Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 482

Zusammengesetzte Handschrift

Pergament · 4, 191, 1 · 23 × 16,5 cm · Kloster Schönau im Odenwald (?) · um 1200 / 4. Viertel 11. Jh. (nach 1076) / 2. Hälfte 13. / 1. Hälfte 14. Jh. / 2.–3. Viertel 15. Jh. / um 1200–1. Viertel 13. Jh.


Schlagwörter (GND)
Liturgieerklärung / Abendmahlstreit / Hagiographie / Liturgie / Chronik / Sermones / Katharer / Häresie / Brieftraktat / Ordenspolemik / Marienverehrung.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament, Vorsatzbll. und Inhaltsverzeichnis Papier (A, 1a, I, a, 192*).
Umfang
4, 191, 1.
Format (Blattgröße)
23 × 16,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Hs. aus 6 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bl. 1–42; II. Bl. 43–66; III. Bl. 67–138; IV. Bl. 139–147; V. Bl. 148–169; VI. Bl. 170–191). (I-1)A + 1I + 11a + 1a + … + (I-1)192*. Bl. A bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 192* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl. Die Bll. I, 1a und a sind jeweils einzeln eingeheftet, Bl. a mit dem Inhaltsverzeichnis ist dabei deutlich höher als der Buchblock (32 × 16,5), der obere Teil wird deshalb eingefaltet. An Bll. 15, 24, 27, 30 und 34 wurden schmale Pergamentstreifen als Blattweiser befestigt.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Neuzeitliche Bleistiftfoliierung (A, I, 1–191). Ältere Tintenfoliierung (a). Die Bezeichnung unfoliierter Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 192*).
Wasserzeichen
Vorsatzbll. ohne erkennbare Wasserzeichen.


Nachträge und Benutzungsspuren
Bl. arv enthält ein Inhaltsverzeichnis des 16. oder 17. Jhs.: In membranis. 4o. De divinis officiis [später ergänzt: Micrologus]. Sententiae de sacramentis ex patribus … – … quidam in gestis Anglorum Georgio pontificoin Britannia. Am Schluss teilweise durch Tintenfraß und Übervliesung unleserlich. Der Inhalt entspricht dem heutigen Zustand. Schottenloher (Pfalzgraf Ottheinrich, s. Literatur, S. 47, Anm. 38) schrieb das Inhaltsverzeichnis Matthias Flacius zu (s. Geschichte der Handschrift).

Einband
Grünes Pergament mit Goldpressung auf Pappen. Rom, 1626–1633. Vorderdeckel Wappen Papst Urbans VIII. (Pontifikat 1623–1644), Hinterdeckel Wappen des Kardinalbibliothekars Francesco Barberini (1626–1633). Rücken in den Jahren 1846–1853 mit weißem Pergament erneuert. Oben das Wappen von Papst Pius IX. (Pontifikat 1846–1878), darunter ein Signaturschild aus dunkelgrünem Leder mit Golddekor 482, darunter das Wappen des Kardinalbibliothekars Luigi Lambruschini (1834–1853), unten das blaue Signaturschild der BAV. Wappen und Dekor jeweils in Gold. Kapital mit braunen (ehemals roten?) und blauen Seidenfäden umwickelt. Schunke, Einbände 2,2, S. 837; vgl. Schunke, Einbände 1, S. 256f.
Provenienz
Kloster Schönau im Odenwald / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Teile der Hs. entstanden teils in Paderborn (Fasz. II), teils im Zisterzienserkloster Schönau im Odenwald (Rhein-Neckar-Kreis), unweit von Heidelberg (Fasz. I und III–VI). Möglicherweise wurden die Teile bereits dort zusammengeführt (spätes 15. oder 1. H. 16. Jh. ?). Nach der Aufhebung des Klosters 1558 im Zuge der Reformation in der Kurpfalz gelangten sie zusammen mit weiteren 26 Schönauer Hss. in die Heidelberger Schlossbibliothek. Zu den erhaltenen Hss.: Krämer, Handschriftenerbe 1, Teil 2, S. 715. Krämer schrieb die gesammte Hs. dem Dom von Paderborn zu, sie sei dann über einen "Johannes von Rodenbach" nach Schönau gelangt (Krämer 2, S. 649, S. 715; Krämer 3, S. 553), danach auch Taylor, A new inventory, S. 187. Dies ist irreführend, lediglich Fasz. II stammt aus Paderborn. Johannes de Rodinberg (!) war der zeitweilige Entleiher von Fasz. V. in Schönau (siehe Geschichte des Faszikels V). Zum Kloster: Franz Fuchs, in: LexMA 7, München 1995, Sp. 1530; Meinrad Schaab, Die Zisterzienserabtei Schönau im Odenwald, Heidelberg 1963 (Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde 8); Andreas Cser, Zisterzienserabtei Schönau, in: Klöster in Baden-Württemberg (https://www.kloester-bw.de/, abgerufen 07.10.2021). Karl Schottenloher hatte vermutet, die Hs. sei durch die Hände des Reformators und Historikers Matthias Flacius "Illyricus" gegangen (Schottenloher, Pfalzgraf Ottheinrich, s. Literatur, S. 7, S. 47), schon Lehmann kommentierte dies recht skeptisch (Lehmann, Fuggerbibliotheken 1, S. 147). Im Inventar der Schlossbibliothek Pal. lat. 1929 (angelegt um 1556–1558) findet sich nur der erste Text des ersten Faszikels verzeichnet (siehe Geschichte des Faszikels I), so dass anzunehmen ist, dass die Faszikel bereits zu einem Band zusammengefasst waren. 1558 gelangte dieser in die Palatina und 1623 mit dieser in die Vatikanische Bibliothek. Auch im Allacci-Register Pal. lat. 1949 wird nur der erste Text erwähnt, es findet sich im Band auch nur eine entsprechende Nr., s. Geschichte des Faszikels I). 1r C. 103/ 1370. (Pal. lat. 1949, 34v: 1370 Missae explicatio. 4. C. 103.). Die Capsa-Nummer C. 103 findet sich jedoch zweimal (Ir, 1r). Besitzstempel der BAV: 1r, 15v, 67r, 138v, 139r, 147v, 148r, 169v, 170r, 191v. Die Hs. wurde 2005 in einer externen Werkstatt restauriert (Klebeetikett auf dem Hinterspiegel: Laboratorio di Restauro esterno, Registro no 8, B.A.V. Data 15 Feb. 2005).

