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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0119
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CofersuchtigeNamM 77
shrr/ich halt dafür das Tag- und Nacht- Blümlein sey auch dar-
Frau! sagt eins alte FaltenKrämerin/ener Herr hak schon et-
sichinahlmitderMagdin derKuche/imSkaile so freundlich geredt/
ich glaube/ das vominoprobLliimewird nicht weit davon feytt/rc.
Durch solche und andere mehr dergleichen teuflische Einblasungen/
welche die alte husten/dicse alte Unholden/ den vorhin mißtrauenden
Weibern/ dann und wann für einegründliche Wahrheit ausspeyen/
wurdet in vielen sonsten friedlichen undguren Ehen vielUbei und Un-
heil verursachet. Zur Prob dessen/vernehmet eineBeschicht/ und
ersehet hieraus/ ihr leichtgläubige und eyfersüchttge Närrinnen/ wie
Lein leidigen Satan die eheliche Liebe und Treue zuwieder seye/und
Lerenkwegen sich bemühe/durch sich/ oder wo er nicht kan/ durch eine
alte ttexsmecron die güldene Halß-Ketten der ehelichen Verbind-
nuß / mittelst der Eyftrsucht von einander zu reissen-


Manche haben Urfach zu eyfern. Als einsmahls ein färneh-
«ler Herr gewahr wurde/ daß ihm seine Frau den hohen Hut auffge-
setzt hatte/ ob sie wol älter war als er/nahm er ein hübsch/ wolgestals
resMägdlein/ und löffelte öffentlich mit ihr: Daersie nun genung
gebraucht hatte/ schenckte er ihr ein gut Heyrath-Gut/und verehlich,
ke sie an seinenSchufler/mit dem es sonst in SerNahrnng sehr schlecht
stund. Wenige Zeit hernach/ daß er ihm ein paar Stieffeln brach-
te/ und sich beklagte/ ernehme so gar kein Geld mehr ein/ sprach der
Herr zu ihm: Wie kommts/mich beduncket doch/ du hast ein gutes
Handwerck? Gnädiger Herr/gab der Schuster zur Antwort: Vor
diesem warsgut; Aber jttzt gibts der Srimpler so viel; Ich bin
zehn Jahr hier gewesen/ hab aber nie so wenig gewonnen. Wie viel
fennd wol Schuster in meinem Gebieth/fragte der Herr? Es seynd
ihrer ungefehr viertzig/ versetzte dec Schuster. Kanst du aber wo?
Krachen / wie viel Hanrey darinnen sind ? Gnädiger Herr/ich Halts
es sind unserer über 50. wann ich gleich Euer Gnaden nicht mit-
rechne.
K r Cm
 
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