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Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 813

Pietro del Monte, Repertorium utriusque iuris, pars VIII

Papier · 3, 123 Bll. · 30,5 × 22,3 cm · Süddeutschland (?) · um 1470–1480

Schlagwörter (GND): Rechtswissenschaft / Enzyklopädie.

Entstehungsort: Süddeutschland (?).

Entstehungszeit: um 1470–1480.

Typus (Überlieferungsform): Codex.

Beschreibstoff: Papier.

Umfang: 3, 123 Bll.

Format (Blattgröße): 30,5 × 22,3 cm.

Zusammensetzung (Lagenstruktur): (II-1)^3a + 9 VI¹⁰⁸ + V¹¹⁸ + (III-1)^123*. 3a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl. Der Hinterspiegel ist Teil der letzten Lage.

Seiten-, Blatt- und Lagenzählung: Tintenfoliierung, Rom 17. Jh. (1–121). Die Bezeichnung unfoliierter Bll. folgt dem Digitalisat (1a–3a, 122*–123*). Textreklamanten (zum Teil angeschnitten). Zählung der Lemmata am linken Rand des Textblockes in arabischen Zahlen, beginnend jeweils am Anfang jedes Buchstabenabschnittes. Lemmata von anderer Hand in anderer Tinte jeweils am Kopf der Seite als laufender Seitentitel vermerkt.

Zustand: Papier im Schriftspiegel durch Tintenfraß leicht verbräunt. Rücken am Kopf durch Wurmlöcher geschädigt, Teile ausgebrochen, dadurch älteres Signaturschild fragmentiert (s. Einband).

Wasserzeichen: Bl. 2a Krone, darüber sechsstrahliger Stern, zweikonturig (ähnlich WZIS AT3800-PO-51661); Bl. 1–123* zwei gekreuzte Hämmer, darüber Krone mit Kreuz, in zwei Varianten (ähnlich WZIS DE8100-HBVIII14a_999).

Schriftraum: 24,5 × 15–20 cm.

Spaltenanzahl: 1 Spalte (Tabulae zweispaltig).

Zeilenanzahl: 54–55 Zeilen.

Angaben zu Schrift / Schreibern: Bastarda mit kursivem Duktus von zwei Händen (1r–20r, 20r–121v). Die Schreiber waren jeweils auch in den anderen, zugehörigen Bänden des Repertorium utriusque iuris tätig (s. Besonderheiten). Seitenränder von mehreren wenig späteren Händen genutzt für Einträge (Bastarda, 4. Viertel 15. Jh.).

Buchgestaltung: Schriftraumbegrenzung und Zeilenlinien blind gegriffelt. Ein- bis vierzeilige Lombarden in schwarzer Tinte zu Textabsätzen. Schwarze Capitula-Zeichen zur Gliederung.

Nachträge und Benutzungsspuren: Zahlreiche Randbetreffe, weitere Stichwörter und Ergänzungen auf den Seitenrändern von anderer Hand. Gelegentlich Zeigehände und einfach skizzierte menschliche Köpfe im Profil (z. B. 4r, 40r, 66v, 105v, 115r, 119r). Lemmata am Kopf der Seite als laufender Seitentitel nachgetragen.

Einband: Weißes Pergament auf Pappe. Rom, um 1780. Beide Deckel mit Spuren von je zwei textilen Schließenbändern (entfernt). Rücken mit vier erhabenen Doppelbünden, oben altes Signaturschild der BAV (fragmentiert), Kupferstichkartusche, darin in Rot: [8]13. Darunter das blaue Signaturschild der BAV. Rückenbeschriftung: Tituli iuris T. ad Z. Rücken am Kopf durch Wurmlöcher geschädigt, ein Stück ausgebrochen. Kapital mit farbigen Seidenfäden umwickelt (braun-gelb). Schunke, Einbände 2,2, S. 851, vgl. ebd. Bd. 1, S. 256.

Provenienz: Heidelberg.

