Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 75

Biblia: Vetus Testamentum: Expositio in Cantica Canticorum

Pergament, Papier · 1, 87, 1 Bll. · 20,6–21,0 × 14,3–14,9 cm · Süddeutschland (?) · 13. Jh.


Schlagwörter (GND)
Bibel, Altes Testament / Liturgie / Glossen / Exegese.
Entstehungsort
Süddeutschland (?).
Entstehungszeit
13. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (Vor- und Nachsatzbll. Papier).
Umfang
1, 87, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
20,6–21,0 × 14,3–14,9 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + (VI+1)12 (mit Bl. 2a) + 2 V32 + 2 IV47 (mit Bl. 45a) + V56 (mit Bl. 51a) + IV64 + 2 V84 + (I-1)85*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 85* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Fehlerhafte römische Foliierung des 17. Jhs. (1–84), nach Bl. 45 und 51 folgt je ein ungezähltes Bl.; Vor- und Nachsatzbl. sowie das erste Bl. der Hs. sind nicht gezählt, daher wird hier bei der Beschreibung die Zählung der Digitalisate übernommen, ebenso wie für die ungezählten Bll. nach Bl. 45 und 51.
Lagenzählung auf der letzten Seite jeder Lage ([.ius.]-.ix.), zum Teil durch Beschnitt gestört oder verderbt.
Zustand
Pergament leicht stockfleckig mit Feuchtigkeitsschaden, Verfärbungen und Flecken; Fehlstellen und Risse zum Teil ausgebessert; Haar- und Fleischseite teilweise gut unterscheidbar; Bearbeitungsspuren des Pergamenters teilweise sichtbar. Tinte an einigen Stellen verwaschen, verblasst und berieben; Farben schlagen zum Teil durch. Bl. 84 wurde unten großflächig überklebt; wohl schon zeitgenössisch bei der Herstellung des Codex, da von der Texthand mit dem fehlenden Text beschrieben.

Schriftraum
15,8–16,2 × 9,3–10,0 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
37 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Text von einer Hand; von dieser Hand nur wenige Korrekturen und Ergänzungen.
Buchgestaltung
Zur Gliederung werden für die Kapitel große rote Initialen, zum Teil mit durchbrochenen Schäften, für die weiteren Abschnitte rote Lombarden unterschiedlicher Größe mit kleineren Verzierungen sowie Satzmajuskeln, zum Teil mit üblichen Rubrizierungen, und rote Paragraphenzeichen verwendet. In der rechten oberen Ecke der Rectoseiten parallel zur römischen Foliierung eine zeitgenössische Kapitelzählung in Rot (1–8). Anweisungen für den Rubrikator teilweise erhalten.
Buchschmuck
s. Buchgestaltung.

Nachträge und Benutzungsspuren
Korrekturen und Ergänzungen; in der Regel von jüngeren Händen. Wenige Nota-Zeichen.

Einband
Schmuckloser römischer Einband: helles Pergament über Pappe; nach Schunke, Einbände 2.2, S. 816, „c. 1930“. Die Wappensupralibros des älteren römischen Einbands (Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Francesco Barberini, 1626–1633) sind auf den Vorder- und Hinterspiegel geklebt.
Provenienz
Süddeutschland (?) / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Vorderspiegel mit Signaturschildchen. 2ar aktuelle römische Signatur, ältere römische Signatur: 250 [gestrichen]; 1r Capsa-Nummer: C . 55., darunter die Allacci-Signatur: 1352 [beide gestrichen], weitere ältere römische Signatur: 211 [?, gestrichen]; Titel (des 16. Jhs.?): Honorius Augustodunensis in Cantica Canticorum, darunter der fehlerhafte zeitgenössische Titel: Orosius [teilweise auf Rasur] super Cantica; s. dazu Angaben zum Inhalt.

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_75
Literatur
OVL, Pal.lat.75; Schunke, Einbände 2.2, S. 815; Stevenson, Latini, S. 13.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1ra–84vb Digitalisat

Verfasser
Honorius Augustodunensis (GND-Nr.: 119066548).
Titel
Expositio in Cantica Canticorum.
Angaben zum Text
1ra–84vb HONORIUS AUGUSTODUNENSIS, EXPOSITIO IN CANTICA CANTICORUM, ohne den Epilog zum ‚Sigillum S. Mariae‘. Stegmüller, RB 3573. Im zeitgenössischen Titel der Hs. wird als Autor Orosius angegeben, im Titel des 17. Jhs. (?) zu Honorius Augustodunensis verbessert. Vgl. zur Person des Honorius ausführlich V. I. J. Flint, Honorius Augustodunensis of Regensburg, in: Authors of the Middle Ages. Historical and Religious Writers of the Latin West II, hrsg. von Patrick J. Geary, Aldershot 1995, S. 89–183, der als Herkunft des Honorius Regensburg angibt; dagegen Romouald Bauerreiss, Zur Herkunft des Honorius Augustodunenis, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 53, 1935, S. 28–36, der für Canterbury plädiert. Der im Widmungsbrief genannte abbas C. wird durch Bauerreiss mit Abt Kuno von Siegburg, dem späteren Bischof von Regensburg, identifiziert; vgl. Romouald Bauerreiss, Honorius von Canterbury (Augustodunensis) und Kuno I., der Raitenbucher, Bischof von Regensburg (1126–1136), in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 67, 1956, S. 306–313. Edition: Migne PL 172, Sp. 347C–494D.
1ar–v, 2ar bis auf Signaturen, 2av, 85*r–v leer.
Rubrik
1r Honorius Augustodunensis in Cantica Canticorum; Orosius [teilweise auf Rasur] super Cantica.
Incipit
1ra Domum [!, fälschlich für: donum] sapientie cum Salomone poscenti
Explicit
84vb … vt labor noster fiat omnibus fructuosus brevi epilago [!] cuncta repetamus [es fehlt der angesprochene Epilog, der auf das ‚Sigillum S. Mariae‘ Bezug nimmt; vgl. Migne PL 172, Sp. 494D–496C] ›Finito libro sit laus et gloria Christo Amen‹.
Edition
s. Angaben zum Inhalt.


Bearbeitet von
Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 75. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
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Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.