Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 81

Biblia, Vetus Testamentum: Liber Isaiae cum Glossa ordinaria

Pergament, Papier · 1, 122, 1 Bll. · 34,0–34,2 × 23,0–23,5 cm · Frankreich / (Paris?) · 13. Jh.


Schlagwörter (GND)
Bibel, Altes Testament / Liturgie / Glossen.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (Vor- und Nachsatzbll. aus Papier).
Umfang
1, 122, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
34,0–34,2 × 23,0–23,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(IV+1)8 (kein Spiegel-Bl., mit Bl. 1a) + 14 IV120 + (I+1)123* (kein Spiegel-Bl.). Vor- und Nachsatzbl. sind an die erste bzw. letzte Lage angeklebt und mit Pergamentstreifen gegen den Buchrücken verstärkt.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–122); Vor- und Nachsatzbl. sind nicht gezählt, daher wird hier bei der Beschreibung die Zählung der Digitalisate übernommen. Zeitgenössische Lagenzählung (.ius. .ysa[i]. -.xvus. .ysai.); letzte Lage wohl nicht mehr gezählt.
Zustand
Pergament mit leichten Stockflecken, Fehlstellen und Rissen, meist ausgebessert (zeitgenössisch); stellenweise leicht durchscheinend. Einband mit Schäden am Rücken und Gelenk.

Angaben zu Schrift / Schreibern
Text und Glossen von einer Hand.
Buchgestaltung
Bibeltext meist auf der Mitte der Seite angeordnet in differierendem Zeilenabstand und etwa doppelter Schriftgröße im Vergleich zu den Glossen; mit Marginal- und Interlinearglossen. Zur Hervorhebung der verschiedenen Glossen finden durchgängig alternierend rote und blaue Paragraphenzeichen mit zum Teil üppigem Fleuronné und Initialmajuskeln Verwendung; für die Interlinearglossen schwarze Paragraphenzeichen. Verweiszeichen für die einzelnen Glossenspalten bei den Seitenübergängen. Zur Kennzeichnung größerer Abschnitte im Bibeltext ("Verse") werden alternierend rote und blaue Lombarden mit Fleuronné verwendet; vereinzelt Satzmajuskeln. Keine weitere Gliederung; die Kapitel werden durch Marginaleinträge angegeben, mit Paragraphenzeichen in rot und blau alternierenden römischen Zahlzeichen., zum Teil mit Fleuronné. Seitentitel in roten und blauen Buchstaben mit einer aus der Unzialis stammenden Auszeichnungsschrift. Vorgaben für den Rubrikator auf den Rändern zum Teil erhalten.
Buchschmuck
Farbige Schmuckinitialen in Rahmung vor Goldgrund, mit Palmettenranken sowie zoomorphen und Binnenfeld-Motiven (historisierte Initiale: Zersägung des Jesaia) am Beginn des Prologs und des Bibeltextes.

Nachträge und Benutzungsspuren
Zahlreiche Nachträge und Ergänzungen zu den Glossen, zum Teil von der Schreiberhand, meist wohl zeitgenössisch, teilweise Bleistiftnachträge; umfangreiche Ergänzungen in Blei 122v–123*v, nahezu erloschen. Vereinzelt Federproben.

Einband
Beschädigter römischer Einband zwischen 1623 und 1626: grünes Pergament über Pappe, Vorder- und Hinterdeckel mit Wappensupralibros: Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Scipione Cobelluzzi; Rücken mit goldgeprägten Bienen, einem blauen Signaturschildchen und darüber einem Titelschild: Isaias cum Glossa ordinaria und hs. Signatur. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 815.
Provenienz
Frankreich / (Paris?) / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Vorderspiegel mit Signaturschildchen. 1ar aktueller römischer Signatur und älteren römischen Signaturen: 63, 28 [beide gestrichen] und Titel: Jsaias cum glossa ordinaria (17. Jh.?); 1r ältere römische Signatur: 52; 123*v ältere Signatur, auf dem Kopf stehend: 1053, wohl die Allacci-Signatur (vgl. Pal. lat. 82, 2ar). Nach Hanselmann, Bücherschenkung, S. 108, S. 122 (mit Nachweis), gehörte die Hs. zur Sammlung Kurfürst Ludwigs III., war schon im Inventar von 1466 verzeichnet und gelangte so mit den Büchern seiner Schenkung an die Universität Heidelberg.

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_81
Literatur
Hanselmann, Bücherschenkung, S. 95–127; OVL, Pal.lat.81; Schunke, Einbände 2.2, S. 816; Stevenson, Latini, S. 14.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Bearbeitet von
Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 81. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.