Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 86

Biblia, Vetus Testamentum: Hugo de Sancto Caro, Postilla super Trenos - Summa de poenitentia ‚Quia non pigris’

Pergament, Papier · 1, 172, 1 Bll. · 14,0 × 10,0–10,2 cm ·  · 14. Jh.


Schlagwörter (GND)
Bibel, Altes Testament / Liturgie / Glossen / Dekretalen / Jura.
Entstehungsort
. unbekannt.
Entstehungszeit
14. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (Vorsatzbl. aus Papier).
Umfang
1, 172, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
14,0 × 10,0–10,2 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Codex, zusammengesetzt. (I-1)1a + (VI-2)10 + 4 VI58 + 9 IV130 + III136 + 3 VI172 + (I-1)173*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 173* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl. Vor Bl. 1 fehlen heute zwei Bll., so dass etwa zwei Drittel des Prologs fehlen.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–172); Vor- und Nachsatzbl. sind nicht gezählt, daher wird hier bei der Beschreibung die Zählung der Digitalisate übernommen. Lagenzählung bei Text 1 (.i.us-xv.).
Zustand
Fehlstellen und Risse, zum überwiegenden Teil ausgebessert (zeitgenössisch). Bll. zum Teil unregelmäßig und beschädigt. Stellenweise Bearbeitungsspuren des Pergamenters erkennbar. Tinte stellenweise verblasst und berieben.

Schriftraum
10,1–10,9 × 7,4–7,8 cm.
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
22 Zeilen (Text 1); 31 Zeilen (Text 2).
Angaben zu Schrift / Schreibern
Jeder Text durchgängig von einer Hand geschrieben, jeweils mit zahlreichen Kürzungen.
Buchgestaltung
Text 1: Satzmajuskeln; der kommentierte Bibeltext wird durch Unterstreichungen hervorgehoben, nicht sicher zu entscheiden, ob dies bereits durch den Schreiber oder einen späteren Benutzer geschah. Text 2: Beginn des Textes wird durch einen Blattweiser gekennzeichnet (gedrehter Wollfaden?). Kapitel durch Rubriken bezeichnet, die mit dem Inhaltsverzeichnis übereinstimmen; Kapitel im Inhaltsverzeichnis mit a-z (schwarz), A-Z (rot) und a.-r. (schwarz) gezählt, die so im Text wiederkehren. Anfänge der Kapitel zusätzlich durch rote Lombarden hervorgehoben; ebenso die in den Prolog eingearbeitete Kapitelübersicht. Satzmajuskeln mit den üblichen Rubrizierungen.

Nachträge und Benutzungsspuren
Wenige Korrekturen und Ergänzungen, zum Teil von der Schreiberhand, meist wohl zeitgenössisch und wenig jünger. Text 1: Kapitelzählung auf dem Rand nachgetragen, wohl zeitgenössisch (durch die Schreiberhand?). Vereinzelt rote Durchstreichungen und Rahmungen des Textes. Text 2: Inhaltsverzeichnis mit Buchstabennummerierung (136va–b), die von derselben im Text nachgetragen wurde. Zeitgenössische zweifarbige Anstreichungen, Marginalschlagworte und kommentierende Hinweise, vielleicht von der Schreiberhand (?). Am Ende des Textes Wiederholung des letzten Punktes: Jtem in dote … von einer weiteren (zeitgenössischen?) Hand.

