Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 438

Theologisch-historiographische Sammelhandschrift

Papier · 1, 275, 1 Bll. · 30,0 × 21,5 cm · Südwestdeutschland (Heidelberg?) · 1. Hälfte 15. Jh., zw. 1420/25–1437 ?


Schlagwörter (GND)
Predigt / Homiliar / Traktat / Praktische Theologie / Chronik.
Entstehungsort
Südwestdeutschland (Heidelberg?).
Entstehungszeit
1. Hälfte 15. Jh., zw. 1420/25–1437 ?
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
1, 275, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
30,0 × 21,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a (inkl. Spiegel) + (V+1)11 + 22 VI272 (mit Bll. 131a-c) + (I-1)273* (inkl. Spiegel).
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–272); das moderne Vor- und Nachsatzbl. sowie die unbeschriebenen Bll. der Hs. sind nicht gezählt, daher wird hier bei der Beschreibung die Zählung der Digitalisate übernommen. – Lagenreklamanten und Lagenzählung für die gesamte Hs., gelegentlich durch Beschnitt beeinträchtigt ([primus]-duodecimus, xiijus–xxiijus et ultimus).
Zustand
Im Wesentlichen recht gut erhalten; minimaler Wasserschaden. Tinte gelegentlich leicht berieben und verblasst bzw. verwaschen; stellenweise (leichte) Bräunungen mit beginnendem Tintenfraß.
Wasserzeichen
Ochsenkopf mit Stange und Blume, vierblättrig, Bll. 1–10, 159–160 (vergleichbare Wzz. weisen nach Süd[west]deutschland [u.a. nach Schwäbisch Hall und Ellwangen], Innsbruck bzw. Tirol sowie die Schweiz um 1425; vgl. WZIS); Buchstabe A mit Kugelkreuz und Kreuzsprosse, Bll. 13–104, 155–156 (vergleichbare Wzz. weisen nach Südwestdeutschland und die Schweiz sowie das Elsass um 1420; vgl. WZIS); Mohr mit Stirnband, Bll. 109–154, 166–188 (1426, Innsbruck; WZIS AT3800-PO-20184); Ochsenkopf mit Stange und Stern, sechsstrahlig, seitlich Kreis, Bll. 108, 191–235 (zum Zeitpunkt der Beschreibung nicht in WZIS nachweisbar); Mohr mit Stirnband und Krone, Bll. 237–272 (vergleichbare Wzz. weisen nach Innsbruck bzw. Tirol um 1425; vgl. WZIS).

Schriftraum
22,0 × 16,0–16,5 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
47–58 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Einfache und unkalligraphische, z. T. nachlässige Schrift mit zahlreichen Kürzungen der 1. Hälfte des 15. Jhs. von zwei (?) Händen. Hand 1 Bll. 1–269; Hand 2 Bll. 270–272. Die (nachgetragene) Predigt bzw. die Quaestio Johannes Wencks von Herrenberg (Text 7 u. 8) stammen wohl nicht von seiner eigenen Hand und wurden folglich von einer weiteren, nicht bekannten Person geschrieben. Denn die Schrift Wencks erinnert mehr an eine Minuskelschrift als an eine Kursive; vgl. dazu die Autographe von Johannes Wenck in Pal. lat. 600, 67r–69v und 239r–244v.
Buchgestaltung
Zweispaltige Anordnung des Textes; lediglich Bl. 272r ist 1-spaltig beschrieben. Der Beginn der verschiedenen Beiträge sowie die Anfänge der Predigten werden durch 2 meist 3- bis 4-zeilige rote Lombarden (z. T. mit kleinerem Fleuronnée) sowie rubrizierte Überschriften hervorgehoben. Größere Abschnitte innerhalb der einzelnen Predigten werden durch rote Paragraphzeichen gekennzeichnet; Satzmajuskeln mit üblichen Rubrizierungen zur weiteren Gliederung. Die zitierten Bibelstellen und Bibelstellenangaben sind zur besseren Sichtbarkeit unterstrichen (schwarz-braun bzw. rot). Bei der Chronik sind die Jahreseinträge durch rote Lombarden kenntlich gemacht. Die Anweisungen für den Rubrikator sind gelegentlich erhalten.

