Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 408

Petrus Berchorius

Pergament, Papier · 1, 412 (inkl. des pergamentenen Nachsatzbl.), 1 Bll. · 40 × 28,5 cm · Deutschland (?) · 1430


Schlagwörter (GND)
Theologie> / Enzyklopädie>.
Entstehungsort
Deutschland (?).
Entstehungszeit
1430 . (s. BAV, Pal. lat. 410, Kommentar zur Provenienz).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (modernes Vor- und Nachsatzbl. aus Papier).
Umfang
1, 412 (inkl. des pergamentenen Nachsatzbl.), 1 Bll.
Format (Blattgröße)
40 × 28,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + (IV-2)1284 + (IV-1)1291 + 48 IV1674 (inkl. Bl. 1337bis) + III1680 + (V-1)1689* + (I-1)1690*; 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 1690* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl. S. auch Seiten-, Blatt-, Lagenzählung.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische (sich über alle sieben Bände [s. Kommentar zur Provenienz] erstreckende) Foliierung des 17. Jhs. (1279–1336, 1337, 1337, 1338–1688); modernes Vor- und Nachsatzbl. sowie das historische, pergamentene Nachsatzbl. 1689* sind nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats übernommen.
1284v–1680v Lagenreklamanten (von Texthand) auf der jeweils letzten Seite (1450v rubriziert, 1474v „Überschrift“ statt Reklamant, 1491v Reklamant von 1490v auf erstem Lagenbl. wiederholt, 1570v, 1666v leicht beschnitten); zusätzlich Lagensignaturen wie in allen sieben Bänden (ebenfalls von einer Hand des 15. Jhs.) auf den Bll. der jeweils ersten Lagenhälfte (häufig beschnitten): 1280r o4 (Fortführung von BAV, Pal. lat. 407), 1285r–1288r p1–p4 ... 1347r–1350r z1–z4, 1355r–1358r a1–a4 ... 1411r–1414r h1–h4, 1419r–1422r k1–k4 ... 1467r–1470r q1–q4, die folgenden Lagen (unter Auslassung einiger Lagen und zahlreicher Bll. bzw. hier vollständig abgeschnitten) lediglich mit arabischen Ziffern als Lagensignaturen, ab Bl. 1563 auf allen acht Bll. (z.T. mit römischen Ziffern). Der Ternio Bll. 1675–1680 scheint gemäß den Lagensignaturen 1–3, 6–8 ursprünglich ein Quaternio gewesen zu sein (Textverlust ist jedoch nicht erkennbar).
Zustand
An den (äußeren und unteren) Rändern leicht beschnitten (ohne Textverlust). Einige Fehlstellen (insb. an den Rändern) und Risse (Letztere, ursprünglich, genäht).

Schriftraum
26–28,5 × 18–18,5 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
43–49 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Von mehr als einer Hand in Buchkursive (größtenteils mit Tendenz zur Bastarda oder Minuskel) geschrieben. Analog zu den Abweichungen im Layout weicht auch die (?) Hand 1475ra–1688va im Duktus ab.
Buchgestaltung
Mit Abweichungen im Detail wie in den zugehörigen Bänden (s. Kommentar zur Provenienz): s. BAV, Pal. lat. 404 (ohne die Abschnittszählungen zu längeren Lemmata mittels Buchstaben am Rand). In vorliegendem Band z. T. stärkere Abweichungen (wie durchgängig in BAV, Pal. lat. 409–410): 1478ra–1483rb i. d. R. abwechselnd rote und blaue Lombarden zu jedem Wortlemma (1478ra mit Fleuronné in Gegenfarbe) und ebenfalls abwechselnd rote und blaue Paragraphzeichen; 1475ra–1688va (zu den Buchstabenreihen O und P) i. d. R. Leerzeilenauffüllungen mittels gewellter roter Striche o. Ä.; 1688va Schlussformel (zu P) komplett in Rot; am Anfang einzelner Buchstabenreihen (s. auch Buchschmuck) 1279va (M), 1413vb (N) vergrößerte rote Lombarde (wie in BAV, Pal. lat. 407).
Buchschmuck
Am Anfang einzelner Buchstabenreihen (s. auch Buchgestaltung) 1475ra (O), 1529ra (P) rot-blaue Fleuronné-Initialen vom selben Typ wie in den zugehörigen Bänden BAV, Pal. lat. 409–410 (s. Kommentar zur Provenienz): rot-blaue Buchstabenkörper mit ausgespartem floralem Schmuck und als Außen- und Binnenraumdekor rot-blauem Knospenfleuronné (1529ra dominiert blau) sowie rot-blauer Fleuronné-Leiste.

Nachträge und Benutzungsspuren
Einige Korrekturen, Anmerkungen (häufig Textvarianten) und Stellenmarkierungen von zeitgenössischen bzw. Texthänden (selten auch in Rot). 1689*v zeitgenössische Federprobe.

Einband
Römischer Einband zwischen 1626 und 1633: grünes Pergament über Pappe, auf Vorder- und Hinterdeckel goldgeprägte Wappensupralibros von Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Francesco Barberini;
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Teil einer siebenbändigen Ausgabe (die sechs anderen Bände erhalten in BAV, Pal. lat. 404–407, 409–410). Evtl. 1438 als Teil der Bücherschenkung Kf. Ludwigs III. von der Pfalz im Besitz der Universität Heidelberg nachweisbar; die in der Schenkungsurkunde unmittelbar im Anschluss hierzu genannte „tabula diccionarii in parvo volumine“ (zitiert nach Hanselmann, Bücherschenkung, S. 112) könnte zwar tatsächlich mit BAV, Pal. lat. 144 gleichzusetzen sein, allerdings gehört dieser Registerband (Pal. lat. 144, 128r Tabula super librum diccionarij seu reportatorij moralis) nicht zu der vorliegenden Ausgabe (s. Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124).
1689*v (kopfständig) alte Signatur 1776.

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_408
Literatur
Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124; Schunke, Einbände 2.2, S. 834; Stevenson, Latini, S. 120.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1279va–1688va Digitalisat

Verfasser
Petrus Berchorius (GND-Nr.: 119521504).
Titel
Repertorium morale (De litteris M, N, O et P) .
Angaben zum Text
Stegmüller, RB 6427 (Nennung dieser Hs.); Rep. font. 9, S. 229. 1279r das Ende zur Buchstabenreihe L (s. BAV, Pal. lat. 407) verworfen; 1279va–1413va M, 1413vb–1472va N, 1473r–1474v leer, 1475ra–1528vb O, 1529ra–1688va P.
1ar–v leer.
1279r verworfene Seite (s. 1279va–1688va).
1689*r–1690*v leer (außer 1689*v Signatur etc.).
Incipit
1279va Machabeus. Cum Machabeus fuerit strennuissimus miles et pro fide et lege sua bellicosissimus (Petr. Berchor. rep. moral. M) …
Explicit
1688va … Putruerunt et corrupte sunt cicatrices a facie insipiencie mee. Sufficiat (Petr. Berchor. rep. moral. P). ›Hic est finis huius littere P‹.
Edition
Vgl. z. B. [Johannes Beckenhaub (Hg.), Petrus Berchorius, Repertorium morale], 3 Bde., Nürnberg: Anton Koberger 1489 (GW 3866), hier Bd. 2, Bl. CCLXVra–CCCLXXXVrb, Bd. 3, Bl. Ira–CIrb.


Bearbeitet von
Michael Kautz, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 408. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.