Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 89

Evangelium liturgicum

Pergament · 2, 355, 2 Bll. · 16,4 × 12,5 cm · Südöstlicher Mittelmeerraum · 4. Viertel 13. Jh.


Schlagwörter (GND)
Bibel / Evangelium / Byzanz / Liturgik.
Diktyon-Nr.
65822.
Ir–v vacat
IIr Lateinischer Titel
IIv vacat
1) 1–8r Evangeliorum Lectionum Tabulae
2) 9r–107v Evangelium secundum Matthaeum
3) 108r–171v Evangelium secundum Marcum
4) 172r–275v Evangelium secundum Lucam
5) 276r–351v Evangelium secundum Iohannem
352r–353v vacant

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Südöstlicher Mittelmeerraum. Wahrscheinlich Zypern, siehe Schriftart sowie Geschichte der Handschrift.
Entstehungszeit
4. Viertel 13. Jh. Aufgrund der Schrift wie auch sprachlicher Kriterien, siehe Schriftart; Stevenson, Graeci wie auch Leroy 1995: 12. Jh.; bereits Agati, La congiunzione: 13. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament.
Umfang
2, 355, 2 Bll.
Format (Blattgröße)
16,4 × 12,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
In der Regel gleichmäßig gebildete Lagen, Bifolien nur gelegentlich durch Einzelblätter ersetzt. Auf die Spiegel sowie die Vorsatzbll. wurde im Zuge der ersten vatikanischen Bindung jeweils ein Doppelbl. aus Marmorpapier geklebt, so dass dieses nunmehr die Rectoseite von Bl. 1a bzw. die Versoseite von Bl. 355* bildet. Die Vorsatzblätter wurden im Rahmen der durch Angelo Mai veranlassten Einbandreparatur ersetzt, das Wachspapier jedoch erhalten. Somit ergibt sich (II-1)2a + III + IV8 + II12 + 2 IV28 + (III-1)33 + 40 IV353 + (I-1)355*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 355*.
Foliierung
Vatikanische Foliierung des 17. Jhs. mit Tusche (f. 1–352), später Zählung der Vorsatzblätter (f. I–II) mit Bleistift ergänzt. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a–2a, 354*–355*).
Lagenzählung
Griechische Lagenzählung auf jeder ersten Rectoseite einer Lage im Fußsteg nur noch rudimentär erhalten, da weitestgehend durch Bindebeschnitt verloren. Erster noch eindeutig lesbarer Reklamant auf f. 42r (= εʹ [5]).
Zustand
Die Handschrift befindet sich in einem recht guten Zustand, was nicht zuletzt auch dem ansprechend bearbeiteten Pergament von noch mittlerer Qualität geschuldet ist. Nur zum Ende hin wird der Beschreibstoff an den Rändern recht dünn und weist sehr wenige Löcher auf. Größere Feuchtigkeitsschäden zeigen sich nur an Anfang und Ende der Handschrift, was auf die zeitweise fehlenden Einbände zurückgehen dürfte. Der Text ist sehr gut lesbar und weist überraschenderweise nur geringe Lesespuren auf.

