Artzmy-Närrin. _ _-r
schafft DeroBeschreibung ich mir Vorbehalte/anjetzo aber dieKeusch-
bek'dtti reinenLilicn-Schnee/ eintzig mW allein einrache/ mtt welchen
nil nur ein Hauß-Mutker/sondern auch Sehne und Töchter / Magd
und Knecht sollen bedecket seyn. Niwins also men, Fra» Dsctorin
dem Gewissen in die Hand/durchsuchc die Hauß-Aporheck deiner See»
len wohl/ ob sie rein und sauber seye? Findest du darinnen etwa»» ein
Svinnen-Gcwebder Untreu und Befiecknng / säubere und butze sie
auffeinneues: Hast du den keuschen Liiien-Schnee deß heiligen Ehe,
stanles noch nicht verschmeltzet/ so hüte dich ferner für dem wilden
--euer/ welches dir der Lugen-Schmied unter dem Nr-crexc der Medici»
möchte einschwätzen wollen. Visitier beyneben Tag und Nacht fleis-
sia dein ^auß-Apolheck/ damit nicht elwann eine unversehene Brunst
entstehe; Durchsuche alle Winckel/ ob nicht Nacht» Mäuß den Zu-
cker der Unschuld auffzufressen / sich versteckt haben; Befleisse dich
auch/wasdu andern predigest/ mit der Thatzu erweisen/ alsdann
wirst du eine gute Docrorin werden/ und wird dich Zucht und Ehrbar-
keit viel höher in de» Himmel bringe»/ als die ausgeschenckte rothe
Salben und dergleichen Schmiralien/dann die Hauß Wurtzt Zucht
und Ehrbarkeit hangen so iimparec.sch aneinander/als wie der Vitriol
und die Sonnen-Stäublein/ undkankeines ohne das ander zu seinen
c-niro gelangen/ welches ist GSit allein.
Es ist zwar wahr/ daß die Hauß-Mittel auch nicht völlig zu ver-
achten seyn- so bißweilen gescheide Weiber brauchen/ auch offtmahlen
rechte Artzneyen übertreffen/wie wir solches vfft in der Erfahrungse-
ben/ jedoch aber solle sich eine Frau nicht gleich vor eine Dockerin auff-
werffen, als die alle Krauckheiten ins gemein curirenköute/denn von
solchen Schmier-Doctorinnen ist nichts zu halten.
Neben solchen Docrorinnen so gibt es auch zuweilen einen igno-
ranten/der sein gantzes l>!ovicac bey dem Mörser zugebracht / und
folgsam sich auf kein Kraut verstehet / als auff das saure/ beforde-
rist-wann solches mit einem schwemmen Sattel versehen ist: Wieviel
find auch aus dicserProfession anzutrcffen/ die gantz Gewissen - loß
die Arvnev/ ihre lckeLcswsma, Schmierereyen und Salben zu
»he»
schafft DeroBeschreibung ich mir Vorbehalte/anjetzo aber dieKeusch-
bek'dtti reinenLilicn-Schnee/ eintzig mW allein einrache/ mtt welchen
nil nur ein Hauß-Mutker/sondern auch Sehne und Töchter / Magd
und Knecht sollen bedecket seyn. Niwins also men, Fra» Dsctorin
dem Gewissen in die Hand/durchsuchc die Hauß-Aporheck deiner See»
len wohl/ ob sie rein und sauber seye? Findest du darinnen etwa»» ein
Svinnen-Gcwebder Untreu und Befiecknng / säubere und butze sie
auffeinneues: Hast du den keuschen Liiien-Schnee deß heiligen Ehe,
stanles noch nicht verschmeltzet/ so hüte dich ferner für dem wilden
--euer/ welches dir der Lugen-Schmied unter dem Nr-crexc der Medici»
möchte einschwätzen wollen. Visitier beyneben Tag und Nacht fleis-
sia dein ^auß-Apolheck/ damit nicht elwann eine unversehene Brunst
entstehe; Durchsuche alle Winckel/ ob nicht Nacht» Mäuß den Zu-
cker der Unschuld auffzufressen / sich versteckt haben; Befleisse dich
auch/wasdu andern predigest/ mit der Thatzu erweisen/ alsdann
wirst du eine gute Docrorin werden/ und wird dich Zucht und Ehrbar-
keit viel höher in de» Himmel bringe»/ als die ausgeschenckte rothe
Salben und dergleichen Schmiralien/dann die Hauß Wurtzt Zucht
und Ehrbarkeit hangen so iimparec.sch aneinander/als wie der Vitriol
und die Sonnen-Stäublein/ undkankeines ohne das ander zu seinen
c-niro gelangen/ welches ist GSit allein.
Es ist zwar wahr/ daß die Hauß-Mittel auch nicht völlig zu ver-
achten seyn- so bißweilen gescheide Weiber brauchen/ auch offtmahlen
rechte Artzneyen übertreffen/wie wir solches vfft in der Erfahrungse-
ben/ jedoch aber solle sich eine Frau nicht gleich vor eine Dockerin auff-
werffen, als die alle Krauckheiten ins gemein curirenköute/denn von
solchen Schmier-Doctorinnen ist nichts zu halten.
Neben solchen Docrorinnen so gibt es auch zuweilen einen igno-
ranten/der sein gantzes l>!ovicac bey dem Mörser zugebracht / und
folgsam sich auf kein Kraut verstehet / als auff das saure/ beforde-
rist-wann solches mit einem schwemmen Sattel versehen ist: Wieviel
find auch aus dicserProfession anzutrcffen/ die gantz Gewissen - loß
die Arvnev/ ihre lckeLcswsma, Schmierereyen und Salben zu
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