Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 344
Aeschylus, Duae fabulae, interdum cum scholiis
Papier · 1, 40, 1 Bll. · 32 × 21,5 cm · Unbekannt · Nach 1518 bis Mitte des 16. Jhs.
- Diktyon-Nr.
- 66076.
1ar–1av | vacat | |
2ar | Schenkungsexlibris | |
2av | vacat | |
1) | 1r–35r | Aeschylus, Duae fabulae, interdum cum scholiis |
35v–40*v | vacant |
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- Unbekannt. Obwohl es sich um einen descriptus der editio Aldina (Venedig, 1518) handelt (Turyn 1943, S. 118f.), ist Venedig als Entstehungsort bloße Spekulation.
- Entstehungszeit
- Nach 1518 bis Mitte des 16. Jhs. Da es sich um einen descriptus der editio Aldina (Venedig, 1518) handelt (Turyn 1943, S. 118f.), stellt die Publikation dieser Ausgabe einen terminus post quem für die Entstehung des Palatinus dar. Die Schrift deutet in die Periode bis zur Mitte des 16. Jhs.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Papier.
- Umfang
- 1, 40, 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 32 × 21,5 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- (I-1)1a + 12a + 4 IV32 + (IV-1)39* + (I-1)40*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 40*. Bl. entfernt hinter 39*.
- Foliierung
- Vatikanische Foliierung in der rechten oberen Ecke der Rectoseite mit brauner Tinte (f. 1–36). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 2a, 37*–40*).
- Lagenzählung
- Der Lagenbeginn wird in der rechten unteren Ecke der Rectoseite mit griechischen Ziffern markiert (Beginn: f. 9r: β; Ende: f. 33r: ε).
- Zustand
- Sehr guter Zustand mit minimalen Flecken. Die Ecken sind teils beschädigt.
- Schriftraum
- 18,3 × 8 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte (exkl. Scholien) bzw. 3 Spalten (inkl. Scholien).
- Zeilenanzahl
- 30 Zeilen (Tragödientext); 48–53 Zeilen (Scholien).
- Linierung
- Siehe zu Buchgestaltung.
- Schriftart
- Individuelle Gebrauchsschrift der Entstehungszeit.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Der Schreiber ist nicht zu identifizieren.
- Buchgestaltung
- Die Seite wurde vom Schreiber mit roten Linien in drei Spalten aufgeteilt, wobei etwas Platz zum äußeren Seitenrand frei gelassen wurde. Die Linien sind zum Teil nicht sauber gezogen und teils länger als die einzelnen Spalten. In der mittleren Spalte befindet sich der Text, an dessen Rand die Sprecherbezeichnungen stehen; in der linken Spalte erscheinen Scholien (nur bis f. 4r); vermutlich sollten auch in der rechten Spalte weitere Scholien hinzugesetzt werden. Die vorhandenen Scholien auf f. 1r–4r erstrecken sich unterhalb des Tragödientextes bisweilen über die gesamte Seitenbreite.
- Buchschmuck
- Die Tragödien besitzen jeweils eine rote Überschrift, eine rote Initiale mit floral-geometrischem Dekor und eine rote τέλος-Bemerkung (mit Zierelementen); rot sind ebenfalls die Sprecherbezeichnungen und die Trennlinien der einzelnen Spalten.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Signaturschild der BAV auf dem Vorderspiegel. Schenkungsexlibris an Papst Gregor XV. und Altsignatur auf f. 2ar. Inhaltsvermerk und Fuggersignatur 344. Hen. auf f. 1r.
- Einband
- Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
- Provenienz
- Augsburg / Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Die Handschrift ging wahrscheinlich durch Vermittlung von Henricus Estienne nach 1547 ungebunden in den Besitz Ulrich Fuggers über (vgl. Fuggersignatur 344. Hen. auf f. 1r und BAV, Pal. lat. 1950, f. 184r: Aeschyli tragoediae aliquot cum scholiis. char. non liga. 344. hen.). Fugger übersiedelte 1564 nach Heidelberg, wohin ihm seine Bibliothek 1567 folgte, und vermachte sie nach seinem Tod 1584 an Kurfürst Friedrich IV. 1623 wurde die Hs. als Kriegsbeute nach Rom gebracht, wo sie sich seitdem befindet.
- Literatur
- Stevenson, Graeci, S.
198; Aleksander Turyn, The Manuscript Tradition of the
Tragedies of Aeschylus, New York 1943, S. 118f.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Inhalt
1) 1r–35r
- Verfasser
- Aeschylus (GND-Nr.: 118500856).
- Titel
- Duae fabulae.
- TLG-Nummer
- 0085.018 (Prometheus vinctus), 5010.005 (Scholia ad Prometheum vinctum), 0085.013 (Septem contra Thebas).
- Angaben zum Text
- f. 1r–18v Prometheus vinctus cum scholiis; f. 19r–35r Septem contra Thebas. -
Die Scholien zum Prometheus vinctus enden mit einer Anmerkung zu Vers 209b.
Gemäß Turyn 1943, S. 118f. handelt es sich um einen descriptus der editio Aldina (Venedig, 1518).
- Titel (Vorlage)
- 1r ΑΙΣΧΥΛΟΥ ΠΡΟΜΗΘΕΥΣ. 19r ΑΙΣΧΥΛΟΥ ΕΠΤΑ ΕΠΙ ΘΗΒΑΙΣ.
- Explicit
- 35r τέλος.
- Edition
- Aeschyli Septem Quae Supersunt Tragoedias edidit Denys Page, Oxford 1972, S. 45–87, 289–329 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen); The Older Scholia on the Prometheus Bound edited by Cecil J. Herington, Leiden 1972, S. 67–105 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).
- Bearbeitet von
- Dr. Anne-Elisabeth Beron, Universitätsbibliothek Heidelberg, 10.03.2020.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.