Schriftraum
12,2 × 8 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
20 Zeilen.
Linierung
System 1, Leroy 1995, 34 C 1 (Linienschema eher für theologische Texte verwendet und dabei insbesondere auch für den monastischen Bereich belegt).
Schriftart
Auf der Perlschrift des 11./12. Jahrhunderts basierende, antikisierende Buchschrift aus dem späten 13. bzw. dem frühen 14. Jahrhundert, wobei noch einige Elemente der sog. Fettaugenmode aus dieser Zeit aufgegriffen werden (besonders die bauchigen Formen u.a. des Epsilon und des Omikron sowie des weit geschwungenen Zeta und des Theta). Dabei liegt hier aber auch eine engere Verwandtschaft mit der von Paul Canart so definierten zyprischen Quadratschrift (vgl. Perria, Graphis, S. 141–142) vor. Einige Rubrizierungen entsprechen in Form und Farbwahl denen des Pal. gr. 367 (Minuskelepsilon u. -ny). Index in bereits stärker stilisierter Majuskelschrift, die Hauptüberschriften in einer späten Form der epigraphischen Auszeichnungsmajuskel, die Kapitelüberschriften in Kopf- und Fußsteg in einer späten Auszeichnungsschrift.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Ein Schreiber sowie ein Rubrizist, auf den auch die Hauptüberschriften in einer bereits modifizierten epigraphischen Auszeichnungsschrift zurückgehen.
Buchgestaltung
Die einzelnen Sonntags- bzw. Festtagslektionen werden im fortlaufenden Text jeweils durch ἀρ(χή) und τέλ(ος) begrenzt. Zitate aus dem Alten Testament sind mit einfacher Anführung gekennzeichnet. Die allem Anschein nach aus der Textvorlage übernommenen Lesekola des metrischen Satzrhythmus, die in der Entstehungszeit der Handschrift nicht mehr gebräuchlich waren, finden sich jeweils rechts von Textblock.
Buchschmuck
Der Codex weist nur sehr wenig Buchschmuck auf. Am Anfang des Matthäus-Evangeliums war möglicherweise eine Evangelistenportrait vorgesehen, das aber wegen des misslungenen, den Rahmen bildenden und mit floralem Beiwerk gestalteten Sechspasses nicht zur Ausführung kam. Am Beginn der übrigen Evangelien nur breite Zierstreifen mit geometrischen Mustern und unterschiedlichen floralen Motiven. Alle Felder wurden dabei nur mit zinnoberroter Tinte konturiert, jedoch nicht mehr ausgemalt. Dasselbe gilt für die Initialen der einzelnen Evangelien, die bis auf eine Höhe von gut drei Textzeilen ebenfalls nur rot konturiert und auf den Innensteg ausgerückt wurden. Mit zinnoberroter Tinte wurden vom Rubrizisten auch die Überschriften eingetragen, während die gliedernden Textmarken, die Kapitelüberschriften in Kopf- und Fußsteg sowie die Zählungen vom Schreiber stammen.

