Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 501
Missale Sarisburiensis
Pergament, Papier · 1, 281, 1 · 34,2 × 23,5 cm · Südengland · um 1385–1395
- Entstehungsort
- Südengland.
- Entstehungszeit
- um 1385–1395.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Pergament, Vorsatzbll. Papier (1a, 283*).
- Umfang
- 1, 281, 1.
- Format (Blattgröße)
- 34,2 × 23,5 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + III6 + 14 IV118 + II122 + (IV+1)131 + 5 IV171 + V181 + 12 IV277 + (III-2)281* + (I-1)282*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 282* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Tintenfoliierung, Rom 17. Jh. (1–237, 239, 239–280). Die Zählung springt von 237 zu 239 und wird mit einer zweiten 239 fortgesetzt. Die Bezeichnung unfoliiertern Bll. folgt dem Digitalisat. Textreklamanten zumeist erhalten (z. B. 14v).
- Zustand
- Sehr gut und sauber.
- Wasserzeichen
- Vorsatzbll.: 1a, 283* zwei Buchstaben, möglicherweise BB, zweikonturig (Zeichen jeweils am Blattrand abgeschnitten, Papier im Regalformat).
- Schriftraum
- 24–25,4 × 14,5 cm.
- Spaltenanzahl
- 2 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 39 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Die Hs. wurde in einer sorgfältigen Textura formata geschrieben, vermutlich von einer Hand. Bl. 126 ist eine spätere Einfügung (s. Lagenstruktur sowie Geschichte der Hs.). Die kalligraphisch durchgeformte Textura formata des eingefügten Textes fällt durch den reichen Gebrauch von Haarstrichen zur Kennzeichnung von i und u bzw. v auf. Auch das gerade r und endständiges s sind mit Haarstrichen versehen. Gotische Bogenverbindungen wurden zumeist vermieden, umso mehr fällt die vo-Ligatur ins Auge (126ra, Z. 10, 11, 13). Typisch für deutsche Schriften ist das "gekippte" End-m (126ra, Z. 30). Wahrscheinlich wurde 126rab im 15. Jh. (1. H. ?) in Deutschland geschrieben.
- Buchgestaltung
- Schriftraum- und Spaltenbegrenzungen sowie Zeilenlinien in dünnen Tintenlinien. Gebete und ähnliche Textelemente jeweils mit zweizeiligen Fleuronnéinitialen abwechselnd in Blau und Gold. Zum Teil Satzinitialen in Blau mit Fleuronné in Rot. Zuweilen zweiter Buchstabe eines Textbeginns mit einfachen Zierstrichen im Binnenbereich und gelber Lavierung hervorgehoben (z. B. 120 vab). Umfangreiche Rubrizierung. Musiknotation auf vier roten Notenlinien.
- Buchschmuck
- Kanonbild, ganzseitig; 23 sechszeilige, historisierte Initialen, dabei 23 Vollborduren; aufwändige Kadellen mit farbig hervorgehobenen Elementen und figürlichen Teilen (z. B. 7vb, 264va); umfangreicher Fleuronnéschmuck in Rot und Violett, Zeilenfüller blau-rot und blau-gold. Bilderschließung online in heidICON. 122v Kanonbild. Kreuzigung Christi mit Maria und dem Evangelisten Johannes. Am Fuß des Kreuzes ein menschlicher Schädel mit Knochen. Das Blut aus Hand-, Fuß- und Seitenwunde wird von Engeln mit Kelchen aufgefangen. Bordürenrahmen mit Rautenvierpässen an den Ecken, darin die Evangelistensymbole auf einem Schriftband jeweils bezeichnet. Historisierte Initialen: 7ra Weihe von Salz und Wasser. Priester stehend vor dem Lesepult, das Salz segnend, das ein Ministrant mit Aspergil über ein auf dem Boden stehendes Wasserbecken hält. 9vb Ad te levavi animam (Ps 142,8). Introitus zum 1. Advent. Der Priester in Albe und Kasel hebt seine Seele, dargestellt als nacktes Kind, empor über den Altar, darüber die segnende Hand Gottes. 