Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 429bis
Friedrich Sylburg, Catalogus librorum Graecorum manuscriptorum Bibliotecae Palatinae
Papier · 1, 266, 1 · 32,2–32,4 × 20,6–21,1 cm · Heidelberg · um 1589
- Schlagwörter (GND)
- Bücherverzeichnis.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Papier.
- Umfang
- 1, 266, 1.
- Format (Blattgröße)
- 32,2–32,4 × 20,6–21,1 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- Hs. aus 2 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bll. 1–147; II. Bll. 147–264). (I-1)1a + II4 + VI16 + VII30 + VI42 + IV50 + 7 VI134+ (V+I)146 + (I-1)147 + 5 VI207 + (V+2)217 + (VIII+1)234 + 2 IV250 + I252 + (I+2)256 + I258 + I260 + 4264 + (I-1)265*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 265* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl. Die Grenze zwischen den beiden zusammengebundenen Faszikeln liegt nach Bl. 146. Die 3. Lage (Bl. 17–30) war zunächst ein Sextern, wurde jedoch durch ein darumgelegtes Doppelbl. erweitert, wohl um 30r die übersprungene Signatur 74 nachtragen zu können (der Rest des Doppelbl. 17/30 ist leer). Die Lage 135–146 war zunächst ein Quinio, in den nach 141 ein Doppelbl. eingefügt wurde. Der Quinio 208–217 enthält zwei eingeheftete Zettel (211a und 213a). 254 ist ein eingefügtes Einzelbl mit einer Ergänzung und wurde vermutlich an 255 angefalzt. 261 und 262 sind Zettel, die an angeklebten Fälzen hängen. Ob 263 und 264 Einzelbll. sind oder ein Binio, ist nicht erkennbar.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Stempelfoliierung, Rom 17. Jh. (1–146), jeweils unten rechts. Nach der Zusammenfügung der beiden Teile in Rom scheint zunächst die damals schon im ersten Faszikel vorhandene Bleistiftfoliierung (s. zu Faszikel I) weitergeführt worden zu sein (141–142 [=147–148]). Auf 149r fand sich jedoch ebenfalls eine ältere Foliierung, beginnend mit 1 (s. zu Faszikel II), so dass diese Foliierung nicht weitergeführt wurde.
- Wasserzeichen
- Nicht digitalisiert.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Die Einträge auf der unteren Hälfte von 1r beziehen sich auf beide Faszikel und wurden offenbar in der Vatikanischen Bibliothek eingetragen: Indices duo bibliothecae ex Heidelberga allati quorum alterum scilicet secundum Fredericus Sylburgius fecit suaque manu … Primum exemplar ab amansuensi aliquo transcriptum est ex Sylburgii autographo … . Vgl. Fasz. I, Text 1.
- Einband
- Grünes Pergament mit Goldpressung auf Pappen. Rom, 1626–1633. Vorderdeckel Wappen Papst Urbans VIII. (Pontifikat 1623–1644), Hinterdeckel Wappen des Kardinalbibliothekars Francesco Barberini (1626–1633). Rücken in den Jahren 1846–1853 mit weißem Pergament erneuert. Am Kopf handschriftlich: Catalog. Zwei Rückenschilder, oben das blaue Signaturschild der BAV Pal. lat. 429 (bis), darunter ein Signaturschild aus dunkelgrünem Leder mit Golddekor 429. Darunter handschriftlich Latino B. sowie das Wappen von Papst Pius IX. (Pontifikat 1846–1878) und das Wappen des Kardinalbibliothekars Luigi Lambruschini (1834–1853), Wappen und Dekor jeweils in Gold. Nicht bei Schunke, Einbände.
