Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 801

Antonio de Gentilibus, Repertorium alphabeticum iuris, pars II

Papier · 2, 344, 1 Bll. · 26,5 × 18,5 cm · Pavia · um 1460


Schlagwörter (GND)
Verzeichnis / Rechtsbegriff / Römisches Recht / Kanonisches Recht.
Entstehungsort
Pavia.
Entstehungszeit
um 1460.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
2, 344, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
26,5 × 18,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)2a + 12a + 12 V120 + 2 IV136 + 2 V156 + 2 IV171a + 2 V191 + IV199 + VI211 + 2 V231 + IV239 + 4 V279 + IV287 + VI299 + IV307 + 3 V337 + IV345 + (I-1)346*. Vorderspiegel Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 346*. Zählfehler: 171 doppelt gez.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–343). Vorsatzbll. und Nachsatzbl. ungez., weshalb hier, wie bei dem doppelt gezählten Bl. und bei den durchgestrichenen 344 und 345, die Zählung der Digitalisate übernommen wird (1a–2a, 171a, 344*–346*). Durchgängig verzierte Reklamanten auf der letzten Versoseite der Lage auf dem Fußsteg mittig.
Zustand
Im Wesentlichen gut erhalten. Papier gebräunt und leicht stockfleckig, v.a. am oberen Rand, einige Flecken. Schriftraum zuweilen leicht gebräunt. Tinte etwas verblasst.
Wasserzeichen
Blume ohne Stängel, Blüte mit Stempel und acht Blütenbll., auf Bll. 2–206, 222–267, 308-345*, vergleichbar mit Wzz. von Papieren, die laut WZIS 1452 in Como, IT1650-PO-126722, und 1470 in der Lombardei, vielleicht in Mailand, DE5580-Clm6534_41, Verwendung fanden; Blume ohne Stängel, mit sechs Blütenbll., Kreuz als Beizeichen auf Stempel, auf Bll. 212-220, 275–306, ähnlich Wzz. von Papieren, die laut WZIS 1448 in Pavia beschrieben wurden, DE1185-S810_16.

Schriftraum
26,5 × 18,5 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
59–60 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Als Schreiber gibt sich ein gewisser Antonius ex Captaneis de Villanterio, filius comdam domini Bertolini ex Captaneis de Villanterio zu erkennen. Antonio aus der Familie der Capitani di Villanterio dürfte in einem in Pavia 1457 ausgestellten Brief nachweisbar sein (Documenti per la storia dell’Università di Pavia nella seconda metà del ’400, Bd. 2, 1456–1460, hrsg. von Agostino Sottili / Paolo Rosso, Bologna 2002 [Fonti e studi per la storia dell’Università di Pavia 38], Nr. 292, im Text zwar nicht ausdrücklich genannt, aber vom Herausgeber als solcher in das Register aufgenommen). Er bediente sich einer italienischen Semitextualis (s. dazu die Beschreibung zu Pal. lat. 800), wie auch ein womöglich weiterer Schreiber, der 1r–20v und 51r–110v ausführte.
Buchgestaltung
Zeilengerüst mit Tinte oder Metallstift vorgezogen. Raum für Initialen zu Beginn eines neuen Buchstaben ausgespart. Jedes Lemma beginnt mit alternierend blauer oder roter Lombarde. Lemma in vergrößerten Buchstaben in Rotunda hervorgehoben, mitunter als Konturschrift. Unterteilung der Abschnitte mittels schmuckloser Initialmajuskeln.
Buchschmuck
s. Buchgestaltung.

Nachträge und Benutzungsspuren
Lediglich wenige grafische Verweiszeichen.

Einband
Pergamentband über Pappe, nach Schunke, Einbände 2.2, S. 851, um 1780 in Rom entstanden. Löcher für Schließbänder in den Deckeln noch vorhanden. Gelb-kupferfarbenes Kapital. Auf dem Rücken oben blaues barockes Signaturschild 801, darunter mit Tinte auf den Rücken notiert: Vocabularius iuris a L. ad Z., weiter unten in Blau: Pal., auf dem Schwanz blaues Signaturschild Pal. lat. 801.
Provenienz
Pavia / Neumarkt (?) / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Auf dem vorderen Spiegel modernes blaues Signaturschild der Vaticana Pal. lat. 801. Auf Vorsatzbl. 1ar aktuelle Signatur, samt Altsignaturen 699 und 735 (?) [beide durchgestrichen], auf 2ar Capsa-Nummer C. 138 und Altsignatur 606 (ein weiteres Mal auf 1r), von Hand des 17. Jhs.: Vocabularius iuris et conclusiones VI. libri. Zur Provenienz s. Beschreibung zu Pal. lat. 800, deren Fortsetzung vorliegende Hs. darstellt. Die Hs. gehörte wohl zu jenen, die unter Ottheinrich von der Heidelberger Schlossbibliothek in die Heiliggeistkirche verbracht wurden. Im dazugehörigen Katalog von 1555/1560 heißt es: Gentilis Repertorium a litera L vsque ad finem, auf papir geschrieben (Pal. lat. 1944, 126r).

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_801
Literatur
Bernal Palacios, El profesor, hier S. 34–36, 39, 42, 50; BioBib Jurists, Antonius de Gentilibus (r055); OVL, Pal.lat.801; Schunke, Einbände 2.2, S. 851; Stevenson, Latini, S. 285.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) 1ra–343vb Digitalisat

Verfasser
Antonio de Gentilibus.
Titel
Repertorium alphabeticum iuris.
Angaben zum Text
Fortsetzung von Pal. lat. 800: (1ra–27rb) Buchstabe L; (27rb–67vb) Buchstabe M; (67vb–87ra) Buchstabe N; (87ra–104rb) Buchstabe O; (104rb–190vb) Buchstabe P; (190vb–195ra) Buchstabe Q; (195ra–226vb) Buchstabe R; (226vb–284ra) Buchstabe S; (284ra–313ra) Buchstabe T; (313ra–341va) Buchstabe U / V; (341vb) Buchstabe X; (341vb–343rb) Buchstabe Y; (343va–343vb) Buchstabe Z. 344*r–345*v: leeres Zeilengerüst .
Incipit
1rb [L]amberintus [!] Quid sit uide in c. i. xxix. di. et ibi Archidiaconus Quem uideas.
Explicit
343vb … Sinenda sunt vtraque crescere vsque ad messem iudicij extremi, et tunc angeli colligent in zinzania [!] et fasciculos ad conburendum, xxiij. q. d. Altos § i. ante finem.Antonius ex Captaneis de Villanterio, filius comdam domini Bertolini ex Captaneis de Villanterio, hoc opus transcripsit et cetera. Deo gracias. Amen‹.


Bearbeitet von
Dr. Thorsten Huthwelker, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 801. Beschreibung von: Dr. Thorsten Huthwelker (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
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Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.