Nachträge und Benutzungsspuren
Gelegentlich Ergänzungen und Anmerkungen von der 2. Hand, die relativ zeitnah zur Entstehung der Hs. die Predigt und die Quaestio Johannes Wencks von Herrenberg nachgetragen hat. Von ihr stammt vermutlich auch die Lagenzählung. Maniculae und Nota-Zeichen.

Einband
Römischer Einband zwischen 1869 und 1878: helles Pergament (über Pappe?). Rücken mit goldgeprägten Wappen von Papst Pius IX. und des Kardinalbibliothekars Jean-Baptiste Pitra, sowie goldgeprägter Signatur in rotem Signaturschild. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 835.
Provenienz
Südwestdeutschland (Heidelberg?) / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Vorderspiegel mit Signaturschildchen. 1r mit der Capsa-Nummer und Allacci-Signatur: C . 75. / 927. (gestrichen), einer gestrichenen älteren (römischen?) Signatur am unteren Rand der Seite sowie der aktuellen römischen Signatur. Vielleicht ist die Hs. im universitären Umfeld in Heidelberg entstanden, worauf der Eintrag der Predigt und der Quaestio des Johannes Wenck von Herrenberg schließen lassen. Es ist jedoch auszuschließen, dass es Wenck selbst war, der die beiden Texte ergänzt hat. Denn seine Schrift erinnert mehr an eine Minuskelschrift als an eine Kursive; vgl. dazu die Autographe von Johannes Wenck in Pal. lat. 600, 67r–69v und 239r–244v. Auf Grund der Lagenzählung, die von einer Hand für den gesamten Band angelegt ist, und der durchgängig 2-spaltig angelegten Schriftraumrahmung ist davon auszugehen, dass die Hs. doch mehr oder weniger in einem Zug im dritten bzw. vierten Jahrzehnt des 15. Jhs. geschrieben wurde (zw. 1420/25–1437?); allenfalls wurden die beiden Texte von Johannes Wenck, die um 1437 entstanden, wenig später nachgetragen. Für die Entstehung der Hs. in mehr oder weniger einer Phase spricht auch die Tatsache, dass die Wenck-Texte nicht auf einer neuen Lage bzw. auf neuem Papier beginnen (der Lagenwechsel ist zwischen Bl. 260 und 261), sondern sich nahtlos an die ersten sechs Texte der Hs. anschließen.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_438
Literatur
Ritter, Heidelberger Universität, S. 503; Schunke, Einbände 2.2, S. 836; Stevenson, Latini, S. 137f.; Zumkeller, Mss., Nr. 646.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) 1ra–131vb Digitalisat

