Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 479
Zusammengesetzte Handschrift
Pergament, Papier · 1, 2, 76, 1 Bll. · 20,4 × 14,0 cm · Frankenthal · um 1160–1165 / 1500 (?)
- Schlagwörter (GND)
- Liturgie / Messe / praktische Theologie.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Pergament und Papier.
- Umfang
- 1, 2, 76, 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 20,4 × 14,0 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- Hs. aus 2 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bl. I-II; II. Bl. 1–76). (I1)1a (inkl. Spiegel) + 2II + 4 VI48 + 2 V68 + IV76 + (I-1)77* (inkl. Spiegel). Die beiden vorgebundenen Pergament-Bll. (das alte vorrömische Vorsatzbl. sowie ein Fragment einer Messe) sind wohl als zwei Einzelbll. anzusehen und werden daher bei der Angabe des Umfangs gesondert angezeigt.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–76); moderne Foliierung für die beiden vorgebundenen Pergament-Bll. (a–b bzw. I–II, danach die Zählung). Das moderne Vor- und Nachsatzbl. der Hs. sind nicht gezählt, daher wird hier bei der Beschreibung die Zählung der Digitalisate übernommen.
- Einband
- Römischer Einband zwischen 1860 und 1866: helles Pergament (über Pappe?). Rücken mit goldgeprägten Wappen von Papst Pius IX. und des Kardinalbibliothekars Antonio Tosti sowie goldgeprägter Signatur in grün-schwarzem (?) Signaturschild und blauem Signturschildchen. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 838, die allerdings 1854 als Amtsantritt Tostis angibt und so den Einband in die Jahre 1854 bis 1866 datiert. Nach Mejía / Grafinger / Jatta, I Cardinali Bibliotecari, S. 277, ist Antonio Tosti allerdings erst 1860 zum Kardinalbibliothekar ernannt worden.
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Vorderspiegel mit blauem Signaturschildchen. Ir Capsa-Nummer und Allacci-Signatur: C 100 / 195 [?, gestrichen] sowie zwei älteren Signaturen (2216, 189). Iv mit Federproben, einer gestrichenen älteren und der aktuellen Signatur sowie dem Besitzvermerk: Jste liber pertinet Ad maius Franckentall Ordinis Canonicorum Regularium beati Augustini vltra Wormaciam circa Renum situatum. Diese Variante des Besitzvermerks ist bei Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 146 (The Librarians) und auch bei der Beschreibung der Hs. S. 201 nicht vermerkt; Ehrensberger, Libri liturgici, S. 560, zitiert ihn dagegen vollständig. 1r mit aktueller Signatur. 76v weiterer, allerdings verstümmelter Besitzvermerk: Jste liber pertinet ad monasterium [bricht hier ab], mit Federprobe. Die Verteilung von Capsa-Nummer und Allacci-Signatur sowie des ersten Besitzvermerks auf Bl. I zeigt, dass die Hs. in dem heute noch vorliegenden Gesamtbestand bereits von Frankenthal nach Heidelberg gelangte, der ‚Liber ordinarius‘ also schon in Frankenthal um die Bll. I und II ergänzt worden war, wobei es unklar ist, welche Funktion diese Bll. erfüllten. So umfasst Bl. II die Messen zum Samstag nach dem 3. Fastensonntag und zum 4. Fastensonntag nur fragmentarisch und ist zudem „falsch“ eingebunden (die Samstagsmesse beginnt mitten in der Lectio auf IIv und endet auf der Bl.-Mitte IIr, wo die Messe zum 4. Fastensonntag folgt). Bl. I war offenbar Teil einer älteren (makulierten) Hs., war dort vielleicht das Spiegelbl., worauf die Löcher eines Einbandbeschlags hindeuten könnten, und wurde dann dem ‚Liber ordinarius‘ als Vorsatzbl. beigebunden. Spätestens mit der Auflösung des Chorherrenstifts durch Kurfürst Friedrich III. gelangten die noch vorhandenen Bestände der Bibliothek 1562 nach Heidelberg; elf Bände scheinen allerdings schon ein paar Jahre zuvor durch Ottheinrich in die kurfürstliche Bibliothek gekommen zu sein (vgl. Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 146f.). Vgl. zur Großfrankenthaler Bibliothek und zum Skriptorium zusammenfassend auch Pfälzisches Klosterlexikon 1, S. 529–532.
- Literatur
- Bannister, Paleografia Musicale, S. 70f., Nr. 208, Taf.
37b (Teil I); Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium I, S.
201f.; Ehrensberger, Libri liturgici, S.