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Den Grundstock des Bandes bilden die beiden Ausfertigungen des Verzeichnisses der griechischen Hss. der Heidelberger Palatina. Dieses Verzeichnis wurde von Friedrich Sylburg in Heidelberg erarbeitet und im wesentlichen auch niedergeschrieben (s. Faszikel II, Text 2, dort auch die Lit. zu Sylburg). Da Sylburg im Oktober 1591 weitere Hss. für die Palatina erwarb und diese hier als Nachtrag erscheinen (s. Faszikel II, Text 5), muss das Grundverzeichnis vor diesem Zeitpunkt angelegt und niedergeschrieben worden sein. Auch die nicht autographe Kopie in Faszikel I wurde vor Oktober 1591 niedergeschrieben, denn auch hier erscheinen die Neuerwerbungen als Nachtrag. Christ wies darauf hin, dass die 1589 einsetzenden Leihregister der Palatina bereits auf die Nummern des Sylburg-Kataloges verwiesen (Christ, Geschichte, S. 12, Anm. 1; Augustin Theiner, Schenkung der Heidelberger Bibliothek durch Maximilian I. Herzog und Churfürsten von Bayern an Papst Gregor XV. und ihre Versendung nach Rom, München 1844, S. 91f.). Die entsprechende Ordnung und Aufstellung der Hss. sollte somit spätestens 1589 vorgelegen haben. Wahrscheinlich legte Sylburg sein Verzeichnis in der hier vorliegenden Form schon um 1589, vielleicht auch erst 1591 nach seinem Umzug nach Heidelberg an. Als im Vorfeld der Eroberung Heidelbergs 1622 wertvolle Bestände in Sicherheit gebracht werden sollten, war auch der Sylburgsche Katalog darunter (Elmar Mittler, Vorgeschichte der Wegführung, in: Ausst.-Kat. Palatina, Textbd., S. 460, Nr. H 1). Das große Interesse, auf das der Katalog im Umkreis der Palatina stieß, belegen weitere Kopien. Erhalten haben sich das Exemplar von Kaspar Schoppius (Vat. lat. 3956, vgl. Elmar Mittler, Vorgeschichte der Wegführung, in: Ausst.-Kat. Palatina, Textbd., S. 466f.), das von Georg Michael Lingelsheim (publiziert 1702 von Ludwig Christoph Mieg) und ein weiteres in Oxford (Bodleian Library, Cod. Gr. misc. 127). Die hier in Faszikel I überlieferte, oder eine weitere Abschrift kam wohl von dem Ingolstädter Professor Jakob Gretser (1562–1625) in den Besitz des Jesuiten Antonio Possevino (1533–1611) und wurde von diesem vermutlich Papst Gregor XIII. geschenkt. Es wurde vermutet, dass dies die Ausfertigung war, die Leone Allacci aus Rom mitbrachte, als er 1623 nach Heidelberg kam (Theiner, Schenkung, S. 22f; Christ, Geschichte, S. 19; vgl. Werner, Sylburgs Katalog, S. 437). 1623 mit den Bänden der Heidelberger Palatina in die Vatikanische Bibliothek gelangt. Es findet sich weder Capsa-Nr. noch die laufende Nr. des Allacci-Registers Pal. lat. 1949. Die beiden Faszikel wurden sehr wahrscheinlich erst in der Vatikanischen Bibliothek zusammengefügt. Dort wurden auch weitere, thematisch zugehörige Einzel- und Doppelbll. eingebunden (Canart, Les cotes, S. 228). Der Band wurde in der BAV nicht mit den Texthandschriften aufgestellt, sondern bei den Katalogen. Besitzstempel der BAV: 1r, 5r, 147r, 257r, 259r.
- Besonderheiten
- Enthält Autographen der Philologen Friedrich Sylburg (148v–255v und 259r–260v) und Janus Gruterus (256rv).
- Literatur
- Paul Canart, Les cotes du manuscrit palatin de
l'Anthologie, in: Scriptorium 35 (1981), S. 227–240; Karl Christ, Zur Geschichte der griechischen
Handschriften der Palatina, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 36 (1919), S.
3–34 und 49–66, v. a. S. 6–16; Otto Kresten, Die Handschriftenproduktion des Andreas
Darmarios im Jahre 1564, in: Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistik 24
(1975), S. 147–193, S. 172; >Paul Oskar Kristeller, Iter italicum, Bd.
2: London 1967, S. 390; Rita Masullo, I manoscritti vaticani della "Vita Procli"
di Marino, in: Annali della Facoltà di lettere e filosofia dell'Università di
Napoli 20 (1977–1978), S. 109–128, S. 119; >Montuschi, Le biblioteche, S. 315
(irrtümlich als Pal. gr. 429B); Stevenson, Latini, S. 128f.; Wilfried Werner, Sylburgs Katalog der griechischen
Handschriften, in: Ausst.-Kat. Palatina, Textbd., S. 437f., Nr. G 4.2
(Stellenverweise auf der Basis der älteren Foliierungen).
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Faszikel I (Bl. 1–147)
- Sachtitel / Inhalt
- Friedrich Sylburg, Catalogus librorum Graecorum manuscriptorum Bibliotecae Palatinae (Apographum).