31ra Geburt Christi. Maria und Josef, dahinter die Krippe mit Ochse und Esel. 36va Anbetung der Könige. Der vordere König kniend, ohne Krone. 111ra Taufe. Priester mit dem Kind am Taufbecken, gegenüber die Mutter und zwei Zeugen. 117ra Christus als Weltenherrscher, thronend auf einem Regenbogen, die Wundmale zeigend, neben sich die Mondsichel. 121va Priester und Ministrant betend am Altar, vor sich Kelch und Hostie. 123ra Abrahams Opfer. Abraham und Isaak mit goldenen Gürteln, der Engel rechts oben ergreift die Schwertklinge. 132ra Auferstehung Christi. Jesus mit Kreuzstab steigt aus dem Sarkophag, von den schlafenden Wachen sind nur die Köpfe teilweise sichtbar. 144va Himmelfahrt Christi. Vom auffahrenden Christus nur die Füße sichtbar. Betende Jünger und Maria. 148ra Pfingsten. Die im Kreis sitzenden Jünger, von oben die Taube des hl. Geistes. 154ra Gnadenstuhl. Gottvater thronend mit Kreuznimbus, die Handflächen erhoben, vor ihm der Gekreuzigte. Die Taube des hl. Geistes fehlt. 155ra Fronleichnamsprozession. Priester mit Ziborium, unter einem von Diakonen gehaltenen Baldachin schreitend. 179va Kirchenweihe. Bischof vor dem Kirchengebäude, mit einem Schöpflöffel Weihwasser aus einem Bottich schöpfend. 182ra Kreuzigung des hl. Andreas. Zu beiden Seiten Schergen in modischer Kleidung. 188va Purificatio Mariae. Darbringung des Christuskindes im Tempel. Rechts Simeon in weißem Gewand (ähnlich einer Albe) und mit Tonsur. 201vb Johannes der Täufer mit Lamm und Buch zwischen Bäumen. 203va Apostel Petrus und Paulus. Links Petrus mit großen goldenen Schlüsseln, rechts Paulus mit Schwert, beide jeweils mit Buch. 214ra Mariä Himmelfahrt. Maria in der Mandorla wird von Engeln emporgetragen. 219va Mariä Geburt. Anna im Bett sitzend, vor sich die kindliche Maria mit Nimbus und betend gefalteten Händen, von rechts hinzutretend eine junge Frau. Anna ohne Nimbus d.h. nicht als Heilige. 229rb Allerheiligen. Der thronende Christus, von den Seiten ragen sechs nimbierte Köpfe ins Bild, die Heiligen repräsentierend. 234ra Apostel. Stehender Heiliger mit Buch in der Hand. 269va Eheschließung. Links der Priester in Albe mit aufgeschlagenem Buch, vor ihm das Brautpaar, sich die Hand reichend. Parallelen zu Konzeption und Ikonographie der Bildausstattung finden sich in weiteren englischen Missalhss. des 14. und 15. Jhs. (z. B. Oxford, Bodleian Library, MS. Laud Misc. 302, vgl. https://medieval.bodleian.ox.ac.uk/catalog/manuscript_7115, abgerufen am 22.03.2022).
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Gelegentlich von etwas späterer Hand am Seitenrand Textteile in schwarzer Textura formata bezeichnet (z. B. 12vb Ep[isto]la, 13rb Grad[uale]). Bl. 126 wurde nachträglich eingefügt.
- Einband
- Weißes Pergament mit Goldpressung auf Pappen. Rom, 1878–1889. Glatter Rücken, oben das blaue Signaturschild der BAV. Darunter in Goldpressung das Wappen von Papst Leo XIII. (Pontifikat 1878 bis 1903). Rotes Lederschild mit Goldpressung Pal. 501. Unten das Wappen des Kardinalbibliothekars Jean-Baptiste Pitra (1812–1889, Kardinalbibliothekar ab 1869). Gewobenes Kapitalband mit dunkelrotem Zickzackmuster. Vgl. auch oben zu den Wasserzeichen der Vorsatzbll. Schunke, Einbände 2,2, S. 839, vgl. Schunke, Einbände 1, S. 257.