Verfasser
Matthias de Liegnitz (GND-Nr.: 102559392).
Titel
Postilla super epistulas dominicales.
Angaben zum Text
‚Postilla super epistulas dominicales‘ des Prager Theologen Matthias von Liegnitz (um 1350–um 1413); vgl. Adolph Franz, Matthias von Liegnitz und Nikolaus Stör von Schweidnitz, in: Der Katholik 78, 1898, S. 1–25, bes. 2–16. [Prolog:] Videte quoniam non solum mihi laboraui sed omnibus, hanc propositionem scribit sapiens Jhesus filius Syrach Ecclesiasticus xxiiij [Sir 24,47] … Quamquam dilectissimi duplex … 2rb … [Predigt zum 1. Advent:] ›Epistula in prima dominica aduentus‹ Scientes quia hora est iam de sompno surgere [Rm 13,11] Hic commendat caritatem eo … 129rb … [Predigt zum 24. Sonntag nach Pfingsten:] ›Dominica xxiiijtaNon cessamus pro uobis orantes [Col 1,9] De quanto enim aliquis actus et nobilior et excellencior … 131rb … [Predigt zum 25. Sonntag nach Pfingsten:] ›Dominca vicesimaquinta‹ Ecce dies veniunt et suscitabo Jeremie xxiij [Ier 23,5]. Ea quae in nouissimis fient temporibus in hac dominica designatur … 131vb … ita per prudenciam deciperetur. In dieser Hs. fehlt die Predigt Matthias’ für den 24. Sonntag nach Pfingsten (Itaque fratres mei carissimi [Phil 4,1] – O Paule, Paule, ex abundantia cordis os loquitur …; vgl. Schneyer / Hödl, Repertorium der lateinischen Sermones von 1350–1500); dafür ist die eigentliche Predigt zum 25. Sonntag nach Pfingsten als Predigt zum 24. Sonntag angegeben. Für den 25. Sonntag wurde die Predigt zum 25. Sonntag nach Pfingsten des Prämonstratensers und Kreuzzugspredigers Johannes Halgrins von Abbéville (1180?–1237; Dictionnaire de Spiritualité 8, Sp. 249–255; LTHK3 5, Sp. 877) aufgenommen (vgl. Schneyer III, S. 521, Nr. 194; Schneyer, Wegweiser, S. 163). Matthias von Liegnitz war seit 1397 Magister für Theologie an der Universität Prag. Neben seinen Vorlesungen widmete er sich der Predigerausbildung und verfasste die deutschsprachigen Predigten über die Sonntagsepisteln, die er für seine Studenten unter dem Titel ‚Postilla super epistulas dominicales‘ in einer lateinischen Redaktion herausgab. Diese Predigtsammlung hat sich in mehreren Hss. erhalten, ist aber bislang nicht ediert. Vgl. zur handschriftlichen Überlieferung und zum Verfasser Schneyer / Hödl, Repertorium der lateinischen Sermones von 1350–1500.
1ar–v leer.
131ar–131cv bis auf Schriftraumrahmung leer.
Rubrik
1r ›Exposicio Epistolarum Pauli Dominicalium per circulum anni‹.
Incipit
1ra Videte quoniam non solum mihi laboraui sed omnibus, hanc propositionem scribit sapiens Jhesus filius Syrach Ecclessiastici xxiiijo [Sir 24,47] …
Explicit
131vb … ita per prudenciam deciperetur.
Edition
S. Angaben zum Inhalt.

2) 132ra–155vb Digitalisat

Verfasser
Jordanus de Quedlinburg (GND-Nr.: 100950744).
Titel
Articuli LXV de passione Domini.
Angaben zum Text
Der Text der ‚Articuli LXV de passione Domini‘ des Augustinerpredigers Jordanus von Quedlinburg (um 1300–1380 [1370?]; NDB 10, S. 599; VL2 4, Sp. 857–861) endet in dieser Hs. mit dem 5. Dokument zum 65. Artikel über das Begräbnis; es fehlt die ‚Conformatio‘. Inspice et fac 2m [so für: secundum] exemplar quod tibi in monte monstratum est Exodus xxvo [Ex 25,40] Et si Cristi vbique in scriptura dicaturbonorum operum sepelire.Explicit Tractatus magistri Jordani sacre theologie professoris de lxv articulis passionis domini nostri Ihesu Cristi‹. Stegmüller, RB 5141 (unter Angabe dieser Hs.); Zumkeller, Mss, Nr. 646 (unter Angabe dieser Hs.); zum Text auch VL2 4, Sp. 857f. Text auch in Pal. lat. 338, 26vb–60ra (dort vollständig mit der ‚Conformatio‘ zu Artikel 65). Edition: Iordanus de Quedlinburg, Textus passionis Christi, daran: Expositio passio domini, Basel: [Jakob Wolff], [nicht nach 1492] (GW M15092).
Rubrik
132ra ›Jncipit Tractatus magistri Jordani sacre theologie professoris de lxv articulis passionis domini nostri Ihesu cristi‹.
Incipit
132ra Inspice et fac 2m [so für: secundum] exemplar quod tibi in monte monstratum est Exodus xxvo [Ex 25,40] Et si Cristi vbique in scriptura
Explicit
155vb … bonorum operum sepelire.Explicit Tractatus magistri Jordani sacre theologie professoris de lxv articulis passionis domini nostri Ihesu Cristi.‹ [Es folgt noch das Incipit zum nächsten Text; s. dort.].
Edition
s. Angaben zum Inhalt.