560; Johannes E. Gugumus, Ein Windesheimer „Liber ordinarius“
aus Frankenthal in Cod. Pal. lat. 479 der Vatikanischen Bibliothek, in:
Secundum regulam vivere. Festschrift für P. Norbert Backmund O.Praem., hrsg.
von Gert Melville, Windberg 1978, S. 335-341; E. Persoons / W. Lourdaux,
Bibliografische inleidung tot de studie van de Windesheimse Liturgie, in:
Sacris Erudiri 17 (1966), S. 401–410 (Hs. erwähnt S. 404); Pfälzisches Klosterlexikon 1, S. 531; Schunke, Einbände 2.2, S. 838; Stevenson, Latini, S. 152.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Faszikel I (Bl. I–II)
- Sachtitel / Inhalt
- Bl. aus einem Missale.
- Entstehungsort
- Frankenthal. (Lokalisierung nach Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 201).
- Entstehungszeit
- um 1160–1165 . (Datierung nach Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 201).
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Pergament.
- Umfang
- 2 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 20,4 × 14,0 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- Bestehend wohl aus zwei Einzelbll., die schon vor dem Abtransport nach Rom der Hs. beigebunden waren, wie der Frankenthaler Besitzvermerk (Iv) sowie die Capsa-Nummer und die Allacci-Signatur (Ir) zeigen.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Zwei moderne Foliierungen (a–b bzw. I–II, nach letzterer die Beschreibung).
- Zustand
- Mehr oder minder starke Bräunungen des Pergaments, mit Falten. Tinte des Alphabets auf IIr stark verwaschen. Minimaler Textverlust am unteren Rand von Bl. II, durch Beschnitt bedingt.
- Schriftraum
- 14,5 × 9,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 29 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Qualitätvolle Schrift von einer Hand. Als Auszeichnungsschrift dient eine Mischschrift aus Minuskel- und Kapitalisbuchstaben. Die Gesänge sind mit linienlosen Neumen versehen. Nach Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 201, ist die Hs. durch Schreiber K, der ein Schüler des Schreibers A war (vgl. ebd., S. 93–95), angefertigt worden. Schreiber A war es auch, der die Zier- und Versinitialen ausgeführt hat, während die Titel der einzelnen Abschnitte von K stammen.
- Buchgestaltung
- Der Anfang der Messe zum 4. Fastensonntag ist durch eine rote durchbrochene L-Initiale sowie eine Rubrik gekennzeichnet (IIr). Hervorhebung der einzelnen Messteile durch Rubriken bzw. rote Lombarden mit Nodi. Zum Teil Satzmajuskeln mit üblichen Rubrizierungen. Gegenüber dem Text der Lesungen und Gebete sind die Gradualien in einer kleineren Schriftgröße geschrieben und mit linienlosen diastematischen Neumen versehen.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Alphabet am Seitensteg von IIr (ausgehendes 15., beginnendes 16. Jh. [?]).
- Provenienz
- Frankenthal / Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- Die beiden Einzelbll. waren schon vor dem Abtransport nach Rom der Hs. beigebunden worden, wie die Capsa-Nummer und die Allacci-Signatur (Ir) zeigen. Iv Besitzvermerk: Jste liber pertinet Ad maius Franckentall Ordinis Canonicorum Regularium beati Augustini vltra Wormaciam circa Renum situatum. Dieser Eintrag lässt vermuten, dass die Bll. bereits Bestandteil der Hs. waren, bevor sie nach der Auflösung des Stifts nach Heidelberg gelangte (s. auch bei Geschichte der Handschrift.). Nach Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 201, gehörte das Einzelbl. II zu einem Missale, das im Frankenthaler Skriptorium um 1160/65 entstanden ist. Sie weist es dem von ihr sogenannten Schreiber K zu, der ein Schüler des Schreibers A war und mit diesem immer wieder zusammenarbeitete (vgl. Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 93–95). Bei Bl. I, das den Besitzvermerk trägt, ist der Zusammenhang, in dem es mit der Hs. steht, nicht sicher; auch ist die Entstehungszeit nicht gänzlich klar. Der Eintrag des Besitzvermerks, der von dem üblichen Muster der Ex libris abweicht und bei Cohen-Mushlin nicht vermerkt ist, korrespondiert vermutlich zeitlich mit der Entstehung des ‚Liber ordinarius‘, die Cohen-Mushlin, Medieval scriptorium, S. 201, um 1490/95 ansetzt. Als Schreiber identifiziert sie Nikolaus Numan (bis Bl. 50r, Zeile 20) und eine weitere Hand für den Rest des ‚Liber‘.
1) IIr–v
- Titel
- Bl. aus einem Missale: Fragment von zwei Messen.