- Provenienz
- Salisbury (Winchester?) / Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Der liturgische Brauch der Diözese Sarum (Salisbury) war im späteren Mittelalter in ganz England vorherrschend und lässt zunächst keine genauere Lokalisierung zu. Auf eine Entstehung in Südengland deuten jedoch viele einschlägige Heiligenfeste in Kalendarium, so etwa am 3. April das Fest des hl. Richard von Cicester (2v, in Rot), die translatio sancti Ricardi episcopi am 16. Juni (3v, in Schwarz) oder die translatio sancti Swithuni episcopi am 15. Juli (4r, in Rot). Im Sanctorale finden sich: 199va die translatio sancti Ricardi episcopi et confessoris; 200va die translatio Edwardi regis (20. Juni). Für eine Eingrenzung der Herkunft auf Salisbury selbst sprechen: 207vb die memoria de sancto Wandregisilo (22. Juli); 219rab die translatio sancti Cuthberti (4. Sept.); 223ra die memoria de sancto Laudo (21. Sept.); 224vb–225ra memoria de sancto Meloro martyre (1. Okt.); 226vb sancti Wulfrani episcopi et confessoris (15. Okt.). Das Fest der hl. Editha am 16. Sept. (222rb) könnte auch an Winchester denken lassen. In der Litanei (113rb) finden sich u. a. die Heiligen Gildardus, Birinus und Editha, was ebenfalls auf Winchester deutet, wie auch die mehrfache Präsenz von Swithun. Der Codex ist wohl für eine Kathedrale bestimmt, häufig wird auf die Anwesenheit des Bischofs Bezug genommen. In den Rubriken wird ein Friedhof der Kanoniker erwähnt (9r). Als Bestimmungsort des Codex kann somit entweder die Kathedrale von Salisbury oder die von Winchester angenommen werden. Der Kalendereintrag Sancte Anne matris Marie am 26. Juli (4r, in Rot, vgl. Sanctorale 209va) belegt eine Entstehung in der Zeit ab 1382 als das Fest in England eingeführt wurde. Auf eine Entstehung in Südengland um das Ende des 14. Jhs. deuten auch die stilistischen Merkmale des Buchschmucks, Kathleen Scott datiert auf um 1385–1395 (Scott, Survey, s. Literatur, S. 30f.). 126rab wurde eine vom Bestand des vorliegenden Missale abweichende Variante der Gebete zur Kommunion eingefügt. Auf Rubriken wurde dabei verzichtet. Die Schrift, eine sorgfältig geschriebene Textura formata, deutet darauf, dass dies in Deutschland geschah (siehe Angaben zu Schrift/Schreiber), wohl in der ersten H. des 15. Jhs. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Anpassung für die liturgischen Gepflogenheiten des Ortes an dem die Hs. zu dieser Zeit benutzt wurde. Das Fest des hl. Thomas von Canterbury (Thomas Beckett) am 29. Dez. wurde nicht getilgt, die Hs. hatte England zur Zeit der Reformation schon verlassen. Auf welchem Weg das engliche Missale nach Heidelberg gelangte, ist unklar. Denkbar wäre, dass die Hs. mit Blanka von Lancaster (1392–1409), der ersten Ehefrau von Ludwig III. von der Pfalz, oder ihrer englischen Entourage in die Pfalz kam (vgl. auch Pal. lat. 537). Eine späte Einfuhr (16./17. Jh.) ist weniger wahrscheinlich. 1623 mit den Hss. der Heidelberger Palatina in die vatikanische Bibliothek verbracht. Einträge älterer Signaturen finden sich nicht. Besitzstempel der BAV: 1r, 7r, 280v.
- Besonderheiten
- Ähnliche Textzusammenstellungen mit Hochzeitsordo und zahlreichen Benediktionen finden sich in auch in anderen englischen Missalien des 14.–15. Jhs., vgl. etwa Oxford, Bodleian Library, MS. Laud Misc. 302 (Mitte 15. Jh.).
- Literatur
- Bannister, S. 159, Nr. 528, Tav.
102; Catalogo sommario della Esposizione Gregoriana aperta nella Biblioteca
Apostolica Vaticana dal 7 all'11 aprile 1904, a cura della direzione della
medesima biblioteca, Rom 21904 (Studi e testi, 13), S.