Nachträge und Benutzungsspuren
Signaturenmarke der BAV auf dem Vorderspiegel. Bleistiftsignatur Pal. 89 aus der Zeit der vatikanischen Bindung (f. 2av). Capsa-Nr. C. 91 auf f. Ir, außerdem Alliacci-Signatur 412. Auf demselben Blatt auch einige radierte Zahlenrechnungen sowie Federproben, die lateinische Inhaltsbezeichnung Quatuor Euangelistae f. IIr, darüber der fuggersche Sammlungsvermerk Cyp(rius) (siehe Geschichte der Handschrift) sowie die vatikanische Bleistiftsignatur 89 Pal des 17. Jhs. Bibliotheksstempel der BAV auf f. 1r u. 351v. Inhaltsangabe von einer Hand des 17. Jhs.: Εὐαγγέλια κατὰ Ματθαῖον Μάρκον Λουκᾶν καὶ Ἰωάννην (f. 12r). Vereinzelt Nachträge, u.a. auch Invokationen, die jedoch zu einem unbekannten Zeitpunkt – wohl mit Rücksicht auf den Text – wieder radiert wurden. Insgesamt jedoch auffallend wenige Nachträge, was wiederum mit den nur im geringen Maße feststellbaren Nutzerspuren korrespondiert.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
Provenienz
Venedig / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Bei dem Codex handelt es sich um ein kleinformatiges Evangeliar für den liturgischen Gebrauch, das wohl eher im persönlichen als in einem institutionellen Bereich Verwendung gefunden haben dürfte. Originale Besitzer- oder Herkunftsvermerke fehlen. Vergleichbare Handschriften mit der hier verwendeten Form der Perlschrift sind für den gesamten östlichen Mittelmeerraum belegt (zu weiteren Beispielen s. Prato, Scritture [s. Literatur], S. 174–175; zwei davon mit Herkunft vom Berg Athos). Es handelt sich dabei zumeist um Bibeltexte, für die ihre Textvorlage auch in formaler Hinsicht nachgeahmt wurden. Einschränkend für den Pal. gr. 89 lassen sich nun die darin verwendete Schrift und insbesondere auch die Rubrizierungen sehr gut mit dem südöstlichen Mittelmeerraum in Verbindung bringen, s. etwa den zeitgleich entstandenen Cod. Sin. M.102 oder auch den bereits genannten BAV, Pal. gr. 367. Charakterisierende Elemente sind die bereits oben aufgelisteten Buchstaben in Verbindung mit den ausgeprägten Unterlängen etwa des Lambda und dem stark arrondierten Kappa. Auch das Majuskeldelta anstelle des Minuskelbuchstabens zeigt hier die alexandrinische Form. Auf eine gute Lesbarkeit der Schrift wurde offenbar Wert gelegt, Textvorlage war wohl ein Evangeliar, das am Beginn zumindest ein Matthäusportrait geboten hatte. Dessen Nachahmung scheiterte jedoch. Vergleichbare Codices mit nur einer einzigen größeren bildlichen Darstellung am Anfang der Handschrift lassen sich für das 11. Jh. in durchaus größerer Zahl belegen (s. etwa den Pal. gr. 1). Die Überleitungen zu den Paratexten der einzelnen Evangelien wurden in byzantinischem Griechisch geschrieben, können so aber bereits aus der Textvorlage des 11. Jahrhunderts übernommen worden sein. Für eine Herkunft aus Zypern spricht weiterhin, dass die Handschrift entsprechend dem fuggerschen Registriervermerk Cyp(rius) auf f. IIr mit Hieronymus Tragudistes Cyprius, dem wohl um 1560 in Augsburg verstorbenen Schreiber und Aufkäufer Ulrich Fuggers, in Verbindung gebracht werden kann und möglicherweise sogar aus dessen eigenen Beständen stammte. Hieronymus hat für seinen Auftraggeber auch eigens Reisen in seine Heimat unternommen. Auf jeden Fall sollte auch dieser Codex seinen Weg nach Augsburg über Venedig genommen haben. Das um 1563 abgeschlossene Inventar des BAV, Pal. lat. 1950, f. 183v, enthält die erste historisch gesicherte Notiz zu dieser Handschrift. Im Zuge der Vertreibung Ulrich Fuggers aus Augsburg im Mai 1571 gelangte sie nach Heidelberg, dort mit dem Tod Ulrich Fuggers im Februar 1584 rechtsgültiger Übergang in den Besitz der Pfälzer Kurfürsten und in den Bestand der Bibliotheca Palatina aufgrund entsprechender testamentarischer Verfügung. Im Jahr 1622 im Zuge der Eroberung Heidelbergs Verbringung als Geschenk des bayerischen Herzogs Maximilian an Papst Gregor XV. über München nach Rom. Seither Aufbewahrung in der BAV.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_89
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 43; Fabio Acerbi u. Anna Gioffreda, Manoscritti scientifici della prima età paleologa in scrittura arcaizzante, in: Scripta 12 (2019), S. 35 (nur unkritisch Übernahme von Giancarlo Prato, Scritture, S. 174); Maria Luisa Agati, La congiunzione καί nella minuscola libraria greca, in: Scrittura e civiltà 8 (1984), Tafel V, Nr. 13 (in Verbindung mit Prato, Scritture); Kurt Aland u.a., Kurzgefaßte Liste der griechischen Handschriften des Neuen Testaments. Zweite, erg. u. neubearb. Aufl. Berlin/New York 1994, Nr. 147; Caspar René Gregory, Textkritik, S. 158, Nr. 1097; William Henry Paine Hatch, Facsimiles and Descriptions of Minuscle Manuscripts of the New Testament, Cambridge, Ma., 1952, S. 78; Lehmann, Fuggerbibliotheken, II, S. 87; Giancarlo Prato, Scritture librarie arcaizzanti della prima età dei Paleologi e loro modelli, in: Scrittura e civiltà 3 (1979), S. 174; Soden, Schriften I, S. 60.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–8v Digitalisat

Titel
Evangeliorum Lectionum Tabulae.
Angaben zum Text
F. 1r–2r Dominicum lectiones; f. 2r–v Sollemnitarum lectiones; f. 2v–4v Diversarum festarum lectiones; f. 4v Hebdomadae Sanctae lectiones; f. 4v–5r Quaresimae lectiones; f. 5r Feriarum paschalium lectiones; f. 5r–8r Dierum Sanctorum lectiones in mensium ordine; f. 8v Dierum propriorum lectiones.
Titel (Vorlage)
1r Δήλω(σις) διαλαμβάνουν (!) τὴν τοῦ χρόνου τῶν εὐ(αγγε)λίων ἀνάγκην, καὶ τὴν τῶν εὐαγγελιστῶν διαδοχὴν πόθεν τὲ ἄρχονται καὶ ποῦ καταλήγουν.
Incipit
1r Ἰστέον, ὅτι ἀναγινώσκεται …
Explicit
8v … εἰς ἀνομβρίαν μ(ά)ρ(κος), κε(ίμενον) ναʹ +.
Textgestaltung
Die Tageslesungen wurden platzsparend in drei Spalten angeordnet, der erste Buchstabe entsprechend farblich abgesetzt. Auf den Außenstegen einzelne Kalenderangaben und Wochenzählungen.