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_482_v2
Literatur
Sancti Ambrosii Opera, Bd. 7, ed. Otto Faller, Wien 1955 (CSEL, 73), S. XVII (diese Hs.); Higinio Anglés, El tesoro musical de la Biblioteca Vaticana, in: Collectanea Vaticana in honorem Anselmi Μ. Card. Albareda a Bibliotheca Apostolica edita, Bd. 1, Vatikanstadt 1962 (Studi e testi, 219), S. 23–53, S. 29; Bannister, S. 16f., Nr. 46 und Tafel 6b; Suitbert Bäumer, L'auteur du Micrologue: Étude d'après les manuscrits, suivie de deux chapitres inédits, in: Revue Bénédictine 8 (1891), S. 193–201, S. 194; Bethmann, Nachrichten, S. 335; Vincenzo Federici, I codici dell'esposizione Gregoriana al Vaticano, in: Archivio della Società romana di storia patria 27 (1904), S. 225–233, S. 230; Oskar Fleischer, Die Germanischen Neumen als Schlüssel zum altchristlichen und gregorianischen Gesang, Frankfurt a. M. 1923, S. 149, Notenanhang, S. 81f., Nr. XXI; Gugumus, Erforschung, S. 139; Hanselmann, Bücherschenkung, S. 124; HÜWA 1,1, S. 263 und 1,2, S. 267; Germain Morin, Que "l'auteur du Micrologue" est Bernold de Constance, in: Revue Bénédictine 8 (1891), S. 385–395, S. 394; Franz Pelster, Aus der Frühzeit deutscher Scholastik und deutscher Frömmigkeit. Mitteilungen aus einer Paderborner Handschrift (Cod. Vat. Palat. 482), in: Scholastik 15 (1940), S. 533–559Franz PELSTER, Aus der Frühzeit deutscher Scholastik und deutscher Frömmigkeit. Mitteilungen aus einer Paderborner Handschrift (Cod. Vat. Palat. 482), in: Scholastik 15 (1940), S. 533–559; Salmon, Mss. liturgiques 1, Nr. 491; Heinrich Volbert Sauerland, Eine Paderborner Handschrift des 12. Jahrhunderts in der Vatikanischen Bibliothek, in: Historisches Jahrbuch 15 (1894), S. 574–575; Karl Schottenloher, Pfalzgraf Ottheinrich und das Buch: ein Beitrag zur Geschichte der evangelischen Publizistik, Münster in Westf. 1927, S. 7, 47; Robert J. Scollard, A List of Photographic Reproductions of Mediaeval Manuscripts, in: Mediaeval Studies 4 (1942), S. 126–138, S. 137; Robert J. Scollard, A List of Photographic Reproductions of Mediaeval Manuscripts, in: Mediaeval Studies 5 (1943), S. 51–74, S. 54; Daniel S. Taylor, Der Micrologus Bernolds von Konstanz und der Codex Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek HB VI 114, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 52 (1996), S. 171–179, S. 178; Daniel S. Taylor, A new inventory of manuscripts of the Micrologus de ecclesiasticis observationibus of Bernold of Constance, in: Scriptorium 52 (1998), S. 162–191, S. 187–188; Paolo Zanna, Inni e ritmi ibernolatini e codici insulari, in: Poesia dell’Alto Medioevo europeo: manoscritti, lingua e musica dei ritmi latini, Florenz 2000, S. 355–381, S. 365.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Faszikel I (Bl. 1–42)

Sachtitel / Inhalt
Bernoldus Constantiensis, Micrologus de ecclesiasticis observationibus.
Entstehungsort
Kloster Schönau im Odenwald (?).
Entstehungszeit
um 1200.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Pergmant.
Umfang
42 Bll.
Format (Blattgröße)
23 × 16,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(V-1)9 + (V-2)17 + 2 IV33 + (V-1)42. Nach Bl. 6 ein Bl. ausgeschnitten (kein Textverlust), ebenso nach Bl. 33.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
9v unten (teilweise abgeschnitten): [vii]us; 17v unten alte Lagenzählung .viiius.
Zustand
Pergament z. T. löchrig, wenige leichte Verschmutzungen.