51, Nr. 140; Ebner, Quellen, S. 251; Ehrensberger, Libri liturgici, S. 483f.,
Nr. 42; Salmon, Mss. liturgiques 2, S. 129, Nr.
316; Kathleen Scott, Design, Decoration and Illustration, in:
Book Production and Publishing in Britain 1375–1475, Cambridge 1989, S. 31–64,
S. 61, Nr. 74; Kathleen Scott, Vatican City, Biblioteca Apostolica, Ms.
Pal. lat. 501, in: A Survey of manuscripts illuminated in the British Isles,
Bd. 6: Later Gothic manuscripts, London 1996, Teil 1, Nr. 3, S. 30–32, sowie S.
29, 34, 40, 55 74–76, 78, Teil 2, S. 33, 56, 99, 126, 151, 342, Abb. II,
12–16; Stevenson, Latini, S. 168.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
1) 1r–6v
- Titel
- Kalendarium.
- Angaben zum Text
- Festkalender nach dem Gebrauch der Diözese Sarum (Salisbury). Fünf Spalten: 1. goldene Zahl, 2. Sonntagsbuchstaben, 3.–4. römische Tageszählung, 5. Festtag. Die Feste werden durch schwarze, rote, blaue, violette und goldene Schrift differenziert sowie durch die Angaben zur Ausgestaltung (inferius duplex, minus duplex, maius duplex , principale duplex). Zudem finden sich Verse zu den "dies Aegyptiaci" (s. Edition), Angaben zu liturgischen und astronomischen Fixpunkten (z. B. 1r prima septuagesima, sol in aquario), Angaben zur Monatslänge sowie zu den Tages- und Nachtstunden. Zu den Heiligenfesten s. Geschichte der Hs.
- Incipit
- 1r Prima dies mensis et septima truncat ut ensis …
- Explicit
- 6v … nox habet horas xviii, dies vero vi.
- Edition
- Kalendarium im wesentlichen übereinstimmend mit: Missale secundum usum ecclesiae Sarisburiensis, Rouen, Martin Morin, 1492 (GW M24710). Monatsverse: John Hennig, Versus de mensibus, in: Traditio 11 (1955), S. 65–90, S. 84, Nr. III.
2) 7ra–269va
- Titel
- Missale.
- Angaben zum Text
- Benedictiones salis et aquae. ›Omnibus dominicis per annum post primam et capitulum nisi in duplicibus festis et in dominica ramis palmarum a sacerdote ebdomadario alba et capa serica induto … ad gradum chori fiat benedictio salis et aque hoc modo‹. Exorciso te creatura salis per dominum … – … qui custodiat foveat protegat visitet et defendat omnes habitantes in hoc. ›Et finiatur hoc modo‹ habitaculo. Per Christum dominum nostrum. ›Chorus respondeat‹ Amen. (8rb–9vb) Processio cum aspersione altarium, oratio pro defunctis et processio ad cimeterium canonicorum. Segnungen vor der Sonntagsmesse mit jahreszeitlichen Variationen und Vorbereitungen zur Messe, für Pfingsten mit dem Hymnus „Veni creator spiritus“ (AH 50, S. 193f., Nr. 144). (9vb–110vb) Temporale. Dominica prima adventus. Introitus. Ad te levavi animam meam … – … ›Et sic missa et vespere simul finiantur diacono dicente‹. Ite, missa est. ›Chorus respondeat‹. Deo gracias. (31ra–32ra) Weihnachten. (36va–37va) Epiphanias. (102va–110vb) Ostervigil. (111ra–116vb) Taufordo. ›Ordo ad cathecuminum faciendum …‹. Signum salvatoris domini nostri Ihesu Christi in frontem tuam pono … – … ›… in festo sancti Dunstani et sancti Michaelis in monte Tumba dicitur‹. Kyrie rex splendens ›absque versus. In utroque festo sancte crucis dicitur‹ Lux et origo ›cum suis versibus‹. (117ra–122rb) Messordo. Deus creator omnium tu theos ymon nostri pie eleyson … – … ›… Deinde statim manibus iunctis et oculis elevatis incipiat‹. Te igitur. ›Corpore inclinato donec