- Entstehungsort
- Heidelberg.
- Entstehungszeit
- um 1589.
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Papier.
- Umfang
- 146 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 32,2–32,4 × 20,6–21,1 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- II4 + VI16 + VII30 + VI42 + IV50 + 7 VI134 + (V+I)146. Nach Bl. 141 wurde ein Binio in die Lage eingefügt.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Zur aktuellen Foliierung s. Ältere Bleistiftfoliierung (1–138, 138–140). Nach 138 ein Bl. übersprungen, dann 138 wiederholt (gestrichen). Weitere ältere Foliierungen s. zu Faszikel II.
- Zustand
- An einigen Stellen leichter Tintenfraß. Bl. 142–143 Papier gebräunt.
- Schriftraum
- 23,5–27 × 10,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 20–25 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Die Katalogabschrift weist mindestens drei Schreiberhände auf (Hand 1: 5r–50v und 52r–66v, Hand 2: 51rv und 67r–139v, Hand 3: 140r–141r, Hand 4: 142rv - vielleicht nur die flüchtigere Version von Hand 1). Hand 1 hat dabei gelegentlich Nachträge und Korrekturen mit einer breiteren Feder und in einer etwas einfacheren Ausprägung seiner Schrift eingefügt.
- Buchgestaltung
- Schriftraumbegrenzungen sind nicht zu erkennen.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- 1r oben und unten jeweils Zusatz zur Signatur Tomo I. (gestrichen).
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- Die Abschrift des Sylburg-Kataloges dürfte in Heidelberg entstanden sein. Der Eintrag 1r Restituatur Bibliothecae Palatinae belegt, dass sie sich zeitweise ausserhalb dieser Bibliothek befand. Henry Stevenson senior vermutete, die vorliegende Abschrift sei diejenige, die Leone Allacci von Rom mit nach Heidelberg gebracht habe, als er den Abtransport der Palatina nach Rom organisierte (Stevenson, Graeci, S. XXXIII, Anm. 1; s. Geschichte der Hs.).
1) 1r–141r
- Verfasser
- Friedrich Sylburg (GND-Nr.: 117391042).
- Titel
- Catalogus librorum Graecorum manuscriptorum Bibliotecae Palatinae.
- Angaben zum Text
- Abschrift des Sylburg-Kataloges von anderen Händen. (1r)
Titelblatt. Indices duo bibliothecae ex Heidelberga allati quorum
alterum scilicet secundum Fredericus Sylburgius fecit suaque manu
accuratissime descripsit de libris Graecis manuscriptis secundum antiquum
ordinem dictae bibliothecae. Primum exemplar ab amansuensi aliquo
transcriptum est ex Sylburgii autographo ut videre est ad Cod. 245 § 14
et ad Cod. 356 § 3 ubi illi σφάλματα
acerbe exprobrantur. Von zwei späteren Händen eingetragen.
Darüber von einer weiteren Hand: Callistenes de Alexandro magno,
Glaphyris in Pentateuchum, Menologia notentur crucibus ad marginem
+. (1v–4v) leer. (5r–139v) 1. Martyrologium mensis
Septembris, in quo vita: Symonis stylitae; Martyrium Mamantis … -
… 403. Dissertatio de igne purgatorio … 8. Ioannis
papae Romani ad Photium patriarcham Constantinopolitanum
epistola. Anmerkung zu Pal. gr.
403 am Seitenrand: Codex G. Tannero donatus a Michaele
Sophiano. (140r–141r) Fragmenta 404. Tabulae chronologicae
et genealogicae ab Adamo ad Christum … - … 431. in Galeni
et aliorum aliquot opuscula index cum fragmento de urinis. 4°.
›Hactenus fragmenta, sequuntur libri solidi‹. 432.
Julius Africanus de apparatu bellico cum aliquot aliis autoribus
eiusdem argumenti … - … 443. Epigrammata Graeca aliaque
ila aliorum poetarum hactenus minima parte sui edita etc. Der
letzte Eintrag (443) bezieht sich wohl auf die Anthologia Graeca (heute Pal. gr. 23)
und stammt von der Hand Jan Gruters (vgl. auch Canart,
Les cotes, s. Literatur, S. 228). Darunter wurden zwei weitere Titel
eingetragen, für die auf weiter oben stehende Signaturen verwiesen wird
(Theosophiae liber requirendus est numero 141 .f. Hierocles
Scholastici extat numero 146).
141v leer.