Schriftraum
21 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1ra–3vb, 5ra–13vb, 14va–17vb zweispaltig, der Rest einspaltig.
Zeilenanzahl
31–52 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Späte Karolingische Minuskel von 5 Händen (1ra–15rb, 15vb–17vb, 18r–33v, 34r–39v, 39v–42v).
Buchgestaltung
Textraumbegrenzung und Zeilenlinien blind gegriffelt. Zeilenraster am Seitenrand durchgenadelt. Rubriziert (ohne 15va–17vb). Satzinitialen rot hervorgehoben. Ein- bis vierzeilige rote Lombarden zu den Textabschnitten.

Nachträge und Benutzungsspuren
15rb Nachtrag einer Hand des 13. Jhs. (Text 3). 42v unter dem Textende: Domine probasti me et cognovisti me [Ps 138,1]. Nachtrag einer Hand des 13. Jhs.

Provenienz
Kloster Schönau im Odenwald / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Der Faszikel entstand wahrscheinlich im Zisterzienserkloster Schönau im Odenwald (Rhein-Neckar-Kreis), unweit von Heidelberg. Im 15. Jh. befand er sich dort: 1r Iste liber est beate Marie virginis in Schonaugia, Cisterciensis ordinis, Wormaciensis diocesis etc. Vgl. auch: Colette Jeudy, Fonds Palatin, in: Elisabeth Pellegrin (Hrsg.), Les manuscrits classiques latins de la Bibliothèque Vaticane 2.2: Fonds Palatin, Rossi, Ste-Marie Majeure et Urbinate, Paris 1982 (Documents, Études et Répertoires publiés par l'Institut de Recherche et d'Histoire des Textes 21), S. 9–416, dort S. 323 (zu Pal. lat. 1667). Nach der Aufhebung des Klosters 1558 im Zuge der Reformation in der Kurpfalz gelangte er zusammen mit 26 Schönauer Hss. über die Heidelberger Schlossbibliothek in die Palatina. Im Inventar der Schlossbibliothek von 1556–1558 nachweisbar: Pal. lat. 1929, 115r Mycrologus de ecclesiasticis observationibus auf perment geschrieben. caret fine. Dies dürfte sich auf den gesamten, zu diesem Zeitpunkt schon zusammengefügten Band beziehen (s. Geschichte der Handschrift).

1) 1ra–13va Digitalisat

Verfasser
Bernoldus Constantiensis (GND-Nr.: 119422352).
Titel
Micrologus de ecclesiasticis observationibus, cap. i–xxiii et xxx–lxii .
Rubrik
6rb ›Incipit micrologus de dominicis observationibus‹.
Incipit
1ra Presbyter cum se parat ad missam iuxta Romanam ordinem
Weiteres Initium
6rb Ab adventu domini usque ad nativitatem eiusdem …
Explicit
13v … cum quinque milibus hominum saturari mereamur.

2) 13va–15rb Digitalisat

Titel
Sententia et excerpta diversa.
Incipit
13va Dubitari solet an is qui per symoniacam heresim beneficia ecclesie possideret
Explicit
15rb … cum quinque milibus hominum saturari mereamur.
Edition
Migne PL 151, Sp. 973–1022 (die in den 1990er Jahren angekündigte Edition von Daniel S. Taylor ist bisher nicht erschienen).

3) 15rb Digitalisat

Beteiligte Personen
Abt Werner von Schönau.
Titel
Adnotatio .
Incipit
15rb Ditherus dictus minner Christi
Explicit
15rb … pena hospitale in Heidelberc, Wernhero abate.
Edition
Sauerland, Paderborner Hs., s. Literatur, S. 574 (fehlerhaft).

4) 15va Digitalisat

Beteiligte Personen
Sanctus Columbanus (GND-Nr.: 118638459).
Titel
Caracteres sancti Columbani.
Rubrik
15va ›Sanctus Columbanus fecit hos caracteres‹.

5) 15vb–17vb Digitalisat

Verfasser
Aurelius Augustinus (GND-Nr.: 118505114) / Ambrosius Mediolanensis (GND-Nr.: 11850245X) / Beda Venerabilis et al. (GND-Nr.: 118508237).
Titel
Sententiae de sacramento.
Rubrik
15vb ›Incipiunt sentencie de sacramento‹.
Incipit
15vb Augustinus contra Faustum: Panis et calix non quilibet
Explicit
17vb … habebat autem longitudinis vii pedum.
Edition
Augustinus Hipponensis, Contra Faustum, ed. Joseph Zycha, Wien 1891 (CSEL 25), S. 552; Beda Venerabilis, De locis sanctis, ed. Jean Fraipont, Turnhout 1965 (CCL 175), S. 259–260.