3) 132ra–155vb Digitalisat

Verfasser
Martinus Minorita (GND-Nr.: 102499810).
Titel
Flores temporum.
Angaben zum Text
Flores temporum. Marie virginis indignus ego sacrista uel edituus ordinis fratrum minorum scire desiderans quibus temporibus quilibet sanctus vixerit super terram cronicas diversas et multas studiose perlegi … 156rb … Prima dies seculi estimantur fuisse dominica post medium mensis Marcij … 188vb … veneno tamen obijt vt dicitur etc.Explicit Cronica quae dicitur flores temporum [in Rot wiederholt:] Explicit cronica [: über der Zeile von derselben Hand nachgetragen] quae dicitur flores temporum‹. Edition des ersten Teils bis 1298: Oswald Holder-Egger, in: MGH SS 24, S. 230–249, Recensio A; vgl. auch VL2 2, Sp. 753–758. Die vorliegende Fassung der Chronik endet mit Kaiser Karl IV. Die ‚Flores temporum‘ entstanden um 1292 und sind eine Chronik von der Erschaffung der Welt bis zum Jahr 1290; für die Zeit nach Christus sind sie nach den Regierungszeiten der Päpste und Kaiser gegliedert. Verfasst wurde die Chronik von einem Franziskanermönch aus Schwaben (vielleicht Esslingen). In den Hss. werden verschiedene Verfassernamen genannt: Martinus Minorita, Hermannus Minorita, Hermannus Januensis/Genuensis oder Hermannus Gygas, dennoch bleibt der Autor in seiner Identität unbekannt. Das Werk, das in über 100 Hss. überliefert ist, hat zahlreiche spätmittelalterliche Fortsetzungen erfahren, von denen hier die Textstufe 3, Redaktion A, Typ b bis Karl IV.(2) vorliegt, die die Forsetzung der ‚Flores temporum‘ bis 1349 bringt und wohl aus dem franziskanischen Umkreis Kaiser Ludwigs des Bayern stammt. Vgl. Heike J. Mierau/Antje Sander-Berke/Birgit Studt, Studien zur Überlieferung der ‚Flores temporum‘, Hannover 1996 (MGH Studien und Texte 14), S. 37. Unkritische Edition mit der Fortsetzung durch Johann G. Eccard, Corpus historicum medii aevi 1, Gledisch: Leipzig 1723, Sp. 1551–1640; nach Mierau / Sander-Berke / Studt, Studien, S. 37, steht die vorliegende Hs. „nach der bisherigen Kenntnis in Bezug auf die Reihung und den gebotenen Text dem Druck Eccard am nächsten“. Vgl. zusammenfassend: Repertorium fontium 4, 474 (Flores temporum: https://www.geschichtsquellen.de/repOpus_02243.html; 25.06.2017). Der Text fragmentarisch auch in Pal. lat. 1356, 146ra–154vb: Fragment, das bei Cleopatra abbricht; Textstufe 1, Rezension A (vgl. Mierau / Sander-Berke / Studt, Studien, S. 67).
Rubrik
155vb ›Jncipit Cronica quae dicitur flores temporum‹.
Incipit
156ra Marie virginis indignus ego sacrista uel edituus ordinis fratrum minorum scire desiderans quibus temporibus quilibet sanctus vixerit super terram cronicas diversas et multas studiose perlegi
Explicit
188vb … veneno tamen obijt vt dicitur etc.Explicit Cronica quae dicitur flores temporum [in Rot wiederholt:] Explicit cronica [: über der Zeile von derselben Hand nachgetragen] quae dicitur flores temporum‹.
Edition
s. Angaben zum Inhalt.