2) 9r–107v Digitalisat

Titel
Evangelium Secundum Matthaeum.
TLG-Nummer
0031.001.
Angaben zum Text
F. 9r–v Argumentum in S. Matthaei Euangelium (= Soden, Schriften I, S. 314, Nr. 120a); f. 9v–11r Capitum ordo; f. 11v–12v vacant; f. 13r–107v Euangelii verba.
Rubrik
15v Μτʹ (ab f. 15v Eintrag mit Kürzungsstrich im Kopfsteg aller Versoseiten).
Titel (Vorlage)
13r Τὸ κατὰ ματθαῖον ἅγιον εὐα(γγέλιον).
Explicit
107v … τοῦ αἰῶνος, ἀμήν. Τέλος τοῦ κατὰ ματθαίου ἁγίου εὐαγγελίου. στοίχοι ͵βχʹ. ἐξεδόθη ὑπ᾿ αὐτοῦ τοῦτο μετὰ χρόνους ὀκτὼ τῆς χριστοῦ ἀναλήψεως.
Textgestaltung
Die Lektionszählung findet sich jeweils in den Außenstegen. In den Kopfstegen Benennung der hohen Festtage, in den Fußstegen wird zudem die Kapitelbezeichung aus f. 9v–11r wiederholt.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Auf f. 13r sollte wohl als Übernahme aus der Vorlage ein Evangelistenportät wiedergegeben werden. Der Rubrizist hatte dazu einen größeren Sechspass mit Doppelranken an den Enden um ein freies Feld herum gezeichnet. Das Schema misslang ihm jedoch, weswegen das Mittelfeld möglicherweise bereits von ihm stark verwischt wurde und ein an dieser Stelle unter Umständen vorgesehenes Porträt gar nicht erst zur Ausführung kam. Dass dadurch der materielle Verkaufswert der Handschrift stark verringert wurde, versteht sich von selbst. Anderenfalls hätte das entsprechende Doppelblatt (= f. 13/20) ersetzt werden können.
Edition
Novum Testamentum Graece post Eberhard et Erwin Nestle editione vicesima octava revisa communiter Barbara et Kurt Aland et al., Stuttgart 2012, S. 1–87 (diese Hs. klassifiziert als Minuskel 147, aber nicht für die Edition berücksichtigt u. unter der Sigle f zusammengefasst); The New Testament in the Original Greek Byzantine Textform (2018). Compiled and arranged by Maurice A. Robinson and William G. Pierpont, Nürnberg 2018, S. 3–81.

3) 108r–171v Digitalisat

Titel
Evangelium Secundum Marcum.
TLG-Nummer
0031.002.
Angaben zum Text
F. 108r Argumentum in S. Marci Euangelium (= Soden, Schriften I, S. 314–315, Nr. 120b); f. 108v–109v Capitum ordo; f. 110r–v vacat; f. 111r–171v Euangelii verba.
Rubrik
111v Μρʹ (Eintrag mit Kürzungsstrich im Kopfsteg aller Versoseiten).
Titel (Vorlage)
108r Τὸ κατὰ μάρκον ἅγιον εὐαγγέλ(ιον).
Explicit
171v … καὶ τὸν λόγον βεβαιοῦντος διὰ τῶν ἐπακολουθούντων σημείων.
Textgestaltung
Die Lektionszählung findet sich jeweils in den Außenstegen. In den Kopfstegen Benennung der hohen Festtage, in den Fußstegen wird zudem die Kapitelbezeichnung aus f. 9v–11r wiederholt.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Auf f. 109v schließt eine ikonographisch-literarische Begründung für Markus als Evangelisten an, die wohl Bestandteil einer größeren Anthologie war und stilistisch etwa auf Gregor von Nazianz zurückgehen könnte: ἰστέον ὅτι τὸ κατὰ μάρκον εὐα(γγέλιον) ὑπαγορευθέντα ὑπὸ πέτρου | ἐν ῥώμῃ. ἐποιήσατο δὲ τὴν ἀρχὴν ἀπὸ | τοῦ προφητικοῦ λόγου τοῦ ἐκ ὕψους ἐπιόντος | τῆς ἁγίας (!) τὴν περιωτικὴν εἰκόνα τοῦ εὐα(γγελίου) δηλοῦντος : || ὅσια περὶ χριστοῖο θεηγόρος ἔθνεα πέτρος | κηρύσσων ἐδίδαξεν ἀπὸ στομάτων ἐριτίμων | ἐνθάδε μάρκος ἄγειρε, κ(αὶ) ἐν σελίδεσσιν ἔθνεα | τοὔνεκα καὶ μερόπεσσιν ἐυάγγελος ἄλλος δείχθη (s. Soden, Schriften I, S. 378). Auf f. 111r findet sich am Beginn des Evangelientextes nur ein breiter Zierstreifen mit geometrisch-floralen Rankenmustern (Herzblattmotive u.a.). Das übliche Evangelistenportrait war an dieser Stelle nicht vorgesehen.
Edition
Novum Testamentum Graece post Eberhard et Erwin Nestle editione vicesima octava revisa communiter Barbara et Kurt Aland et al., Stuttgart 2012, S. 88–149 (diese Hs. klassifiziert als Minuskel 147, aber nicht für die Edition berücksichtigt u. unter der der Sigle f zusammengefasst); The New Testament in the Original Greek Byzantine Textform (2018). Compiled and arranged by Maurice A. Robinson and William G. Pierpont, Nürnberg 2018, S. 82–130.

