Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 512

Officium hebdomadae sanctae

Papier · 1, 47, 4 · 30,9–31,1 × 19,8–20 cm · Südwestdeutschland · 3. Viertel 16. Jh. (um 1563)


Schlagwörter (GND)
Liturgie / Brevier / Stundengebet.
Entstehungsort
Südwestdeutschland.
Entstehungszeit
3. Viertel 16. Jh. (um 1563).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
1, 47, 4.
Format (Blattgröße)
30,9–31,1 × 19,8–20 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 5 IV39 + (IV-1)46* + II50*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 2a ist Teil der ersten Lage. Auf 46*v ist ein Binio aufgeklebt (s. Nachträge). Das hintere Spiegelbl. ist ein Einzelbl.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Tintenfoliierung der Entstehungszeit (1–40). Die beschriebenen Seiten des eingeklebten Binio wenig später mit Tinte bezeichnet (a, b). Die Bezeichnung unfoliierter Bll. folgt dem Digitalisat (1a–2a, 41*–50*).
Zustand
Das Pergament des Koperteinbandes vergilbt und wellig. Beginnender Tintenfraß.

Schriftraum
19,3–21 × 14,5–15 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
29 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Humanistica einer Hand. Überschrift 1r in Textura formata.
Buchgestaltung
Keine Textbegrenzungs- und Zeilenlinien erkennbar. Rubriken in der gleichen schwarzen Tinte wie der Text. Überschriften und Rubriken in vergrößerter Schrift. Die Gesamtüberschrift 1r in einer Textura, die den Frakturschriften der Zeit nahe steht.

Nachträge und Benutzungsspuren
Auf Bl. 46*v wurde ein zwei mal gefaltetes Papierbl. aufgeklebt und als Heft aufgeschnitten. Da 49*v–50*v keinen Text tragen (s. Text 2) wurden die letzten beiden Bll. nicht aufgeschnitten und folglich 49*v–50*r nicht digitalisiert.

Einband
Steifbroschur, weißes Pergament. Rom um 1780. Glatter Rücken, darauf oben älteres Signaturschild (Kupferstichkartusche, fragmentiert und abgerieben), darunter Rückenbeschriftung: Officium hebdomadae sanctae a feria V ad sabbatum sanctum. Unten das blaue Signaturschild der BAV. Schunke, Einbände 2,2, S. 840, vgl. Schunke, Einbände 1, S. 256.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Wasserzeichen des verwendeten Papiers deuten auf eine Entstehung in den 1560er Jahren. Eine Herkunft aus dem südwestdeuten Raum ist wahrscheinlich. Auf welchem Weg die Hs. in die Heidelberger Palatina gelangte ist unklar. 1623 mit dieser in die vatikanische Bibliothek verbracht. Vorderdeckel: C. 50/ 500 (gestrichen). Entsprechend im Allacci-Register identifizierbar (Pal. lat. 1949, 39r: 500 Officium maioris hebdomadae. fol. C. 50.). 1ar ältere Signatur: 393 (gestrichen), aktuelle Signatur: 512 Pal., darunter in Blau: Pal., auf dem Vorderdeckel in Blau: P. Besitzstempel der BAV: 1r, 38v, 48*r.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_512
Literatur
Ehrensberger, Libri liturgici, S. 292, Nr. 4; Salmon, Mss. liturgiques 1, S. 139, Nr. 282; Stevenson, Latini, S. 169.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) 1r–38r Digitalisat

Titel
Officium hebdomadae sanctae.
Angaben zum Text
(1r–14r) In coena domini. ›Quinta magna feria. Salvum me fac deus quoniam intraverunt aque [Ps 68,1] … – … Christus dominus factus est obediens usque ad mortem [CAO 8443].
(14v–27r) ›In die parasceves. Primus nocturnus. Quare fremuerunt gentes [Ps 2,1] … – … Christus dominus factus est obediens usque ad mortem [CAO 8443].
(27v–38r) ›Sabbato in primo nocturno. Cum invocarem exaudivit me deus [Ps 4,2] … – … Christus dominus factus est obediens usque ad mortem [CAO 8443]. Gebetsstunden der Nacht und des frühen Morgens für die Tage vor Ostern. Nokturnen und Laudes für Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag. Auszug aus dem Proprium de tempore des Breviarium Romanum.
Rubrik
1r ›Quinta magna feria‹.
Incipit
1r Salvum me fac deus quoniam intraverunt [Ps 68,1].
Explicit
38r Christus dominus factus est obediens usque ad mortem.
Edition
Die Texte finden sich im Breviarium Romanum (vgl. GW 510010N–5123).

2) 48*r–49*v Digitalisat

Verfasser
Venantius Fortunatus (GND-Nr.: 118767933).
Titel
Hymni.
Angaben zum Text
(48*rv) Vexilla regis prodeunt … – … misterium salvas rege per secula. Amen. AH 50, Nr. 67, S. 74f. (Strophe 7 und 8 ersetzt durch die alternativen, S. 75 abgedruckten Strophen). (49*r) Salve festa dies toto venerabilis … – … cuncta creata precem. Salve festa etc. AH 50, Nr. 69, S. 79f. (Strophe 1–4). Die beiden Hymnen wurden zu Prozessionen an den drei Tagen vor Ostern gesungen.
Incipit
48*r Vexilla regis prodeunt
Explicit
49*v … cuncta creata precem. Salve festa etc.
Edition
AH 50, Nr. 67, S. 74f.; AH 50, Nr. 69, S. 79f.


Bearbeitet von
Dr. Wolfgang Metzger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2022.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 512. Beschreibung von: Dr. Wolfgang Metzger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.