4) 189ra–216vb Digitalisat

Verfasser
Ps.-Bonaventura.
Titel
Quaestiones de summo bono.
Angaben zum Text
Quaestiones de summo bono, II-IV. [Buch II:] Qveritur utrum angelus in primo instanti creacionis sue fuerit malus … 193vb … [Buch III:] Qveritur que sit precipua tamen incarnacionis Domini … 202ra ›Jncipiunt qvestiones super 4m librum sentenciarumQveritur [??] sacramenta debuerunt instituiomnia peccata memorabuntur ut continuo [!] simul torqueantur [Explicit Stegmüller, RS 142 IV]. Et sic est finis questionum super tres libros sentenciarumAmen.Explicit questiones super tres libros Sentenciarum scilicet super 2m 3m et 4m163 [?]. Stegmüller, RS 142 II–IV. Text auch in UB Freiburg, Hs. 465, 96ra–158vb (mit abweichendem Explicit bei IV).
Rubrik
189ra ›Jncipiunt Questiones super tres Libros sentenciarum scilicet super secundum tertium et quartum‹ [von späterer Hand:] Ex Bonauentura.
Incipit
189ra Qveritur utrum angelus in primo instanti creacionis sue fuerit malus
Explicit
216vb … omnia peccata memorabuntur ut continuo [!] simul torqueantur [= Explicit Stegmüller, RS 142 IV] Et sic est finis questionum super tres libros sentenciarumAmen. ›Explicit questiones super tres libros Sentenciarum scilicet super 2m 3m et 4m163 [?, abschließende Zahl so nicht verständlich].
Edition
s. Angaben zum Inhalt.

