Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 695

Monaldus de Iustinopoli, Summa iuris

Pergament · 6, 310, 4 Bll. · 23,2 × 15,8 cm · Mittel- / Westeuropa · 1. Hälfte 14. Jh.


Schlagwörter (GND)
Zusammenfassung / Kanonisches Recht.
Entstehungsort
Mittel- / Westeuropa.
Entstehungszeit
1. Hälfte 14. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
6, 310, 4 Bll.
Format (Blattgröße)
23,2 × 15,8 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(II-1)3a + 36a + 2 VII28 + VIII44 + 13 VII225 + (VII-1)238 + 5 VII308 + 3311 + (II-2)313*. Vorderspiegel Gegenbl. von 3a, Hinterspiegel Gegenbl. von 312*. Zählfehler: auf 151 folgt 151bis.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–310, 311 nachgetragen). Bei ungez. Bll. folgt die Zählung dem Digitalisat (1a–6a, 312*–313*). Durchgehend Reklamanten auf der letzten Versoseite der Lage auf dem Fußsteg rechts, teilweise durch Beschnitt beeinträchtigt.
Zustand
151, 247–249, 253 Seitensteg abgetrennt. 310–311 Wasserschaden. Ansonsten kaum Benutzungsspuren.

Schriftraum
17,1 × 12 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
35 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Die Grundlinie der in einer Textura geschriebenen Buchstaben wurde ein wenig über der Zeile angesetzt. Aufgrund der Uneinheitlichkeit des Schriftbilds ist es schwierig abzuschätzen, ob lediglich eine Hand den Text kopierte.
Buchgestaltung
Zeilengerüst mit Metallstift vorgezogen. Betreffender Buchstabe als Seitentitel in Blau bzw. Rot mit Verzierung in Gegenfarbe. Zu Anfang eines jeden Abschnitts zu einem Buchstaben steht reich ausgestattete, blau-rot gespaltene Fleuronnéinitiale mit Knospenfleuronné, seltener Palmetten als Besatz, teilweise mit ablaufenden Leisten. Jedes Lemma mit Rubrik und alternierend blauer oder roter Lombarde über meist zwei bis vier Zeilen eingeleitet, mit Fleuronné in Gegenfarbe, darunter Knospenfleuronné, Froschlaichmotive, Fadenausläufer und Froschlaichbesatz. Zur Strukturierung des Texts alternierend blaue und rote Paragrafenzeichen mit roten Strichelungen. Ferner rote Durchstreichungen. Z.T. Angaben für den Rubrikator auf Fußsteg noch erkennbar, meist durch Beschnitt verloren gegangen.
Buchschmuck
s. Buchgestaltung und die Bildbeschreibung in heidICON.

Nachträge und Benutzungsspuren
Notizen zur Summa iuris auf 5ar in etwas jüngerer Bastarda. Ferner außer nota-Verweisen keinerlei schriftliche Anmerkungen, allerdings einige grafische Verweiszeichen. Am Ende einer Lage steht neben dem Reklamanten ein lectus est (fehlt auf 100v), wohl von Hand des Korrektors. Kaum Benutzungsspuren.

Einband
Römischer Einband, Pappe mit weißem Pergament überzogen, in Rom um 1780 gefertigt (Schunke, Einbände 2.2, S. 848), Löcher für Schließbänder noch vorhanden. Gelb-kupferfarbenes Kapital. Rückentitel: Monaldi Summa de iure canonico, auf dem Schwanz blaues Schildchen mit aktueller Signatur.
Provenienz
Zisterzienserkloster Schönau / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Blaues Schildchen mit aktueller Signatur auf Vorderspiegel. Auf 2ar nebst aktueller Signatur Altsignatur 766, korrigiert zu 700 [beide durchgestrichen], auf 4ar Capsa-Nummer C. 76, darunter Allacci-Signatur 1196, ferner Altsignatur 435, weitere auf 311v 1590. Wo die Hs. entstanden sein könnte, lässt sich anhand des Buchschmucks und der Schrift nicht eindeutig zuweisen. Sicher ist nur, dass sie sich bald nach ihrer Herstellung noch im 14. Jh. im Zisterzienserkloster Schönau unweit Heidelberg befand, wie die Einträge aus dieser Zeit auf 1r, Iste liber est beate Marie uirginis in Sconaugia Cisterciensis ordinis Wormaciensis diocesis, und 311r, Iste liber est fratris in Schonaugia, belegen. Im Zuge der Säkularisation des Klosters 1557/58 gelangte dessen Bibliothek an Kurfürst Ottheinrich und damit in die Bibliotheca Palatina.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_695
Literatur
Gugumus, Erforschung, S. 139; Krämer, Handschriftenerbe 1.2, S. 715; OVL, Pal.lat.695; Schunke, Einbände 2.2, S. 848; Stevenson, Latini, S. 248.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) 1ra–309vb Digitalisat

Verfasser
Monaldus de Iustinopoli (GND-Nr.: 102833400).
Titel
Summa iuris.
Angaben zum Text
(1ra–17vb) Buchstabe A; (17vb–20ra) Buchstabe B; (20ra–37rb) Buchstabe C; (37rb–53rb) Buchstabe D; (53va–83vb) Buchstabe E; (83vb–92rb) Buchstabe F; (92rb–92vb) Buchstabe G; (92vb–96ra) Buchstabe H; (96ra–126va) Buchstabe I; (126va–134vb) Buchstabe L; (134vb–163va) Buchstabe M; (163va–166ra) Buchstabe N; (166ra–172rb) Buchstabe O; (172rb–210rb) Buchstabe P; (210rb–210va) Buchstabe Q; (210va–237rb) Buchstabe R; (237rb–272vb) Buchstabe S; (272vb–287rb) Buchstabe T; (287rb–309vb) Buchstabe U / V; (309vb) Buchstabe X. – 5ar Notizen zur Summa iuris des Monaldus. – 5av–6av leer. – 310r–313*v leer / Besitzeintrag auf 311r.
Rubrik
1ra ›Summa de iure canonico, tractans et expediens multas materias secundum ordinem alphabeti‹.
Incipit
1ra ›Qvoniamignorans ignorabitur, sicut ait Paulus egregius predicator …
Explicit
309vb … qui ad iusticiam multos erudiunt in celesti gloria perhenniter fulgeamus. Amen. Explicit summa Monaldi.
Edition
Summa perutilis atque aurea venerabilis viri fratris Monaldi in vtroque iure tam ciuili quam canonico fundata, Lyon 1516.


Bearbeitet von
Dr. Thorsten Huthwelker, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 695. Beschreibung von: Dr. Thorsten Huthwelker (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
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Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.