r? Bäurische Närrin.
daß er gleich als in einem Irrgarten herum ivandknd / nimmer ge-
wust/wo er eiu-oderansgehen solle. Derowegen dann gantz späth
und schon bcy dunckler Nacht / zu einen armen Einsied! «»kommen/
welcher ihme nichts anders/ als ein hartes/schimlichtes Brod / samt
den Wasser-Krug auffzusetzen hatte. Nichts desto weniger schmeckte
dem König dieses Tractamcnr so Wohl / daß er hernach bekhcuret/ er
habe Zeit seiner währenden Regierung niemahl besser gespeist/und
habe ihm niemahl etwas so wohl geschmeckt/als dieses Nacht- Essen.
Reinlich der Hunger ist ein guter Koch/ der dienet den Bauern ohne
Lohn/ sie börsten ihn nicht viel besolden/wie mancherHerr oder Fürst
seinen Koch besolden muß. Hat der Bauer nicht vielAufwarter/
welche »mb den Tisch herumb stehen/ und die Teller wechseln / die
Speisen auftragen/ den Wein einschencken: So ist er doch in diesem
glückseeliger als ein Fürst/oder anderer grosser Herr in der Stadt/
Weiler nichrvicl Sorg und Kümmernuß ausssich hat.
Der unschuldige Bauren-Stanb ist zu loben/zu rühmen/ aber
die grobe Weis der bäurischen Weiber ist nicht gut zu beisse». Ein
grosser Unterscheid ist zwischen dem höflichen und bauri-.chenFrcmem
zimmer. Die höfflichen seynd gegen ihren Mann eine andere Sm
ra. Von welcher der heilige Apostel Petrus in seiner i.Epistelz.e.
Lzru obcchebsc Dominum eum vocLus, cujus cüir nlire
bcnetgcicnres Lc uou pcrcimcuccs ullam pcrcui'bgu'oncm. Vor
Zeiten schmücketen sich auch die heilige Weiber / welche ihr Der-
trauen aufGOtt setzeten/ und waren ihren Ehemännern unterrhä-
nig/ wie die Sara dem Abraham gehorsam war / und nennet ihn
(Weiber vergesset nicht der Wort: Domiuum cum vocsus) ihren
Herrn/ würckende Guts / und kein Ungemach fürchtende/ deren
Töchter ihrseyd. Nun als Töchter der Sara folgen die erst angezo-
gene/glückselige Ehe-Weiber der Sara/ als ihrer Frau Mutter:
wann also der Mann wincket/ gehen / ja lausten sie zu mit schmeich-
Sender Dominum eum vocans, tvm dek Heer?
Wann der Mann pfeiffet/diese Stallbursch-Glocken bedeut: Auf-
warter komm zum Dienst/ so ist das Weib die erste an der Hand /
daß er gleich als in einem Irrgarten herum ivandknd / nimmer ge-
wust/wo er eiu-oderansgehen solle. Derowegen dann gantz späth
und schon bcy dunckler Nacht / zu einen armen Einsied! «»kommen/
welcher ihme nichts anders/ als ein hartes/schimlichtes Brod / samt
den Wasser-Krug auffzusetzen hatte. Nichts desto weniger schmeckte
dem König dieses Tractamcnr so Wohl / daß er hernach bekhcuret/ er
habe Zeit seiner währenden Regierung niemahl besser gespeist/und
habe ihm niemahl etwas so wohl geschmeckt/als dieses Nacht- Essen.
Reinlich der Hunger ist ein guter Koch/ der dienet den Bauern ohne
Lohn/ sie börsten ihn nicht viel besolden/wie mancherHerr oder Fürst
seinen Koch besolden muß. Hat der Bauer nicht vielAufwarter/
welche »mb den Tisch herumb stehen/ und die Teller wechseln / die
Speisen auftragen/ den Wein einschencken: So ist er doch in diesem
glückseeliger als ein Fürst/oder anderer grosser Herr in der Stadt/
Weiler nichrvicl Sorg und Kümmernuß ausssich hat.
Der unschuldige Bauren-Stanb ist zu loben/zu rühmen/ aber
die grobe Weis der bäurischen Weiber ist nicht gut zu beisse». Ein
grosser Unterscheid ist zwischen dem höflichen und bauri-.chenFrcmem
zimmer. Die höfflichen seynd gegen ihren Mann eine andere Sm
ra. Von welcher der heilige Apostel Petrus in seiner i.Epistelz.e.
Lzru obcchebsc Dominum eum vocLus, cujus cüir nlire
bcnetgcicnres Lc uou pcrcimcuccs ullam pcrcui'bgu'oncm. Vor
Zeiten schmücketen sich auch die heilige Weiber / welche ihr Der-
trauen aufGOtt setzeten/ und waren ihren Ehemännern unterrhä-
nig/ wie die Sara dem Abraham gehorsam war / und nennet ihn
(Weiber vergesset nicht der Wort: Domiuum cum vocsus) ihren
Herrn/ würckende Guts / und kein Ungemach fürchtende/ deren
Töchter ihrseyd. Nun als Töchter der Sara folgen die erst angezo-
gene/glückselige Ehe-Weiber der Sara/ als ihrer Frau Mutter:
wann also der Mann wincket/ gehen / ja lausten sie zu mit schmeich-
Sender Dominum eum vocans, tvm dek Heer?
Wann der Mann pfeiffet/diese Stallbursch-Glocken bedeut: Auf-
warter komm zum Dienst/ so ist das Weib die erste an der Hand /