- Rubrik
- 5r ›Catalogus librorum Graecorum manuscriptorum Bibiothecae Palatinae.‹
- Incipit
- 1r 1. Martyrologium mensis Septembris, in quo vita: Symonis stylitae …
- Explicit
- 141r … 443. Epigrammata Graeca aliaque ila aliorum poetarum hactenus minima parte sui edita etc.
- Edition
- Ludwig Christian Mieg (Hrsg.), Friderici Sylburgii Catalogus codicum graecorum mss. olim in Bibliotheca Palatina, nunc Vaticana asservatorum … , Frankfurt M. 1702, S. 1–128.
2) 142rv
- Titel
- Tabula librorum Latinorum.
- Angaben zum Text
- Liste lateinischer Werke. Daretis Phrygii historia de bello Graecorum et Troianorum a Cornelio Nepote in latinum sermonem translata … - … Maphei Vegii supplementum ad Æneida Virgilii, fragmentum, manuscriptum in regal. 28, bis auf das Epitaphium Dantis von Johannes de Virgilio, ausschließlich antike Werke.
- Incipit
- 142r Daretis Phrygii historia de bello Graecorum et Troianorum a Cornelio Nepote …
- Explicit
- 142v … Maphei Vegii supplementum ad Æneida Virgilii, fragmentum, manuscriptum in regal.
Faszikel II (Bl. 147–264)
- Sachtitel / Inhalt
- Friedrich Sylburg, Catalogus librorum Graecorum manuscriptorum Bibliotecae Palatinae.
- Entstehungsort
- Heidelberg.
- Entstehungszeit
- um 1589, nach 1591.
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Papier.
- Umfang
- 117 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 32,2–32,4 × 20,6–21,1 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)147 + 5 VI207 + (V+2)217 + (VIII+1)234 + 2 IV250 + I252 + (I+2)256 + I258 + I260 + 4264. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 148* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Zur aktuellen Foliierung s. Ältere Bleistiftfoliierungen, auf 147r–151r: A-E, auf 149r–264r: 1–110, letztere nach 106 später korrigiert unter Einbeziehung von eingehefteten Zetteln und Einzelblättern (107–115). Vermutlich wurden all diese Zählungen in der Zeit ab 1623 in Rom angebracht.
- Zustand
- 259–260 Papier gebräunt. 257r–262v Tintenfraß.
- Schriftraum
- 23,5–27 × 10,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 20–25 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- 148v–255v und 259r–260v von der Hand Friedrich Sylburgs, 256rv von der Hand Janus Gruterus', 257r–258r und 261rv von der Hand Leone Allaccis, 262rv von der Hand Felice Conteloris (s. jeweils zu den Texten).
- Buchgestaltung
- 148v–255v Schriftraum rechts und links zum Teil durch Falzung markiert (zumeist nur noch schwach erkennbar).
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Häufig Randeinträge anderer Hände (s. zu den Texten).
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- S. Geschichte der Handschrift.
3) 147r
- Titel
- Notizen zu Handschriften.
- Angaben zum Text
- Notizen zu Hss. jeweils mit Signatur. Zu den sechs
Einträgen in Tinte einer Hand noch zwei Nachträge einer anderen Hand in
einem schwarzen Farbstift. Musicae notae 243. Achilles Tatius
52 … - … Chalcondyles 396. Es scheint sich um auch
heute noch gültige Signaturen des Sylburg-Kataloges zu handeln.
147v–148r leer.
4) 148v–255v
- Verfasser
- Friedrich Sylburg (GND-Nr.: 117391042).
- Titel
- Catalogus librorum manuscriptorum Graecorum Bibliotecae Palatinae .