6) 18r–39v Digitalisat

Verfasser
Ambrosius Mediolanensis (GND-Nr.: 11850245X).
Titel
De mysteriis.
Rubrik
18r ›Incipit liber sancti Ambrosii de sacramentis‹.
Incipit
18r De moralibus cottidianum sermonem habuimus
Explicit
39v … et nunc et semper et in omnia secula seculorum.
Edition
Ambrosius Mediolanensis, De Mysteriis, ed. Otto Faller, in: Sancti Ambrosii Opera, Bd. 7, Wien 1955 (CSEL 73), S. 89–116; Migne PL 16, Sp. 389–405.

7) 39v–40r Digitalisat

Verfasser
Ambrosius Mediolanensis (GND-Nr.: 11850245X).
Titel
Expositio super Lucam, lib. 4 (excerptum).
Rubrik
39v ›Ambrosius in exposicione super Lucam‹.
Incipit
39v Magnum quidem est et spiritale documentum
Explicit
40r … cum saeculo sis misera cupiditate subiectus.
Edition
Ambrosius Mediolanensis, Expositio super Lucam, ed. Marc Adriaen, Turnhout 1957 (CCL 14), S. 133, Z. 905–913; Migne PL 15, Sp. 1634.

8) 40r–42v Digitalisat

Verfasser
Aurelius Augustinus (GND-Nr.: 118505114).
Titel
Epistola ad Bonifatium episcopum (epistola xcviii).
Incipit
40r Bonifacio coepiscopo Augustinus in domino salutem
Weiteres Initium
40r Quaeris a me utrum parentes baptizatis parvulis suis noceant …
Explicit
42v … sed saluberrime consuetudinis reddidi quam potui rationem.
Edition
Augustinus Hipponensis, Epistulae, ed. Klaus D. Daur, Turnhout 2009 (CCL 31 A), S. 227–233; Migne PL 33, Sp. 61.

Faszikel II (43–66)

Sachtitel / Inhalt
Bernoldus Constantiensis, Micrologus de ecclesiasticis observationibus.
Entstehungsort
Kloster Schönau im Odenwald (?).
Entstehungszeit
4. Viertel 11. Jh. (nach 1076).
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
24 Bll.
Format (Blattgröße)
23 × 16 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
3 IV66.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
S. zum Codex.
Zustand
66v Schrift blass und berieben.

Schriftraum
21 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
43r–63v 39 Zeilen, 64r–66v 20–26 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
43r–63v Karolingische Minuskel von einer Hand. 63v–66v wurden, ebenfalls in später Karolingischer Minuskel, von vier verschiedenen Händen geschrieben (63v–65r, 65r, 65v–66r, 66v).
Buchgestaltung
Schriftraumbegrenzungen und Zeilenlinien blind gegriffelt. 43r und 60v Rubriken in Maiuskelschrift (in Anlehnung an Capitalis Rustica). 43r und 60v einfache Initialbuchstaben in roter Tinte am Seitenrand ausgerückt.

Nachträge und Benutzungsspuren
Die Einträge 63v–66v sind möglicherweise als frühe Nachträge anzusehen.

Provenienz
Paderborn, Domstift / Zisterzienserkloster Schönau im Odenwald / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Der Faszikel entstand im 4. Viertel des 11. Jhs. oder wenig später. Terminus post ist der Tod Bischof Imads im Jahr 1076 (Text 2 ist seinem Andenken gewidmet). Sehr wahrscheinlich im Paderborner Domstift geschrieben (vgl. auch Pelster, Frühzeit, s. Literatur). Später befand er sich im Zisterzienserkloster Schönau im Odenwald (Rhein-Neckar-Kreis), unweit von Heidelberg. Nach der Aufhebung des Klosters 1558 im Zuge der Reformation in der Kurpfalz gelangte der Faszikel zusammen mit 26 Schönauer Hss. in die Heidelberger Schlossbibliothek und mit dieser in die Palatina. 1623 dann mit der Palatina in die Vatikanische Bibliothek gelangt (s. Angaben zur Hs.).
Besonderheiten
Das Stiftungsverzeichnis 66v zur Ausstattung des Doms von Paderborn ist nur hier überliefert.

9) 43r–60r Digitalisat

Verfasser
Erzbischof Lanfranc von Canterbury (Lanfrancus) (GND-Nr.: 11856921X).
Weitere beteiligte Personen
Berengar von Tours (GND-Nr.: 118655825).
Titel
De corpore et sanguine domini contra Berengarium.
Rubrik
43r ›Scriptum Lanfranci viri religiosi Longobardiquod per inspirationem sancti spirituscontra Beringeri Andegavensishereticam pravitatem edidit‹.
Incipit
43r Lanfrancus misericordia dei catholicus Beringerio catholice ecclesie adversario
Explicit
60r … est eius caro quam accipimus et verus est eius sanguis quem potamus.
Edition
Migne PL 150, Sp. 407–420.

10) 60v–63v Digitalisat

Verfasser
Theodoricus Paderbrunnensis (GND-Nr.: 100962122).
Weitere beteiligte Personen
Imadus Paderbrunnensis (GND-Nr.: 104356707).
Titel
De oratione dominica.
Rubrik
60v ›Scriptum Theodorici Paterbrunensis canonici de oratione dominica quod ob memoriam et honorem Immadi venerabilis episcopi instinctu reverendi sacerdotis Remboldi per gratiam sancti spiritus edidit‹.
Incipit
60v Patrem misericordie nostrum esse patrem cum rationibus tum auctoritatibus
Explicit
63v … per te qui es veritas, quidquid hic petimus efficiatur veritas.
Edition
Migne PL 147, Sp. 333–340; Bernhard Pez, Thesaurus anecdotorum novissimus, Bd. 2, Augsburg 1721, Sp. 57–68 (nach Klosterneuburg, Augustiner-Chorherrenstift, Cod. 253).