5) 217ra–260ra Digitalisat

Verfasser
Innocentius III (GND-Nr.: 118555642) / Vincentius de Freiberg.
Titel
De missarum mysteriis; Expositio canonis missae.
Angaben zum Text
(1. 217ra–226vb) Innocentius III, De missarum mysteriis. Tria sunt in quibus precipue diuina lex consistit. Mandata. Promissa et sacramenta … 226vb … ideoque benediccionem illam sacerdos facit in nomine trinitatis episcopus in nomine trinitatis .s. [signum?] Jn nomine patris et filij et spiritus sancti Amen. Et sic est finis exposicionis misse … ›Explicit exposicio misse‹. (2. 226vb–260ra) Vincentius de Freiberg, Expositio canonis missae (= eine reduzierende Fassung der ‚Expisitio missae‘ des Vincentius Gruner). ›Hic incipit vna alia exposicio canonis premissus [unlesbare Kürzung?] de sacramento corporis et sanguinis Christi‹ 227ra [Prolog:] Venerabiles patres et domini desiderio saniusque postulastis narrare … 227rb … [Disposition:] In exordio presentis operis primo aliqua de sacramento eukaristie … [Text:] Quantum ad primum tredecimum in nummero sunt sacramento eukaristie declaranda … 260ra … a laude quoque terminemus vt in eternum laudemus eum qui uiuit et regnat in secula seculorum Amen Et sic es finis Exposicionis Canonis pro quo Deus gloriosus in perpetuum sit benedictusExplicit exposicio Canonis‹. Der Traktat von Papst Innozenz III. über die Geheimnisse der Messfeier weicht teilweise vom Druck bei Migne PL 172, Sp. 773–915 ab und endet in der vorliegenden Hs. mit Buch VI, Kap. XIV; die sich anschließende ‚Conclusio libelli‘ (Migne PL 172, Sp. 913D916A) fehlt. Dem päpstlichen Traktat schließt sich die ‚Expositio canonis missae‘ des Vincentius von Freiberg an; bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine 6 reduzierende Redaktion der ‚Expositio missae‘ des Theologen und Zisterziensers Vinzenz Gruner († vor 1421; VL2 11, Sp. 561–567), die u.a. im ersten Buch nur den Prolog und die Kapitel über das Sakrament der Eucharistie bringt (wie auch in der Rubrik 226vb deutlich wird: de sacramento corporis et sanguinis Christi). Der Traktat in der Redaktion Freibergs ist u.a. überliefert in BSB München, clm 18803, 96ra–162rb (Vincentius de Freiberg), clm 5605, 196ra–214va (anon.) und clm 28469, 3ra–48rb (anon.). Vinzenz von Freiberg ist u.U. mit dem seit 1422 in Leipzig immatrikulierten Baccalaureus Vincencius Haller de Friberg identisch (vgl. VL2 11, Sp. 566). Die Texte von Innozenz III. und von Vinzenz von Freiberg wurden vom Schreiber der Hs. offenbar als eine Einheit aufgefasst und zusammen aufgeschrieben, worauf auch die Rubrik 216vb hindeutet, die beide Traktate miteinander verbindet.
Rubrik
216rb ›Sequitur exposicio Misse cum exposicione Canonis‹.
Incipit
217ra Tria sunt in quibus precipue diuina lex consistit. Mandata. Promissa et sacramenta
Weiteres Initium
227ra Venerabiles patres et domini desiderio saniusque postulastis narrare …
Explicit
260ra … a laude quoque terminemus vt in eternum laudemus eum qui uiuit et regnat in secula seculorum Amen Et sic est finis Exposicionis Canonis pro quo Deus gloriosus in perpetuum sit benedictusExplicit exposicio Canonis‹.
Edition
s. Angaben zum Inhalt.

6) 260vb–269vb Digitalisat

Titel
Evangelium Nicodemi cum ‚Cura sanitatis Tiberii’.
Angaben zum Text
Die vorliegende Hs. bietet den vollständigen Text des apokryphen Nikodemus-Evangeliums, dem die ‚Cura sanitatis Tiberii‘ angeschlossen ist. ›Jncipit prologus in hystoriam Nychodemi de passione et resurrectione domini.Factum est in anno nonodecimo Tyberij Caesaris Jmperij Romanorum et herodis Jmperij Galilee … 267vb … Direxi potestati vestre omnia que gesta sunt de Ihesu in pretorio meo [Cura sanitatis Tiberii:] Hanc epistulam direxit Claudio Pylatus adhuc viuentem Tyberio jmperatore licet gravissimo laborante morbo … 269vb … Dominus autem contulit credentibus in se salutem Quia ipsum credimus dei filium Qui cum patre et spiritu sancto viuit et regnat deus per omnia secula seculorum AmenExplicit Ewangelium [!] Nichodemi Discipuli [?] Domini nostri Ihesu Christi‹. Stegmüller, RB 179,27.3 bzw. 179,27.5. Edition: Hack C. Kim, The gospels of Nicodemus. Gesta salvatoris, ed. from the Codex Einsidlensis (Einsiedeln Stiftsbibliothek, MS 326), Toronto 1973 (Toronto Medieval Latin Texts 2), S. 13–50 (Evangelium); Ernst Von Dobschütz, Christusbilder. Untersuchungen zur christlichen Legende, Leipzig 1899 (Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 18, N.F. 3), S. 163**–189** (‚Cura sanitatis Tiberii‘; ohne Nennung dieser Hs.).
Rubrik
260vb Jncipit prologus in hystoriam Nychodemi de passione et resurrectione domini.
Incipit
260vb Factum est in anno nonodecimo Tyberij Caesaris Jmperij Romanorum et herodis Jmperij Galilee
Weiteres Initium
276vb Hanc epistulam direxit Claudio Pylatus adhuc viuentem Tyberio jmperatore licet gravissimo laborante morbo.
Explicit
269vb … Dominus autem contulit credentibus in se salutem Quia ipsum credimus dei filium Qui cum patre et spiritu sancto viuit et regnat deus per omnia secula seculorum AmenExplicit Ewangelium [!] Nichodemi Discipuli [?] Domini nostri Ihesu Christi‹.
Edition
S. Angaben zum Inhalt.