- Angaben zum Text
- Der Katalog beginnt 149r, der Eintrag 148v ergänzt den Eintrag zu Pal. gr. 1 (Einfügungszeichen in roter Tinte) und endet 255v mit Pal. gr. 431. Der Grundstock reicht bis 248v und Nr. 383, 249r blieb leer, 249v trägt nur einen Nachtrag zum Folgenden. 250r–255v finden sich die von gleicher Hand nachgetragenen Einträge zu Nr. 384–431. Autograph Friedrich Sylburgs. Von diesem auch etliche Ergänzungen und Randnotizen. Es finden sich auch Randnotizen von der Hand Leone Allaccis (z. B. 171r, zu Nr. 77, vgl. Canart, Les cotes, s. Literatur, S. 228). Zu Friedrich Sylburg: Antonio Garzya, Friedrich Sylburg éditeur des "problemata" de Cassius Iathrosophiste, in: Lire les médecins grecs à la Renaissance: Aux origines de l'édition médicale, hrsg. von Véronique Boudon-Millot / Guy Cobolet, Paris 2004, S. 155–161; Wilhelm Kühlmann et al. (Hgg.), Friedrich Sylburg (Fridericus Sylburgius), in: Die deutschen Humanisten. Dokumente zur Überlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur in der Frühen Neuzeit. Abteilung I: Die Kurpfalz. Bd. 4, Turnhout 2013, Einleitung S. XXI-XXV und S. 229–234; Elmar Mittler, Bibliothekare der Universität - Pithopoeus und Sylburg, in: Ausst.-Kat. Palatina, Textbd., S. 435f., Nr. G 4; Elmar Mittler, Vorgeschichte der Wegführung, Textbd., S. 460, Nr. H 1; Stevenson, Graeci, S. XXVII, XXXIf.
- Incipit
- 149r Martyrologium mensis Septembris in quo vita Symeonis Stylitae …
- Explicit
- 255v … 431 in Galeni et aliorum aliquot opuscula index cum fragmenta de venenis, 431, 4o.
- Edition
- Ludwig Christian Mieg (Hg.), Friderici Sylburgii Catalogus codicum graecorum mss. olim in Bibliotheca Palatina, nunc Vaticana asservatorum …, Frankfurt M. 1702, S. 1–128.
5) 256rv
- Verfasser
- Janus Gruterus (GND-Nr.: 115672060).
- Titel
- Supplementum ad catalogum librorum Graecorum cum versus.
- Angaben zum Text
- 256rv sind von der Hand Janus Gruterus' und umfassen eine
ergänzende Liste (numeriert 432–442) und ein lateinisches Gedicht Gruters an
den kurpfälzischen Kanzler Johann Christoph von der Grün (um 1555–1622). (256r)
432 Julius Africanus de apparatu bellico cum aliquot aliis
autoribus … - … 442 Theodoreti curationis affectionum
Graecarum libri duodenis. Hic est quem Sylburgius in editione nominavit
Palatinum recentiorem. (256v) Consi delitus amorque,
Grüni, Musarumque lepor decusque, iambis … - … vis, inquam
eloquio omni et ore major. Zu Gruter siehe:
Drüll, Gelehrtenlexikon 1, S. 194f. Zu von der Grün:
Volker Press, in: NDB 7, S. 186; Axel E.
Walter, Späthumanismus und Konfessionspolitik, Berlin
2004, S. 270f.
258v leer.
- Incipit
- 256r 432 Julius Africanus de apparatu bellico cum aliquot aliis autoribus …
- Weiteres Initium
- 256v Consi delitus amorque, Grüni, musarumque lepor decusque, iambis …
- Explicit
- 256v … vis, inquam eloquio omni et ore major.
6) 257r–258r
- Verfasser
- Leone Allacci (GND-Nr.: 118846566).
- Titel
- Supplementum ad catalogum librorum Graecorum Bibliotecae Palatinae.
- Angaben zum Text
- Liste der Nummern 432–448 des Kataloges der griechischen
Hss., die Nr. 443 bezeichnet nun aber nicht mehr die Anthologia Graeca
sondern eine Hs. des Achilles Tatius. Vgl. Canart, Les
cotes, s. Literatur, S. 228, 4a. Nach Nr. 448 (Nonni Panopolites
epitheta, 8o) folgt ein weiterer,
durchgestrichener Eintrag: 449 … quedam ex variis autoribus
collectae, 8o (das erste Wort durch die
Streichung und Tintenfraß nicht zu entziffern).
258v leer.
- Incipit
- 257r 432 Julius Africanus de apparatu bellico capita varia …
- Explicit
- 258r … 448 Nonni Panopolites epitheta, 8°.
7) 259r–260v
- Verfasser
- Friedrich Sylburg (GND-Nr.: 117391042).
- Titel
- Confirmatio emptionis cum catalogo librorum.
