Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 300

Dio Chrysostomus, De regno 1–4

Papier · 1, 39 Bll. · 32,8 × 21,7 cm · Venedig · Zweites Viertel bis Mitte des 16. Jhs.


Schlagwörter (GND)
Antike / Rhetorik / Dio Chrysostomus.
Diktyon-Nr.
66032.
1ar–1av vacat
2ar Schenkungsexlibris
2av vacat
1) 1r–37v Dio Chrysostomus, De regno 1–4
38*r–38*v vacat

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Venedig. Gemäß dem Wasserzeichen (Ancre/Anker Nr. 12 nach Harlfinger: Sept. 1534; Venedig) und dem Kopisten Johannes Mauromates (vgl. RGK I Nr. 171) kommt Venedig als Entstehungsort infrage.
Entstehungszeit
Zweites Viertel bis Mitte des 16. Jhs. Datierung gemäß dem Wasserzeichen (Ancre/Anker Nr. 12 nach Harlfinger: Sept. 1534; Venedig) und dem Kopisten Johannes Mauromates (vgl. RGK I Nr. 171).
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
1, 39 Bll.
Format (Blattgröße)
32,8 × 21,7 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 12a + 3 IV24 + (IV+1)25 + II37 + (I-1)38*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 38*. Die vierte Lage (f. 25–33) wurde auf dem Kopf stehend eingebunden.
Foliierung
Vatikanische Foliierung in der rechten oberen Ecke der Rectoseite mit schwarzbrauner Tinte (f. 1–37). Die Lage von f. 25 bis 33 wurde auf dem Kopf stehend eingebunden, so dass auf f. 24 f. 33 folgt. Wenn man die korrekte Reihenfolge von f. 24v auf f. 25r einhält, ergibt sich kein Textverlust. Die Foliierung erfolgte vor der Neubindung. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a–2a, 38*).
Lagenzählung
Am Ende der Lagen erscheinen am inneren Rand unten auf der Versoseite Wortreklamanten. Auf f. 32v erscheint unten ein Wortreklamant, der eventuell darauf hinweist, dass das Einzelblatt f. 33 ursprünglich zur nächsten Lage gehört haben mag, jedoch bei der Neubindung der jetzigen Lage zugeschlagen wurde (vgl. auch Menchelli 1994, S. 113).
Zustand
Sehr guter Zustand; obwohl das Papier fleckig und vergilbt ist, ist die Lesbarkeit überall gewährleistet. Der äußere Rand von f. 2a wurde mit einem Klebestreifen restauriert.
Wasserzeichen
Ancre/Anker Nr. 12 nach Harlfinger (Sept. 1534; Venedig): f. 1, 2, 4, 6, 10, 13, 14, 16, 21, 22, 23, 24, 29, 30, 31, 32, 33, 35, 37.

Schriftraum
24,8 × 13–13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
29 Zeilen.
Schriftart
Individuelle Gelehrtenschrift der Entstehungszeit mit ausgeprägten Ober- und Unterlängen sowie Worttrennung und großzügigem Zeilenabstand.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Der Palatinus wurde von Johannes Mauromates kopiert (RGK III Nr. 283 = RGK I Nr. 171).
Buchgestaltung
Die Reden folgen aufeinander, wobei die mittig gesetzten Überschriften und die Initialen als Trennelement fungieren. Am Rand sind die Reden mit Ausnahme der 3. mit griechischen Ziffern gezählt.
Buchschmuck
Die Reden haben jeweils Initialen mit floralen Elementen in der Tintenfarbe des Textes. Auf f. 1r befindet sich eine wellenförmige Zierlinie.

Nachträge und Benutzungsspuren
Signaturschild der BAV auf dem Vorderspiegel. Schenkungsexlibris an Papst Gregor XV. auf f. 2ar.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Handschrift ging bald nach dem Tod des Venezianer Humanisten Giovanni Battista Cipelli (Egnazio) 1553 in den Besitz Ulrich Fuggers über (vgl. BAV, Pal. lat. 1950, f. 185v: Dionis Chrysostomi quaedam. char. 300. egna; im Katalog BAV, Pal. lat. 1925, f. 106v, Nr. 71 erscheint bereits unter den 1553 aus dem Egnazio-Nachlass erworbenen Codices eine Handschrift, welche eine sehr ähnliche Formulierung Dionis Chrysostimi quaedam orationes enthält). Fugger siedelte mitsamt seiner Bibliothek 1567 nach Heidelberg um. Dessen Bibliothek erbte schließlich 1584 der pfälzische Kurfürst Friedrich IV. Nach der Einnahme Heidelbergs gelangte die Handschrift 1623 nach Rom.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_300
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 169; Mariella Menchelli, Su alcuni recenziori di Dione di Prusa (le copie di Giovanni Mauromate), in: SCO 44, 1995, S. 113; Mariella Menchelli, Il Tol. 101/16 tra prima e terza famiglia della tradizione dionea, in: BollClass 21, 2000, S. 93.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–37v Digitalisat

Verfasser
Dio Chrysostomus (GND-Nr.: 11867966X).
Titel
De regno 1–4.
TLG-Nummer
0612.001.
Angaben zum Text
f. 1r–8v De regno 1 (or. 1); f. 8v–16v De regno 2 (or. 2); f. 16v–27r De regno 3 (or. 3); f. 27r–37v De regno 4 (or. 4).
Titel (Vorlage)
1r Δίωνος τοῦ χρυσοστόμου, ῥητορικαὶ μελέται.
Explicit
37v Διογένης ἢ περὶ βασιλείας πρὸς ἀλἐξανδρον τὸν μακεδόνα.
Textgestaltung
Der Palatinus stellt einen descriptus des Ottobonianus graecus 90 (BAV) dar (Menchelli 2000, S. 93).
Edition
Dionis Prusaensis, quem vocant Chrysostomum, quae exstant omnia. Vol. I ed. Hans von Arnim, Berlin 1893, S. 1–79 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).


Bearbeitet von
Dr. Anne-Elisabeth Beron, Universitätsbibliothek Heidelberg, 07.05.2020.
Katalogisierungsrichtlinien
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Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.