11) 63v–65r Digitalisat

Beteiligte Personen
Palmatius (GND-Nr.: 1080396004).
Titel
De passione sancti Thyrsi, Bonifatii et sociorum.
Incipit
63v Rictiovarus Maximiniani imperatoris prefectus legionem Thebeam iussu ipsius
Weiteres Initium
64r In hac crypta iacent corpora sanctorum
Explicit
65r … que volueris nos plenius alloqui poteris.
Edition
AA SS Oct. 2, S. 351, Nr. 80–82; Pelster, Frühzeit, s. Literatur, S. 553–554 (nach dieser Hs.), siehe auch bei den Texten.

12) 65r Digitalisat

Verfasser
Ultan von Ardbraccan (?).
Weitere beteiligte Personen
Heilige Brigitta (GND-Nr.: 120031043).
Titel
Hymnus de sancta Brigida virgine.
Rubrik
65r ›De sancta Brigida virgine‹.
Incipit
65r Christus in nostra insula que vocatur Hibernia
Explicit
65r … habere laudem et gloriam in conspectu angelorum.
Edition
Migne PLS 4, Sp. 2078, Nr. 18 (mit Abweichungen im Text); AH 51, S. 317–318, Nr. 240.

13) 65v–66r Digitalisat

Titel
Antiphonae et responsoria .
Angaben zum Text
(65v) Antiphona. A progenie in progeniem fecit misericordia dominus qui eduxit Habraham [!] … – … et universis fidelibus [CAO 1192]. Gloria patri … . Responsorium. In pace in idipsum dormiam … – … dormitationem [CAO 6921]. Antiphon. Vigilate omnes et orate … – … dormientes [CAO 5421]. Darunter abgesetzt und von anderer Hand: A[l]e[l]uia. Venit quidem Ihesus Χρυςtus et loquutus est beato Marco pax tibi Marce evangeliste meus. (66r) Antiphona. Fidelis sermo et omni acceptione dignus … – … quesumus in eternum [CAO 2867]. ›Responsorium. Cornelius centurio vir religiosus … – … oporteat facere [CAO 6340]. ›Versus. Cum orasset Cornelius … – … angelus dicens [CAO 6340a]. Cornelius. Gloria patri et filio et spiritu sancto. Offiziumsgesänge zu verschiedenen Festen mit St. Galler Neumen auf einer Linie über dem Text. Zu Inhalt und Notation: Bannister, S. 16f., Nr. 46 und Tafel 6b.
Incipit
65v A progenie in progeniem fecit misericordia dominus qui eduxit Habraham
Weiteres Initium
65v Venit quidem Jesus Χρυςtus et locutus est beato Marco …
Explicit
66r … gloria patri et filio et spiritu sancto.
Edition
s. Angaben bei den Texten.

14) 66v Digitalisat

Beteiligte Personen
Kaiser Heinrich IV. (1050–1106) (GND-Nr.: 118548271) / Rethar, Bischof von Paderborn 983-1009 (GND-Nr.: 118750127) / Imadus Paderbrunnensis, Bischof von Paderborn 1051–1076 (GND-Nr.: 104356707).
Titel
Chronica.
Incipit
66v Anno dominice incarnationis .M.L.viii indictione xia regni autem quarti Henrici primo
Explicit
66v … una marc ad deaurandum. Summa autem Lxx. i. et dimidia.
Edition
Manfred Balzer, Die Schriftüberlieferung, in: Uwe Lobbedey, Die Ausgrabungen im Dom zu Paderborn 1978/80 und 1983, Teilbd. 1, Bonn 1986, S. 91–140, S. 121, T 36–38, vgl. auch S. 107; Pelster, Frühzeit, s. Literatur, S. 551–558; Sauerland, Paderborner Hs., s. Literatur, S. 574.

Faszikel III (67–138)

Sachtitel / Inhalt
Eckbertus Schonaugiensis, Sermones contra Katharos.
Entstehungsort
Kloster Schönau im Odenwald.
Entstehungszeit
um 1200.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
72 Bll.
Format (Blattgröße)
23 × 16 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
9 IV138.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
S. zum Codex.
Zustand
Bl. 67 ein großes kreisrundes Loch im Pergament, Bl. 79 ein längerer, vernähter Riss, weitere, kleinere Löcher (jeweils herstellungsbedingt).

Schriftraum
21 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
27–28 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Späte karolingische Minuskel am Übergang zur Praegotica von mehreren Händen im Wechsel.
Buchgestaltung
Schriftraumbegrenzungen und Zeilenlinien mit Metallstift gezogen. Rubriziert. Satzinitialen rot gestrichelt. Zwei- bis sechszeilige rote Ziermaiuskeln zu den Textabsätzen. Oft mit einfachem Dekor (Profilblätter, Fleuronnéansätze).