- Angaben zum Text
- Bestätigung Sylburgs über den Ankauf griechischer Handschriften von dem Heidelberger Professor Julius Pacius. Ego Fridericus Sylburgius fateor me a c. viro domino Julio Pacio emisse libros Graecos manuscriptos, quorum catalogus hic subiectus est … - … eos libros Graecos manuscriptos ab eodem domino Pacio realiter accepi et eo nomine sum contentus … in cuius rei fidem haec mea manu scripsi et subscripsi, Heidelbergae 11 Octobris 1591. Fridericus Sylburgius scripsi et subscripsi manu propria. Darunter ebenfalls von der Hand Sylburgs: Catalogus autem librorum supra dictorum hic est qui sequitur: Iulii Africani strategica cum aliis quibusdam auctoribus, folio: continet folia 166 … - … 438 Πρεσβειων libri quatuor … quartus tomus folio, folia 268. Darunter: Seorsum praeterea accepi eodem die et loco ab eodem domino Pacio: 440 Gaudentium cum aliis opusculis, quarto, folia 48. Pro quo ultra supradictam summam debeo supradicto domino Pacio coronatum unum et bazios sex. Quae summam promitto me soluturum ut supra. Idem ego Fridericus Sylburgius. Das zuletzt genannte Werk ist der Musiktraktat des Gaudentius (vgl. 141r). Der italienische Jurist und Graezist Julius Pacius auch Giulio Pace (1550–1635), Herausgeber und Übersetzer aristotelischer Schriften, war 1585 bis 1594 Professor in Heidelberg (Alfred Dufour, Pacius, Julius, in: Historisches Lexikon der Schweiz, Version vom 21.12.2010, online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016285/2010–12–21/, abgerufen 02.06.2021; vgl. auch: Antonio Franceschini, Giulio Pace da Beriga e la giurisprudenza dei suoi tempi, Venedig 1903). Die Signaturnummern der aufgezählten Bände wurden später von anderer Hand ergänzt (vgl. auch Canart, Les cotes, s. Literatur, S. 228, Nr. 3a). (259r) Randnotiz von anderer Hand: Johann Friedrich Gernandus restituit ab obitu Sylburgii 1596 mense Septembri. Es handelt sich um den Juristen Johann Friedrich Gernand, der bei Julius Pacius in Heidelberg studiert hatte (vgl. seine Heidelberger Disputation von 1589 VD16 P 17) und die Privatbibliothek Sylburgs erbte (Christ, Geschichte, s. Literatur, S. 16, Anm. 4). Was genau Gernand ein gutes halbes Jahr nach Sylburgs Tod zurückgegeben hat, ist zunächst unklar (den Sylburgschen Katalog, die Nr. 438 oder die Gaudentiushandschrift?). (260v) Alle dise hirin specificirte bücher söllen von Sylburgio der Bibliotheken zum hailigen Geist zugestellet werden … . Rückaufschrift des zeitweise gefalteten Doppelblattes 259/260 (siehe: Werner, Katalog, s. Literatur, S. 437). Zu Sylburgs Handschriftenankauf für die Palatina auch: Stevenson, Graeci, S. XXVII; Christ, Geschichte, s. Literatur, S. 6–16.
- Incipit
- 259r Ego Fridericus Sylburgius fateor me a c. viro domino Julio Pacio emisse libros …
- Weiteres Initium
- 259r Seorsum praeterea accepi eodem die et loco ab eodem domino Pacio …
- Explicit
- 259r … Quae summam promitto me soluturum ut supra. Idem ego Fridericus Sylburgius.
8) 261r–262v
- Verfasser
- Leone Allacci, Felice Contelori (GND-Nr.: 142556963).
- Titel
- Auszüge aus dem Katalog der griechischen Handschriften Sylburgs.
- Angaben zum Text
- Liste zu Handschriften des Sylburg-Kataloges, zum Teil durchgestrichen, zum Teil nur die Nummer aufgeführt. (261rv) Leone Allacci, Inhaltsangaben zu den Nrr. 18 und 33 (hier Anthologia Palatina). (262rv) Felice Contelori, Auflistung einiger Hss. nach dem Sylburg-Katalog. Siehe: Canart, Les cotes, s. Literatur, S. 228f. Es handelt sich offenbar um die Stücke, die Allacci aus dem Syburg-Katalog kannte, die jedoch nicht aufzufinden waren. Einige davon sind bis heute verschollen (Mitteilung von Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg).
- Incipit
- 261r Cod. 18. S. Cyrilli Alexandrini contra Julianum …
- Explicit
- 262v … 193 Demostenes orationes aliquot cum scoliis marginalibus, folio.
- Bearbeitet von
- Dr. Wolfgang Metzger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 429bis. Beschreibung von: Dr. Wolfgang Metzger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.