- Angaben zum Text
- Es handelt sich um die fragmentierten Messen zum Samstag
nach dem 3. Fastensonntag sowie zum 4. Fastensonntag. Der vorhandene Text
beginnt mitten in der Lesung. IIv: Sic faciebatis filiabus Israhel et illae
timentes loqueban]tur uobis. Sed non filia Iuda sustinuit [:
Lectio, Dn 13,57–62] … IIr … ›Dominica in media .xl.‹
[Introitus: Is 66,10–11; Ps 121,1] Lętare Iervsalem et conuentum
facite omnes qui diligitis eam … [bricht ab mit dem Graduale, Ps
121,1] ›Graduale‹ Letus sum in his que dicta
sunt [Ende des Fragments].
Ir bis auf Capsa-Nummer, Allacci-Signatur und ältere Signaturen leer.
Iv Federproben (zum Teil verderbt, u. a. die Regel des Hieronymus: Quicquid obtuleris eo neglecto ad quod teneris / ingratum est spiritui sancto… ) und Besitzvermerk (s. Geschichte des Faszikels).
- Incipit
- IIv ---]tur uobis. Sed non filia Iuda sustinuit …
- Explicit
- IIr … Lętatus sum in his quę dicta sunt [hier bricht der Text ab].
Faszikel II (Bl. 1–76)
- Sachtitel / Inhalt
- Liber ordinarius canonicorum s. Augustini Frankenthalensium.
- Entstehungsort
- Frankenthal. Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 201).
- Entstehungszeit
- 1500 (?) . (Datierung nach Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 201: um 1490/95).
- Typus (Überlieferungsform)
- Faszikel.
- Beschreibstoff
- Papier.
- Umfang
- 1–76 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 20,4 × 14,0 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- 4 VI48 + 2 V68 + IV76.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–76).
- Zustand
- Leichte Bräunungen. Fehlstellen und Risse, durch Anfaserungen ausgebessert bzw. mit Japanpapier (?) geklebt. Ränder zum Teil leicht eingerissen und bestoßen.
- Schriftraum
- 14,5 × 9,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 29–33 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Schleifenlose Bastarda des letzten Jahrzehnts des 15. Jhs. von zwei Händen. Als Schreiber identifiziert Cohen-Mushlin, Medieval scriptorium, S. 201f., Nikolaus Numan (bis Bl. 50r, Zeile 20) und eine weitere Hand für den Rest des ‚Liber‘; der Handwechsel erfolgt mit dem Zeilenumbruch mitten im Wort sig- / nat. Die Rubriken sind von der zweiten Texthand in einer Bastarda ausgeführt, deren Versalien eine Tendenz zur Fraktur zeigen; die Intitialen schreibt Cohen-Mushlin Nikolaus Numan zu (S. 202).
- Buchgestaltung
- Einspaltig angelegt, bis auf die tabellenartigen Einschübe zu den Sonntagsbuchstaben, zur Goldenen Zahl und der neuen Feiertagsaufteilung (6v–7v, 24r). Der Anfang des Prologs ist mit einer grüngefüllten Fleuronnée-Initiale ausgestattet. Die auf 6v und 7r vorgesehenen Skizzen zu den Sonntagsbuchstaben bzw. zur Goldenen Zahl fehlen (vgl. dazu den Druck des ‚Liber ordinarius‘, fol. 8r). Die Kapitelanfänge werden durch Rubriken und rote Lombarden hervorgehoben; meist ist darüber hinaus der zweite Buchstabe des ersten Wortes in einer frakturartigen Majuskel geschrieben. Innerhalb des Textes werden Unterabschnitte durch rote Paragraphzeichen, vereinzelt auch durch rote Kreuze (50r–v), sowie mit Satzmajuskeln bzw. (Fraktur-)Versalien und den üblichen Rubrizierungen angezeigt. Vereinzelt sind die Anweisungen an den Rubrikator erhalten.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Mehrfach Korrekturen und Ergänzungen von verschiedenen Händen (teilweise von den Schreiberhänden), zum Teil durch Verweiszeichen den entsprechenden Stellen im Text zugeordnet.
- Provenienz
- Frankenthal / Heidelberg.