Geschichte der Handschrift: Schrift und Wzz. deuten auf eine Entstehung der Hs. in der 2. Hälfte des 15. Jhs. Die Wzz. Handschuh mit Blume / Stern (vgl. die zugehörigen Bde.) und gekreuzte Hämmer mit Krone kommen Vergleichsbeispielen der 1470er Jahre sehr nahe. Im Inventar der juristischen Werke der Palatina von 1581 (Pal. lat. 1945, S. 10: Repertorium juris iuxta alphabetum, geschrieben, papier in fol. bretter rott leder). 1623 mit der Bibliotheca Palatina in die vatikanische Bibliothek verbracht. 1r Capsa-Nummer C. 38. Wahrscheinlich im Allacci-Register zu identifizieren (Pal. lat. 1949, 17r: 151 idem [i. e. dictionarium] fol. C. 38). 1a ältere Signatur 709 (gestrichen), darüber die aktuelle Signatur. 123*v ältere Signatur: 827 (kopfstehend). Besitzstempel der BAV: 1r, 120v, 121v.

Besonderheiten: Das ursprünglich offenbar achtbändige, durchgehend alphabetisch geordnete Werk findet sich heute unter folgenden Signaturen: Pal. lat. 806 (A–B), [C–D fehlt], Pal. lat. 810 (E–G), Pal. lat. 808 (H–K), Pal. lat. 811 (L–O), Pal. lat. 812 (P–Q); Pal. lat. 809 (R–S); Pal. lat. 813 (T–Z).

Faksimile: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_813

Literatur: Stevenson, Latini, S. 286.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) 1r–120v Digitalisat

Verfasser: Pietro del Monte (GND-Nr.: 118583611).

Titel: Repertorium utriusque iuris, pars VIII (T–Z).

Angaben zum Text: (1r–56r) Littera T. Taberna. Que dicatur taberna vide in c. i. circa medium … – … Vacatio, vacans. Si papa concedit uni primam vacaturam … vacaturam quis preferatur vide Bar. in l. Si dominus ff De lege i. Endet – wohl irrtümlich – nicht mit dem letzten Lemma des Buchstabens T (tuus, tuum) sondern mit dem ersten des V, das folglich 51r wiederholt wird. (56rv) Tabula T. 1 Taberna, 2 Tabernaculum … – … 124 Tuus. - 57r–60v leer. (61r–120v) Littera V–Z. Vacatio, vacans. Si papa concedit uni primam vacaturam quam acceptaverit in dyocesi … – … Zona. An appellatione bonorum veniat … vestis ubi etiam Bar. ff Principio ff De auro et argento lege 2 et cetera. ›Explicit deo gratias‹. (121rv) Tabula V–Z. 1 Vacationes, vacans, 2 Vacillare … – … 181 Zona. Umfangreiches Repertorium zum kirchlichen und weltlichen Recht anhand von alphabetisch geordneten Stichwörtern. Im vorliegenden Fall umfasste das Werk 8 Bde., von denen heute einer fehlt (C-D), s. Besonderheiten (vgl. Bernal Palacios, El profesor, S. 44). Die Stichwörterverzeichnisse (Tabulae), sonst jeweils am Ende jedes Buchstabenabschnittes, wurden hier für V bis Z am Ende des letzten Abschnittes zusammengefasst. Bernal Palacios, El profesor, S. 43f., 50 (diese Hs.); Quaglioni, Pietro del Monte; Quaglioni, La justice, S. 103–112 https://doi.org/10.4000/books.psorbonne.19981; Rep. font. 4, S. 155f. (Lit.); Schulte, GQ 2, S. 318.

Incipit: 1r Taberna. Que dicatur taberna vide in c. i. circa medium …

Explicit: 120v … vestis ubi etiam Bar. ff Principio ff De auro et argento lege 2 et cetera.

Edition: Mehrere Inkunabeldrucke (GW M25363, M25366, M25368, M25372, M25374). Verglichen wurde: Petrus de Monte, Repertorium iuris, hrsg. von Comes de Alvarotis, Padua, Johann Herbort, 16.XI.1480 (GW M25372).

Bearbeitet von: Dr. Wolfgang Metzger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.

Zitierempfehlung:

Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 813. Beschreibung von: Dr. Wolfgang Metzger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.

Katalogisierungsrichtlinien: Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.