Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 406

Petrus Berchorius

Pergament, Papier · 1, 307 (inkl. des pergamentenen Vorsatzbl.), 1 Bll. · 39 × 28,5 cm · Deutschland (?) · 1430


Schlagwörter (GND)
Theologie> / Enzyklopädie>.
Entstehungsort
Deutschland (?).
Entstehungszeit
1430 . (s. BAV, Pal. lat. 410, Kommentar zur Provenienz).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (modernes Vor- und Nachsatzbl. aus Papier).
Umfang
1, 307 (inkl. des pergamentenen Vorsatzbl.), 1 Bll.
Format (Blattgröße)
39 × 28,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + (IV+1)646 (inkl. Vorsatzbl. 2a) + 14 IV758 + (IV-1)765 + 21 IV940 + 3943 (?) + (I-1)944*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 944* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische (sich über alle sieben Bände [s. Kommentar zur Provenienz] erstreckende) Foliierung des 17. Jhs. (639–861, ungezähltes Bl. 861a, 862–943); modernes Vor- und Nachsatzbl. sowie das historische, pergamentene Vorsatzbl. 2a sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen.
646v–940v Lagenreklamanten (von Texthand, 654v evtl. von der Hand, die die Lagensignaturen eingetragen hat) auf der jeweils letzten Seite; zusätzlich Lagensignaturen wie in allen sieben Bänden (ebenfalls von einer Hand des 15. Jhs.) auf den Bll. der jeweils ersten Lagenhälfte (häufig beschnitten), in diesem Bd. (ähnlich wie in BAV, Pal. lat. 405, Pal. lat. 407) jedoch fast ohne jegliche Ordnung in der Reihenfolge (außer 743r–746r s1–s4 ... 782r–785r z1–z4 und 877r–880r m1–m4 ... 933r–936r v1–v4).
Zustand
An den Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust). Einige Fehlstellen und Risse (Letztere, ursprünglich, genäht).

Schriftraum
27,5 × 19 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
44 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Von mehr als einer Hand in Buchkursive (größtenteils mit Tendenz zur Bastarda oder Minuskel) geschrieben.
Buchgestaltung
Mit Abweichungen im Detail wie in den zugehörigen Bänden (s. Kommentar zur Provenienz): s. BAV, Pal. lat. 404 (ohne die Abschnittszählungen zu längeren Lemmata mittels Buchstaben am Rand), stärkere Abweichungen in BAV, Pal. lat. 409–410 und z. T. in BAV, Pal. lat. 408.
Buchschmuck
Am Anfang der einzelnen Buchstabenreihen 639ra (E), 766ra (F) mehrfarbige Initialen vom selben Typ wie in den zugehörigen Bänden BAV, Pal. lat. 404–405 (s. Kommentar zur Provenienz): blauer, mit weiß hervortretenden floralen Motiven ausgefüllter Buchstabenstamm (639ra mit rot-blau-grünen, 766ra mit blau-grün-gelblich-bräunlichen Akanthusgewächs als Außendekor) auf rotem, mit 639ra gelb, 766ra weiß hervortretenden floralen Motiven (766ra mit gelblichen Blütenmitten) ausgefüllten (639ra durch eine Doppelleiste in verschiedenen Grüntönen gerahmten) Hintergrundfeld; 869va (G) weniger aufwendig gestaltet: blauer, mit floralen Motiven ausgefüllter Buchstabenstamm auf blauem, mit weiß hervortretenden floralen Motiven ausgefülltem Hintergrundfeld; 895rb (H) lediglich eine vergrößerte rote Lombarde.

Nachträge und Benutzungsspuren
Selten Korrekturen (934v von Texthand), Anmerkungen (784v Textvariante von zeitgenössischer Hand) und Stellenmarkierungen.

Einband
Römischer Einband zwischen 1626 und 1633: grünes Pergament über Pappe, auf Vorder- und Hinterdeckel goldgeprägte Wappensupralibros von Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Francesco Barberini.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Teil einer siebenbändigen Ausgabe (die sechs anderen Bände erhalten in BAV, Pal. lat. 404–405, 407–410). Evtl. 1438 als Teil der Bücherschenkung Kf. Ludwigs III. von der Pfalz im Besitz der Universität Heidelberg nachweisbar; die in der Schenkungsurkunde unmittelbar im Anschluss hierzu genannte „tabula diccionarii in parvo volumine“ (zitiert nach Hanselmann, Bücherschenkung, S. 112) könnte zwar tatsächlich mit BAV, Pal. lat. 144 gleichzusetzen sein, allerdings gehört dieser Registerband (Pal. lat. 144, 128r Tabula super librum diccionarij seu reportatorij moralis) nicht zu der vorliegenden Ausgabe (s. Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124).
2ar Capsa-Nr. C.102 (durchgestrichen) ohne Allacci-Signatur sowie alte Signatur 1790 (durchgestrichen).

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_406
Literatur
Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124; Schunke, Einbände 2.2, S. 834; Stevenson, Latini, S. 120.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 639ra–943vb Digitalisat

Verfasser
Petrus Berchorius (GND-Nr.: 119521504).
Titel
Repertorium morale (De litteris E, F, G et H) .
Angaben zum Text
Stegmüller, RB 6427 (Nennung dieser Hs.); Rep. font. 9, S. 229. 639ra–765vb E, 766ra–869rb F, 869va–895ra G, 895rb–943vb H.
1ar–2av leer (außer 2ar Signaturen).
944*r–v leer.
Incipit
639ra Ea, eam, earum. Nota quod, cum istud pronomen ea sit pronomen adiectiuum et relatiuum (Petr. Berchor. rep. moral. E) …
Explicit
943vb … quod est quadruplex humus, scilicet infernalis, virtualis, temporalis et corporalis. Sufficiat etc. Vide infra de terra (Petr. Berchor. rep. moral. H). Explicit de littera H.
Edition
Vgl. z.B. [Johannes Beckenhaub (Hg.), Petrus Berchorius, Repertorium morale], 3 Bde., Nürnberg: Anton Koberger 1489 (GW 3866), hier Bd. 2, Bl. Ira–CXXIIIIva.


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 406. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.