Nachträge und Benutzungsspuren
Die Einträge 138v sind wohl nachträglich angebrachte Federproben. Die Angaben zum Autor auf 67r sind Nachträge des 16. Jhs.

Provenienz
Kloster Schönau im Odenwald / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Der Faszikel entstand im Zisterzienserkloster Schönau im Odenwald (Rhein-Neckar-Kreis), unweit von Heidelberg. Nach der Aufhebung des Klosters 1558 im Zuge der Reformation in der Kurpfalz gelangte er zusammen mit weiteren 26 Hss. über die Heidelberger Schlossbibliothek in die Palatina. S. Geschichte der Handschrift.

15) 67r–138v Digitalisat

Verfasser
Eckbertus Schonaugiensis (GND-Nr.: 100940374).
Weitere beteiligte Personen
Erzbischof Rainald von Köln (Rainald von Dassel) (GND-Nr.: 118597922).
Titel
Sermones contra Katharos.
Rubrik
67v ›Incipit liber Eckeberti presbyteri contra Kataros‹.
Incipit
67v Illustrissimo rectori pontificalis cathedre in Colonia domino Regenoldo
Weiteres Initium
138v Quicumque ad munimentum catholicae fidei hunc librum transcripserit
Explicit
138v … cui est gloria et potestas in celo et in terra permanens in secula seculorum.
Edition
Adversus pestiferos foedissimosque Catharorum … damnatos errores ac haereses, Eckberti presbyteri .. professi monachi Schonaugiensis monasterii utilissimi sermones, Köln, Johann Soter, 1530 (VD16 E 216); Migne PL 195, Sp. 12–98.

16) 138v Digitalisat

Titel
Oratio de quinque vulnera Christi.
Incipit
138v Deus qui in assumpta humanitatis substancia patibulo crucis alligatus
Explicit
138v … nos ab omni peccati specie defendat et tecum in gloria patris regnare disponat.
Edition
Pelster, Frühzeit, s.o. Lit., S. 536.

17) 138v Digitalisat

Titel
Adnotationes .
Edition
Pelster, Frühzeit, s. Literatur, S. 536.

Faszikel IV (Bl. 139–147)

Sachtitel / Inhalt
Ohne Titel.
Entstehungsort
Kloster Schönau im Odenwald.
Entstehungszeit
2. Hälfte 13. / 1. Hälfte 14. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
9 Bll.
Format (Blattgröße)
23 × 16 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(IV+1)147.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
s. zum Codex.
Zustand
147v etwas fleckig.

Schriftraum
21 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
45 Zeilen (147v 52 Zeilen).
Angaben zu Schrift / Schreibern
gotische Minuskel von drei Händen (139rv, 140r–147v, 147v).
Buchgestaltung
1rv Schriftraumbegrenzung und Zeilenlinien in Tinte, 140r–147v in teils sehr blassen Metallstiftlinien. 140r–147v war zunächst für eine Beschriftung in zwei Spalten eingerichtet, wurde dann aber einspaltig beschriftet, wobei die Schriftraum- bzw. Spaltenbegrenzungen an vielen Stellen unberücksichtigt blieben. Rubriziert. Rubriken, Capitulazeichen und Unterstreichungen in roter Tinte, teilweise auch Strichelung zur Hervorhebung von Satzinitialen. 139rv fünfzeilige rote Lombarde zum Textbeginn (Prolog), dreizeilige Lombarde zum Beginn des ersten Buchs. Zu den weiteren Absätzen dreizeilige Aussparungen im Textspiegel für Initialen (nicht mehr ausgeführt). 140r–147v zweizeilige rote Lombarden zu den Textabsätzen, aus dem Textspiegel ausgespart und leicht ausgerückt.

Nachträge und Benutzungsspuren
Der Bernhardbrief auf 147v dürfte nachträglich eingetragen worden sein.

Provenienz
Kloster Schönau im Odenwald (?) / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Der Faszikel dürfte, wie die Faszikel I, III und V–VI aus dem Zisterzienserkloster Schönau stammen und nach der Auflösung des Kloster 1558 ins nahe gelegene Heidelberg gelangt sein. S. auch Geschichte der Handschrift.

18) 139r–147v Digitalisat

Verfasser
Innocentius papa III (GND-Nr.: 118555642).
Titel
De miseria humanae conditionis.
Rubrik
139r ›Incipit prologus in librum de miseria humanae condicionis editus a Lothario dyacono sanctorum Sergii et Bachi qui postea Innocencius papa tertius appellatus est‹.
Incipit
139r Domino patri karissimo Petro dei gracia Portuensi episcopo
Weiteres Initium
139r Quare de vulva matris meae egressus sum …
Explicit
147v … sulphur et ignis ardens in secula seculorum.
Edition
Michele Maccarone, Lotharii cardinalis (Innocentii III) De miseria humane conditionis, Luzern 1955 (Thesaurus mundi, 7); Migne PL 217, Sp. 701–746.

