Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 413
Speculum humanae salvationis
Pergament, Papier · 1, 55 (inkl. der historischen Vor- und Nachsatzbll. 2a–3a, 53*), 1 Bll. · 36–36,2 × 28,1–28,6 cm · Köln · 15. Jh. (Anfang)
- Schlagwörter (GND)
- Erbauungsliteratur / Heilsspiegel.
- Entstehungsort
- Köln.
- Entstehungszeit
- 15. Jh. (Anfang).
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Pergament (modernes Vor- und Nachsatzbl. aus Papier).
- Umfang
- 1, 55 (inkl. der historischen Vor- und Nachsatzbll. 2a–3a, 53*), 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 36–36,2 × 28,1–28,6 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + 3 VI34 (inkl. Bll. 2a–3a) + V44 + (V-1)53* + (I-1)54*.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–52); moderne
sowie die drei historischen (Bll. 2a–3a, 53*) Vor- und Nachsatzbll. sind
nicht gezählt, daher wird bei der Beschreibung die Zählung des Digitalisats
übernommen.
10v–44v Lagenreklamanten auf der jeweils letzten Seite (22v beschnitten). 46r, 48r–52r eine Zählung i, iii-vij.
- Zustand
- Leicht schmutzfleckig. Wenige Fehlstellen, Bl. 52 mit Riss (genäht).
- Schriftraum
- 28 × 22 cm.
- Spaltenanzahl
- 2 Spalten.
- Zeilenanzahl
- 2ra–4rb (nicht illustrierte Vorworte) ca. 50 Zeilen; 4va–46rb (Hauptteil) ca. 25 Zeilen; 46va–52rb (Schlussteil) ca. 26 Zeilen.
- Buchgestaltung
- 4v–52r jede (aus Verso- und Rectoseite bestehende)
Doppelseite mit vier Illustrationen in der oberen und vier Textspalten zu
i. d. R. je 25 bzw. 26 Zeilen in der unteren Hälfte (wie auch üblich in
anderen Hss. des "Speculum humanae salvationis").
(Zwischen-)Überschriften sowie Bildbeischriften in Rot (28r Vorgabe für Rubrikator stehengeblieben); rote Lombarden an Text- bzw. Abschnittsanfängen; rubrizierte Satzmajuskeln (Versalien), rote Paragraphzeichen; 2r–3r (Proömium) Bibelverweise in Rot (am Rand).
- Buchschmuck
- Nach Sucakle / Suckale-Redlefsen, Speculum, S. 19–26 stammen die insg. 192 Illustrationen von mindestens zwei Kölner Händen (s. auch Geschichte der Hs.), deren eine aufgrund eines kunsthistorischen Vergleichs mit der von Hermann Wynrich von Wesel († nach 1400) identifiziert und deren andere Wilhelm Herle († ca. 1378; 27v Vermerk Mm Wllen, daneben d, nach Suckale / Suckale-Redlefsen, Speculum, S. 20f., 28 aufzulösen mit „Meister Willem“ oder „Magister Willelmus“ bzw. „deleatur“; vgl. auch 44v die stehengebliebene Anweisung usque ad finem für den Maler [?] und 43v–44r die Striche bzw. Kreuze) zugeschrieben wird (anders Von Wilckens, Buchmalerei, S. 40).
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Kaum Korrekturen und Stellenmarkierungen (s. auch Buchschmuck). 27v Spaltenabschnitte (?) mit a-e gezählt. 2ar neuzeitliche Titelangabe.
- Einband
- Römischer Einband zwischen 1869 und 1878: weißes Pergament über Pappe; auf Rücken goldgeprägte Wappen von Papst Pius IX. und Kardinalbibliothekar Jean-Baptiste Pitra (letzteres stark abgerieben) sowie rotes Signaturschild. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 835.
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Wohl entstanden für den oder im Umfeld vom Deutschen Orden (45va Darstellung zweier Deutschordensritter). Nach Suckale / Suckale-Redlefsen, Speculum, S. 20–26 stammen die Illustrationen, entgegen bisheriger Forschungsmeinung zur Kölner Malerei wie auch zu vorliegender Hs., aus einem Kölner Atelier der 2. Hälfte des 14. Jhs. (zu identifizierten Händen s. Buchschmuck).
- Literatur
- Berschin, Palatina, S. 63–65; Edgar Breitenbach, Speculum humanae salvationis, Straßburg 1930 (Studien
zur deutschen Kunstgeschichte 272), S. 72, Nr. 146; Schunke, Einbände 2.2, S. 835; Stevenson, Latini, S. 121; Robert Suckale / Gude Suckale-Redlefsen,
Speculum humanae salvationis. Un nouveau chef-d’œuvre de l’enluminure colonaise
de la fin du XIVe siècle conservé à la Bibliothèque du Vatican, in: Art de
l’enluminure 49 (2014), S. 2–28, bes. S. 5f., S. 14–28; Leonie Von Wilckens, Buchmalerei um 1410–40 in Heidelberg
und in der Kurpfalz, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg
1980, S. 30–47, hier S. 40–42.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
) 1ra–52rb
- Titel
- Speculum humanae salvationis (rec. longior) .
- Angaben zum Text
- Stegmüller, RB 11765;
Hans-Walter Stork / Burghart Wachinger,
in: VL2 9, Sp. 52–58. Enthält die Lang- oder sog. Vulgatfassung mit 2ra–3rb
Prooemium (3v leer), 4ra-rb Prologus, 4va–46rb 42 Kapiteln des Hauptteils und
46va–52rb drei Schlusskapiteln, 1ra-vb vorangestellt ein alphabetisches
Register.
1ar–3av leer (außer 2ar Signatur etc.).
52v–54*v leer.
- Rubrik
- 2ra ›Incipit prohemium cuiusdam noue contemplacionis cuius nomen et tytulus est speculum humane saluacionis‹.
- Incipit
- 2ra Expediens et utile uidetur, quod primo in hoc prohemio exponatur [korrigiert aus: exponiatur?], de quibus materijs et historijs quolibet capitulo dicatur…
- Explicit
- 52rb … vt sine fine merear gaudio sempiterno frui. Quod nobis omnibus prestare dignetur dominus Iesus Christus qui cum patre et spiritu sancto est in perpetuum benedictus, ›amen‹.
- Edition
- Jules Lutz / Paul Perdrizet (Hgg.), Speculum humanae salvationis. Kritische Ausgabe […], 2 Bde., Leipzig/Mülhausen i.E. 1907–1909, Bd. 1, S. 2–99 (ohne das Prooemium; Nennung dieser Hs. Bd. 1, S. XV, Nr. 146).
- Bearbeitet von
- Michael Kautz, , 02.11.2016.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 413. Beschreibung von: Michael Kautz (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2016.