Einband
Römischer Einband zwischen 1626 und 1633: grünes Pergament über Pappe, Vorder- und Hinterdeckel mit Wappensupralibros: Papst Urban VIII. und Kardinalbibliothekar Francesco Barberini; Rücken mit goldgeprägten Bienen (Barberini) und zwei Signaturschildchen. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 816.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Vorderspiegel mit Signaturschildchen. 1ar aktuelle römische Signatur, ältere römische Signatur: 196 [gestrichen] und Abklatsch der Capsa-Nummer sowie der Allacci-Signatur; 1r Capsa-Nummer: [C] . 105., darunter Allici-Signatur: 632 [gestrichen], weitere ältere römische Signatur: 619 [gestrichen]. Beide Texte wurden wohl im 14. Jh. zunächst getrennt geschrieben, worauf die Lagenzählung für Text 1 hinweist. Bald nach ihrer Entstehung wurden die beiden Faszikel zusammengebunden, die zeitgenössisch entstandene Inhaltsübersicht für Text 2 auf die Versoseite des letzten Bls. der letzten Lage von Text 1 geschrieben wurde. Wie die Hs. in die Palatina gelangte, muss offen bleiben.

Faksimile
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_86
Literatur
OVL, Pal.lat.86; Schunke, Einbände 2.2, S. 816; Stevenson, Latini, S. 14.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

) 1ra–135rb Digitalisat

Verfasser
Hugo von Saint-Cher (GND-Nr.: 118707957).
Titel
Postilla super Treno.
Angaben zum Text
1ra–135vb HUGO VON SAINT-CHER, POSTILLA SUPER TRENO. Lam. Stegmüller, RB 3692, 3693. Durch Bl.-Verlust fehlt der Anfang des Prologs. 1ra [Haec dicit Dominus Deus exercituum … Dicit.] Et propter hoc etiam designandum … 135vb … Ne irascaris domine satis. Edition: Hugo de Sancto Caro, Opera Omnia in universum Vetus et Novum Testamentum, tom. IV, Venetiis 1703, pag. 282–308.
1ar bis auf Signaturen, 1av, 135v, 136r leer.
Incipit
1ra Et propter hoc etiam designandum
Explicit
48v … Ne irascaris domine satis.
Edition
s. Angaben zum Inhalt.

) 136va–172va Digitalisat

Titel
Summa de poenitentia ‚Quia non pigris‘.
Angaben zum Text
136va–172va SUMMA DE POENITENTIA ‚QUIA NON PIGRIS‘. 136va Kapitelübersicht. ›Jsta capitula recta sunt‹. 137ra ›Jncipit Decretalium summa bonitentia [so für poenitentia?] Magistri Sibodonis‹. Qvia non pigris et neglegentibvs sed iugiter uigilantibus … 172va … mansit ad filios eius dote [?] matrimonij. Amen [der letzte Punkt wird von einer etwas jüngeren Hand wiederholt]. Entgegen der Autorenangabe im Incipit ist der Text der Summa von einem Anonymus verfasst worden; vgl. Trois sommes de pénitence de la première moitié du XIIIe siécle. La "Summula Magistri Conradi". Les sommes "Quia non pigris" et "Decime dande sunt". Tome I: Prolégomènes et Notes complémentaires, textes établ. et prés. par Jean P. Renard, Louvain-la-Neuve 1989, S. 125f. Edition: Trois sommes de pénitence de la première moitié du XIIIe siécle. La "Summula Magistri Conradi". Les sommes "Quia non pigris" et "Decime dande sunt". Tome II: Textes inédits, textes établ. et prés. par Jean P. Renard, Louvain-la-Neuve 1989, S. 135–331 (nach der Münchener Hs. Clm 19802, diese ohne den Schluss von Pal. lat. 86: Jtem si uir fecit inpensasmansit ad filios eius dote [?] matrimonij. Amen; mit Lesarten von Clm 16122 und 27302, aber wohl ohne Kenntnis der vorliegenden Hs.). - 172vb bis auf Zeilengerüst, 173*r–v leer.
Rubrik
137ra ›Jncipit Decretalium summa bonitentia [so für poenitentia?] Magistri Sibodonis‹.
Incipit
1ra Qvia non pigris et neglegentibvs sed iugiter uigilantibus
Explicit
172va … mansit ad filios eius dote [?] matrimonij. Amen.
Edition
s. Angaben zum Inhalt.


Bearbeitet von
Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 86. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


Katalogisierungsrichtlinien
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