19) 147v Digitalisat

Verfasser
Bernardus Claraevallensis (GND-Nr.: 118509810).
Weitere beteiligte Personen
Papst Eugen III. (GND-Nr.: 118682601).
Titel
Ad Eugenium papam (epistola ccxxxviii).
Incipit
147v Amantissimo patri ac domino summo pontifici Eugenio Bernhardus
Weiteres Initium
147v Auditum est in terra nostra et celebri sermone vulgatum …
Edition
Bernardi opera, ed. Jean Leclercq / Henri M. Rochais, Rom 1977, Bd. 8, epistula 238, S. 115–119; Migne PL 182, Sp. 427–430.

Faszikel V (Bl. 139–147)

Sachtitel / Inhalt
Brieftraktat, Ordenspolemik, Marienverehrung.
Entstehungsort
Kloster Schönau im Odenwald (?).
Entstehungszeit
2.–3. Viertel 15. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
22 Bll.
Format (Blattgröße)
23 × 16 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
2 IV163 + (IV-2)169. Zwei Bll. am Ende der letzten Lage vollständig entfernt.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
s. zum Codex.
Zustand
148r mit braunen Abdrücken von den Einschlägen des Lederbezugs eines früheren Einbandes.

Schriftraum
21 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
37–39 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Bastarda mit kursivem Duktus von einer Hand. Inhaltsangabe und Besitzeintrag auf 148r in Cursiva des 15. Jhs.
Buchgestaltung
Rubriziert. Satzinitialen rot gestrichelt. Kapitelzählung in Rot am Seitenrand. 3–4zeilige rote Lombarden zu den Textabsätzen. 148r 6zeilige rote Lombarde zum Textbeginn.

Nachträge und Benutzungsspuren
Inhaltsangabe und Besitzeintrag auf 148r Nachtrag des 15. Jhs.

Provenienz
Kloster Schönau im Odenwald (?) / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Der Faszikel entstand wahrscheinlich im Zisterzienserkloster Schönau im Odenwald (Rhein-Neckar-Kreis), unweit von Heidelberg. Nach der Aufhebung des Klosters 1558 im Zuge der Reformation in der Kurpfalz gelangte er über die Heidelberger Schlossbibliothek in die Palatina. 148r unten: Iste liber est beate Marie virginis in Schonaugia Cisterciensis ordinis Wormaciensis diocesis, cuius usus est fratris Johannis de Rodinberg (15. Jh.). Der Faszikel war zur Benutzung bei dem Bruder Johannes von Rotenburg (zu beziehen auf Rotenburg an der Fulda oder Rothenburg ob der Tauber). s.o. zur Geschichte der Hs. Der Besitzeintrag wurde von der selben Hand geschrieben, die auch die Inhaltsangabe über dem Textbeginn (148r) in der Art einer Rubrik eingetragen hat.

20) 148r–169v Digitalisat

Verfasser
Heinrich von Langenstein (GND-Nr.: 118548395).
Weitere beteiligte Personen
Jacobus de Altavilla (GND-Nr.: 102506930).
Titel
Contra disceptationes et contrarias praedicationes fratrum mendicantium super conceptione beatissimae Mariae (Epistola ad Jacobum, abbatem Eberbacensem).
Incipit
148r Reverendo in Christo patri domino Jacobo Ebirbacensi sacre theologie famoso Parisiensi doctori
Explicit
169v … error eorum repertus est laqueus eorum contritus est et nos liberati sumus.
Edition
Henricus de Langenstein, Contra disceptationes et contrarias predicationes fratrum mendicantium super conceptione beatissime Marie virginis et contra maculam santo Bernhardo mendaciter impositam, ed. Jakob Wimpfeling, Strassburg, Renatus Beck, 1516 (VD16 H 2130), S. aiiir–fiiv; vgl. auch: GW 10 Sp.653a–10 Sp.654a.

Faszikel VI (Bl. 170–191)

Sachtitel / Inhalt
Sammelhandschrift.
Entstehungsort
Kloster Schönau im Odenwald.
Entstehungszeit
um 1200–1. Viertel 13. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
22 Bll.
Format (Blattgröße)
23 × 16 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(IV-2)175 + 2 IV191.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
S. zum Codex.
Zustand
Pergament mit herstellungsbedingten Löchern, Bl. 178 und 182 mit unregelmäßigem Rand.

Schriftraum
21 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
24–25 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Praegothica von drei Händen (170r–186v, 186v–187v, 188r–191v).
Buchgestaltung
Schriftblockbegrenzungen und Zeilenlinien blind gegriffelt. Zeilenraster am Seitenrand durchgenadelt. Rubriziert. Abschnittsweise Satzinitialen rot gestrichelt (184r–185r und 186v–187v). 1–3zeilige rote Lombarden z. T. mit Punktverdickungen zu den Textabschnitten. Das Gedicht 186v mit rot hervorgehobener Versalienspalte.

Nachträge und Benutzungsspuren
Gelegentlich zeitgenössische Korrekturen. Zeitgenössische oder wenig spätere Nota-Zeichen.

Provenienz
Kloster Schönau im Odenwald (?) / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Ob der Faszikel in Schönau entstanden ist, bleibt zunächst unsicher. Die spätere Zugehörigkeit belegt der Besitzeintrag: 191v Iste liber est beate Marie virginis in Schonaugia Cisterciensis ordinis Wormaciensis diocesis (15. Jh.). Nach der Auflösung des Klosters 1558 über die Heidelberger Schlossbibliothek in die Palatina. S. Geschichte der Handschrift.