dicat‹. Ac petimus. (117ra–117vb) Tropen (AH 47, S. 73–76, Nr. 14–15; S. 53f., Nr. 5; S. 200f., Nr. 145; S. 79f., Nr. 18; S. 70f., Nr. 12b; S. 50, Nr. 4; S. 77f., Nr. 16; S. 58, Nr. 7). (122v–131vb) Canon missae. (123ra–131vb) Te igitur clementissime pater … – … requiescant in pace. Amen. (126rab) Einschub (Nachtrag): Feststehende Gebete zur Kommunion vom "agnus dei" bis zum abschließenden "placeat sancta trinitas". Agnus dei qui tollis peccata mundi … . Fiat comixtio et consecratio … Domine Ihesus Christe qui dixisti apostolis … – … Corpus tuum domine quod sumpsi … . Placeat tibi sancta trinitas obsequium … sit te miserante propiciabile. Per Christum dominum nostrum. Amen. Die entsprechenden Texte folgen im Anschluss 127ra–129ra mit deutlichen Abweichungen und mit ausführlichen Rubriken. – 126vab leer. (132ra–179rb) Temporale. ›In die Pasche ad missam officium‹. Resurrexi et ad hunc tecum sum … – … ›Postcommunio‹. Perficiant in nobis domine quesumus tua sacramenta quod continent, ut que nunc specie gerimus rerum veritate capiamus. Per. (144va–145va) Christi Himmelfahrt. (148ra–148vb) Pfingsten. (154ra–155ra) Trinitatis. (155ra–155vb) Fronleichnam. (155vb–179rb) Messen "de tempore" bis zum 24. Sonntag nach Trinitatis. (179va–181vb) Missa in dedicatione ecclesiae. ›In dedicatione ecclesie officium‹. Terribilis est locus iste … – … ab omni sorde viciorum aliena tibi semper assistant devota. Per dominum nostrum Ihesum Christum. Darin (179vb): ›Licet in septuagesima hoc festum evenerit dicatur ista sequencia‹. Jerusalem et Syon filie … . AH 55, S. 38–40, Nr. 32. (182ra–233va) Sanctorale. ›In vigilia sancti Andree apostoli officium‹. Dominus secus mare Galilee vidit duos fratres … – … ›Offertorium‹. Inveni David. ›Communio‹. Beatus servus. Messen zu den Heiligenfesten beginnend mit dem hl. Andreas und endend mit dem hl. Linus am 26. November. Zu den ortsspezifischen Festen s. Geschichte der Hs. (234ra–247ra) Commune sanctorum. ›In vigilia unius apostoli officium‹. Ego autem sicut oliva fructificavi … – … ›Offertorium‹. Offerentur. ›Communio‹. Quinque prudentes. (247ra–250rb) Ordo für Marienmessen im Jahreslauf. ›Ordinacio misse quotidiane beate virginis que dicitur minor‹. Salve. ›Pulsato ad missam beate Marie conveniant clerici … ‹. … – … in cuius veneracione hec tue optulimus [!] maiestati. Per dominum nostrum. (250rb–262va) Spezial- und Votivmessen. ›Missa de trinitate, officium‹. Benedicta sit sancta trinitas … – … eorum precibus adiuti eternis gaudiis consequamur. Per eundem dominum nostrum. De trinitate, de spiritu sancto, de cruce, de angelis, pro fratribus et sororibus, de pace, pro serenitate, etc. (262va–269va) ›Pro defunctis officium‹. Requiem eternam dona eis domine … – … manum auxilii tui piissime largiendo. Qui vivis et regnas. Messen für die Verstorbenen.
- Rubrik
- 7ra ›Omnibus dominicis per annum post primam et capitulum nisi in duplicibus festis …‹.
- Incipit
- 7ra Exorciso te creatura salis per dominum …
- Explicit
- 269va … manum auxilii tui piissime largiendo.
- Edition
- Zahlreiche Inkunabeldrucke: GW M24693–M24720; siehe auch: The sarum missal, edited from three early manuscripts by John Wickham Legg, Oxford 1916 (Reprint Oxford 1969).
3) 269va–273rb
- Titel
- Ordo ad facienda sponsalia.
