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sagten sie: Er mag wohl der Rechten einer ftyn / welcher die Leuche
um ihr Geld unter die Erden bringet/ wann er nicht verstehet/wasch
neu Krancken mangelt/ was ist er dann für em Dsctor ?
Was solle man jetzt von solchenWeibsbildern halten/die ihr Leb-
tag nichts gestndiert haben/ und doch sich trutz dem besten Doctor oder
Artzttnalle Kranckheiten vorzunehmen unterstehen: wie offtgeschicht
uachrnahls/ daß dergleichen Närrinnen grobe Fehler begehen/ als jene
Propheten-Kinder zu Eliser Zeiten/ welche die bittere Collogumten
fürheilsameKrautergesammler/undistnachmahlsnichts/ als
Ln oNa: Der Tod im Hafen zu hören gewest: Die gemeine Ganß-
Fetten/Dären-Schmaltz/Hirschen-Inschlitt und Hüner. Koch rüh-
men sie für Egyptischen Balsam; ein Glaß! Hopffen-Waffer/ Ro-
sen - Wasser/ Pruneüen - Wasser /Boragen-Waffer/Wermuth-Waft
ser/Lavendel-Wasser/muß mehr gelten als die gantze alte und neue
Urtzney-Kunst/und sey der Schade wie er will/ so muß es nach ihren
närrischen Sinn zutreffen.
Dieweil aber eine oder die andere geschäfftige Martha ihr das
Doctoren nicht verNetenläst/so will ich der bessere seyn/ und ihr die
zwey nochwendigste Stuck in die Apvthecke verehren/ nemlich dre weift
st Lilien und die Hauß-Wurtz.
Unter der Hauß-Wurtz verstehe ich nichts anders/als wohl Han-
sen/das ist nicht verschwenderisch seyn / sondern in der Wirrhschafft
treu und embsig: Beyneben auch jenige Arbeiten / die dem Irauem
Zimmer von Natur wohl anstehet; Als daist/Nähen/Srueren/
Würcken/und dergleichen exerciren und lieben / dann wo der Finger-
hut für den ApocheckerMörfel/die Nadel fürdenSrämpfel/unddas
Näh-Küß für den DiMier-Zeug gebraucht wird, a
ich/daß dem HaußrPatron/ alsdann wenig Geld solle verschmeltzer
werden
Unter der weissen Lilien verstehe ich nichts anders als die Reinig-
test und Sauberkeit/ ohne welche man nicht wohl Hausen kau.
Sage an Welt! was ist wol verdrießlichere / als ein fieggisches/
unsauberes/ schmutziges und säuisches Wechin einer Hauß - Wurth-
schafft?