21) 170r Digitalisat

Verfasser
Beda Venerabilis (GND-Nr.: 118508237).
Titel
Retractatio in Actus apostolorum, cap. xxviii (fragmentum).
Explicit
170r … medullam sensus spiritalis virtute habere gravidam.
Edition
Beda Venerabilis, Retractatio in actus apostolorum, ed. Max Ludwig Wolfram Laistner, Turnhout 1983 (CCL 121), S. 163; .

22) 170v–176v Digitalisat

Verfasser
Ps.-Amalarius.
Titel
De ecclesiae ordinibus.
Rubrik
170v ›Sermo in septuagesima‹.
Incipit
170v Legitur in ecclesiastica hystoria quod Nabuchodonosor
Weiteres Initium
172r Noscat vestra caritas quod in diebus sollemnibus
Explicit
176v … a mortuis tristiciam nostram in gaudium vertit, alleluia reddidit.
Edition
Der Abschnitt 170v–172r (bis nunquam terminabitur) wurde unter den "additiones" des "Liber Quare" ediert: Liber Quare, ed. Georg Polycarp Götz, Turnhout 1983 (CCM 60), S. 201–203.

23) 176v–186r Digitalisat

Verfasser
Ps.-Cyprianus (GND-Nr.: 118523112).
Titel
De duodecim abusivis saeculi.
Rubrik
176v ›Incipit liber sancti Cypriani martyris de duodecim abusivis seculi‹.
Incipit
176v Hoc est sapiens sine operibus bonis
Explicit
186r … ne sine nobis Christus esse incipiat in futuro.
Edition
Siegmund Hellmann, Pseudo-Cyprianus, De XII abusivis saeculi, Leipzig 1909 (Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 34,1), S. 32–60; Wilhelm Hartel (ed.), S. Thascii Caecilii Cypriani opera omnia, Wien 1871 (CSEL 3,3), S. 152–173; Migne PL 4, Sp. 869–882.

24) 186r Digitalisat

Titel
Ordo regum.
Rubrik
186r ›Ordo regum‹.
Incipit
186r Karolus, Pippini filius cum iam principatum maiordomus xii annos teneret
Explicit
186r … Henricus annos xxiii. Lotharius. Conradus. Fridericus.

25) 186v Digitalisat

Titel
Carmen.
Incipit
186v Largitur nulla regnum celeste cuculla
Explicit
186v … ante creatorem nunc sedis adeptus honorem.
Edition
Jean Leclercq, Documents sur la mort des moines, in: Revue Mabillon 46 (1956), S. 65–81, S. 71–72 (Edition nach dieser Hs. und Paris, BNF, Lat. 7211, 132v).

26) 186v–187v Digitalisat

Verfasser
Flavius Magnus Aurelius Cassiodorus (GND-Nr.: 118519514) / Epiphanius Scholasticus (GND-Nr.: 118682237).
Weitere beteiligte Personen
Arius Haeresiarcha (GND-Nr.: 118645781).
Titel
Historia ecclesiastica tripartita, lib. iii, cap. x.
Angaben zum Text
Qualiter Arrius oratione Alexandri episcopi divino iudicio dampnatus sit‹. Igitur dum post concilium Hierosolimitanum Arrius venisset … – … orbi terrarum mortem Arii declaravit. Weiter von anderer Hand: Arii vero dogma licet apud multos … – … memoriam fuisse destructam. Auszug aus der von Cassiodor initiierten, aus mehreren griechischen Autoren geschöpften Kirchengeschichte (CPL 899a) zum Ende des Arius.
Sonstige beteiligte Personen: Arius Haeresiarcha.
Rubrik
186v ›Qualiter Arrius oratione Alexandri episcopi divino iudicio dampnatus sit‹.
Incipit
186v Igitur dum post concilium Hierosolimitanum Arrius venisset
Explicit
187v … memoriam fuisse destructam.
Edition
Cassiodori-Epiphanii historia ecclesiastica tripartita, ed. Walter Jacob / Rudolf Hanslik, Wien 1952 (CSEL, 71), S. 150–153; Migne PL 69, Sp. 954–955 (bis … mortem Arii declaravit.).

27) 188r–191v Digitalisat

Verfasser
Beda Venerabilis (GND-Nr.: 118508237).
Titel
Historia ecclesiastica gentis Anglorum lib. i, cap. xxiii–xxvii.
Rubrik
188r ›Beda in gestis Anglorum‹.
Incipit
188r Anno ab incarnatione domini quinqentessimo octogesimo secundo Mauricius
Explicit
191v … huic nefando coniugio dicuntur admixti.
Edition
Bède le Vénérable, Histoire ecclésiastique du peuple anglais (Historia ecclesiastica gentis Anglorum), ed. André Crépin / Michael Lapidge, Bd. 1, Paris 2005 (Sources chrétienne 489), S. 192–216; Migne PL 95, Sp. 52–60.


Bearbeitet von
Dr. Wolfgang Metzger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 482. Beschreibung von: Dr. Wolfgang Metzger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.