- Angaben zum Text
- Ordo zur Eheschließung. ›Ordo ad facienda sponsalia statuantur ante ostium ecclesie coram deo sacerdote et populo vir a dextris mulieris et mulier a sinistris viri tunc sacerdos interroget banna et postea dicat‹. Ecce convenimus hic fratres coram deo … – … trinus est numero et unus est in numine. Amen. ›His peractis aspergatur super eos aqua benedicta et discedat et dimittat eos in pace‹. 270rab Eheversprechen von Bräutigam und Braut jeweils in mittelenglischer Sprache (so auch in den Drucken, s. Edition).
- Rubrik
- 269va ›Ordo ad facienda sponsalia …‹.
- Incipit
- 269va Ecce convenimus hic fratres coram deo …
- Explicit
- 273rb … trinus est in numero et unus est in numine.
- Edition
- Manuale ad usum percelebris ecclesiae Sarisburiensis. From the edition printed at Rouen in 1543 … , ed. Arthur J. Collins, Chichester 1960 (Henry Bradshaw Society 91), S. 44–58 sowie in mehreren Drucken des 16. Jhs.
4) 273rb–280ra
- Beteiligte Personen
- Guilelmus de Montibus (GND-Nr.: 119060531).
- Titel
- Benedictiones.
- Angaben zum Text
- Pilgersegen. ›Ordo ad servicium peregrinorum faciendum … . Psalmus‹. Ad te levavi. ›Psalmus‹. Miserere mei deus … – … nequicias pugnaturi continencie miniamur auxiliis. Per dominum nostrum. ›His finitis eat processio per medium chori ut in processionali continetur‹. (274vb–275ra) Schwertsegen. (275ra–276rb) Segnung von Lebensmitteln und Feldfrüchten. (276rb–276vb) Segnung von Schild und Stab zum Duell. (276vb–277ra) ›Benedictio oculorum. Magister Willelmus de Montibus matricis ecclesie Lincolniensis cancellarius benediccionem oculorum infirmorum necessitas inducit … ‹. (277ra–278vb) Kerzensegen zu Mariä Lichtmess. (278vb–280ra) Segnung der Asche am Aschermittwoch.
- Rubrik
- 273rb ›Ordo ad servicium peregrinorum faciendum‹.
- Incipit
- 273rb In primis dicantur psalmi et preces …
- Weiteres Initium
- 277ra Domine Jesu Christe qui aperuisti oculos caeci nati …
- Explicit
- 280ra … continencie muniamur auxiliis.
- Edition
- Manuale ad usum percelebris ecclesiae Sarisburiensis. From the edition printed at Rouen in 1543 … , ed. Arthur J. Collins, Chichester 1960 (Henry Bradshaw Society 91), S. 13–18 und 58–67 sowie in mehreren Drucken des 16. Jhs.
5) 280rb–280va
- Verfasser
- Johannes XXII. papa (GND-Nr.: 118557912).
- Titel
- Passio evangelii compositum per Johannem papam XXII.
- Angaben zum Text
- ›Istud evangelium compositum fuit per dominum Johannem papam XXII apud Avinionem tercio die ante decessum suum pro quo concessit omnibus illud dicentibus vel audientibus vere confessis et contritis trecentos dies indulgencie. Passio domini nostri Ihesu Christi secundum Johannem‹. In illo tempore apprehendit Pilatus Ihesum et flagellavit eum … – … veram scienciam usque in finem. Per te Ihesu Christe … et regnas deus per omnia secula seculorum. Amen. Evangelienharmonie der Passionsberichte. Die Redaktion wird Papst Johannes XXII. zugeschrieben, der für das Lesen oder Anhören 300 Tage Ablass gewährt habe.
- Rubrik
- 280rb ›Istud evangelium compositum fuit per dominum Johannem papam XXII apud Avinionem …‹.
- Incipit
- 280rb In illo tempore apprehendit Pilatus Ihesum et flagellavit eum …
- Explicit
- 280va … veram scienciam usque in finem.
- Edition
- Biblia sacra iuxta Vulgatam versionem, hrsg. von Robert Weber / Roger Gryson, Stuttgart 52007.
- Bearbeitet von
- Dr. Wolfgang Metzger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2015.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 501. Beschreibung von: Dr. Wolfgang Metzger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2015.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.