Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 96

Hugo de S. Caro: Postilla super Apocalypsim

Pergament, Papier · 1, 73, 1 Bll. · 30,8–31,2 × 20,8–21,0 cm · Süddeutschland Evtl. Zisterzienserkloster Schönau?, s. Geschichte der Hs.. · 13. Jh. Ende / 14. Jh. Anfang


Schlagwörter (GND)
Bibel, Neues Testament / Liturgie / Exegese.
Entstehungsort
Süddeutschland Evtl. Zisterzienserkloster Schönau?, s. Geschichte der Hs..
Entstehungszeit
13. Jh. Ende / 14. Jh. Anfang.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament (Vor- und Nachsatzbl. aus Papier).
Umfang
1, 73, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
30,8–31,2 × 20,8–21,0 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + (VI+1)12 (mit Bl. 2a) + 3 VI48 + VIII64 + (V-1)73 + (I-1)74*. 1a bildet mit dem Vorderspiegel ein Doppelbl., 74* bildet mit dem Hinterspiegel ein Doppelbl. Der abgelöste alte vorrömische Vorderspiegel ist heute Bl. 2a und bildet zusammen mit Bl. 1–12 die erste Lage. Aus zwei Teilen zusammengesetzt: I Bl. 1–48, II Bl. 49–73.
Seiten-, Blatt- und Lagenzählung
Römische Foliierung des 17. Jhs. (1–73); der vorrömische Vorderspiegel (heutiges Bl. 2a), das moderne Vor- und Nachsatzbl. sind nicht gezählt, daher wird hier bei der Beschreibung die Zählung der Digitalisate übernommen. Lagenreklamanten, teilweise durch Beschnitt verderbt.
Zustand
Pergament leicht wellig, stellenweise durchscheinend, Tinte schlägt durch. Vereinzelte Fehlstellen und Löcher, zum Teil ausgebessert (u. a. auch mit Goldschlägerhaut?). Lose Bll. durch Falzverstärkungen gefestigt bzw. neu angefalzt.

Schriftraum
21,5–21,8 × 14,6–16,0 cm (I Bl. 1–48); 23,5–24,2 × 15,6–16,0 cm (II Bl. 49–73).
Spaltenanzahl
2 Spalten.
Zeilenanzahl
I 55 Zeilen; II 60 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Schrift mit zahlreichen Kürzungen; vielleicht von zwei Händen (möglicher Wechsel: Bl. 48/49). Die Schriftelemente weisen auf eine Entstehungszeit der Hs. noch im ausgehenden 13., spätestens im beginnenden 14. Jh. hin (i-Striche zur Buchstabendifferenzierung, Verwendung von einfachem a neben doppelstöckigem a). Der Schriftduktus erinnert an die Zisterzienserschrift.
Buchgestaltung
Zweispaltige Anordnung des Textes; kommentierte Bibelstellen werden innerhalb des Textes durch (rote) Unterstreichungen hervorgehoben. Die Initialen fehlen; lediglich die Anweisungen für den Rubrikator sind vorhanden. Nachgetragene Seitentitel.
Buchschmuck
s. Buchgestaltung.

Nachträge und Benutzungsspuren
Nachtrag der Kapitelzählung als Marginalien und Seitentitel, möglicherweise dieselbe Hand wie auch die Nota-Anmerkungen.

Einband
Römischer Einband zwischen 1878 und 1889: helles Pergament über Pappe; Rücken mit goldgeprägtem Wappen Papst Leos XIII. und des Kardinalbibliothekars Jean-Baptiste Pitra, rotes Rückenschild. Vgl. Schunke, Einbände 2.2, S. 817.
Provenienz
Süddeutschland / (Zisterzienserkloster?)Schönau (Rhein-Neckar-Kreis) / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Vorderspiegel mit Signaturschildchen. 2ar mit Capsa-Nummer: C. 90, verderbter Allacci-Signatur (?) am unteren Rand sowie mit der aktuellen römischen Signatur. Besitzvermerke: 1r .Jste liber est beate Marie uirginis. monasterij in Schonawe. wormatiensis diocesis. cisterciensis ordinis; 73v Jste liber est beate Marie uirginis. monasterij in Schonawe. cisterciensis ordinis. wormatiensis dyocesis. Ob die Hs. im Kloster Schönau entstanden ist, lässt sich letztlich nicht beweisen. Sicher ist jedoch, dass der Codex nach 1331 in Schönau war, wo er zu einem nicht bekannten Zeitpunkt neu gebunden wurde, wobei die heute beigebundene makulierte Urkunde als Spiegelbl. Verwendung fand (Bl. 2a). Der Band kam wohl mit der Auflösung des Klosters in der Reformation durch Kurfürst Ottheinrich nach Heidelberg.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_lat_96
Literatur
Gugumus, Erforschung, S. 139; OVL, Pal.lat.96; Schunke, Einbände 2.2, S. 817; Stevenson, Latini, S. 16.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

1) 2ar Digitalisat

Titel
Urkunde.
Angaben zum Text
Deutschsprachige Urkunde (fragm.); ohne Ort, 1331 Oktober 16: [??]hard Gabel (von Obrigheim?) verschreibt dem Kloster Schönau eine Korngülte von sechs Malter auf seinen Besitz in Breitenbronn (Gde. Aglasterhausen, Neckar-Odenwald-Kreis), die er jährlich am Martinstag an das Kloster liefern muss. Neben dem Aussteller siegeln die vier Zeugen die Urkunde: Gerhard von Obrigheim (?), Reinhard von Sickingen, Konrad der ?? von Hirschhorn und Heinlin von Erligheim. Stevenson, Latini, S. 16, gibt fälschlicherweise an, es handele sich um ein Testament, das 1331 in St. Gallen aufgestellt wurde, da er die Datierung falsch interpretiert: … do geben wart do man zalte nach Cristes gebort Dusent jar vnd druhundert jar vnd in dem ein vnd drizegsten Jare An sante Gallen dage des heiligen Abtes. - 1ar–v, 2av bis auf Signaturen leer.

2) 1ra–73va Digitalisat

Verfasser
Hugo de S. Caro (GND-Nr.: 118707957).
Titel
Postilla super Apocalypsim.
Angaben zum Text
1ra [A]ser pinguis panis est et prebebit delicias regibus Ge. xlix. [Gn 49,20] e. [=expositio?] per hoc bene significatur beatus Johannes … 73ra … potestas et maiestas omnium tuorum. benedictus deus ueritatis [es fehlt der bei Stegmüller angegebene Schluss: Et nos ipsi gratias referamusquidquid viderit corrigendum.] ›explicit apocalipsis. beati Johannis apostoli‹ [es folgt ein Besitzvermerk]; Stegmüller, RB 3769; unter Angabe der Hs. Edition: Opera omnia Hugonis de S. Caro, editio ultima praecaeteris … Vol. 7, Venedig: Nicolaus Pezzana 1703, S. 363–429.
74*r–v leer.
Incipit
1r [A]ser pinguis panis est et prebebit delicias regibus.
Explicit
73va … benedictus deus ueritatisexplicit apocalipsis. beati Johannis apostoli‹.
Edition
s. Angaben zum Inhalt.


Bearbeitet von
Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2024.


Zitierempfehlung:


Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 96. Beschreibung von: Dr. Uli Steiger (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2024.


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Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Erschließung von 876 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen Handschriften der Heidelberger Bibliotheca Palatina in der Vatikanischen Bibliothek in Rom.