Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 63

Biblia, Vetus Testamentum: Paralipomenon libri duo et Oratio Manasse

Pergament, Papier · 2, 101, 1 Bll. · 31,6–31,7 × 21,3–21,8 cm · Frankreich / Paris? · 13. Jh.


Schlagwörter (GND)
Altes Testament / Liturgie / Glossen.
Entstehungsort
Frankreich / Paris?
Entstehungszeit
13. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (Vor- und Nachsatzbll. aus Papier).
Umfang
2, 101, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
31,6–31,7 × 21,3–21,8 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
I2a (kein Spiegel) + 12 IV96 + (III-1)101 + 1102* (kein Spiegel). - Das papierene Nachsatzbl. ist an das Pergamentbl. der letzten Lage als Einzelbl. angeklebt.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–101); die beiden ersten Bll. inklusive des Vorsatzbls. sowie das Nachsatzbl. sind nicht gezählt, daher wird hier bei der Beschreibung die Zählung der Digitalisate übernommen. Zeitgenössische Lagenzählung (.jus.), die wohl schon nach der ersten Lage wieder abbricht oder nachfolgend gänzlich durch den Beschnitt verderbt wurde, und Reklamanten auf dem letzten Bl. jeder Lage unten in der Mitte bzw. rechts, zum Teil durch Beschnitt verderbt. Zeitgenössische Lagenfoliierung in Blei aus Strichen bzw. variierenden Kombinationen von Buchstaben und Strichen, Bll. jeweils bis zur Lagenmitte gezählt.
Zustand
Pergament mit Fehlstellen, meist ausgebessert (zeitgenössische Hinterklebungen und Nähte); verschiedentlich Knicke; stellenweise leicht durchscheinend. Letzte Bll. mit leichtem Wasserschaden. Tinte teilweise leicht berieben und verblasst. Leichter Feuchtigkeitsschaden an den Rändern. Vereinzelt Bearbeitungsspuren des Pergamenters sichtbar. Ränder teilweise unregelmäßig beschnitten. Papierbll. mit Stockflecken und beginnendem Tintenfraß. Einband mit Schäden (Vorderdeckel löst sich am Gelenk).

Schriftraum
19,7–20,6 (ohne Glossen), 19,7–20,6 × 4,5–13,2 (ohne Glossen), 12,4–13,2.
Spaltenanzahl
unterschiedliche Spaltenanzahl, je nach Textgestalt: .
Zeilenanzahl
schwankende Zeilenzahlen auf Grund der differierenden Anordnung der Glossen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Text und Glossen von einer Hand.
Buchgestaltung
Glossenbibeltyp einspaltig mit Klammerform der Kommentare in differierendem Zeilenabstand; etwa doppelte Schriftgröße des Bibeltextes im Vergleich zu den Glossen; mit Marginal- und Interlinearglossen. Zur Hervorhebung der verschiedenen Glossen finden durchgängig alternierend rote und blaue Paragrafenzeichen und Initialmajuskeln Verwendung. Verweiszeichen für die einzelnen Glossenspalten bei den Seitenübergängen. Zur Kennzeichnung größerer Abschnitte im Bibeltext („Verse") werden alternierend rote und blaue Lombarden mit Fleuronné verwendet; vereinzelt Satzmajuskeln. Keine weitere Gliederung; die Kapitel werden durch Marginaleinträge angegeben: in Rot mit Paragrafenzeichen. Seitentitel in roten und blauen Buchstaben mit einer aus der Unzialis stammenden Auszeichnungsschrift. Vorgaben für den Rubrikator auf den Rändern zum Teil erhalten.
Buchschmuck
Blau-rote Silhouetten-Initialen mit durchbrochenen Buchstabenkörpern und farbiger Rankenwerkfüllung zur Kennzeichnung der Buchanfänge über eine Höhe von drei bis fünf Zeilen.

Nachträge und Benutzungsspuren
Vereinzelt zeitgenössische Nachträge und Verbesserungen, zum Teil von der Schreiberhand. Jüngere Federproben. Zählung der beiden Bücher im Seitentitel in Blei nachgetragen: jus und ijus.

Einband
Beschädigter römischer Einband zwischen 1623 und 1626: grünes Pergament über Pappe, Vorder- und Hinterdeckel mit Wappensupralibros: Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Scipione Cobelluzzi; Rücken mit goldgeprägten Bienen (Barberini), blauem Signaturschildchen und Titelschild: Paralîpomenon cum Glossa ordinaria. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 815.
Provenienz
Frankreich / (Paris?) / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Vorderspiegel mit Signaturschildchen. 1ar mit der aktuellen römischen Signatur und älteren römischen Signaturen: 59 und 17 [beide gestrichen; 1r: C . 63. [Capsa-Nummer], darunter die Allacci-Signatur: 1856 [beide gestrichen], dahinter eine weitrere Signatur: 1854 [?, gestrichen]. Nach Hanselmann, Bücherschenkung, S. 108, S. 121, gehörte die Hs. zur Sammlung Kurfürst Ludwigs III., war schon im Inventar von 1466 verzeichnet und gelangte so mit den Büchern seiner Schenkung an die Universität Heidelberg.

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_63
Literatur
Hanselmann, Bücherschenkung, S. 95–127; OVL, Pal.lat.63; Schunke, Einbände 2.2, S. 815; Stevenson, Latini, S. 11.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1r–101r Digitalisat

Titel
Biblia Paralipomenon libri duo et Oratio Manasse cum Glossa ordinaria .
Angaben zum Text
1r–101r ZWEI BÜCHER CHRONIKEN UND DIE ORATIO MANASSE MIT GLOSSA ORDINARIA als Marginal- und Interlinearglossen. (1. 1r–45v) I Par. Stegmüller, RB 11793. (2. 45v–99v) II Par. Stegmüller, RB 11794. (3. 99v–101r) OrMan. Stegmüller, RB 11794,1. Edition: Biblia Latina cum Glossa Ordinaria, vol. II, Straßburg: Adolph Rusch, 1480/81 (Editio princeps), S. 181–260 (die Anordnung der Glossen stimmt nicht völlig mit der Editio princeps überein).
1ar bis auf Signatur, 1av–2av, 101v bis auf Linierung, 102*r–v leer.
Explicit
101r … et angelica famulantur [!]; amen (Glossa marginalis zu OrMan 15).
Edition
s. Angaben zum Inhalt.


Bearbeitet von
Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 63. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.