4) 172r–275v Digitalisat

Titel
Evangelium Secundum Lucam.
TLG-Nummer
0031.003.
Angaben zum Text
F. 172r–174r Capitum ordo; f. 174r–v Argumentum in S. Lucae Euangelium (= Soden, Schriften I, S. 315, Nr. 120c); f. 175r–v vacat; f. 176r–275v Euangelii verba.
Rubrik
176v Λκʹ bzw. Λουʹ (Eintrag mit Kürzungsstrich im Kopfsteg aller Versoseiten).
Titel (Vorlage)
172r Τὸ κατὰ λουκᾶν ἅγιον εὐαγγέλ(ιον).
Explicit
275v … τὸν θεὸν, ἀμήν. τέλ(ος) τοῦ κατὰ λουκᾶν ἅγιον εὐαγγέλιον ἐξεδόθη μετὰ χρόνους ιεʹ τῆς χ(ριστο)ῦ ἀναλήψεως. στίχοι ͵βμʹ.
Textgestaltung
Die Lektionszählung findet sich jeweils in den Außenstegen. In den Kopfstegen Benennung der hohen Festtage, in den Fußstegen wird zudem die Kapitelbezeichnung aus f. 9v–11r wiederholt.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Anstelle des an dieser Stelle üblichen Evangelistenportraits findet sich am Textbeginn auf f. 176r nur ein mit f. 111r identischer, breiter Zierstreifen.
Edition
Novum Testamentum Graece post Eberhard et Erwin Nestle editione vicesima octava revisa communiter Barbara et Kurt Aland et al., Stuttgart 2012, S. 150–246 (diese Hs. klassifiziert als Minuskel 147, aber nicht für die Edition berücksichtigt u. unter der Sigle f zusammengefasst); The New Testament in the Original Greek Byzantine Textform (2018). Compiled and arranged by Maurice A. Robinson and William G. Pierpont, Nürnberg 2018, S. 131–223.

5) 276r–351v Digitalisat

Titel
Evangelium Secundum Iohannem.
TLG-Nummer
0031.004.
Angaben zum Text
F. 276r–v Argumentum in S. Iohannis Euangelium (= Soden, Schriften I, S. 315, Nr. 120d); f. 277r Capitum ordo; f. 277v vacat; f. 278r–351v Euangelii verba.
Rubrik
278v Ιωʹ (Eintrag mit Kürzungsstrich im Kopfsteg aller Versoseiten; auf einigen Seiten jedoch durch Beschnitt verloren).
Titel (Vorlage)
276r Τὸ κατὰ ἰωάννεμ ἅγιον εὐαγγέλ(ιον).
Explicit
351v Ἔστιν δὲ καὶ ἄλλα πολλὰ ἃ ἐποίησεν ὁ Ἰησοῦς, ἅτινα ἐὰν γράφηται καθ’ ἕν, ὐδ’ αὐτὸν οἶμαι τὸν κόσμον χωρῆσαι τὰ γραφόμενα βιβλία.
Edition
Novum Testamentum Graece post Eberhard et Erwin Nestle editione vicesima octava revisa communiter Barbara et Kurt Aland et al., Stuttgart 2012, S. 247–319 (diese Hs. klassifiziert als Minuskel 147, aber nicht für die Edition berücksichtigt u. unter der Sigle f zusammengefasst); The New Testament in the Original Greek Byzantine Textform (2018). Compiled and arranged by Maurice A. Robinson and William G. Pierpont, Nürnberg 2018, S. 224–287.


Bearbeitet von
Lars Hoffmann, Universitätsbibliothek Heidelberg, 05.10.2021.
Katalogisierungsrichtlinien
Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.
Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.