7) 270ra–271vb Digitalisat

Verfasser
Johannes Wenck von Herrenberg (GND-Nr.: 118766821).
Titel
Sermo de resurrectione Domini.
Angaben zum Text
Sermo de ressurectione Domini.Collacio de Resurreccione dominicaResurrexi et adhuc tecum sum Originaliter [?] Psmo 138o [Ps 138,18] Recitatum autem in introitu instantis [?] festiuitas Dominice Resurreccionis … 271vb … Quod nobis concedere dignetur Christus verus pacis [?] in secula benedictus Amen ›Explicit sermo factus ad vniuersitatem Heidelbergensem per Magistrum Johannem Wenck de Herrenberg Baccalaureum theologie professore eximium Anno 1437o in capella uirginis gloriose‹. Vgl. Ritter, Heidelberger Universität, S. 503. Johannes Wenck von Herrenberg war seit April 1435 Inhaber der ersten Lektur der Heidelberger theologischen Fakultät und war bis zu seinem Tod, am 21. Juni 1459 wird er als verstorben erwähnt, mehrfach Rektor der Universität. 1459 vermachte er der Universität seine Bücher und Hss.; möglicherweise gehörte die vorliegende Hs. aus dem Besitz Wencks dazu. Vgl. zusammenfassend Drüll, Gelehrtenlexikon 1, S. 335f. Die meisten von Wencks Schriften sind bislang noch nicht ediert, so auch diese genannte Predigt (VL2 10, Sp. 843–845: Werkverzeichnis mit Hinweisen zu den existierenden Ausgaben).
Rubrik
270ra ›Collacio de Resurreccione dominica‹.
Incipit
270ra Resurrexi et adhuc tecum sum Originaliter [?] Psmo 138o [Ps 138,18] Recitatum autem in introitu instantis [?] festiuitatis Dominice Resurreccionis
Explicit
271vb … Quod nobis concedere dignetur Christus verus pacis [?] in secula benedictus AmenExplicit sermo factus ad vniuersitatem Heidelbergensem per Magistrum Johannem Wenck de Herrenberg Baccalaureum theologie professore eximium Anno 1437o in capella uirginis gloriose‹.
Edition
s. Angaben zum Inhalt.

8) 272ra–272vb Digitalisat

Verfasser
Johannes Wenck von Herrenberg (GND-Nr.: 118766821).
Titel
Quaestio de Spiritu sancto.
Angaben zum Text
Quaestio de Spiritu sancto. [Questio] Vtrumque Vis spiratiua est spiritui sancto a patre et filio vniformiter communicata Et nota queritur … 272vb … et vtrum usque in signo [??] et euidenciam [?]. Vgl. VL2 10, Sp. 844. S. zu Johannes Wenck von Herrenberg Text 7. Die meisten von Wencks Schriften sind bislang noch nicht ediert, so auch die hier genannte Quaestio (VL2 10, Sp. 843–845: Werkverzeichnis mit Hinweisen zu den existierenden Ausgaben).
273*r–v leer.
Incipit
272ra Vtrumque Vis spiratiua est spiritui sancto a patre et filio vniformiter communicata Et nota queritur
Explicit
272vb … et vtrum usque in signo [??] et euidenciam [?].
Edition
s. Angaben zum Inhalt.


Bearbeitet von
Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 438. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.