- Geschichte des Faszikels
- 1r mit aktueller Signatur. Der Text ist zum überwiegenden Teil von Nikolaus Numan geschrieben worden, einem Augustiner, der aus Frankfurt stammte und zwischen 1488 und 1508 in Frankenthal als professus und Schreiber nachweisbar ist; in seiner Funktion als Hauptschreiber arbeitete er mit einem Team von drei oder vier Assistenten zusammen und bildete so den Kern eines möglicherweise noch größeren Skriptoriums. Seit spätestens 1499 war er Bibliothekar des Klosters, führte ein neues Signaturensystem ein und versah die Bände meist auf dem Vorderspiegel mit einem Schildchen, auf dem er das Frankenthaler Exlibris, eine knappe Inhaltsangabe sowie die Signatur vermerkte. Als zweiten Schreiber (ab Bl. 50r, Zeile 21) lässt sich der Rubrikator der Hs. identifizieren. 76v mit einem weiteren, allerdings verstümmelten Besitzvermerk: Jste liber pertinet ad monasterium [damit bricht der Eintrag ab]. Nach Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 138, entstand die Abschrift des ‚Liber ordinarius‘ der Windesheimer Reformkongregation um 1490/95 im Frankenthaler Skriptorium, wie der Vergleich mit Numans erster Hs. (datiert auf 1488) und seinen späteren, ebenfalls datierten Arbeiten zeige. Die Tabellen zu den Sonntagsbuchstaben bzw. zur Goldenen Zahl geben jedoch das Jahr 1500 an (6v, 7r: M.d.), sodass wohl eher davon auszugehen ist, dass die Abschrift auch in diesem Jahr (für den Eigenbedarf?) in Frankenthal geschaffen wurde und damit auch die liturgische Praxis (im Speziellen im Augustinerchorherrenstift Frankenthal?) der Jahre um 1500 widerspiegelt. Denn in der gedruckten Version ‚Ordinarius divini officii pro ordine canonicorum capituli sive congregationis Windesemensis‘, die 1521 in Deventer erschienen ist, wird für die Bestimmung der Sonntagsbuchstaben und der Goldenen Zahl das Jahr 1520 angegeben. Vgl. zusammenfassend Cohen-Mushlin, Medieval Scriptorium, S. 138-141, S. 146, S. 201; Gugumus, Liber ordinarius, S. 335–341 (ausgehend von einem falschen Besitzvermerk, der nach Angaben von Gugumus im Codex stehen soll, gelangt er allerdings zu einer falschen Datierung der Hs. und verortet sie bereits für das Jahr 1480 in der Frankenthaler Bibliothek).
2) 1r–75v
- Verfasser
- Unbekannt.
- Titel
- Liber ordinarius canonicorum s. Augustini Frankenthalensium.
- Angaben zum Text
- Der Codex enthält die festen und unveränderlichen
Bestimmungen über die Feier der Messe und des Officiums zu den verschiedenen
Zeiten des Tages sowie im Verlauf des gesamten Kirchenjahres, über die
Einkleidung und Profess der Novizen, die Betreuung der Kranken (wie
Krankenkommunion und Krankensalbung) und das Begräbnis der Klosterinsassen;
darüber hinaus sind auch verschiedene Beschlüsse des Stiftskapitels
enthalten: (1. 1r–64v) Liber ordinarius (ohne Kalendar). (2. 65r–67v) Forma
absolutionis. (3. 68r–72r) ›De remediis contra pericula que
contingere possunt circa canonem‹. (4. 72r–74r) ›Diffinita
cappituli de collectis [unterstrichen und darüber geschrieben:
circa ordinarium] seruandis‹. (5. 74r–75v) ›Diffinita
cappituli circa kalendarium‹. Die Hs. entstand, um die neue
Liturgie der Windesheimer Reformkongregation, der Frankenthal bereits seit
1468 angehörte, zu verbreiten. Alle der Kongregation unterstellten Klöster
folgten dem Kalender der Diözese Utrecht (in dyocesi
Traiectensi), in der das Kloster Windesheim lag (Omnia
festa tocius kalendarij que cum rubrica scripta sunt celebra festa sunt in
dyocesi Traiectensi et in domibus nostris eiusdem episcopatus celebriter
peragenda, 25v). Eine Edition der Hs. existiert bislang nicht;
mit dem ‚Ordinarius divini officii pro ordine canonicorum
capituli sive congregationis Windesemensis‘ (Deventer 1521) liegt
allerdings ein Druck vor, der bis auf einige wenige Abweichungen mit der Hs.
übereinstimmt. So fehlt dem Druck beispielsweise der Prolog der vorliegenden
Hs.; er hat aber ein Kalendar, das wiederum in der Hs. fehlt. Ergänzend
bietet die vorliegende Hs. verschiedene Beschlüsse des Stiftskapitels.
76r bis auf Zeilengerüst leer.
76v bis auf Zeilengerüst, eine Federprobe und einen verstümmelten Besitzvermerk (s. Geschichte der Handschrift) leer.
77*r–v leer.
- Rubrik
- 1r ›Rationale Diúinorum‹ [Titel des 17. Jhs.].
- Incipit
- 1r Cvm vniuersa que in officio diuino cantanda et legenda sunt in libris ad idem officium pertinentibus …
- Explicit
- 75v … scribenda et seruanda erunt cum illorum anniuersario quod sui [?] obitus diei vicinius fuerit signatum. Amen.
- Bearbeitet von
- Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 479. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.