Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 810
Pietro del Monte, Repertorium utriusque iuris, pars III
Papier · 3, 188, 1 Bll. · 29,8 × 21,8 cm · Süddeutschland (?) · um 1470–1480
- Schlagwörter (GND)
- Rechtswissenschaft / Enzyklopädie.
- Entstehungsort
- Süddeutschland (?).
- Entstehungszeit
- um 1470–1480.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Papier.
- Umfang
- 3, 188, 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 29,8 × 21,8 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (II-1)3a + 8 VI95 + V105 + VII118 + 5 VI178 + IV186 + (I-1)187*. 3a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl. 187* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl.
- Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
- Tintenfoliierung, Rom 17. Jh. (1–80, 80–112, 112–186). Die Bezeichnung unfoliierter Bll. folgt dem Digitalisat (1a–3a, 187*), ebenso die Ergänzung sich wiederholender Blattzahlen (80a, 112a). Durchgehend Textreklamanten. Zählung der Lemmata am linken Rand des Textblockes in arabischen Zahlen, beginnend jeweils am Anfang jedes Buchstabenabschnittes. Lemmata von anderer Hand in anderer Tinte jeweils am Kopf der Seite als laufender Seitentitel vermerkt.
- Zustand
- Papier im Schriftspiegel durch Tintenfraß verbräunt. Zahlreiche Wurmlöcher, im Rücken oben ein Teil ausgebrochen, altes Signaturschild fragmentiert (s. Einband).
- Wasserzeichen
- Bl. 2a und Hinterspiegel: Krone, darüber sechsstrahliger Stern, zweikonturig (ähnlich WZIS AT3800-PO-51661); Bl. 2–95, 97–116, 174–184 Handschuh, darüber Blume / Stern, sechsblättrig (ähnlich WZIS DE2730-PO-155957); Bl. 96, 118–171 Handschuh, darüber Kreuz, einkonturig (ähnlich WZIS DE0960–4Inc409.5_208); Bl. 172–173 zwei gekreuzte Hämmer, darüber Krone mit Kreuz (ähnlich WZIS DE0960–4Inc409.5_52); Bl. 102 Anker im Kreis (?).
- Schriftraum
- 25 × 20 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte (Tabulae zweispaltig).
- Zeilenanzahl
- 54–55 Zeilen.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Gleichmäßig und routiniert geschriebene Bastarda von zwei Händen (1r–172r, 174r–186r). Seitenränder von mehreren wenig jüngeren Händen genutzt für Einträge (Bastarda, 4. Viertel 15. Jh.).
- Buchgestaltung
- Schriftraumbegrenzung und Zeilenlinien blind gegriffelt. Einzeilige Lombarden in schwarzer Tinte zu Textabsätzen, fünfzeilig zu den Buchstabenabschnitten. Schwarze Capitula-Zeichen zur Gliederung.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Zahlreiche Randbetreffe, weitere Stichwörter und Ergänzungen auf den Seitenrändern von anderer Hand. Gelegentlich Zeigehände und einfach skizzierte menschliche Köpfe im Profil (z. B. 152v, 154v).
- Einband
- Weißes Pergament auf Pappe. Rom, um 1780. Beide Deckel mit Spuren von je zwei textilen Schließenbändern (entfernt). Rücken mit vier erhabenen Doppelbünden, oben altes Signaturschild der BAV, Kupferstichkartusche mit roter Schrift: 81[0]. Rückenbeschriftung: Tituli iuris ab E ad G. Unten das blaue Signaturschild der BAV. Rücken durch zahlreiche Wurmlöcher geschädigt, am Kopf ein Teil ausgebrochen. Kapital mit farbigen Seidenfäden umwickelt (braun-gelb). Schunke, Einbände 2,2, S. 851, vgl. ebd. Bd. 1, S. 256.
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Schrift und Wzz. deuten auf eine Entstehung der Hs. in der 2. Hälfte des 15. Jhs. Die Wzz. Handschuh mit Blume / Stern und gekreuzte Hämmer mit Krone kommen Vergleichsbeispielen der 1470er Jahre sehr nahe. Im Inventar der Palatina von 1581 (Pal. lat. 1949, S. 10: Repertorium juris iuxta alphabetum, geschrieben, papier in fol. bretter rott leder). 1623 mit der Bibliotheca Palatina in die vatikanische Bibliothek verbracht. Keine Allacci-Signatur vorhanden. Ältere Signaturen: 1ar 691, 706 (beide gestrichen); 1r unten 607; 127* 928. Besitzstempel der BAV: 1r, 125v.
- Besonderheiten
- Das ursprünglich offenbar achtbändige, durchgehend alphabetisch geordnete Werk findet sich heute unter folgenden Signaturen: Pal. lat. 806 (A–B), [C–D fehlt], Pal. lat. 810 (E–G), Pal. lat. 808 (H–K), Pal. lat. 811 (L–O), Pal. lat. 812 (P–Q), Pal. lat. 809 (R–S), Pal. lat. 813 (T–Z).
- Literatur
- Stevenson, Latini, S. 286.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
1) 1r–186r
- Verfasser
- Pietro del Monte (GND-Nr.: 118583611).
- Titel
- Repertorium utriusque iuris, pars III (E–G).
- Angaben zum Text
- (1r–104v) Littera E. Eatenus, iste dictiones eatenus, quatenus sumuntur altero de tribus modis … – … extunc … ibi super verbum ex nunc et cetera. (105rv) Tabula E. 1 Eatenus … – … 153 Ex tunc. – 106rv leer. (107r–171r) Littera F. Faber, an et quando faber qui moratur prope scolas seu prope domum doctoris possit expelli … – … exemtio ecclesie cum capellis an intelligatur de futuris dic ut ibi et cetera. Sequitur littera g et sic deinceps usque ad finem. (171r–172r) 1 Faber … – … 124 Futurum. - 172v–173v leer. (174r–185v) Littera G. Gabonite. Josue servavit promissionem quam fecit … – … Guilhelmus Duranti fuit auditor sacri palacii … nisi quod forte fatigatus a studio dormitavit Omerus. (186rab). Tabula G. 1 Gracianus … – … 54 Guilhelmus. Umfangreiches Repertorium zum kirchlichen und weltlichen Recht anhand von alphabetisch geordneten Stichwörtern. Im vorliegenden Fall umfasste das Werk 8 Bde., von denen heute einer fehlt (C-D), s. Besonderheiten (vgl. Bernal Palacios, El profesor, s. u., S. 44). Am Ende jedes Buchstabenabschnittes folgt ein Stichwörterverzeichnis (Tabula). Bernal Palacios, El profesor, S. 43f., 50 (diese Hs.); Quaglioni, Pietro del Monte; Quaglioni, La justice, S. 103–112, online unter https://doi.org/10.4000/books.psorbonne.19981; Rep. font. 4, S. 155f. (Lit.); Schulte, GQ 2, S. 318.
- Incipit
- 1r Eatenus, iste dictiones eatenus, quatenus sumuntur altero de tribus modis …
- Explicit
- 185v … quod forte fatigatus a studio dormitavit Omerus.
- Edition
- Mehrere Inkunabeldrucke (GW M25363, M25366, M25368, M25372, M25374). Verglichen wurde: Petrus de Monte, Repertorium iuris, hrsg. von Comes de Alvarotis, Padua, Johann Herbort, 16.XI.1480 (GW M25372).
- Bearbeitet von
- Dr. Wolfgang Metzger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 810. Beschreibung von: Dr. Wolfgang Metzger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.