
Umfang
1, 337 (inkl. des pergamentenen Nachsatzbl.), 1 Bll.
Format (Blattgröße)
40 × 28 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 41 IV630 + (IV+1)639* + (I-1)640*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 640* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische (sich über alle sieben Bände [s. Kommentar zur Provenienz] erstreckende) Foliierung des 17. Jhs. (303–638); modernes Vor- und Nachsatzbl. sowie das historische, pergamentene Nachsatzbl. 639* sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen.
310v–630v Lagenreklamanten (von Texthand) auf der jeweils letzten Seite; zusätzlich Lagensignaturen wie in allen sieben Bänden (ebenfalls von einer Hand des 15. Jhs.) auf den Bll. der jeweils ersten Lagenhälfte (häufig beschnitten): 303r–306r p1–p4 (Fortführung von BAV, Pal. lat. 404), 311r–314r a1–a4 … 439r–442r r1–r4, 447r–450r t1–t4, 455r–458r s1–s4, 463r v1–v4 … 487r–490r z1–z4, die nächsten drei Lagen ohne Lagensignaturen, 519r–522r 1–4, 527r–530r d1–d4 … 631r–634r r[1]–r4 (ähnliche Unregelmäßigkeiten wie in BAV, Pal. lat. 406–407).
Zustand
An den oberen und äußeren Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust). Bl. 639* von der einstigen Verwendung als Hinterspiegel (auf der Versoseite) stark verschmutzt und mit Rostspuren. Einige Fehlstellen und Risse (Letztere, ursprünglich, genäht).

Schriftraum
26,5–28,5 × 19,5–20,5 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
44 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Von mehr als einer Hand in Buchkursive (z. T. mit Tendenz zur Bastarda oder Minuskel) geschrieben.
Buchgestaltung
Mit Abweichungen im Detail wie in den zugehörigen Bänden (s. Kommentar zur Provenienz): s. BAV, Pal. lat. 404 (ohne die Abschnittszählungen zu längeren Lemmata mittels Buchstaben am Rand), stärkere Abweichungen in BAV, Pal. lat. 409–410 und z. T. in BAV, Pal. lat. 408.
Buchschmuck
Am Anfang der einzelnen Buchstabenreihen 303ra (C), 484ra (D) mehrfarbige Initialen vom selben Typ wie in den zugehörigen Bänden BAV, Pal. lat. 404, Pal. lat. 406 (s. Kommentar zur Provenienz): roter, mit floralen Motiven ausgefüllter Buchstabenstamm mit blau-rötlichen bzw. grün-rötlichen Akanthusblättern als Außendekor auf grünem bzw. blauem, mit (484ra deutlicher weiß hervortretenden) floralen Motiven ausgefüllten und durch eine dezente Leiste gerahmten Hintergrundfeld (von dem sich das Binnenfeld durch zusätzliche kreisförmige Schmuckmotive absetzt).

Nachträge und Benutzungsspuren
Wenige, größtenteils zeitgenössische (auch von Texthand) Korrekturen, Anmerkungen und Stellenmarkierungen.
An 1ar angeklebt ein kleines Papierfragment, beschrieben von einer Hand des 15. Jhs. (dazu eine Notiz des 20. Jhs., dass es zwischen Bll. 520 und 521 gefunden worden war).

Einband
Römischer Einband zwischen 1626 und 1633 (beschädigt): grünes Pergament über Pappe, auf Vorder- und Hinterdeckel goldgeprägte Wappensupralibros von Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Francesco Barberini.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Teil einer siebenbändigen Ausgabe (die sechs anderen Bände erhalten in BAV, Pal. lat. 404, 406–410). Evtl. 1438 als Teil der Bücherschenkung Kf. Ludwigs III. von der Pfalz im Besitz der Universität Heidelberg nachweisbar; die in der Schenkungsurkunde unmittelbar im Anschluss hierzu genannte „tabula diccionarii in parvo volumine“ (zitiert nach Hanselmann, Bücherschenkung, S. 112) könnte zwar tatsächlich mit BAV, Pal. lat. 144 gleichzusetzen sein, allerdings gehört dieser Registerband (Pal. lat. 144, 128r Tabula super librum diccionarij seu reportatorij moralis) nicht zu der vorliegenden Ausgabe (s. Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124).
303r Capsa-Nr. C.102 (durchgestrichen) ohne Allacci-Signatur sowie alte Signatur 1771 (durchgestrichen).

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_405
Literatur
Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124; Schunke, Einbände 2.2, S. 834; Stevenson, Latini, S. 120.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 303ra–638va Digitalisat

Verfasser
Petrus Berchorius (GND-Nr.: 119521504).
Titel
Repertorium morale (De litteris C et D) .
Angaben zum Text
Stegmüller, RB 6427 (Nennung dieser Hs.); Rep. font. 9, S. 229. 303ra–483ra C, 483v leer, 484ra–638va D.
1ar–v leer.
639*r–640*v leer.
Incipit
303ra Cadauer. Nota quod cadauer quod secundum Ysidorum dicitur a cadendo significat (Petr. Berchor. rep. moral. C) …
Explicit
638va … quod est peccatorum, mortuorum, mundanorum, perfectorum, miserorum, singulorum seu viuorum etc. (Petr. Berchor. rep. moral. D). ›Explicit prima pars diccionarij que continet quatuor literas, scilicet A, B, C et D etc.‹.
Edition
Vgl. z.B. [Johannes Beckenhaub (Hg.), Petrus Berchorius, Repertorium morale], 3 Bde., Nürnberg: Anton Koberger 1489 (GW 3866), hier Bd. 1, Bl. CLIva–CCXCVIIIva.


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 405. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.