Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 62
Biblia, Vetus Testamentum: Regum libri quatuor
Pergament, Papier · 1, 225, 1 Bll. · 33,5 × 23,1 cm · Frankreich / Paris? · 13. Jh.
- Schlagwörter (GND)
- Altes Testament / Liturgie / Glossen.
- Entstehungsort
- Frankreich / Paris?
- Entstehungszeit
- 13. Jh.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Pergament (Vor- und Nachsatzbll. aus Papier).
- Umfang
- 1, 225, 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 33,5 × 23,1 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + 27 IV216 + (IV+1)225* + (I-1)226*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 226* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–224); das letzte Bl. sowie Vor- und Nachsatzbl. sind nicht gezählt, daher wird hier bei der Beschreibung die Zählung der Digitalisate übernommen. Zeitgenössische Lagenzählung (ursprünglich: .jus.-.xxvijus.) und Reklamanten auf dem letzten Bl. jeder Lage unten in der Mitte bzw. rechts, zum Teil durch Beschnitt verderbt; letzte Lage wohl nicht mehr gezählt, nur mit einem fragmentarisch erhaltenen Korrektur-Vermerk versehen. Eine zweite Lagenzählung auf der ersten Seite jeder Lage am oberen Bl.-Rand in der Mitte (j-xxviij).
- Zustand
- Pergament mit Wurmlöchern und Flecken (Feuchtigkeitsschäden?) sowie zahlreichen Fehlstellen, meist ausgebessert (zeitgenössische Hinterklebungen und Nähte); stellenweise leicht durchscheinend. Letzte Bll. mit leichtem Wasserschaden. Tinte teilweise leicht berieben und verblasst. Einband mit leichten Schäden.
- Schriftraum
- 11,3–20,7 (ohne Glossen), 19,8–20,7 × 3,0–13,2 (ohne Glossen), 12,4–13,2.
- Spaltenanzahl
- unterschiedliche Spaltenanzahl, je nach Textgestalt: Glossenbibeltyp einspaltig mit Klammerform der Kommentare.
- Zeilenanzahl
- schwankende Zeilenzahlen auf Grund der differierenden Anordnung der Glossen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Text und Glossen von einer Hand.
- Buchgestaltung
- Bibeltext meist auf der Mitte der Seite angeordnet in differierendem Zeilenabstand und etwa doppelter Schriftgröße im Vergleich zu den Glossen; mit Marginal- und Interlinearglossen. Zur Hervorhebung der verschiedenen Glossen finden durchgängig alternierend rote und blaue Paragrafenzeichen und Initialmajuskeln Verwendung. Verweiszeichen für die einzelnen Glossenspalten bei den Seitenübergängen. Zur Kennzeichnung größerer Abschnitte im Bibeltext („Verse") werden alternierend rote und blaue Lombarden mit Fleuronné verwendet; vereinzelt Satzmajuskeln. Keine weitere Gliederung; die Kapitel werden durch Marginaleinträge angegeben, von einer Hand, von der auch die Nota-Zeichen (?) stammen. Seitentitel in roten und blauen Buchstaben mit einer aus der Unzialis stammenden Auszeichnungsschrift. Vorgaben für den Rubrikator auf den Rändern zum Teil erhalten.
- Buchschmuck
- Die Schmuckinitialen zur Kennzeichnung der Buchanfänge wurden nicht ausgeführt.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Vereinzelt zeitgenössische Nachträge und Verbesserungen, zum Teil von der Schreiberhand. Zeitgenössischer Korrektur-Vermerk auf dem jeweils letzten Bl. jeder Lage (cor.). Nota-Zeichen (?) und Kapitelzählung. Jüngere Federproben. Vereinzelt nahezu erloschene Bleistiftnachträge. Gelöschter Besitzvermerk (225*r); möglicherweise waren auch die Buchstabenreste am oberen Bl.-Rand von 225*v ein Besitzeintrag.
- Einband
- Römischer Einband zwischen 1623 und 1626: grünes Pergament über Pappe, Vorder- und Hinterdeckel mit Wappensupralibros: Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Scipione Cobelluzzi. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 815.
- Provenienz
- Frankreich / (Paris?) / Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Vorderspiegel mit Signaturschildchen. 1ar und 1r mit wiederholten aktuellen römischen Signaturen; 1r: C. 176 [Capsa-Nummer], darunter die Allacci-Signatur: 1744. Ein nachgetragener Besitzvermerk (225*r) lässt keine weitere Einordnung zu, da er zu einem späteren Zeitpunkt gelöscht wurde. Ob die Buchstabenreste am oberen Bl.-Rand von 225*v auch zu einem (zweizeiligen?) Besitzeintrag gehörten, lässt sich auf Grund des miserablen Erhaltungszustands nicht mehr klären. Nach Hanselmann, Bücherschenkung, S. 108, S. 121, gehörte die Hs. zur Sammlung Kurfürst Ludwigs III., war schon im Inventar von 1466 verzeichnet und gelangte so mit den Büchern seiner Schenkung an die Universität Heidelberg.
- Literatur
- OVL, Pal.lat.62; Hanselmann, Bücherschenkung, S.
95–127; Schunke, Einbände 2.2, S. 815; Stevenson, Latini, S. 11.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
) 1r–238v
- Titel
- Biblia Regum libri quatuor cum Glossa ordinaria .
- Angaben zum Text
- 1r–7224v VIER
BÜCHER KÖNIGE MIT GLOSSA ORDINARIA als Marginal- und
Interlinearglossen. (1. 1r–63v) I Rg. Stegmüller, RB
11789. (2. 63v–112r) II Rg. Stegmüller, RB 11790. (3.
113r–180r) III Rg. Stegmüller, RB 11791. (4.
180r–224v) IV Rg. Stegmüller, RB 11792. Edition:
Biblia Latina cum Glossa Ordinaria, vol. II, Straßburg: Adolph Rusch,
1480/81 (Editio princeps), S. 1–180 (die Anordnung der Glossen stimmt
nicht völlig mit der Editio princeps überein).
1ar bis auf Signatur, 1av, 112v, 225*r bis auf Besitzvermerk (?), 225*v bis auf Buchstabenreste (Besitzvermerk?), 226*r–v leer.
- Incipit
- 1ra [V]iginti et duas litteras esse aput Hebreos … (Stegmüller, RB 323).
- Explicit
- 224v … omnibus diebus uite sue. Explicit liber regum iiiius [quartus] (IV Rg 25,30).
- Edition
- s. Angaben zum Inhalt.
- Bearbeitet von
- Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 62. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.